Ende Oktober sperrte die Post-Filiale in Zell am Ziller zu. Postpartner konnte noch keiner gefunden werden. Also nahm Zells Bürgermeister das Problem selbst in die Hand und machte aus dem ehemaligen Meldeamt eine kleine Poststube. Nur zu Testzwecken, wie er sagt.
Zell am Ziller - Trotz des Einsatzes der Gemeinde wurde das Postamt in Zell geschlossen. Auch eine überparteiliche Unterschriftenaktion brachte nichts. Die Post blieb hart und schloss die Filiale Ende Oktober. Die Bürger sind verärgert. "Es ist für mich in keinster Weise nachvollziehbar, wieso die Post so ausdünnt", sagt Bgm. Robert Pramstrahler im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER und fügt hinzu: "aber Rachefeldzug gegen die Post starte ich keinen..."
Gemeinde testet als Postpartner
Postpartner konnte noch keiner gefunden werden. So übernahm die Gemeinde die Postpartnerschaft fürs Erste selbst. "Wir testen aus, was einen Postpartner erwartet", erklärt Bgm. Pramstrahler diesen Schritt. Nach dem Test soll klar sein, wie viele Leute die Post besuchen und wie viel Provision ein "Ersatzpostamt" erwarten kann. Finanziellen Gewinn erwartet er keinen: "Wir hoffen, dass wir annähernd kostendeckend arbeiten." Für die Testphase, die bis Ende April dauert, stellte die Gemeinde eine eigene Arbeitskraft an. "Eine Mitarbeiterin kostet etwa 15.000,- EURO, die Umsatz-Schätzungen der Post lieben bei 8.000,- bis 10.000,- EURO", rechnet der Bürgermeister vor. Die Schätzungen der Post sieht er als zu gering an.
Mit der Testphase will er "schwarz auf weiß" sehen, was die Postpartnerschaft finanziell bringt. Dadurch wird es leichter werden, einen potenziellen Postpartner zu finden. Im Februar wird dann der Postpartner neu ausgeschrieben. "Ich bin nach wie vor überzeugt, dass wir einen Postpartner in Zell finden!", sagt Bgm. Pramstrahler. (mk)
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