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Kramsach stemmt 4 Mio. Personalkosten!

Montag, 27 Februar 2017
Freigegeben in Politik
Die Gemeinde Kramsach wirtschaftet heuer mit etwa 13,6 Mio. EURO. Die gesamte Summe befindet sich im ordentlichen Haushalt (OH). Im Fokus steht heuer unter anderem die Infrastruktur. Der Verschuldungs-Grad liegt voraussichtlich nach diesem Jahr bei etwa 40%.

Kramsach - Im heurigen Jahr verfügt die Gemeinde Kramsach über beachtliche freie Mittel in der Höhe von etwa 600.000,- EURO. Der Überschuss aus 2016 ist hier bereits berücksichtigt. Einer der größten Brocken auf der Ausgaben-Seite ist in Kramsach wie in allen anderen Gemeinden auch der Bildungs-Bereich: 1,39 Millionen EURO gibt die Gemeinde in diesem Bereich heuer aus. Größter Brocken ist dabei der Kindergarten mit 760.000,- EURO, da hier auch die Gehälter über die Gemeinde laufen.

Hochwasser-Schutz und Radweg

"Mir persönlich sind die Themen Hochwasser-Schutz und der Radweg nach Brixlegg besonders wichtig. Ich bin früher als Tagespendler jeden Tag mit dem Rad nach Brixlegg gefahren. Deswegenweiß ich, wie gefährlich das Radfahren am Autobahn-Zubringer ist. Diese Brücke ist stark befahren", erklärt Bgm. Hartl Zisterer im ROFAN-KURIER-Budget-Gespräch. Beide Projekte werden heuer aufbereitet und werden eventuell ab kommendem Jahr angepackt.
Für die Landes-Krankenhäuser zahlt Kramsach heuer 716.000,- EURO dazu, für das Bezirks-Krankenhaus sind es 302.000,- EURO. Für Rettung, Notarzt, Bergrettung, Wasserrettung… kommen nochmal etwa 50.000,- EURO ausgabenseitig hinzu.
An Sozialhilfen zahlt die Gemeinde 381.000,- EURO an das Land Tirol, der Behinderten-Beitrag liegt bei 269.000,- EURO.
Die laufenden Kosten für das Wohn- und Pflegeheim Kramsach belaufen sich auf 2,7 Mio. EURO – dem stehen Einnahmen von 2,2 Mio. EURO gegenüber. Weitere 200.000,- EURO sind vorerst für Investitionen im Pflegeheim reserviert.
Die Müll-Entsorgung kostet 2017 etwa 146.000,- EURO. Für den Abwasser-Verband Brixlegg/Umgebung zahlt man 418.000,- EURO. Die Wasserversorgung steht heuer mit 274.000,- EURO auf der Ausgaben-Seite.
Im Bereich Straßen-Erhaltung/Wege-Bau sind 690.000,- EURO vorgesehen. „Unter anderem für die Kanal-Sanierung in der "Schmiral-Siedlung".

Keine Gebührenerhöhung!

Die Personalkosten der Gemeinde belaufen sich auf etwa 4 Millionen EURO! Im Sicherheits-Bereich soll heuer ein Feuerwehr-Fahrzeug angeschafft werden. Und zwar ein Kleinlösch-Fahrzeug, das auch als kleiner Mannschafts-Transporter dienen kann.
Einnahmen: An eigenen Steuern (Kommunalsteuer, Grundsteuer A und B etc.) erwirtschaftet Kramsach heuer 1,76 Millionen EURO. Die Abgaben-Ertragsanteile belaufen sich auf 4,16 Mio. EURO. Aus dem Bereich Müll/Kanal/Wasser kommen 1,56 Mio. EURO in die Kasse. An Bedarfszuweisungen erwartet Kramsach 305.000,- EURO, an Überschüssen sollen 1 Mio. EURO anfallen.Gebühren-Erhöhungen soll es nicht geben – lediglich an die Inflations-Rate wird leicht angepasst. (cm)
Der Kramsacher Lift wird abgebaut. Zu diesem Ergebnis kamen die Bemühungen der Gemeinde Kramsach und des Besitzers, der Alpbacher Bergbahnen. Eine Revitalisierung ist schlicht und einfach zu teuer. Der Kramsacher Gemeinderat sucht nun nach Alternativen für den Lift.

Kramsach - Der Kramsacher Lift hätte nicht mehr in Betrieb gehen können. Bgm. Hartl Zisterer (ÖVP) erläuterte bei der Gemeinderats-Sitzung am Donnerstag, 17. November, die vielen Gründe. Seit Sommer 2015 steht die Bergbahn still! Es hätte eine größere Rollenbatterie eingebaut, die Seilführung verbreitert und alle Sessel getauscht werden müssen. Ob die Statik der Bahn die Neuerungen aushalten würde, sei auch nicht sicher. Mit "die Million wird nicht genügen", erklärt Bgm. Zisterer die Revitialisierung der Bahn für gescheitert. Er selbst sei noch bis zum Schluss überzeugt gewesen, dass im Sommer 2016 oder im Frühsommer 2017 der Lift wieder fährt.
Die genauen Kosten, für die Revitalisierung des Liftes werden nicht mehr erhoben. Ärgerlich finden dies die GRÜNEN Kramsachs. GR Friedrich Margreiter sagt: "Es ist ärgerlich, mittendrin zu sagen, wir lassen es, weil es Mehrkosten gibt. Und wir wissen nicht einmal, wie viel die Mehrkosten ausmachen..." GR Fritz Widmann (GFK) findet, es sei "ein Schönheitsfehler, dass wir die Kosten nicht kennen."
Eine weitere Investition in die alte Liftanlage schließt Bgm. Zisterer prinzipiell aus: "Wir können nicht sagen, wir investieren mehr als die 250.000,- EURO, (das ist die Obergrenze, die für die Gemeinde-Investition festgelegt wurde, Anm. der Redaktion) und die Alpbacher Bergbahnen beziehungsweise der TVB Alpbachtal Seenland ziehen nicht mit. Auch die weitere Planung kostet ein Schweine-Geld!"
Dieser Meinung ist auch die GFK. Sie bekennt sich zum Lift, will aber in das alte Projekt keinen Cent mehr hineinstecken: "Ich hole ja nicht einen Patienten kurzfristig von der Intensivstation, damit ich mir anschauen kann, wie er stirbt", sagt Fritz Widmann.

Bergbahnen spielten auf Zeit

Die Alpbacher Bergbahnen spielten von Anfang an auf Zeit, sagt unter anderem GR Fritz Widmann. Schon im ROFAN-KURIER vom Juni 2015 erklärte er: "Den Lift will man offenbar gar nicht mehr betreiben und man will hier auch nichts mehr investieren." Es sei alles nur eine Verzögerungstaktik der Alpbacher Bergbahnen gewesen. "Die Bergbahnen haben sich billig aus der Kommunalstrafe herausgekauft!", ist er in der GR-Sitzung überzeugt. Dass die Probleme der Kramsacher Bergbahn beim Besitzer nicht bekannt waren, versteht er nicht: "Wir fliegen auf den Mond, können aber keine Stützenuntersuchungen machen!" Er macht aber gute Hoffnung auf die Gründung der von der GFK geforderten Arbeitsgemeinschaft. "Ich hoffe, dass wir zügig arbeiten und etwas Vernünftiges zusammenbekommen und die Bergbahn nicht ganz verlieren", zeigt sich Widmann optimistisch.
"Es bringt nichts zu sagen, wer, wie, wo, was falsch gemacht hat. Die Fehler sind schon  vor Jahren, wenn nicht Jahrzehnten gemacht worden", sagt DI Andreas Rohregger von der Bürgermeisterliste Zisterer.

Kritik an Bürgermeisterliste

Kritik an der Bürgermeisterliste kommt von Andreas Gang (FPÖ). Er wirft der Bürgermeisterliste vor, dass sie niemanden teil haben lassen und die Leute für blöd verkaufen wollten. Vize-Bgm. Karin Friedrich (ÖVP) lässt diese Kritik nicht auf sich sitzen und bekräftigt, dass jeder Schritt, der gesetzt wurde, mit dem Gemeinderat abgesprochen wurde. "Aber nicht mit dem neuen!", entgegnet Andras Gang und verweist auf das Wahlversprechen der Liste Zisterer, der Erhaltung des Liftes.
© Rofankurier