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Bilder von Plastik-Müll an Stränden kennt jeder. Das ist weit weg. Doch eine neue Studie des Leibnitz-Institutes (Uni Berlin) zeigt: Die Verseuchung durch Mikro-Plastik ist auf dem Land sogar noch größer als in den Meeren!

INTERNATIONAL/BERLIN - Mikroplastik ist der Feind. Das wissen wir alle. Weichmacher in Plastik(verpackungen) können Männern Brüste wachsen lassen und unfruchtbar machen. Wissen wir auch. Und trotzdem! Was wir im täglichen Leben an Plastikmüll anhäufen, ist einfach nur pervers. Die Bilder von Plastikmüll, der auf und in den Weltmeeren treibt, gehen um die Welt. Und sie schockieren uns. Aber … das ist alles so weit weg. Jetzt lassen Forscher des deutschen Leibnitz-Institutes aufhorchen: Der Anteil an Mikroplastik in unseren heimischen Böden ist offenbar weit höher, als jener in den Weltmeeren!

Mikroplastik tötet Regenwürmer!

Von Mikroplastik spricht man bei Teilchen unter 5 mm Größe. Mikroplastik kann das Ökosystem direkt schädigen. Durch den Zerfall erhalten Plastikpartikel neue Eigenschaften. Sowohl physikalisch als auch chemisch. Auf der Oberfläche von Mikroplastik können sich Krankheits-Erreger ansiedeln und sich so gut verbreiten. Auch Boden-Lebewesen werden durch Mikroplastik beeinträchtigt. Beim Plastik-Zerfall treten Stoffe wie Phthalate (das sind Weichmacher) und Bisphenol A aus. Diese Stoffe stören den Hormon-Haushalt von Tieren! Werden Plastik-Teilchen von Regenwürmern aufgenommen, entzündet sich der Darm des Regenwurms und er kann dadurch sterben! Das schadet wiederum dem Boden-Aufbau, weil weniger Regenwürmer den Boden lockern. Zudem gelangt das Mikroplastik über die Regenwürmer in Vögel oder Hühner – und über letztere kommen dann auch Plastik-Inhaltsstoffe in den Lebensmittelkreislauf.

Mikroplastik auch in Naturparks und Berggebieten

Laut dem geografischen Institut der Universität Bern findet sich Mikro-Plastik sogar in 90 Prozent der Naturschutz-Gebiete. Egal ob in Tal- oder Berglagen. Studien-Autor Moritz Bigalke dazu: "Dass auch in sehr abgelegenen und bergigen Naturschutz-Gebieten Mikroplastik im Boden zu finden war, hat uns doch überrascht. Wir gehen davon aus, dass es über die Luft, mit dem Wind dorthin verfrachtet wird."

Mikroplastik-Quellen

Beim Wäsche-Waschen (durch synthetische Fasern!), durch Plastik-Folien, durch weggeworfenen Plastik-Müll, über Mülldeponien, von Autoreifen oder sogar über Zahnpasta und Duschgel gelangt Mikroplastik permanent in die Umwelt. Sogar in Kompost-Erde finden Forscher Plastik-Teilchen. Weil viele Leute einfach Plastik-Behälter, Säcke oder Lebensmittel-Verpackungen mit zum Biomüll werfen, werden diese dann in der Sortierung übersehen und in den Kompost eingearbeitet. Auch der Hang zu so genannter "Funktions-Mode" aus synthetischen Fasern befördert immer mehr Mikroplastik in die Natur. Eine Entwicklung, die insofern gefährlich ist, weil wir heute noch nicht einmal das ganze Ausmaß dieser Umweltverschmutzung für den Menschen selbst erkennen können. Wann immer es eine Alternative gibt: Hände weg von Plastik!

Plastik-Müll bedroht unsere Existenz

Mittwoch, 06 Juli 2016
Freigegeben in International
Neue Studien zeigen: Bereits jeder fünfte Partikel im Meer besteht aus Plastik! Fische verwechseln dieses Plastik mit Plankton und verhungern mit vollem Magen. Der Mensch vernichtet gerade eine seiner wichtigsten Nahrungs-Quellen...

International - Plastik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Oft ist es nützlich und lange im Einsatz. Wir verwenden aber auch Unmengen an „Wegwerf“-Plastik und verschwenden damit wichtige Ressourcen.
Alleine in Österreich werden jedes Jahr rund eine Milliarde neue Plastiksackerl verwendet! Das sind fast 2.000 Sackerl in der Minute. Jeder könnte ganz einfach dazu beitragen, diesen Wahnsinn zu reduzieren: Einfach mit Stoff-Tasche zum Einkaufen! Ganz zu schweigen von den Tausenden Tonnen Plastik-Verpackung: Besser mal Obst und Gemüse beim Greissler von Nebenan kaufen – statt in Plastik verschweißt! Fleisch frisch vom Metzger holen spart ebenfalls Plastik-Verpackungen. Brot, das man kauft, muss doch nicht verschweißt sein! Einfach in den Stoff-Sack gesteckt und fertig.

Bewusst auf Plastik-Verpackung verzichten!

Den inneren Schweinehund bezwingen, die Bequemlichkeit ablegen: Einfach mal bewusst Lebensmittel ablehnen, die in Plastik verpackt sind. Mit ein paar Minuten mehr Aufwand kann man dann auch bei uns viel Müll, Zeit und Geld sparen! Schließlich bezahlt man die Verpackung mit. Nachher muss man sich mit der Entsorgung der so genannten „Wertstoffe“ beschäftigen. Die Verschmutzung unserer Umwelt mit Plastik ist bereits dramatisch: Jedes Jahr sterben hunderttausende Meerestiere! Darunter Wale, Robben, Schildkröten und Fische, weil sie den Plastikmüll mit Nahrung verwechseln...

Foto: Greenpeace  Foto: Greenpeace
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