Bodenaushubdeponie Radfeld: „Ende in Sicht“
RADFELD Nach mehreren Gesprächen zwischen Bgm. Josef Auer, dem Sprecher der Umweltplattform Norbert Wolf und BH Dr. Christian Bidner wurde seitens des BH Dr. Bidner zugesichert, dass im Bescheid u.a. folgende wesentliche Punkte veranker werden: Das gesamte gelagerte Material muss bis Ende 2015 abtransportiert sein. Es darf kein neues Material angeliefert werden. Es gibt ein sehr dichtes Kontrollsystem, das mit einem Monitoringsystem die Behörde rechtzeitig in die Lage versetzen
wird, die Einhaltung aller behördlichen Auflagen durchzusetzen. Bis Ende des heurigen Jahres wird ca. auf 2/3 der ursprünglichen Fläche (7 ha) das Material entfernt sein. Bis Mitte 2016 muss die gesamte Fläche rekultiviert und begrünt sein.
Mit den von BH Dr. Bidner versprochenen Bescheidauflagen zeigen sich Auer und Wolf vorerst deshalb zufrieden, weil nun trotz der Jahre dauernden Versäumnisse und Hinhaltetaktik ein wirkliches Ende der nunmehr schon mehr als 10 Jahre dauernden Belastung in Sicht ist. Durch den ständigen Druck von Bgm. Auer und Umweltplattformsprecher Wolf mit breiter Unterstützung aus der Bevölkerung und des Herrn BH Bidner ist nun die offensichtliche Gefahr, dass die „Deponie“ zu einem Dauer-Großbetrieb wird, beseitigt. Bgm. Josef Auer und die Umweltplattform werden weiterhin ein sehr strenges Auge auf die Einhaltung der Bescheidauflagen richten.
„GRÜSS GÖTTIN“: Aufreger-Schild bleibt bis 2016!
TIROL (rr/cm) Seit 2009 stand unweit der Staatsgrenze an der A12 bei Kufstein ein großes Schild mit der Aufschrift „GRÜSS GÖTTIN“. Das Werk stammt von der Künstlerin Ursula Beiler. Das Land Tirol, die Bezirkshauptmannschaft (BH) Kufstein und die ASFINAG haben die Aufstellung damals für fünf Jahre genehmigt.
Schild entfernt –
und wieder aufgestellt
Zuerst wurde das Schild, das in den letzten fünf Jahren immer wieder für Diskussionen gesorgt hat, entfernt. Die Künstlerin hatte zwar bei der ASFINAG eine Verlängerung beantragt. Den neuerlichen Antrag bei der BH Kufstein hat sie jedoch verpasst. Daher wurde die Tafel im September abgebaut. Doch als Beiler den Antrag an die BH nachreichte, hat BH Dr. Christian Bidner eine weitere, befristete Genehmigung auf Errichtung erteilt. Bis Ende Jänner 2016 grüßt an der Autobahn also weiterhin die Göttin...
Das Schild „GRÜSS GÖTTIN“ heißt Reisende und -INNEN nach der Staatsgrenze seit fünf Jahren mit einem Hauch von Feminismus willkommen. Anstatt als Kunstwerk wird die Installation von vielen Menschen als eine Art „offizielle Grußbotschaft des Landes Tirol“ wahrgenommen, was auch einer der Hintergründe für die vielfach geäußerte Kritik an der Tafel ist. Schon 2010 hat die Bataillonsführung des Schützenbataillons Kufstein gefordert, dass dieses „GRÜSS GÖTTIN“ entfernt wird. Von „Feminismus“ bis „Gotteslästerung“ lauten die Kritik-Punkte zum Schild auch heute noch.
Auffallend ist in Österreich in diesem Zusammenhang der Mut, mit dem die heimische Kunst katholische Symbole angreift. Kunst, die sich über die beiden anderen Welt-Religionen Islam oder Judentum lächerlich macht, gibt es hierzulande hingegen nicht.
69 Schützen-Kompanien gegen Wieder-Aufstellung!
Bei der Vollversammlung der Schützen vom Viertel Unterland haben am 9. September alle 94 Delegierten von 69 Schützen-Kompanien einstimmig eine Resolution gegen die Wieder-Aufstellung der Tafel unterzeichnet. Mitte September wurde die Resolution an BH Christian Bidner übergeben. Doch zu spät: Die BH hat laut Bezirkshauptmann Dr. Christian Bidner den positiven Bescheid zur Wieder-Aufstellung bereits ein paar Tage zuvor erteilt...
Foto: Land Tirol
Erst Ende September wurde die Tafel wieder an ihrem alten Platz neu aufgestellt. Für die Schützen ist die Tafel mit der Grußbotschaft „GRÜSS GÖTTIN“ eine Frechheit. Sie sehen darin „eine Verfälschung unserer Werte, unserer Identität und eine Verfälschung unseres christlichen Glaubens.“
Schließlich grüße man sich auch nicht mit Grüß Göttin sondern in Tirol gelte das „Grüß Gott“.
Auch glaube die Bevölkerung nicht an irgendwelche Göttinnen.
Einigkeit über das „Ende“ von „GRÜSS GÖTTIN“
Trotz unterschiedlicher Auffassung zwischen BH und Schützen zum Thema ist man sich in einem Punkt einig: BH Dr. Christian Bidner dazu: „Es besteht der Konsens, dass die Tafel nicht als Dauerexponat zu sehen ist, sondern als temporäre Kunstaktion. Also als künstlerische Intervention mit einem zeitlich begrenzten künstlerischen Impuls…“
Schottergrube: Wie geht es weiter?
Die Firma Unterrainer GmbH Kirchbichl hat 2009 den Antrag auf Wiederaufnahme des Abbaus bei der Schottergrube First gestellt. 800.000 m3 oder 1,6 Mio. Tonnen Schotter sollen hier abgebaut und mit LKWs durch Breitenbach und Kundl abtransportiert werden.
BREITENBACH/KUNDL (cm) Mittlerweile 2009 meldete die Firma Unterrainer in Kirchbichl Begehrlichkeiten zur Schottergrube „First“ in Breitenbach an: Zusätzliche 1,6 Mio. Tonnen Schotter will man hier abbauen.
Aktuell wartet die BH Kufstein offenbar noch immer auf die vom Projektwerber angeforderten Ergänzungs-Gutachten. Angefragt wurde von Unterrainer um eine Agrar-, Naturschutz- und Wasserrechtliche Bewilligung.
Auch bei der Gemeinde Breitenbach sind dazu bisher keine neuen Informationen eingelangt...
Erschwerend für das Projekt ist, dass das Gelände (in starken Wintern) offenbar lawinengefährdet ist. „Im letzten Winter ging eine große Lawine auf das Gelände ab“, weiß Bgm. Ing. Alois Margreiter.
Gemeinde skeptisch
Seitens der Gemeinde Breitenbach sieht man das Konzept nach wie vor mit Argusaugen. „Wir sind nicht wirtschafts-feindlich, wie uns der Betreiber immer vorwirft. Wir können es aber nicht hinnehmen, dass durch unseren Ort Hunderte zusätzliche LKW donnern. Wir haben bereits 6.000 Fahrzeuge pro Tag“, stellt Bgm. Ing. Alois Margreiter klar.
Der Gemeinderat hat jedenfalls einen Beschluss gegen die Erweiterung gefasst und eine Bedarfsprüfung verlangt. Falls diese positiv ausgehen sollte, sprach sich der Gemeinderat für eine Beschränkung des Abbaus auf 12 LKW-Ladungen pro Tag aus, denn der gesamte Abtransport würde durch das Dorf verlaufen.
BH Bidner: „Weitere Unterlagen nicht eingebracht“
BH Dr. Christian Bidner zum Stand der Dinge: „Die von der BH geforderten ergänzenden Projektunterlagen wurden bis dato nicht vorgelegt. Bis jetzt wurden aber auch die Anträge auf Erteilung der notwendigen Bewilligungen nicht zurückgezogen. Die Verfahren sind also nach wie vor anhängig. Sollten die Unterlagen in angemessener Zeit vorgelegt werden, so schiene ein Abschluss (der Verfahren, Anm.) noch im heurigen Jahr wahrscheinlich.