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1. Hoamfohrafest’l in Thierbach

Sonntag, 25 September 2016
Freigegeben in Lokales
THIERBACH (klausm) Mit dem Eintreffen des „Kotkaser Almvieh’s“ auf dem Kirchplatz in Thierbach, fand am Samstag den 24. September gegen 14:00 Uhr das Hoamfohrerfest’l mit anschließender Oiwingaparty seinen Auftakt. Organisiert haben das 1. Thierbacher Hoamfohrerfest’l die Jungbauernschaft und Landjugend Thierbach mit den Obleuten Schäffer Andreas und Gruber Daniela und bereits eine Stunde vor Beginn des Almabtriebes boten die Veranstalter auf dem Vorplatz der Kirche den Besuchern Herzhaftes ebenso wie G’sundes für Körper und Geist. Entgegen dem mancherorts üblichen, nicht selten grenzwertigen Massenrummel zu Almabtriebs-Großveranstaltungen, war beim Thierbacher Hoamfohrafest’l eine angenehm entschleunigte Gelassenheit festzustellen – hoffentlich bleibt’s noch lange so.

Das Almvieh kam von der Kotkaseralm, einer Gemeinschaftsalm der Bauern Kostenzer Sebastian (Hörbighof), Klingler Martin (Budastoa), Breitenlechner Josef (Schürzberg), Gruber Georg (Sonnstein), Gruber Georg (Kinzenhof), Gruber Markus (Hoisn) und Thaler Stefan (Bartlerhof) seit 15 Jahren Obmann der Almgemeinschaft Thierbach. Nach ca. 1 ½ Stunden geordnetem Abstieg erreichte das Almvieh Thierbach. Bereits von weit oben auf den letzten Wegkehren konnten die Kühe das Ziel ihres Marsches, den Kirchplatz von Thierbach sehen und ab der letzten Kehre, ja da gab’s dann kein Halten mehr, kein gesittetes Hintereinandergehen, Leitkuh hin, Leitkuh her, aus war’s mit der Ordnung, in direkter gerader Linie, ohne Umweg, strömten die Tiere im Zielschuss auf den Kirchplatz zu – endlich. Für die Zuschauer eine echte Gaudi.

Neben Niederau, Oberau und Auffach, hat nun auch Thierbach sein eigenes öffentliches Almfest mit Almabtrieb. Thierbach, mit rund 190 Einwohnern die kleinste der vier Wildschönauer Kirchdörfer, liegt auf knapp 1200 Metern Seehöhe und ist damit das am höchst gelegene Wildschönauer Dorf, ja und mit einer Kirche, einer kleinen Volksschule, einer eigenen Feuerwehr und zwei Gasthäusern (Sollererwirt und Gradlspitz) erfüllt Thierbach sowieso die wichtigsten Kriterien eines Tiroler Dorfes.

Historisch betrachtet kann Thierbach aber auch durchaus Bemerkenswertes aufweisen; 1908 soll beispielsweise der Tiroler Freiheitskämpfer Josef Speckbacher beim Sollererwirt seinen Aufruf zum gemeinsamen Freiheitskampf mit Andreas Hofer gegen die Bayern und Franzosen verfasst haben. Und ein weiteres Beispiel, der Orgelbaumeister Alois Hörbiger vom Hörbigerhof, Vorfahre der beiden Schauspieler Paul und Attila, baute 1829 die erste Orgel für die Thierbacher Kirche.

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