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Strahlen-Messung: EM-Feld überschreitet geforderte Werte! Empfehlung

Dienstag, 11 März 2014
Freigegeben in Tirol-Nachrichten
Der ROFAN-KURIER hat eine Langzeit-Messung der elektrischen und magnetischen Felder der 110-kV-Leitung in Kramsach beauftragt. Diese zeigt: Die TIWAG/TINETZ überschreitet mit den EM-Feldern alle von Umwelt-Medizinern geforderten Vorsorge-Werte!TIROL/KRAMSACH Der anerkannte…
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Sehr geehrter Herr Bgm. Höllwarth,
 
Wir sind seit über 30 Jahren Gäste und Zweitwohnsitzinhaber in einer Ihrer Nachbargemeinden, und haben all diese Jahre hindurch unsere Miete, Zweitwohnsitzabgaben, Müllgebühren etc. pünktlich bezahlt sowie durch allgemeinen Konsum (Supermarkt, Gasthof, Apotheke, Tankstelle, Schwimmbad, Skilift, Raiffeisenmarkt usw.) auch zur Belebung der Wirtschaft der Gemeinde Fügen beigetragen.
 
Seit einiger Zeit verfolgen wir nun die aktuelle Diskussion um die Erweiterung des Skigebietes Spieljoch, d.h. Errichtung des „Metzenjochliftes“ und Talabfahrt vom Onkeljoch auf die Hochfügenstrasse. Insbesondere ist uns das wiederholte Argument „der Gast wünscht das“  negativ aufgefallen.
Woher wissen Sie respektive die Gemeinde, was „der Gast“ wünscht ? Wir – seit vielen Jahren Ihre Gäste – wünschen dies nicht, allerdings wurden wir nicht gefragt !
 
Wir verbringen unsere Wochenenden und unsere Urlaube bei Ihnen, weil wir u.a. im Winter die Genuss-Skitouren im Bereich Metzenjoch, Kellerjoch, Frühmesser, Gamsspitzerl, Gilfert usw. schätzen, weil wir im Sommer gern zur Geolsalm wandern oder zur Gartalm radeln und die Hänge voller Almenrausch betrachten usw. Mit all dem wäre angesichts der geplanten Skigebietserweiterung wohl bald Schluss – Landschaftsverschandelung statt Almenrausch ! Wir wünschen keine Erweiterung des Skigebietes, weder im Winter noch im Sommer !
Zudem ist uns unverständlich, wie der Kotau vor „dem Tourismus“ so weit führen kann, dass hier offensichtlich in Salamitaktik ein geschlossenes Skigebiet von Fügen bis Hintertux angestrebt wird. In Deutschland glauben ja manche Großstadtkinder, dass Kühe lila sind – Ihre Urenkel werden glauben, dass Gott die Berge mit Seilbahnstützen erschaffen hat L.
 
Unserer Ansicht nach ist die Idee, mit Massentourismus und „Fun-Skigebieten“ neue Gäste zu ködern, nicht nachhaltig. Gäste wie wir, die seit vielen Jahren kommen, werden dadurch vergrätzt. Und ob der neue – tschechische oder russische – Gast, den Sie mit dem zusätzlichen Lift anlocken wollen, Ihnen so viele Jahre erhalten bleibt wie wir schon da sind, ist noch sehr zu hinterfragen.
Wer „Fun & Action Maximal“ sucht (und es sich leisten kann), wird von Fügen bald nach Ischgl oder St. Moritz ziehen. Wer es sich nicht leisten kann, kommt nur einmal und wird statt in Fügen in Zakopane oder Sotschi skifahren.
 
Mit freundlichen Grüßen
Georg Gruber
Dr. Kerrin Lessel
Walter Mendoza-Lessel
(alle München)

ANTWORT VON BGM WALTER HÖLLWART (FÜGEN):


Sehr geehrter Herr Gruber,
 
zuerst freut es mich, dass Sie Ihre wertvolle Freizeit in unserem Tal verbringen.
Es wird  viele Argumente geben, warum Menschen gerne im Zillertal Urlaub machen, daher gibt es auch die unterschiedlichsten Meinungen, wenn man mit den Menschen im Gespräch ist.
Fakten und Zahlen belegen uns, dass gerade die „Erste Ferienregion Fügen – Kaltenbach“ in den letzten 10 Jahren Tirolweit am meisten Nächtigungssteigerungen erzielen konnte. So wurde wahrscheinlich nicht alles falsch gemacht.
Wir wissen, dass bei größeren Bauvorhaben von Infrastruktur-Einrichtungen Meinungsbildungsprozesse in der Bevölkerung hervor rufen, das ist auch richtig, umso mehr braucht es den Dialog mit den Menschen. Wir haben dies bei mehreren Gemeindevollversammlungen in unserer Gemeinde gemacht, als auch ständig in unserem Gemeindeblatt veröffentlicht. Wir wissen aber auch, je länger das Projekt vor sich hergeschoben wird (Behördenabläufe) umso ungeduldiger werden die Menschen.
 Bgm Walter Höllwarth
Ganz intensiv erlebt haben wir dies auch als wir das Projekt „Erlebnistherme-Zillertal“ in Angriff genommen haben. Was wurde uns da nicht  alles vorgeworfen, selbst bei der Eröffnung hatten wir noch die Zweifler und Schlecht-Redner, heute ist größtenteils „alles eitle Wonne“.
Tatsache ist, dass die „Mehrheiten“ die Entscheidungen bilden. Die Politik- und Tourismusverantwortlichen sind stets gefordert, den Wünschen der Menschen gerecht zu werden und nicht weil sich diese das wünschen (siehe die verschiedenen Standpunkte zum Thema: Bahnhof Stuttgart – da schüttelt auch so Mancher den Kopf).
 
Nun zum Ausbau Metzenjoch am Spieljoch:
Man kann sagen: „das Skigebiet Spieljoch ist klein aber fein“  oder „hier kann man noch Ski fahren“, weil keine Massen am Berg sind usw;……
Gerade das Letztere bildet das Problem der Wirtschaftlichkeit – kein Betrieb kann vom Minusgeschäft leben und Arbeitsplätze sichern, die notwenigen Erhaltungskosten tätigen, vor allem keine Neuanschaffungen umsetzen.
 
Wir haben in Fügen und Fügenberg an die 5.000 Gästebetten. Warum glauben Sie, dass die Mehrzahl dieser Gäste die Strapaze auf sich nimmt, in den Ski Bus steigt und in andere Skigebiete fährt?
Die Antwort sagen uns die Beherbergungsbetriebe über die Aussagen der Gäste  – „weil das Spieljoch als Skigebiet zu klein ist“!
Bestätigt wird uns dies mit der Abrechnung des Skipasses, worin wir fast die Hälfte unseres Umsatzes an die anderen Skigebiete abgeben.
 
Wir bekommen auch die Aussagen unserer Vermieter, dass diese immer schwerer ihre Betten füllen, da die meisten Gäste in der Nähe der Großraumskigebiete buchen wollen. Man kann sich vorstellen, welchen Druck sich unsere Hotel`s und Pensionen ausgesetzt sehen, denen ohnehin hohe Investitionen aufgebunden werden (Wellnessbereiche), um den Gästewünschen gerecht zu werden.
 
Im Übrigen werden diese Entscheidungen von einer breiten Mehrheit der Verantwortlichen im Ort getragen (Gemeinderat von Fügen und Fügenberg, Aufsichtsrat des Tourismusverbandes, sowie Verwaltungsrat der Spieljochbahn) und sie können mir glauben, dass diese sehr verantwortungsvoll die Entscheidungen treffen, denn derartige Investitionen von ca. 20 Mio schüttelt man nicht so einfach aus dem Ärmel (dies muss auch aufsichtsbehördlich genehmigt werden), man wüsste sicher vieles Anderwärtiges mit diesem Geld in den Gemeinden zu investieren.
 
Mit dem Wissen, dass wir in ständiger Veränderung und Schnelllebigkeit leben, ist es nicht einfach „Allen“ gerecht zu werden und man wird „mit dem Strom schwimmen“ müssen, ob wir wollen oder nicht!
 
Herzliche Grüße,
Walter Höllwarth


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