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Ossi Stock beim härtesten Berglauf Japans!

Montag, 10 Juli 2017
Freigegeben in Sport
Der Kramsacher Ossi Stock nimmt als einer von nur 50 ausländischen Läufern am härtesten Berglauf Japans teil: Er will den 3776 Meter hohen Fujisan erklimmen!

Yamanshi/Kramsach - In diesem Jahr feiert der Lauf auf den "Fujisan" sein 70. Jubiläum. 50 Ausländer dürfen an den Start gehen – und der Kramsacher Ossi Stock (Sport OSSI) ist einer von ihnen: Das Startticket sicherte er sich mit erfolgreichen Bergläufen wie dem Karwendel–, Großglockner–, Zugspitz– und Achenseelauf. Der Berglauf auf den "Fujisan" ist der härteste Berglauf Japans. 21 Kilometer und 3.000 Höhenmeter sind in 4h 30min zu erreichen. Der Start des Rennens auf den höchsten Berg Japans ist am Freitag, 28. Juli, um 7:00 Uhr, bei voraussichtlich 25 bis 33°C. Den Streckenrekord hält seit 2011 der Japaner Toru Miyahara mit einer Zeit von 2h 27min 41sec.

Begeisterter Läufer

Nicht nur viele Tiroler Lauffreunde fiebern mit Ossi Stock mit, sondern vor allem seine laufbegeisterte Familie mit seiner Frau Masako und den vier Kindern: "Sie wissen, dass ich auf meinen Bergläufen dem Himmel sehr nah bin", sagt Ossi Stock. Besonders erfreut ist der Bergläufer darüber, dass ihn sein Pilgerfreund Gerald Seeber begleiten wird: "Er hat mich schon auf über 1.200 Kilometer Fußweg durch Japan begleitet...", sagt Ossi. Die Grundkondition erarbeitet sich der begeisterte Läufer mit Wandern und lockerem Laufen. Seit Juni ist das Training intensiver und fokussierter auf das Ziel. Den Abschluss der Vorbereitungsphase bildet ein Höhentraining im Rofan und im Zillertal.

70 Jahre Hiroshima & Nagasaki

Montag, 31 August 2015
Freigegeben in International
Massenmord oder Heldentat: Vor 60 Jahren befahl US-Präsident Harry S. Truman den Abwurf der Atom-Bomben auf Hiroshima und Nagasaki. Atombomben gegen einen Feind, dessen Soldaten sich mangels Munition mit Bambus-Speeren bewaffnen mussten...

JAPAN (cm) Als am Montag, 6. August 1945, um 7.09 Uhr Flieger-Alarm ausgelöst wird, beachten ihn die Menschen in Hi­ro­shima kaum. Zu oft waren in den letzten Wochen einzelne Flugzeuge in großer Höhe über der Stadt aufgetaucht, um Wetterdaten zu sammeln oder Aufnahmen von der Stadt zu machen.
Die Menschen sitzen beim Frühstück, die Arbeitstrupps werden eingeteilt, die Kinder  machen sich bereit für die Schule.

„Empfehlen, Hauptziel zu bombardieren“

Um 7.25 Uhr hat das Wetter­beobachtungs-Flug­zeug seine Aufgabe über Hiroshima erfüllt. „Empfehlen, das Hauptziel zu bombardieren“, gibt der Kap­tain des Bombers an die Basis durch.
Als das Flugzeug mit dem Namen „Strait Flush“ um 7.31 Uhr, abdreht, wird Entwar­nung gegeben.
Kurz nach 8.00 Uhr abermals Luftalarm: Ein kleiner Verband, bestehend aus drei  B29 „Superfortress“ taucht in 9.500 Metern Höhe am Him­mel auf. An ihrer Spitze die „Enola Gay“. Die Men­schen beachten die Ma­schi­nen kaum...
Gesteuert wird der Bom­ber damals von Oberst Paul Tibbets, Leiter des 509. Bom­­ber­geschwaders. Sein Flug­zeug, die „Enola Gay“ ist nach seiner Mutter benannt.
Um 8.15 Uhr befindet sich das Abwurf-Ziel, eine große T-förmige Brücke über den Fluss „Ota“ genau im Visier von Bomben-Schütze Fere­bee.
JAPAN (cm) Im Stadtzentrum herrscht rege Betriebsamkeit, als Ferebee um Punkt 8 Uhr, 15 Minuten und 17 Sekunden „Little Boy“ ­ – so der Codename der Bombe  – ausklinkt.
Die Superfortress dreht hart ab, Tibbets geht kurzzeitig in Sturzflug um Geschwin­dig­keit aufzubauen, gibt vollen Schub auf die vier Motoren. Die Enola Gay muss mindestens 13 km vom Explosions-Punkt weg, um nicht von der Schockwelle vernichtet zu werden.
Einige Japaner blicken zum Himmel und klatschen: Hinter einem der zwei Beobach­tungs­flugzeuge sehen sie drei Fallschirme am Himmel. „Die Amerikaner stürzen ab“, denken sie. Aber es sind Geräte, die Druck und Strahlung messen und per Funk die Daten an die Flugzeuge übermitteln sollen.
45 Sekunden lang beobachten die Menschen die drei Fallschirme. Dann erreicht  „Little Boy“, die 4.535 kg schwere und vier Meter lange Atombombe, die Zündungs-Höhe: 565 Meter über dem Meeresspiegel lösen die Druck­­­sensoren die stärkste bis dato von Menschen verursachte Ex­plosion  aus.

Menschen zerfallen bei 6.000 Grad zu Asche

Beim Zündvorgang wird ein kleines Uranstück vom Heck der Bombe in eine größere Uranmasse im Vorderteil geschossen. Im Bruchteil einer Sekunde kommt es zur Kern­reaktion. Die künstliche Sonne explodiert etwa 500 Meter über der Stadt. Der Feuerball mit einem Durch­messer von 500 Metern und einer Kraft von 20.000 Tonnen TNT, löscht Tausende Leben aus.
Die Menschen zerfallen zu Asche, werden im 6.000 Grad heißen Nah­bereich verdampft. Das Zen­trum von Hiroshima wird zu einem Verbrennungs-Ofen.

Für Hitler gebaut, an Japan geliefert...


Am 6. August 1945, um 8.15 Uhr, klinkte der Bombenschütze Ferebee die erste gegen Menschen eingesetzte Atombombe aus und entfachte einen alles verzehrenden Feuerball. Gedacht war die Bombe für Berlin. Doch Deutschland kapitulierte zu schnell...

JAPAN (cm) So kurz der Hitzesturm andauerte, so verheerend war er: Schatten von Menschen brennen sich bei der Explosion in den Beton und in den Straßenbelag.
Noch in vier Kilometer Ent­fernung brennt es den Men­schen Teile der Haut von ihren Körpern. Bei hunderten Frau­en leiten die dunklen Muster ihrer Kimonos die Hitze direkt auf die Haut weiter, die Muster brennen sich ins Fleisch, während die weißen Teile der Kleidung unversehrt bleiben und die Hitze reflektieren!
Andere überleben noch einige Sekunden, bis die Druck­welle mit 800 km/h sie wie eine riesige Faust erschlägt oder sie von umherfliegenden Häu­ser­­teilen und Glassplittern ge­tötet oder verschüttet werden.

Schwarzer Regen

Die mehrere Tausend Grad heiße Sonnenglut und die Druckwelle verwandeln 13 Quadrat-Kilometer in eine nukleare Wüste. Wenige Mi­­nuten nach der Explosion setzt der radioaktive Regen ein: Tropfen, die aussehen wie schwarze Kügelchen. Das Wasser ist so schwer von Staub, das die Tropfen auf der Haut schmerzen. Das Phä­no­men entsteht durch die Ver­dam­pfung des Was­sers im Feuerball und die darauf folgende Kon­den­sa­tion in der Wolke.

„Den Überlebenden hing die Haut in Fetzen vom Körper. Wie Schlafwandler schleppten sie sich durch die Trüm­mer, aus ihren Brand-Wunden tropfte Flüssig­keit...“
(Tagebuch von Masako Kamamura)

Wer kann, schleppt sich zu Teichen oder Flüssen, um die Verbrennun­gen zu kühlen. Die, die später kommen kriechen über jene, die vorher da waren. Wer unten liegt, ertrinkt. Brunnen, Teiche, Flüsse sind voll von Leichen. Viele, die nach dem Kampf um die Wasser-Stel­len noch leben, trinken den schwarzen Regen und besiegeln damit ihr Schick­sal.

Der schwere Regen ist voll mit radioaktivem Staub. In wenigen Tagen wird die Strah­lenkrankheit fast alle töten, die davon getrunken haben.
70.000 Leben hatte der erste Abwurf sofort ausgelöscht, viele der über 40.000 teils schwerst Verletzten starben später.
Als Japan dennoch nicht kapitulierte, befahl Präsident  Truman für den 9. August 1945 den vorgezogenen Ab­wurf von Bombe Nummer zwei – eine Plutonium-Bombe mit dem Codenamen „Fat Man“. Für Hiroshima hatte man eine Uran-Bombe verwendet, die man vorher noch nicht getestet hatte. Eine kleinere Plu­to­nium-Bombe mit dem Namen „Trinity“ wurde bereits am 16. Juli 1945 in der Wüste von New-Mexiko, 80 km von Alamogordo, getestet. Der Atomblitz erhellte die Atmos­phäre bis in eine Höhe von 400 Kilometer.
„Bis heute sind in Hiroshima 250.000 Men­­schen an den Fol­gen der Atom­bom­be gestorben, in Na­ga­saki sind es ca. 135.000 direkte Bom­ben­opfer.
Weitere 350.000 Über­­lebende haben einen Opfer­­­aus­weis, da sie bis heute unter den Folgen der Atom­bomben leiden“, lässt die englische Version einer Home­page des japanischen Bom­ben-Mu­se­ums von Hiroshima wissen. Sie haben Blutkrebs, Ver­bren­n­ungen, Behin­der­un­gen...

Piloten begutachten ihr Werk

Nachdem die „Enola Gay“ die Druckwellen überstanden hatte, flogen die Piloten eine Schleife, um ihr „Werk“ zu begutachten: Über dem Zen­trum der Stadt stieg eine weiße Rauchsäule in den Himmel, die Spitze breitete sich zu einem beinahe voll­stän­digem Pilzgebilde aus. Die Bilder des 7.000 Meter hohen Wolken-Gebildes gingen um die Welt.

Atom-Bomben auf Japan: Die Schicksale der Menschen

Aus den Tagen des Atombomben-Abwurfes auf Hiroshima und Nagasaki liegen Tagebuch-Aufzeichnungen vor, die erahnen lassen, was diesen Menschen angetan wurde.

JAPAN (cm) „Das Feuer kam immer näher. Doch was ich auch tat, ich konnte meine Tochter nicht befreien.“ Aus dem Tagebuch von Shige Hiratsuka, der Mutter des Mädchens  .

„Mami, es ist so heiß“

Etwa einen Kilometer von der Ab­wurf-Stelle in Hiroshima wird das Haus von Shige Hiratsuka von der Druckwelle zerschmettert. Ihr Mann und sie können sich aus den Trüm­mern befreien, sie rufen nach ihren Kindern. „Ich entdeckte meine vierjährige Tochter Kazu, von der Brust abwärts in den Trüm­mern eingeklemmt. Ich zog an ihren Armen, an den Trümmern. Das Feuer kam immer näher. Ich konnte sie nicht befreien. `Mami, es ist so heiß!´, schrie sie! Aber ich konnte die Hitze und den Schmerz nicht mehr ertragen. `Mami, geh nicht weg! Es tut so weh!´, schrie sie wieder. Ich weinte und musste ihr sagen, dass ihre Mutter nicht den Mut hatte, mit ihr zu sterben“.
Als sie und ihr Mann in einem Lazarett unterkommen, nehmen die Ärzte eine Blut­probe von ihm. Doch der Einstich schließt sich nicht mehr. Er verliert viel Blut. Auf seiner Haut hatten sich violette Flecken gebildet, er erbrach eine braune Flüssigkeit. We­nig später hatte sie auch ihn verloren.

Akiko Taka­kura war nur 260 Meter von der Ab­wurf-Stelle entfernt. „Mein Körper wurde herumgeschleudert, als wäre er aus Papier.“ Die damals 17-jährige ist vermutlich die Einzige, die so Nahe am Zentrum überleben konnte. Sie und ihre Freundin kamen an diesem Tag als erste zur Arbeit in die erdbebensichere Bank-Fi­liale. „Wir waren eine Zeit lang bewusstlos, überall zerschunden. Glasscheiben waren gebrochen, hatten sich in Geschoße verwandelt und sich in unsere Haut gebohrt. Als wir uns nach draußen schleppten, war alles voller Leichen. Eine Woche später starb auch meine Freundin.“
Kinuko Laskey, Kranken­schwe­ster: „Nach der Explo­sion war meine Kleidung mit Glas­scherben an meinen Kör­per geheftet. Überall Verbren­nungen. Ich schleppte mich zum Teich hinter der Praxis, in der ich arbeitete und wollte mich kühlen. Auch andere wollten das und lagen bereits im Wasser. Die, die nachdrängten schleppten sich über sie hinweg. Die darunter lagen, ertranken. Es ertranken so viele, bis der Teich voll war mit Leichen. Ich träume heute noch davon“.

Masako Kamamura: „Ei­nige Stunden nach der Ex­plosion kamen Züge in die Stadt und fuhren so weit sie konnten Richtung Zentrum. Die Menschen die sich noch bewegen konnten, schleppten sich wie Schlafwandler zu den Waggons. Die Haut hing ihnen in Fetzen vom Körper und aus ihren Wunden tropfte Flüssig­keit. Viele waren schon tot, auch wenn sie es noch nicht wussten.“

Shuntaro Hida, Militär­arzt: „Ich lebe, weil mich ein hartnäckiger Bauer in der Nacht zuvor auf seinen 6 km entfernten Hof holte, um nach seiner kleinen Tochter zu sehen. Ich übernachtete dort. Am nächsten Morgen sah ich diesen furchterregenden Feu­er­ball. Unbedeckte Haut wurde brennend heiß, dann diese Pilzförmige Wolke und eine Druckwelle, die den Hof des Mannes beinahe komplett zerstörte.“ Der Arzt nimmt ein Fahrrad und fährt Richtung Stadt.
„Auf halbem Weg begegnete mir eine Gestalt, von oben bis unten schwarz und verkohlt. Sie hatte kein Gesicht mehr, keine Nase. Vor mir stolperte das Wesen. Ich erschauderte. `Reiß dich zusammen! Fühl den Puls´ sagte ich mir. Als Arzt fühlt man immer zuerst den Puls. Ich fasste nach dem Arm, aber es war keine Haut mehr da. Nur noch verbranntes Fleisch. In diesem Moment starb dieser Mensch, nachdem er blind 3 km weit geflüchtet war...“

Wir haben versucht, Fakten und historische Hin­tergründe, aber auch die Grau­samkeit der Atom-Bom­ben-Abwürfe von 1945 zu beleuchten. Die­ses Stück Zeit­ge­schich­te sollte in Er­inn­er­ung bleiben. Wir danken dem historischen Archiv des ORF, der Österr. Natio­nal­bi­bliothek, dem Hiro­shima Pe­a­ce Me­morial Mu­se­um und dem Nagasaki Atomic Bomb Mu­seum für die Zu­sam­­men­arbeit!

Die Redaktion

Japan: ROKU fragt Botschafter nach Fukushima

Montag, 03 November 2014
Freigegeben in Wissenschaft
Kürzlich besuchte der japanische Botschafter Makoto Taketoshi die Gemeinde Kramsach. Der ROFAN-KURIER nutzte die Gelegenheit, und fragte nach Fukushima und nach der nuklearen Zukunft Japans.

KRAMSACH (lias) Der Freundschaftsverein  Kramsach-Azumino lud den japanischen Botschafter Makoto Taketoshi Ende Oktober zu einem Kurzbesuch nach Kramsach ein. Bei Selbstgebranntem und Prügeltorte sprach man über die guten Beziehungen, die die beiden Orte miteinander pflegen. Auch vom Schüleraustausch und den zahlreichen gegenseitigen Besuchen wurde erzählt.
Taketoshi betonte immer wieder, dass Österreich in Sachen Energie-Gewinnung ein großes Vorbild ist: „Japan versucht von
Österreich zu lernen. Auch unsere Energie soll in Zukunft zu einem großen Teil erneuerbar sein. Dafür setzen wir auf
Solar-, Wasser- und Windenergie“. Ein großes Defizit besteht aber in der Gewinnung durch Biomasse.

Derzeit keine aktiven AKW in Japan

Durch den Unfall in Fukushima 2011 wurde die Nation wachgerüttelt. „Vor der Katastrophe waren in Japan 51 Atom-Kraftwerke aktiv. Momentan aber kein einziges“, erklärt Taketoshi, „erst nach eingehenden Sicherheits-Prüfungen und mit der Erlaubnis der Regierung soll das erste AKW wieder in Betrieb genommen werden“.
Das Gebiet um das defekte AKW in Fukushima ist immer noch Niemandsland. Der Botschafter will beruhigen: „Die kontaminierte Zone ist sehr klein und gut abgegrenzt. In ein paar Jahren können die Menschen wieder in die umliegenden Gebiete zurückkehren.“

„Isolierung“ des radioaktiv-verseuchten Wassers?

Laut den Medien-Berichten und Untersuchungen der letzten Jahre ist das radioaktiv-verseuchte Wasser das größte Problem. Fukushimas Kühlanlagen haben eine direkte Verbindung zum Meer.
So kann das gesundheitsschädliche Wasser ungehindert ins Meer fließen. Taketoshi beteuert aber, dass dieses Problem bereits im Griff sei: „Wir konnten das radioaktive Wasser isolieren, somit stellt es keine Gefhr mehr da und ist unter Kontrolle“. Über das Wasser, dass vor der Isolierung ins Meer geflossen ist, gibt der Botschafter allerdings keine Auskunft.
© Rofankurier