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Bgm. Auer: „Ein Stück Radfelder Natur ist Geschichte“

Bgm.  Auer (SPÖ) verschafft sich auf der Baustelle einen Überblick. Im Bild v.l.: Bgm. Mag. Josef Auer, Hans-Peter Ostermann, Stefan Margreiter und Hans Hausberger. Bgm. Auer (SPÖ) verschafft sich auf der Baustelle einen Überblick. Im Bild v.l.: Bgm. Mag. Josef Auer, Hans-Peter Ostermann, Stefan Margreiter und Hans Hausberger.
Im Zuge des Wohnbauprojektes der Neuen Heimat Tirol (NHT) in der Kalkgasse musste in der Nähe der Hauptstraße eine alte Fichten-Hecke gerodet werden. Das hätte laut Bgm. Mag. Josef Auer nicht sein müssen.

RADFELD (cm)  Wenn die Radfelder nach Rattenberg spaziert sind oder auch mit dem Fahrrad  dorthin unterwegs waren, haben viele den Weg über die Kalkgasse genommen.
Die knapp 80 Meter lange Fichten-Hecke am Grundstück des Gang-Bauern war dabei ein „Stück Radfeld“ wie es Bürgermeister Mag. Josef Auer bezeichnet. Für andere waren es einfach „ein paar Bäum´“.
Fakt ist: Ein Teil der Bäume stand außerhalb der Grundgrenze und da Fichten Flachwurzler sind, haben sie bei Baumaßnahmen in unmittelbarer Nähe nur bedingt Halt: Gräbt man  ihnen (wie beim Wegebau für das Wohnprojekt nötig), etwa die halben Wurzeln ab, könnten sie bei gröberem Wind auch gleich umfallen. „Das war ein Sicherheits-Risiko. Also mussten die Bäume weg“, sagt Bgm. Josef Auer.

Laut Auer hätte man das Straßenprojekt einfach 2 Meter von der Grundgrenze des Bauern abrücken sollen, dann hätten auch die Bäume stehen bleiben können und die Rodung wäre überflüssig geworden… Der Weg, auf dem früher übrigens nur „Gehen“ jedoch nicht „Fahren“ erlaubt war, wurde im Zuge des Projektes in das öffentliche Gut übernommen. Damit ist nun auch die Gemeinde für Erhaltung und Räumung zuständig.
Mittlerweile hat der Bau für die 46 Wohnungen bereits begonnen, auch die Arbeiten an der Zufahrtsstraße sind schon im Gange. Dafür mussten die Bäume weg.
Doch: Diese (auf den ersten Blick  „einfache“ Fichtenhecke war sogar im Biotop-Kataster verzeichnet. Das heißt: Eine Wiederaufforstung ist zwingend vorgeschrieben. Darüber hinaus hat der Eigentümer ein Gutachten verlangt, in dem der Naturschutz nun genau vorschreibt, welche Bäume die Gemeinde hier wieder aufforsten muss. Ein zusätzlicher Aufwand.

Starker Zuzug nach Radfeld: Die Gemeinde wächst unaufhörlich, die nun errichteten 46 Wohnungen (bei deren Vergabe die Gemeinde ein Mitsprache-Recht hat) ist bereits überzeichnet, das heißt: Alle Wohnungen haben bereits einen Interessenten.
„Mir persönlich wäre es aber lieber, wenn man in Radfeld den Zuzug eindämmen könnte. Wir wollen hier auch nicht ein Wohnbauprojekt nach dem anderen“, sagt Josef Auer.
© Rofankurier