BREITENBACH (klausm) Am Montag den 27. März präsentierten Vize-Bürgermeisterin Martina Lichtmannegger, Gemeinderätin Daniela Brandacher, sowie die beiden Kindergartenpädagoginnen Veronika Rinnergschwentner und Renate Streiter den neuen Waldkindergarten in Breitenbach. Für diverse Fragen der Eltern stand am Ende der Präsentation neben den bereits angeführten Initiatorinnen und Vortragenden, Bürgermeister Alois Margreiter zur Verfügung. Er berichtet unter anderem darüber, dass er mit Breitenbacher Gemeinderäten den Waldkindergarten in Schwaz besuchte und die Exkursionsteilnehmer ausnahmslos begeistert waren, so dass dem Entschluss, auch in Breitenbach eine Waldkindergarten einzurichten, nicht’s mehr im Wege stand.
Renate Streiter aus Schwaz, sie gründete vor 10 Jahren den ersten Waldkindergarten in Schwaz und führt ihn bis heute, präsentierte mit einer unüberseh- und unüberhörbaren Begeisterung das Projekt „Waldkindergarten“. Die Idee dafür kommt ursprünglich ja eigentlich aus Schweden, dort wurden für die Kinder bereits 1892 naturnahe Aktivitäten aller Altersstufen angeboten. Erst in den 70er-Jahren entstand in Deutschland der erste Waldkindergarten und eine staatliche Anerkennung dafür gab’s erst in den 90er-Jahren. In Tirol entstanden mittlerweile schon mehrere Waldkindergärten, wie etwa in Kufstein, Schwaz, Zirl, Völs, Fügen oder Maurach und laufend werden es mehr.
Waldkindergarten Breitenbach
Der Breitenbacher Waldkindergarten, eine „Lernwerkstatt Natur“, befindet sich im Gemeindewald am First, auf weitgehendst naturbelassenem Gelände. Hier finden Kinder ausreichend Möglichkeiten, die Natur in ihrer Vielfalt zu entdecken. Für dieses Projekt wird ein eigens aufgestelltes Gebäude den Kindern als Werkstatt dienen und mit Semesterbeginn 2017/2018 soll dieser wunderbare alternative Kindergarten seinen Betrieb aufnehmen. Die Außenmaße des Gebäudes mit zwei Eingängen betragen 10m x 2,40m, natürlich gibt’s Wasser- und Stromanschluss. Die Inneneinrichtung setzt sich aus beweglichen Modulen zusammen, was der notwendigen Kreativität der Kinder sehr entgegenkommt. Eine weitere Besonderheit: Spielsachen aus Plastik wird’s wohl nicht geben, sämtliche Materialien zum Spielen und Basteln kommen nämlich vorzugsweise aus der Natur. Der Waldkindergarten wird zum Start mit einer Kindergruppe bis zu 17 Kindern geführt, als Leiterin wird Veronika Rinnergschwentner von Anfang an dabei sein und mit ihr eine Assistentin.
Ähnlich einem herkömmlichen Kindergarten gestaltet sich der Tagesablauf im Waldkindergarten; Dazu gehören Freispielzeiten, Morgenkreis, Gemeinschaftsjause (dabei kommen die Kinder zur Ruhe und erleben das Miteinander in der Gruppe) es folgen verschiedenste Aktivitäten im Wald wie Spaziergänge, Freispiele, Aufsuchen von Waldplätzen, Spurensuche, am Ende gibt’s einen Abschlusskreis mit gemeinsamen Abschlusslied. Es werden gemeinsame Feste gefeiert, diverse ärztliche Vorsorgeuntersuchungen erfolgen durch Dr. Georg Bramböck, ebenso sind augenärztliche Untersuchungen vorgesehen und eine Logopädin gibt’s auch, obendrein wird den Kindern ein Skikurs angeboten. Bringzeit ist von 07:30 – 08:45 und Abholzeit von 11:30 – 13:00 Uhr. Waldkindergärten unterliegen denselben gesetzlichen Auflagen und Richtlinien wie alle üblichen Kindergärten. Anmeldung zum Waldkindergarten im Kindergarten Breitenbach am 05. April von 10:00-12:00 Uhr und von 15:00-17:00 Uhr.
Waldkindergärten
Waldkindergärten = Kindergärten im Wald, ohne Wände und Türen. Kinder können dort die Natur mit allen Sinnen entdecken. Die gesunde körperliche und geistige Entwicklung der Kinder werden ebenso wie das Selbstbewusstsein und deren Sozialkompetenz gefördert. Selbstverständlich ist neben dem sozialen Lernen, die Förderung der Bewegung, das Freispiel, die Umwelterziehung, Motorik und Geschicklichkeit sowie die Vorbereitung auf die Schule bedeutsam. Die frische Luft, die natürliche Bewegung im Wald und das Erfahren der Naturphänomene Regen, Wind, Sonne sind allgegenwärtig.
Auch der Wald kommt nicht zu kurz: Die Kindern erforschen und entdecken ihn. Sie bauen eine einzigartige Beziehung auf. Im Wald werden Lieder gesungen, Reime und Fingerspiele gelernt, Geschichten erzählt, mit Naturmaterialien gewerkt und gebaut, Feste gefeiert – alles zu jeder Jahreszeit im Wald. Die tägliche Bewegung im Freien stärkt das Immunsystem der Kinder, zudem fördert es viele Bewegungsmöglichkeiten und das Wahrnehmen mit allen Sinnen. Daraus entwickelt sich ein achtsamer Umgang und eine besondere Wertschätzung der Natur. Spielen mit einfachen Mitteln fördert die Kreativität der Kinder und lässt ein gutes Selbstwertgefühl wachsen (Quellnachweis: www.waldkindergaerten.at)
FOTO
Letzte Änderung am Mittwoch, 29 März 2017 21:04