Hans Stock (80), ehemaliger Berufsschul-Direktor, sammelt seit seiner Kindheit Militärgeschichte.
FIECHT (ce) In Fiecht bei Schwaz, ziemlich unscheinbar und von der Straße aus nicht zu sehen, baute sich Hans Stock über viele Jahrzehnte eine der größten Militär-historischen Sammlungen Österreichs auf. Obwohl das Museum nicht öffentlich zugänglich ist, reicht der Ruf der Sammlung in die ganze Welt. „Manchmal kommen Anfragen aus China, den USA, dem arabischen Raum usw. Viele der Gäste sind hohe Militärs oder Diplomaten, die so einen Schatz noch nie gesehen haben“, erzählt Stock. Der rüstige 80er begann seiner Sammlerleidenschaft schon als Kind nachzugeben, als Sohn eines Gendarmen wuchs er praktisch in der Schwazer Kaserne auf. Im 2. Weltkrieg lernte er alle Schrecken des Regimes kenne: er bezog Prügel weil er sich weigerte, zur Hitlerjugend zu gehen, sein Vater wurde erschossen, weil er Gefangene mit Essen versorgte, als 15-jähriger wog er nur knapp über 30 Kilo. „Obwohl ich viele Stücke der Deutschen Wehrmacht habe, habe ich mit dieser Ideologie nichts am Hut. Ich würde Besucher dieses Schlages sofort aus dem Museum verweisen. Mir geht es immer um die Geschichte hinter dem Sammlungsstück“, erklärt Stock. Und Storys gibt es genügend zu erzählen. Zu jedem Ausstellungsstück weiß der Historiker genau, woher er es hat, von wem er es hat und welches Schicksal dahintersteckt. „Es sind immer Geschichten von Menschen, die etwas Besonderes erlebt haben und deren Leben beim Militär oder im Krieg meist kein leichtes war.“
Außer den Fahrzeugen, die fast alle fahrbereit dastehen, wurden alle anderen Gegenstände wie Waffen oder deren Ladungen demilitarisiert und unschädlich gemacht. Das Museum ist rundum alarmgesichert, denn viele der Einzelstücke gibt es nur mehr hier bei Hans Stock in Fiecht.
Letzte Änderung am Donnerstag, 05 Oktober 2017 08:56
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