Ab Juni heißt es wieder „Bühne frei!“ am Rattenberger Schlossberg. Heuer widmet sich der Theaterverein der Räubergeschichte „Schinderhannes“. Die Mundartfassung für das Volksstück, das auf wahren Begebenheiten beruht, erarbeitete Johannes Reitmeier.
RATTENBERG (lias) Ein Mann, der aus der Not heraus zum Räuberhauptmann wurde, kurzzeitig ein Dasein wie Robin Hood lebte, der gegen die Obrigkeit kämpfte und schließlich an sie verraten und verkauft wurde: Johannes Bückler, genannt der „Schinderhannes“.
Im Sommer widmen sich die Rattenberger Schlossbergspiele dieser bekannten Räubergeschichte. Gezeigt wird eine Tiroler Fassung des „Schinderhannes“.
„Lange habe ich mit dem Gedanken gespielt, das Stück nach Rattenberg zu holen“, erzählt Claudia Lugger, die Obfrau des Theatervereins. Aber weil die Fassung aus dem Jahr 1927 im reinhessischen Dialekt verfasst ist, zögerte sie.
Ein Glücksfall für Rattenberg und zugleich eine kleine Theatersensation ergab sich, als Johannes Reitmeier, der Intendant des Tiroler Landestheaters, gemeinsam mit der Dramaturgin Barbara Kerscher eine Mundartfassung des „Schinderhannes“ erarbeitete. „Jetzt passt der Stoff perfekt in die Naturkulisse am Schlossberg“, so Lugger. Regisseur Pepi Pittl führt das Ensemble heuer zum zehnten Mal zur Premiere. Er schrieb Reitmeiers Fassung für den Tiroler Dialekt um. Das Stück beruht auf einer wahren Geschichte.
Im Volksstück überlagern sich historische, fiktive und biografische Ebenen zu einem großen Räuber-Spektakel, das den charismatischen „Schinderhannes“ zu jenem Helden macht, der er bis heute ist. Filme, Romane und Lieder erzählen von den Heldentaten des Räuberhauptmanns.
In Rattenberg wird die Hauptrolle vom erfahrenen Laienschauspieler Oliver Ruso aus Wörgl gespielt. Die Proben begannen schon im Jänner und ab Juli heißt es wieder „Bühne frei!“ für die knapp 80 Mitwirkenden hinter und auf der Bühne am Rattenberger Schlossberg.
Letzte Änderung am Mittwoch, 03 Juni 2015 09:36