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Aufgrund der nach wie vor bestehenden Wiesen- und Waldbrandgefahr haben nun tirolweit alle Bezirkshauptmannschaften des Landes das Hantieren mit Feuerwerksraketen und Böllern, sowie mit offenem Feuer per Verordnung untersagt.

„Wir bitten die Bevölkerung um Verständnis, dass die Sicherheit an vorderster Stelle stehen muss“, sagt LH Günther Platter. Die für die Jahreszeit zu warmen Temperaturen und die geringen Niederschläge sorgen dafür, dass Wälder und Wiesen ausgetrocknet sind. „Da reicht ein kleiner Funke, um ein großes Feuer zu entfachen – deshalb auch keine Zigaretten achtlos wegwerfen“, appelliert Landes-Feuerwehrinspektor Alfons Gruber an die Bevölkerung.
Die Feuerwehren sind in erhöhter Alarmbereitschaft. Aufgrund anhaltender Trockenheit kann es mancherorts zu Engpässen beim Löschwasser kommen.

Wiesen ebenso gefährdet wie Wälder

Die Verordnung gilt in den Waldgebieten sowie in deren Gefährdungsbereichen. Sonnenbeschienene Hänge sind derzeit ebenfalls besonders feuergefährdet, da sie sehr ausgetrocknet sind. Dies gilt auch in höheren Lagen. So lösten gestern Wald- und Wiesenbrände Einsätze in Osttirol wie im Wipptal aus. „Wir appellieren deshalb auch an die Eigenverantwortung jeder einzelnen Person, dieses Jahr besonders achtsam mit brennendem Material jeglicher Art umzugehen“, betont Landesfeuerwehrinspektor Gruber.

Haftbar bei Schadensfällen

Bei Schadensfällen in Folge von Bränden kommt es zu empfindlichen Verwaltungsstrafen bzw. zu strafrechtlichen Konsequenzen. VerursacherInnen von Bränden haften für entstandene Schäden und müssen für Feuerbekämpfungskosten, wie sie besonders durch den Einsatz von Hubschraubern entstehen, aufkommen.
Laut ZAMG kommt es frühestens in der Nacht auf Freitag zu etwas Niederschlag und erst dann wird es auch deutlich kälter.

Langwieriger Waldbrand-Einsatz in Jenbach

Dienstag, 29 September 2015
Freigegeben in Lokales
120 Mann von zehn Feuerwehren der gesamten Region standen Mitte September für fünf Stunden bei einem Waldbrand bei Jenbach im Einsatz.

JENBACH Um 10:56 Uhr wurde die freiwillige Feuerwehr Jenbach mittels Sammelruf „Dichter Rauch im Freien“ alarmiert.
Am Einsatzort fand der Einsatzleiter, Sebastian Atzl (Kommandant der FF Jenbach) einen Waldbrand im Bereich Fischl, unterhalb der Achenseebahntrasse vor. Umgehend ließ er Sirenenalarm für Jenbach auslösen und weitere Feuerwehren nachalarmieren.
Der starke Föhn bereitete erhebliche Schwierigkeiten, da er die Glutnester immer wieder neu auflodern ließ. Der Hubschrauber Libelle wurde zwar angefordert, konnte aber wegen der starken Windböen nicht starten. Mehrere Bäume stürzten um, was den Löscheinsatz noch gefährlicher machte. Auch die Wasserversorgung gestaltete sich schwierig, wodurch mehrere Tanklöschfahrzeuge im Pendelverkehr das Wasser von Wiesing zum Brandherd lieferten.
Nach intensiven Löscharbeiten konnte der Brand schließlich unter Kontrolle gebracht und am späten Nachmittag endgültig „Brand aus“ gegeben werden.
Die Aufräumarbeiten und das Waschen der Ausrüstung nahm nochmals einiges an Zeit in Anspruch. Hier sei wieder mal erwähnt, dass die Dienste in der Feuerwehr freiwillig und unentgeltlich verrichtet werden!
Vaterfreuden während Einsatz

Ein Feuerwehrmann aus Jenbach bekam während den Löscharbeiten die erfreuliche Nachricht, dass er Vater wurde – trotzdem ließ er seine Kameraden nicht im Stich! Wir gratulieren natürlich recht herzlich zum Nachwuchs.

An der Gamswand in Münster bereitete Mitte März ein schier unaufhaltsamer Wald- und Flächen-Brand den Feuerwehren schlaflose Nächte. Mit Hilfe von Lösch-Hubschraubern, die im steilen Hang benötigt wurden, besiegten die Einsatzkräfte  nach 48 Stunden und drei Einsatztagen das Feuer.

MÜNSTER (aw) „Dichter Rauch im Freien!“ hieß es bei der Freiwilligen Feuerwehr Münster, als im Bereich Gamswand ein Brand ausbrach. Was laut Einsatzleiter Mark Schrettl als „kleiner Waldbrand“ begann, wurde immer gefährlicher – das Feuer wütete und nahm überhand!

Brand in steilem Gelände

Der Brand brach in einem steilen und unzugänglichen Bereich der Gamswand aus, sodass die Feuerwehr am Boden kaum eine Chance hatte, die Flammen effektiv zu bekämpfen. Für Einsatzleiter Mark Schrettl war ein Hubschrauber der letzte Ausweg, um der Flammen Herr zu werden. Also nahm er in Absprache mit Münsters Bürgermeister Werner Entner Kontakt zum BMI (Bundesministerium für Inneres) auf.

Trotz zusätzlicher „Luftunterstützung“ der Feuerwehr Kufstein konnte der Flächenbrand am ersten Einsatz-Tag nicht gelöscht werden.
Am zweiten Brand-Tag beschloss die Einsatzleitung, die Boden-Mannschaften weitgehend zurückzuziehen und sich voll und ganz auf den Flug-Einsatz zu verstärken.
Als weitere Unterstützung schickte das Bundesheer einen Alouette3-Hubschrauber.
Doch der Wind war zu stark! Das Feuer wollte sich auch am zweiten Tag nicht ergeben.

Tag 3: „Brand aus!“

Am dritten Tag übernahm Armin Lechner von der FF Münster die Einsatzleitung. 50 Mann wurden im steilen Hang abermals von drei Hubschraubern unterstützt. Nach einem harten Kampf über 48 Stunden hinweg war das Feuer schließlich gelöscht. Um 17:00 Uhr konnte Kommandant Lechneren die lang ersehnten Worte rufen: „Brand aus!“.
Im Einsatz waren 507 Helfer von über 20 Feuerwehren, vier Flugdiensten, der Begrettung und dem Roten Kreuz im Einsatz. Es gab keine Verletzten.

MÜNSTER Brand2

MÜNSTER Brand3

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