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Pfadfinder auf Herbergsuche in Münster

Sonntag, 19 August 2018
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MÜNSTER (klausm/mühlbacher) Vor Kurzem zogen mehrere französische Pfadfindergruppen singend durchs Unterinntal. Eine dieser Gruppen, bestehend aus 17 Mädchen und Burschen, in Begleitung eines Mönches, erreichte zu später Stunde - noch dazu unangekündigt - die Pfarrkirche in Münster. Die Pfadfinder wurden im Glauben, zumindest für eine Nacht, im Pfarrhof, bzw. im Vidum, Quartier zu bekommen schwer enttäuscht, denn die Herbergsuche war erfolglos.

Enttäuscht wandten sich die Pfadfinder von der Münsterer Pfarrkirche ab und dachten über eine Lösung nach, immerhin waren sie alle vom starken Regen vollkommen durchnässt.

Zum großen Glück tauchte just in diesem Augenblick der Münsterer Chronist Helmuth Mühlbacher auf, ließ sich von den französischen Pfadfindern die Situation erklären und dass ihnen im Pfarrhof keinen Einlass gewährt wurde. Dem Bibelspruch „Vergesst die Gastfreundschaft nicht…“ (Hebräer 13,2) folgend, nahm Mühlbacher die 17 durchnässten Pfadfinder ohne lang zu überlegen zu sich nach Hause, stellte für eine Nacht Carport, Wintergarten, Wohnzimmer, Dusche und WC zur Verfügung und löste dieses Problem rasch und unbürokratisch. Nach einer gemeinsamen Messfeier und einem gemeinsamen Frühstück, verabschiedeten sich die Pfadfinder von Helmuth Mühlbacher mit einem Dankeslied. Für die Pfadfinder war die Gastfreundschaft von Helmut Mühlbacher eine große und willkommene Hilfe - für den Münsterer Chronisten hingegen eine Selbstverständlichkeit.

Münster tritt Klimabündnis bei

Montag, 02 Juli 2018
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1.700 Gemeinden aus 26 verschiedenen Ländern sind Teil des Klimabündnisses. Das neueste Mitglied im Programm ist die Gemeinde Münster.

MÜNSTER - "Global denken, lokal Handeln" ist der Leitspruch des Klimabündnisses. 1.700 Gemeinden aus 26 Ländern sind bereits Mitglied, 971 Gemeinden in Österreich und 74 Gemeinden aus Tirol.
Klimabündnis-Tirol-Geschäftsführer Andrä Stigger besuchte im Juni die Gemeinderats-Sitzung in Münster: "Der Klimawandel findet bereits statt", sagt er. Und es brauche viele kleine Schritte, dass man das Pariser Klimaziel erreichen kann. Das 2015 verhandelte Abkommen besagt, dass die Erderwärmung auf unter zwei Grad begrenzt zu halten – "ein Wert, den wir im Alpenraum bereits erreicht haben", weiß Stigger. Denn, im Alpenraum "steigt die Temperatur schneller als im globalen Mittel." Schuld – "sind die Treibhausgase".
Die Gemeinde Münster möchte jetzt durch den Beitritt am e5-Projekt konkrete Schritte gegen den Klimawandel umsetzen. "Wir würden mit dem Beitritt ein Signal im Bereich Umweltschutz setzen", erklärte Bgm. Werner Entner (TEAM ENTNER) während der Sitzung. Für ihn ist Münster bereits eine Vorzeige-Gemeinde: "Einige von uns haben beim Fahrradwettbewerb mitgemacht, beim 'AutofreienTag' sind wir dabei, wir haben eine hervorragende Fernwärme und in der neuen Tiefgarage sind E-Tankstellen geplant (Anm: beim Dorfzentrum)", sagt der Bürgermeister.

300,– Münsterer EURO nach Brasilien

"Es ist ein öffentliches Bekenntnis der Gemeinde zum Klimaschutz", erklärt Klimabündnis-GF Stigger. Konkrete Forderungen muss eine Gemeinde nicht erfüllen, außer das Bezahlen des Mitgliedsbeitrages. Dieser beträgt für Münster 844,– EURO. Davon fließen etwa 300,– EURO nach Brasilien. Die Klimabündnis-Organisation unterstützt hier seit den 90er Jahren die indigene Bevölkerung in Südamerika beim Erhalt des Regenwaldes. Ein Projekt, bei dem Münster in Zukunft auch mithelfen wird.
Der Gemeinderats-Beschluss zum Beitritt wurde einstimmig gefasst. (mk)

Münster: Grundsteinlegung für Dorfzentrum

Montag, 28 Mai 2018
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Mit dem Dorfzentrum Münster wird zeitgemäßer Raum zum Leben, Arbeiten und Feiern geschaffen.

MÜNSTER - Bereits im Dezember 2016 starteten die Vorbereitungen, im Juli 2017 war es dann fix. Bgm. Werner Entner (TEAM ENTNER) und die Mitglieder des Gemeinderats Münster beschlossen einstimmig den Neubau des Dorfzentrums. Aus einem wettbewerblichen Dialog setzte sich die Fa. STRABAG durch. Das Siegerprojekt wird nun nach den Plänen des Architekturbüros DINA4 errichtet. Das Projektmanagement übernimmt die Fa. Communalp GmbH.

Seit Anfang Mai gearbeitet...

Seit Anfang Mai wird auf der Baustelle gearbeitet. Am Donnerstag, 24. Mai, lud Bgm. Werner Entner zur Grundsteinlegung. Dabei betonte er nochmals, dass "das Projekt nur durch ein gutes Miteinander in der Gemeinde umsetzbar ist" und somit einen Garant für die erfolgreiche Entwicklung der Gemeinde darstellt.
Auf einer Nutzfläche von 1.700 Quadratmeter entsteht nun das neue Dorfzentrum mit Gemeindeamt, Mehrzwecksaal, Musikpavillon, einem vorgelagerten Veranstaltungsplatz und einer Tiefgarage. Das Gemeindeamt erstreckt sich über drei Geschoße – mit barrierefreien Zugängen zu allen Räumlichkeiten. Die Tiefgarage mit 46 Parkplätzen wird zeitgemäß mit einer Ladestation für Elektrofahrzeuge ausgerüstet. Verschiedene Räumlichkeiten wie z.B. Mehrzweckraum oder Seniorenstube funktionell und räumlich erweitert werden.
Die Kosten werden mit 7 Mio EURO veranschlagt, die Finanzierung steht. Die voraussichtliche Fertigstellung des Dorfzentrums ist für den Sommer 2019 geplant.
Beachtlich waren die Müll-Berge, die Roma und Sinti letzten Herbst zwischen A12 und Inn auf Höhe St. Gertraudi entsorgt haben. Nach einem Bericht des ROFAN-KURIER ist nun die Gemeinde Münster für den Staat eingesprungen und hat Müll entsorgt...

MÜNSTER - Im April meldeten aufmerksame Leser der ROFAN-KURIER Redaktion große Mengen von illegal abgelagertem Müll. Beim folgenden Lokal-Augenschein der Redaktion hatten Freiwillige den größten Teil des Mülls bereits aus den Büschen gezogen, damit vor allem kleinere Gegenstände nicht einwachsen können... langfristige Umweltschäden wurden so verhindert. In seiner Mai-Ausgabe berichtete der ROFAN-KURIER über die Umwelt-Sünde und stellte die Frage: "Illegale Mülldeponie Münster: Wer ist zuständig?". Laut Gemeinde Münster wäre die Entsorgung hier eigentlich Sache der Republik Österreich gewesen "weil es sich beim Inn-Ufer um öffentliches Wassergut handelt", sagt Bgm. Werner Entner (TEAM ENTNER).

Münster springt ein

Aber wie lange soll man auf die Entsorgung warten? Bgm. Entner: "Wir haben den Müll nun entfernt. Bei uns beteiligen sich jedes Jahr mehrere Vereine an der Flur-Reinigungs-Aktion. Obwohl hier aus unserer Sicht die Republik für die Entsorgung zuständig gewesen wäre, haben wir den Müll jetzt im Zuge des Frühjahrsputzes der Gemeinde mitgenommen." Verursacht haben den Müll Roma und Sinti, die hier bereits im Herbst illegal übernachtet haben. Ihren Müll inklusive Altöl-Flaschen haben sie einfach in die Au geworfen...
Einige Münsterer Gemeindebürger fühlen sich ungerecht behandelt: Während ein Bauträger im Ortsteil Habach bauen darf, könnten sie "nicht einmal Garten-Mauern erhöhen". Dazu Bgm. Entner: "Der Bauträger liegt nicht mehr in der roten Zone, die Anrainer schon".

MÜNSTER - 24 neue Wohneinheiten sollen in Münster – Habach gebaut werden. Ein Bauträger errichtet sie auf ehemaligem Gemeindegrund. Die Habacher sind darüber verärgert: "Der Bauträger darf bauen und wir können nicht einmal eine Garten-Mauer erhöhen", sagt Johann Entner, der als Vertreter der Anrainergruppe auftritt. Der Grund: Die Gebäude der Anrainer liegen im Retentionsraum für den Habach. Teile der Grundstücke sind in der gelben oder roten Zone des Gefahrenschutzplans. Bei einem Hochwasser würden erhöhte Garten-Mauern das Wasser "weiterleiten", sei ihnen erklärt worden.
Ein Teil des Grundstücks, auf dem der Bauträger die Wohnungen errichtet, liegen aber ebenfalls in der gelben oder roten Zone: Jedoch ungefähr 25 Meter vom „Problembach“ Habach und gut zehn Meter von Grünsbach entfernt.
Laut Bgm. Werner Entner (TEAM ENTNER) hätte sich der Bauträger durch eine Aufschüttung helfen können. "Durch die Aufschüttung ist das Grundstück höher und damit nicht mehr in der roten Zone. Die Aufschüttung wurde von Baubezirksamt, Wildbach- und Lawinenverbauung und Umweltschutz bewilligt. Sie verschlechtert die Situation bei einem Hochwasser nicht." Ein solches wasserbau-technisches Gutachten könne auch eine Privat-Person veranlassen.

"Keine Schutz-Bauten ohne Hochwasser-Schutzverband"

Die Anrainer vermissen am Habach auch den Hochwasser-Schutz: "Unsere Gemeinde ist nicht bereit, durch einen Gemeinderatsbeschluss den Habach und den Grünsbach zu bändigen", sagt der Anrainervertreter Entner. Ihm sei gesagt worden, dass es hierzu Förderungen von Bund und Land geben würde. Der erste Schritt müsse aber von der Gemeinde getan werden... Stimmt so nicht, meint der Bürgermeister: "Es gibt keine baulichen Maßnahmen ohne den erst zu gründenden Wasser-Schutzverband." Münster ist hier Teil des Schutzverbandes Mittleres Unterinntal (Münster bis Pill). Erst wenn dieser gegründet ist, gibt es auch Schutzmaßnahmen... "Erst im Zuge des Wasserverbandes gibt es dann ein komplettes Schutzprojekt (auch) für den Habach. Dann käme mit entsprechenden Schutzbauten jeder aus der roten Zone heraus", sagt Bgm. Entner. Eine Aufstockung der Landesstraße und Dammbauten entlang des Habach sollen den Ortsteil aus der roten und gelben Zone herausholen. Das würde auch den Baustopp in der Habach-Mulde beenden.

habach
Der Habach bekommt einen Hochwasserschutz – zuerst muss jedoch der Wasserverband gegründet werden.

Pumpe? ... "bringt nichts", sagt Bgm. Entner

Die Anrainer könnten sich auch eine Pumpanlage vorstellen, die das Wasser abtransportiert. Bei früheren Hochwassern sei durch Pumpen schlimmeres verhindert worden, weiß etwa Anrainerin Hilda Schwarzl.  "Eine eigene Pumpe bringt Münster nichts", entgegnet Bgm. Entner. Er legt Berechnungen vor, die zeigen, dass es bei einem Hochwasser, wie 2013 am Habach, über 100 Pumpen (Landesstandard 6.000 Liter pro Minute) brauchen würde. Die einzige Lösung für den Bürgermeister ist der Hochwasserschutz des Wasserverbandes. Dieser soll noch 2018 gegründet werden. Bgm. Entner hofft, dass es im Mittleren Unterinntal leichter geht, als im Unteren Unterinntal, wo vor allem Radfeld, Kundl und Angath nicht zustimmen. (Von Kundl gab es inzwischen eine Zustimmung!)

Zufahrtsprobleme erwartet

Zurück zum Neubau: Ein weiterer Kritikpunkt der Anrainer ist die Zufahrt zum bebauten Gebiet. "Die Zufahrt ist für den zu erwartenden Verkehr nicht breit genug", befürchtet Anrainervertreter Entner. Hier konnte sich die Gemeinde mit Ausweichen helfen – die aber für die Anrainer ein Problem für sich darstellen. Eine der zwei Ausweichen soll das Servituts-Recht der Anrainer verletzen. Bgm. Entner dazu: "Das private Verkehrsgutachten der Anrainer hat diese zwei Ausweichen gefordert und sie sind rechtskonform. Und ein Servitut hätten wir gerne schriftlich." Für den zu erwartenden Baustellenverkehr denkt Bgm. Entner an eine Ampellösung.
Die Anrainer sind indessen nicht grundsätzlich gegen den Bau. "Wenn der Hochwasserschutz kommt und uns auch schützt, haben wir kein Problem mit den Wohneinheiten", sagt Anrainer-Sprecher Entner. Doch so fühle man sich derzeit ungerecht behandelt und im Stich gelassen. (mk)
MÜNSTER (klausm) Seinerzeit am Stammtisch als Idee angedacht - nämlich der Nachwelt alte Traktoren als bäuerliches Kulturgut zu erhalten - kam es im Juli 2003 mit Robert Haidacher, Mario Hilberger, Klaus Moser, Erwin Unger und dem leider bereits verstorbenen Franz Kashofer zur Gründung des “Traktorenclub Standgas Münster”. Heute, nach 15 Jahren, zählen mit Obmann Erich Wohlfahrtstätter und Obmann-Stellvertreter Erwin Unger an die 130 Mitglieder zum Club.

Neben regelmäßigen Ausfahrten über’s Jahr, neben der Teilnahme an Veranstaltungen befreundeter Oldtimervereine, gehört für den Traktorenclub Standgas Münster das “Traktoren-Eröffnungsfest mit Fahrzeugsegnung” im Mai zu den fixen Eigenveranstaltungen. So lud der Traktorenclub am Donnerstag den 10. Mai (Christi Himmelfahrt) zum Eröffnungsfest mit Fahrzeugsegnung auf den Schwimmbadparkplatz vor das Clubhaus, ja und mit über 200 Anmeldungen gab’s heuer für den Veranstalterverein einen neuen Teilnehmerrekord.

Das Festprogramm sah’ nach der Segnung durch Diakon Franz Kerschbaumer einen gemeinsamen Umzug der Oldtimer durch Münster und anschließend einen Frühschoppen mit Livemusik vor. Für Kinder und Erwachsene wurden Traktorrundfahrten angeboten, wer Lust hatte, konnte sich auf einem Flohmarkt umsehen, darüber hinaus handgeflochtene Korbwaren kaufen. In bester Vereinsmanier war reichlich für Essen und Getränke gesorgt. Kaffee und Kuchen in Hausfrauenqualität war sowieso selbstverständlich.

Fotos:

Schützengilde Münster zieht Bilanz

Freitag, 04 Mai 2018
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MÜNSTER Bei der 59. Jahreshauptversammlung der Schützengilde Münster im Dorfcafe berichteten Oberschützenmeister Friedl Anrain und die Schützenmeister Georg Kostenzer, Manfred Hofbauer sowie Jungschützenbetreuer Christian Mölg über viele sportliche und gesellschaftliche Ereignisse. Bei der Armbrust-Weltmeisterschaft in Osijek/Kroatien konnten Georg Kostenzer und Manuel Moser jeweils eine WM-Bronzemedaille gewinnen. Die Schützengilde startete auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene jeweils in den Disziplinen Luftgewehr, Luftpistole und Armbrust. Besondere Beachtung fand der Sieg bei den Bezirks-Rundenwettkämpfen im Luftgewehr. Diesen Titel hatte Münster in den letzten Jahren immer knapp verfehlt. Aber heuer klappte es. Sie haben diesen Titel souverän gewonnen, denn der Rundenschnitt war in Tirol, und wahrscheinlich auch Österreichweit Bestleistung.
Jährlicher Höhepunkt sind die Ehrungen. Diesmal konnte Gottfried Mühlbacher für 50jährige Mitgliedschaft mit Urkunde und Abzeichen ausgezeichnet werden. Bürgermeister Werner Entner lobte die rege Vereinstätigkeit, die vielen Erfolge und die ausgezeichnete Nachwuchsarbeit.
Wenn das "fahrende Volk" der Roma und Sinti auf den unterländer Parkplätzen Station macht, steigt den Bürgermeistern die Zornes-Röte ins Gesicht (wie etwa in Rattenberg)... Meist sind diese Besuche mit Problemen verschiedenster Art verbunden. Eines davon: Müll...

MÜNSTER - Auch in Münster liegen noch die Zeugnisse des letzten Roma-Besuches in der Au neben der Autobahn herum.
Einige umweltbewusste Bürger haben in den letzten Tagen diesen Müll aus der Au auf den Wirtschafts-Weg getragen, damit er nicht einwächst. Da sich bisweilen aber offenbar niemand zuständig fühlt, diese illegale Müllhalde kostenpflichtig zu entsorgen, beschweren sich nun Bürger in der Redaktion: "Sie müssen da bitte einschreiten. Seit Tagen liegt jetzt der Müll des letzten Zigeuner-Besuches am Wegesrand...", sagt beispielsweise eine Dame, die sich in der Redaktion gemeldet hat. Sie und weitere Anrufer wollen, dass der Müll des fahrenden Volkes endlich weg kommt.

Wer ist zuständig?

An sich ist der Verursacher selbst für die Entfernung des Mülls zuständig oder müsste dafür bezahlen. Doch das "fahrende Volk", das hierfür verantwortlich war, ist nicht greifbar.
Wer also entfernt den Schandfleck an der Inn-Au gegenüber von St. Gertraudi? Der ROFAN-KURIER hat sich bei der BH Kufstein nach der Zuständigkeit erkundigt. Dazu Bezirkshauptmann Dr. Christoph Platzgummer: "Wenn ein Verursacher eruierbar ist, dann erfolgt ein entsprechender Auftrag nach dem Abfall-Wirtschafts-Gesetz durch die Bezirks-Hauptmannschaft und die Vollstreckung. Wenn nicht,  findet sich eine öffentlich-rechtliche Regelung im Forstgesetz sofern es sich um Wald handelt. Demnach ist eine Zuständigkeit der Gemeinde gegeben. Darüber hinaus wird unterschiedlich vorgegangen, meist erfolgt die Entfernung durch die Gemeinde, oftmals auch durch das Baubezirksamt."

Ist die Au ein Wald?

Bereits mehrmals hätten Umwelt-Schützer aus Münster bezüglich des von Roma/Sinti abgelagerten Mülls Gemeinde und Wasserbau-Amt verständigt. Bisher hätte sich jedoch niemand zuständig gefühlt... Freiwillige haben den Müll nun aus der Au gezerrt und am Rand des Wirtschafts-Weges abgeladen. Kurz vor Redaktionsschluss lag der Müll immer noch am gleichen Ort...
In Münster wurde kürzlich ein 14-jähriger deutscher Schüler durch einen Stromschlag getötet. Ein tragischer Vorfall, der einer Familie den Sohn raubt und die Einsatz-Kräfte traumatisiert. Musste es soweit kommen? Einige Anrufer und auch ein TIWAG-Insider beschweren sich...

TIROL/MÜNSTER - Der jüngste Strom-Unfall, der das Leben eines jungen Burschen gefordert hat, zeigt jetzt auf tragische Weise, welche Gefahren Freileitungen und freiliegende Trafo-Stationen bergen. Starkstrom-Leitungen wie z.B. die 110 kV-Leitung in Kramsach/Breitenbach, die hier sogar über der Volksschule hängt oder auch 25 kV-Leitungen, sind immer wieder Anlass für gefährlichen Situationen und Strom-Unfälle.

Insider: Masten "Dritte-Welt-Standard"

In der ROFAN-KURIER-Redaktion meldeten sich Bürger, die das offene Aufstellen"lebensgefährlicher Technik" kritisieren.
Darunter auch ein "TIWAG-Insider". Er sagt: "Es kommt so rüber, als sei der Junge allein schuld… Ich sage: Nein! Es ist im 21. Jahrhundert nicht nötig, lebensgefährliche Technik frei zugänglich zu bauen." Laut dem TIWAG-Insider seien Frei-Trafos am Masten "Dritte-Welt-Standard": „Der Bub hätte vielleicht nicht sterben müssen, wenn man seitens der TIWAG/TINETZ Leitungen eingraben und Transformatoren einhausen würde. Bereits vor 50 Jahren war man bei der TIWAG so schlau, dass man die Transformatoren eingehaust hat! In jedem Tourismus-Dorf werden Transformatoren versteckt oder sogar unterirdisch angelegt, wenn sich ein Hotelier beschwert, weil es 'hässlich' ausschaut", ärgert sich ein TIWAG-Insider.
Der TIWAG-Mann sieht in Sachen Freileitungen und Transformatoren die Sicherheit der Menschen den Geld-Interessen von TIWAG und TINETZ untergeordnet.

Mehrere Strom-Vorfälle

Gleich mehrere Vorfälle ereigneten sich im Unterland mit Freileitungen in den letzten Jahren. Beim Güllen auf einem Feld in Kramsach kam es durch den Gülle-Strahl zum Kurzschluss der 25 kV-Leitung. Die Situation hätte für den Bauern auch tödlich enden können.
Letzten Herbst stürzte bei einem Sturm ein Baum in die 25 kV-Leitung, die von Kramsach nach Brixlegg führt. Die Leiter-Seile fielen auf die Bundesstraße und trafen einen Bus! Der Busfahrer hatte noch versucht, die Leiter-Seile mit einer Stange vom Fahrzeug zu schieben! Wären der Fahrer oder die Fahrgäste umgehend ausgestiegen, hätte es womöglich Tote gegeben. Und nun, 2018, der Vorfall mit dem 14-jährigen Buben. Auf dem Nachhause-Weg kamen er und seine Kollegen auf die Idee, man könnte auf die Transformator-Station klettern. Leser sagen: Das sieht aus wie ein Balkon und liegt zu nah über dem Boden. Der TIWAG-Fachmann dazu: "Wir müssen die Leitungen aus den Dörfern rausverlegen, die 25 kV-Kabel eingraben und die Transformatoren einhausen. Nur durch Glück ist noch nicht mehr geschehen…"

gedenkstaette
In Münster wurde bei dem Strom-Masten, der einem 14-jährigen Deutschen das Leben kostete, eine kleine Gedänkstätte errichtet.

Wenn die Leitung reißt, entstehen "Todeszonen"

Der TIWAG-Insider rät: Bei Leitungs-Bruch einer 25 kV-Leitung mindestens 5 Meter Abstand zu allen stromführenden Teilen "das ist die Todeszone" und man solle, wenn möglich, "unbedingt auf einem Beim stehen oder weghüpfen", da einen sonst die Schritt-Spannung töten könnte. Bei Bruch von 110 kV-Leitungen "beträgt der Radius für eventuell tödliche Spannung sogar 50 Meter!"

TINETZ: "Änderungen derzeit nicht geplant"

Die Trafo-Station in Münster sei 1995 errichtet worden und behördlich genehmigt. Die Notwendigkeit einer Einhausung oder dazu, die Leitern an diesen Trafo-Masten zu entfernen, sieht man bei der TINETZ derzeit nicht.

TINETZ-Geschäftsführer DI Thomas Rieder: "Die Trafobühne ist in einer Höhe von ca. 5 Metern und mit einem abgesperrten Schaltschrank/Kasten und einer ordnungsgemäßen Kennzeichnung mit Hinweisschildern (Achtung Hochspannung 'Lebensgefahr', Zutritt verboten) versehen."
Bei Leitungs-Bruch rät DI Rieder: "Wenn ein Bagger oder Kran eine Leitung berührt, wenn ein Baum nach einem Sturm in eine Leitung fällt oder wenn ein Leiterseil zerstört wird und am Boden liegt, ist es lebensgefährlich, den Baum, den Bagger oder das Leiterseil zu berühren oder ihnen zu nahe zu kommen. Der empfohlene Sicherheitsabstand zu solchen Anlagenteilen ist für die Hochspannung grob 20 Meter."

ROFAN-KURIER: "Es wird der TIWAG/TINETZ vorgeworfen, man würde finanzielle Interessen über die Sicherheit der Bürger stellen."
RIEDER: „Alle Anlagen entsprechen dem Stand der Technik – das ist unser gesetzlicher Auftrag als Verteilernetzbetreiber.“
 
ROKU: "Gibt es Konsequenzen nach dem Vorfall in Münster? Werden Trafo-Masten künftig höher? Werden die fix montierten Leitern entfernt?"
RIEDER: "Generell handelt es sich bei der besagten Station um eine Maststation, die nach Stand der Technik errichtet wurde und betrieben wird. Eine Änderung der Konstruktion (Höhe Maststationen, Demontage der Leitern…) ist derzeit nicht vorgesehen, da diese den Vorschriften/Normen entspricht und daher auch so behördlich genehmigt wurde."
Man könne Einrichtungen auch durch weitere Maßnahmen nicht gänzlich gegen mutwillige Aktionen oder allfällige Mutproben schützen. Wichtig sei die Bewusstseinsbildung für Gefahren in der Bevölkerung.

ROKU: "Wann wird die 25-kV-Leitung in Kramsach entfernt?"
RIEDER: "Der (Erd)kabel-Anteil im Mittelspannungsnetz der TINETZ beträgt derzeit 68% und steigt durch die laufenden Ausbauten im Netz. Durch Erdkabel ersetzt werden diese Leitungen beispielsweise, wenn das Ende der Lebensdauer erreicht ist. In Kramsach gibt es aus heutiger Sicht noch keine fixierten Pläne zur Verkabelung..."
Damit Menschen mit hohem Pflege und Betreuungsbedarf möglichst lange zuhause bleiben können, ist dies oft nur mit einem Pflegebett möglich. In Münster waren im vergangenen Jahr 14 Personen auf ein Pflegebett des Sozialsprengels angewiesen. Die gesamten Mietkosten der Pflegebetten für das Jahr 2017 in der Höhe von Euro 2.766,- wurden von der Landjugend Münster unter Obmann GR Michael Strobl und der Gemeinde Münster übernommen. Vergelt‘s Gott für diese wertvolle Unterstützung.

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