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"Das Dorf weiterentwickeln" – diesen Auftrag hatte die Gemeindeentwicklungs-Firma Communalp. Aus Ideen wurden nun mögliche Projekte konstruiert und das Projekt "Bildungsanger Schlossfeld" vorgestellt. Kritiker erinnert das Projekt an Therme und Golfplatz...

KRAMSACH - Ein neues Schulzentrum sehen die Gemeindeentwicklungs-Firma Communalp und die Gemeindevertreter als erstgereihtes Projekt für Kramsach. Kürzlich wurde ein mögliches Projekt in der Aula der Volksschule vorgestellt – vor etwa 100 Zuhörern. Bei den letzten Communalp-Veranstaltungen waren noch mehr Zuhörer anwesend. Wir erinnern uns: Communalp wurde vor etwa eineinhalb Jahren von der Gemeinde engagiert, um Kramsach weiterzuentwickeln oder wie es Communalp-GF Peer sagt "noch lebenswerter zu machen". Dabei konnten Gemeindebürger ihre Ideen einbringen – was laut Projekt-Entwicklungsfirma sehr gut angenommen wurde. 180 bauliche und 250 nicht-bauliche Maßnahmen wurden aus den Ideen der Kramsacher abgeleitet und 11 Projekte daraus entwickelt – den Kramsachern vorgestellt wurde nur der "Bildungsanger".

Neuer Standort im Schlossfeld

Der Platz für die neue Bildungseinrichtung ist laut den Architekten der Firma klar – sie soll im Schlossfeld, hinter dem Claudiaschlössl gebaut werden. Für DI Rainer Köberl, DI Johannes Wiesflecker und DI Helmut Reitter wäre dieser Platz ideal. Sie sehen ihn als Mittelpunkt der Gemeinde. Von überall aus der Gemeinde soll dieses Zentrum in 1,5 Kilometern Gehweg erreichbar sein – mit einer zusätzlichen Fußgänger-Brücke über die Ache. Diese würden die Architekten beim Volksspielhaus planen. Das Schlossfeld wäre für sie ein idealer Standpunkt für eine Bildungseinrichtung. Andere Projekte waren etwa ein neues Dorfzentrum oder ein neues Tourismuskonzept.

Bundesforste mit an Bord?

Das Schlossfeld ist im Besitz der Österreichischen Bundesforste – und soll angepachtet werden. "Es braucht definitiv ein neues Schulzentrum", sagt GR Andreas Gang (FPÖ) auf Nachfrage des ROFAN-KURIERs. Er sieht das Projekt jedoch eher kritisch: "An diesem Standort und auf Pacht wird es problematisch", wundert er sich – es könnten große Kosten auf Kramsach zukommen: Etwa 300.000,– EURO würde die Pacht (bei 1,– EURO pro Monat pro Quadratmeter) jährlich kosten. Gang und auch weitere Kramsacher sehen hier Parallelen zu den Projekten Therme oder Golfplatz, die zwar groß angekündigt aber nie verwirklicht worden sind….
Für Fritz Widmann (GFK) muss noch einiges abgeklärt werden bevor es überhaupt zu irgendeinem Projekt kommen kann: "Es ist finanziell eine Herkulesaufgabe für Kramsach", sagt er und denkt an Mindest-Bau-Kosten von 8 Millionen EURO – ohne dass der Gemeinde das Grundstück gehöre. Eine Summe, die Kramsach nicht aufbringen könne. Aber auch für ihn ist klar: "Das Schulzentrum hat Priorität!"

"Jahrhundertprojekt" Schulzentrum Kramsach

Von einem Jahrhundertprojekt sprachen auch die Communalp-Architekten. Sie stellten bei der Projektvorstellung drei Möglichkeiten für den "Bildungsanger" vor – etwas abgesenkt, mit einem Innenhof oder etwas verteilte Baukörper. Für einen Neubau spricht, dass es dann kein Problem mit Ausweichquartieren gibt – dagegen, dass der vorgesehene Grund nicht der Gemeinde gehört. Der Platz, an dem die Volks- und Musikschule aktuell stehen, gehört der Gemeinde Kramsach...
Wie es weitergeht liegt in den Händen des Gemeinderates. In der nächsten Sitzung wird darüber abgestimmt, was nun weiter passieren soll...

Münster: Grundsteinlegung für Dorfzentrum

Montag, 28 Mai 2018
Freigegeben in Lokales
Mit dem Dorfzentrum Münster wird zeitgemäßer Raum zum Leben, Arbeiten und Feiern geschaffen.

MÜNSTER - Bereits im Dezember 2016 starteten die Vorbereitungen, im Juli 2017 war es dann fix. Bgm. Werner Entner (TEAM ENTNER) und die Mitglieder des Gemeinderats Münster beschlossen einstimmig den Neubau des Dorfzentrums. Aus einem wettbewerblichen Dialog setzte sich die Fa. STRABAG durch. Das Siegerprojekt wird nun nach den Plänen des Architekturbüros DINA4 errichtet. Das Projektmanagement übernimmt die Fa. Communalp GmbH.

Seit Anfang Mai gearbeitet...

Seit Anfang Mai wird auf der Baustelle gearbeitet. Am Donnerstag, 24. Mai, lud Bgm. Werner Entner zur Grundsteinlegung. Dabei betonte er nochmals, dass "das Projekt nur durch ein gutes Miteinander in der Gemeinde umsetzbar ist" und somit einen Garant für die erfolgreiche Entwicklung der Gemeinde darstellt.
Auf einer Nutzfläche von 1.700 Quadratmeter entsteht nun das neue Dorfzentrum mit Gemeindeamt, Mehrzwecksaal, Musikpavillon, einem vorgelagerten Veranstaltungsplatz und einer Tiefgarage. Das Gemeindeamt erstreckt sich über drei Geschoße – mit barrierefreien Zugängen zu allen Räumlichkeiten. Die Tiefgarage mit 46 Parkplätzen wird zeitgemäß mit einer Ladestation für Elektrofahrzeuge ausgerüstet. Verschiedene Räumlichkeiten wie z.B. Mehrzweckraum oder Seniorenstube funktionell und räumlich erweitert werden.
Die Kosten werden mit 7 Mio EURO veranschlagt, die Finanzierung steht. Die voraussichtliche Fertigstellung des Dorfzentrums ist für den Sommer 2019 geplant.

Auf der Suche nach einem Masterplan

Montag, 28 Mai 2018
Freigegeben in Tirol-Nachrichten
Wie soll es in Kramsach weitergehen? Diese Frage stellte sich neben Kramsacher Bürgern und Gemeinderäten auch die Firma Communalp. Diese präsentierte kürzlich die Ergebnisse ihrer Dorf-Entwicklungsstudie.

KRAMSACH - Zehn verschiedene Projekte – das ist der Output des Dorferneuerungskonzeptes der Firma Communalp. Diese zehn Projekte reichen von einer neuen Volksschule über "junges" bzw. "betreutes" Wohnen bis hin zu einem neuen Verkehrskonzept. Sehr wichtig war dabei die Idee eines neuen Dorfzentrums. Fragt man sich in Kramsach doch oftmals, wo dieses eigentlich ist...

Kramsacher ideenfreudig

Via App, Postkarte oder einem persönlichen Besuch beim Wohnwagen der Communalp konnte sich jeder Kramsacher einbringen. Über 1.000 Ideen brachten die Kramsacher bereits letztes Jahr in den Dorferneuerungsprozess ein. Alle Ideen sollen miteinbezogen worden sein. Nun wird, mithilfe der Architekten DI Helmut Reitter, DI  Rainer Köberl und DI Johannes Wiesflecker, ein Masterplan für Kramsach erstellt. Bereits vor der Infoveranstaltung hatten die Architekten die Möglichkeit sich ein Bild von Kramsach zu machen. Wichtig dabei: Die Ideen der Architekten werden ohne Berücksichtigung der Besitzverhältnisse in Kramsach aufgestellt...
Bei der Info-Veranstaltung hatten Kramsacher noch die Möglichkeit, ihre Ideen miteinzubringen. "Die Ideen der Architekten sollen noch vor der Sommerpause fertig werden", sagt Bgm. Hartl Zisterer (BÜRGERMEITSERLISTE). Danach werden in Abstimmung mit dem Gemeinderat die weiteren Fragen geklärt. Etwa, wo soll gebaut werden, was soll gebaut werden, was soll es kosten...(mk)
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