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Nach zwei eingereichten Projekten zur Erweiterung der Spieljochbahn scheint nun mit dem dritten Projekt die Lösung gefunden. Wenn alles gut geht, könnte bereits im Frühjahr 2015 mit dem Bau begonnen werden.        

FÜGEN (lias) „Wenn dieses Projekt abgeschlossen ist, geh ich mehr als einmal wallfahrten!“, verspricht der Fügener Bürgermeister Walter Höllwarth (ÖVP).
In den letzten fünf Jahren wurden bereits zwei Projekte auf die Beine gestellt: „Geolsbahn neu“ (2009) und „Metzenjochbahn“ (2011). Bei beiden Projekten waren bereits sämtlich Verträge unter Dach und Fach. Alle Details waren ausverhandelt und man wartete lediglich auf den Startschuss.

... im Sand verlaufen

Das erste Projekt scheiterte an der „Wildbach- und Lawinenverbauung“ (WLV), die Einspruch auf Grund von „Objektschutz“ erhob. Gemeinsam mit LH Platter (ÖVP) und der WLV konnten anschließend die Pläne für die alternative „Metzenjochbahn“ ausgearbeitet werden.
Auch diesmal waren beinahe alle Verhandlungen abgeschlossen, als die Landesvertreter an die Gemeinde herantraten und zu neuerlichen Verhandlungen mit der WLV rieten. Die Frage war, ob es nicht doch möglich wäre, die Bergstation am Standort des ersten Projektes zu bauen. Dadurch wären viele Lawinenschutz-Bauten einfacher zu errichten. Auch für das Landschafts-Bild wäre das schonender.

„Panoramabahn Geols“

Nach positivem Bescheid der WLV kam es schließlich zum dritten Projekt. Der „Panoramabahn Geols“.
In den Plänen für diese Bahn ist die Talstation direkt an der Hochfügenerstraße und die Bergstation am Onkeljoch angedacht.
Dadurch kann der alte Geolslift abgetragen werden. Sämtliche Behörden haben das Gebiet schon im Vorfeld begutachtet. Momentan sind nur noch bestimmte Punkte mit den Behörden zu klären. Ist dies abgeschlossen, können die Pläne erneut verhandelt werden.

Baubeginn voraussichtlich Frühjahr 2015

„Wenn alles glatt läuft, werden die Verhandlungstermine im Frühjahr 2015 angesetzt. Der Baubeginn ist gleich im Anschluss geplant, sodass wir die neue Bahn schon zu Saisonbeginn 2015/16 für unsere Gäste in Betrieb nehmen können!“, freut sich Höllwarth. Eine weitere große Herausforderung, der sich die Gemeinde Fügen stellt.
In der Publikums-Diskussion zur Metzen-Joch-Bahn in Fügen waren vor allem die Gegner am Wort, sagt Bgm. Walter Höllwarth. Dabei sei das Projekt die günstigste Anbindung an den Skiraum Hochfügen. Das Metzenjoch garantiere darüber hinaus eine gewisse Schneesicherheit.

FÜGEN (cm) Seit Jahren wird in Fügen um die Erweiterung der Spieljoch-Bahn diskutiert.
Nach dem Ende des Geols-Projektes wurde das Projekt Metzenjoch ausgearbeitet.

15 Kilometer Abfahrt

Die Metzenjoch-Bahn wird das Angebot in Fügen von bisher 12 auf 15 Pisten-Kilometer erweitern. Bürgermeister Walter Höllwarth dazu: „Und zwar in einem Bereich, der schneesicher ist! Der heurige Winter war ein Parade-Beispiel dafür, wie es nicht sein sollte: Wir mussten über den Kartenverbund 70 % der Einnahmen aus dem Karten-Verkauf an andere Skigebiete abliefern. In normalen Wintern sind es 50 %. Das zeigt: Wir haben in Fügen das Potential, um viele Karten zu verkaufen. Manche Gäste nutzen diese Karten aber mehrheitlich in anderen Skigebieten. Das können wir mit einer weiteren, schneesicheren Abfahrt reduzieren“, erklärt der Fügener Bürgermeister.

Nicht „in den Graben“

In der Diskussion um die Metzenjoch-Bahn wurde auch erwähnt, die Abfahrt Metzenjoch führe „in den Graben“. Dazu Höllwarth: „Das ist so nicht richtig (siehe Bild rechts). Die Abfahrt führt am Hügel-Rücken bis zur Talstation und von dort fährt man mit dem Lift wieder hinauf. Dann kann man mit dem bestehenden Geols-Lift wieder in das Bestands-Skigebiet weiterfahren.“

UVP-Verfahren laut Bundes-
Verwaltungs-Gerichtshof nötig

Mittlerweile ist auch die Abhandlung des Bundes-Verwaltungs-Gerichtshofes eingetroffen. Das Projekt sei zwar unterhalb der Grenze von 20 ha, mit 19,56 ha müsse aber doch eine Umwelt-Verträglichkeits-Prüfung (UVP) durchgeführt werden. Höllwarth interpretiert: „Man gibt hier aber dem Land die Möglichkeit geben, das doch selbst zu entscheiden, weil ja die 20 ha nicht erreicht wurden...“

Ein kleiner Schritt für die Menschheit…

Montag, 03 Juni 2013
Freigegeben in Lokales
… ein großer Schritt für den Tourismus im Zillertal! Das Liftprojekt „Metzenjoch“ in Fügen ist durch die grundsätzliche Zustimmung der Agrargemeinschaft einen entscheidenden Schritt weiter. Damit konnten die Behörden-Verfahren gestartet werden.

FÜGEN (cm) Der nächste Schritt im Lift-Projekt „Metzenjoch“ ist getan. Auch wenn dieser Schritt ein wenig behäbig vonstatten ging.
Fügens Bürgermeister Walter Höllwarth sieht die Entwicklung positiv: „Wichtig war, dass wir die grundsätzliche Zustimmung der Agrargemeinschaft für den Bau des Projektes bekommen haben. Damit konnten die Behörden-Verfahren starten. Unter anderem läuft jetzt das Umweltverträglichkeits-Vorprüfungsverfahren.

Ein wenig zu spät

Eingelangt ist diese für das Projekt notwendige Grundsatzentscheidung etwa einen Monat zu spät, wie der Bürgermeister sagt. Damit hat sich der Start der Behördenverfahren ein wenig verzögert. Daher wird der Lift wohl erst in der nächsten Wintersaison anlaufen. Doch im Tourismus ist man froh, dass es überhaupt eine grundsätzliche Einigung für die weitere touristische Entwicklung im Ort gibt.
Vor dem endgültigen Bescheid der Behörde braucht es noch eine definitive Einigung mit der Agrargemeinschaft Fügen/Fügenberg über die tatsächliche Höhe der Entschädigungs-Zahlungen. „Die Feinabstimmung der Einigung muss noch folgen. Wenn alles passt, ist der Weg frei für eine Bauverhandlung, die wir eventuell bis Ende Juni abwickeln könnten“, erklärt Höllwarth.
In der Zustimmungs-Erklärung heißt es: „...Bedingung ist, dass spätestens vor Beginn der mündlichen Bauverhandlung  sämtliche Dienstbarkeits-Verträge unterfertigt und genehmigt von der Agrarbehörde vorliegen...“

Projekt-Details

Ohne Lawinenverbauung kostet das Projekt voraussichtlich 16 Millionen EURO. Einen Antrag auf Lawinenverbauungen für die Hochfügenberg-Straße hat die Gemeinde bereits gestellt, sagt der Bürgermeister, denn „die Talegger-Lawine ist unkontrollierbar. Der Lawinenstrich reichte 2012 bis zum Finsing-Bach. Die Situation ist dort prekär! Mit dem Metzenjoch-Lift und der entsprechenden Verbauung würden wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – immerhin fahren hier jeden Winter 10.000e Autos nach Hochfügen.“
Die Länge des Liftes soll etwa 2.000 Meter betragen, wobei die Trasse einen Höhenunterschied von 1.000 Metern überwindet und von 1.200 Höhenmeter auf 2.200 Höhenmeter reicht. Die 16 Millionen EURO an Kosten teilen sich die Gemeinde (5 Mio. EURO), der Tourismusverband (4 Mio. EURO), die Gemeinde Fügenberg (0,6 Mio. EURO) und die Spieljochbahn aus Eigenmitteln und Darlehen.
© Rofankurier