In der Gemeinderats-Sitzung übte die Opposition scharfe Kritik am Bauamt sowie an der Gemeinde-Führung. Bgm. Dietmar Wallner (ÖVP) dazu: "Wenn es nur noch um eine Schlammschlacht ohne Rücksicht auf die Gemeinde geht, kann meinen Job auch jemand anderer machen..."
Jenbach - In Jenbach geht es derzeit heiß her. Weil Bgm. Dietmar Wallner einem Bauern, dessen Begrenzungs-Mauer auf Gemeinde-Grund steht (damit ein Schwarzbau), einen Grundtausch angeboten hat, prüft das Bundesamt für Korruptions-Schutz den Sachverhalt. Wallner dazu im ROKU-Interview: "Es geht hier konkret um eine Mauer, die auf dem Grund der Gemeinde Jenbach steht, aber auch noch das Gemeindegebiet von Wiesing schneidet. Wir haben das ordnungsgemäß an die BH gemeldet und wollten einen Bau-Konsens durch Grundtausch herstellen. Das ist weder außergewöhnlich noch selten... Der Tausch wäre aber nur möglich gewesen, wenn man sich bezüglich Standort für den neuen Recycling-Hof einig geworden wäre."
Opposition übt Kritik
Die Grundtausch-Geschichte stößt der als Opposition aktiven FPÖ Jenbach nicht sauer auf. Auf Nachfrage des ROFAN-KURIER heißt es dort: "Wer diese Sache angezeigt hat, wissen wir nicht. Wir haben andere Themen und sagen das auch offen."
Zuletzt hat die FPÖ unter anderem massive Wasserschäden im VZ kritisiert. Dazu Baumeister Norbert Rainer (FPÖ-Liste): "Irgend jemand hat in die Dachterrasse des VZ Löcher gebohrt, um große Schirm-Halterungen aufzustellen. Dabei hat er aber die Dichtheits-Schicht durchgebohrt! Seit Jahren wird das dort eintretende Regen- und Schmelzwasser über Kübel in der Zwischendecke aufgefangen und über Schläuche in Fässer abgeleitet. Vor Monaten haben wir den Bürgermeister schon darauf hingewiesen, dass hier Schaden entsteht und etliche Wasser-Schäden dringend saniert werden müssen. Getan wurde aber nichts…" Auch die Kosten- und Bauablaufs-Kontrolle sei bei den VZ-Renovierungen ungenügend oder gar nicht erfolgt.
Zebrastreifen würden nicht der Straßenverkehrs-Ordnung entsprechen. In der Vergabe der Überprüfung dieser Zebrastreifen ortet Gemeinderat Norbert Rainer ein Naheverhältnis zwischen Überprüfungs-Firma und Bauamtsleiter. Ihm wirft Gemeinderat Rainer in der öffentlichen Gemeinderats-Sitzung auch weitere Versäumnisse vor.
Bgm. Wallner: "Jahrelanger persönlicher Konflikt"
Dazu Bgm. Wallner: "Offenbar besteht hier seit Jahren ein persönlicher Konflikt zwischen Gemeinderat Rainer und unserem Bauamtsleiter... Gemeinderat Rainer hat in der öffentlichen Sitzung Dinge angesprochen, die aus SEINER Sicht nicht in Ordnung sind. Das ist sein gutes Recht. Wir werden dem als Gemeinde nachgehen und uns das alles anschauen. Eine Sonderbehandlung für Einzelne kann sich die Gemeinde Jenbach als Arbeitgeber von 190 Personen sicher nicht leisten..."
Zum VZ und den angesprochenen Schäden sagt Wallner: "Ja, vor Jahren hat da jemand die Dachhaut verletzt und das wurde auch abgedichtet. Aber hier entstehen wieder feuchte Flecken. Es wird immer wieder geschaut und nachgebessert... Man wird früher oder später um eine gesamte Dachsanierung nicht herumkommen..."
Zum Vorwurf eines Nahe-Verhältnisses bei der Zebrastreifen-Prüfung sagt Bgm. Wallner: "Die Zebrastreifen werden jetzt von der Firma Huter-Hirschhuber geprüft. Aber nicht, weil sie jemanden in unserem Bauamt gut kennen, sondern weil sie gute Arbeit leisten."
GR Rainer kritisiert auch, dass bei der Reihenhaus-Anlage Feldgasse "... ein und die selbe Firma einerseits für den Bauherren die Planung macht – und andererseits für die Gemeinde im Bauverfahren als Sachverständigen-Firma tätig ist..."
Dazu sagt Dietmar Wallner gegenüber dem ROFAN-KURIER: "Die Firma Kotai und Autengruber leistet hier sehr gute Arbeit. Sie haben die Reihenhaus-Anlage Feldgasse geplant. Personell getrennt haben andere Leute im Betrieb ein Gutachten für den Bebauungs-Plan geliefert. Aber das geht ja ohnehin aus dem Flächenwidmungs-Plan und der Raumordnung hervor... Das ist ein absolut transparenter Vorgang und nicht verboten." (cm)