Ausländische Firmen eröffnen in Österreich eine Zweigstelle und ziehen Aufträge an Land. Das schaffen sie durch teils 50% billigere Preise. Der Grund dafür ist die EU-Entsendungs-Richtlinie.
Schwaz - Anlässlich des Bezirkstages in der Schwazer ÖGB-Zentrale besuchte diese auch Otto Leist, Vorsitzender des ÖGB Tirol. Zusammen mit Christian Hauser, Geschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz Tirol und Franz Lanthaler sprach er über das Problem des Lohndumpings innerhalb der EU. Schuld für dieses Problem trägt die EU mit ihrer Entsende-Richtlinie. "Diese betrifft hauptsächlich das Baugewerbe", erklärt Leist, somit ist das drittstärkste Gewerbe im Bezirk Schwaz betroffen. "Der Stundenlohn in Österreich liegt hier bei ca. 13 EURO.
In Ungarn hingegen nicht einmal bei 4 EURO", erklärt Christian Hauser. In diesem Sektor gibt es viele ausländische Firmen mit einem Stützpunkt in Österreich. Diese Firmen suchen dann für diese Baustelle gezielt Arbeitnehmer und stellen nur ca. 20 bis 50 % Österreicher ein.
Der Rest besteht aus "endsandten" Arbeitskräften aus den Nachbarstaaten. Diese müssen die Sozialabgaben ihres eigenen Landes leisten und Firmen können somit schon 15% billiger anbieten. "Oftmals gibt es aber sogar Dumpingpreise von bis zu minus 50%", sagt Hauser. Somit sind die Aufträge billiger und dank der Zweigstelle der Firma in Österreich kann sich der Auftraggeber rühmen: "Wir haben doch den Auftrag an eine österreichische Firma vergeben..." Diese Taktik verdrängt kleine, fair arbeitende Firmen vom Arbeitsmarkt und somit wird die EU-Entsende-Richtlinie zu einer sozialpolitischen Zeitbombe.
Die ÖGB sei laut Otto Leist aber "nicht unterwegs um den Arbeitsmarkt zuzumachen, wir sind schlicht unterwegs, um gleiche Regeln für alle zu schaffen!" (mk)
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