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Der Staatsmeisterschaften-Fluch wurde gebrochen!

Montag, 28 November 2016
Freigegeben in Sport
Jasmin Mader konnte endlich ihre Favoritenrolle im „Turnen Mehrkampf“ bestätigen. Sie wurde heuer in Wien Staatsmeisterin über alle Geräte in der Eliteklasse. Mader kann bisher auf zahlreiche Titel, Weltcup- und Weltmeisterschaftseinsätze und auf eine Olympiaqualifikation zurückblicken.

Kramsach - Jasmin Mader, Turnerin aus Leidenschaft, freut sich über einen vollen Terminkalender und zog das Arbeiten als Erzieherin der Ausbildung im Heeresleistungszentrum vor. Wie alles dazu kam und dass sie mehr oder weniger die ersten Schritte auf dem Balken machte, erzählte die Kramsacherin im ROFAN-KURIER Interview.

RoKu: "Du bist mehrfache Staatsmeisterin, allerdings konntest du den Titel heuer in Wien das erste Mal über alle vier Geräte holen."
MADER: "Ich habe 2006 das erste Mal im Mehrkampf gewonnen, allerdings in der Junioren-Klasse. Seit 2007 trete ich bei den Senioren/Elite an. Zu den Favoriten wurde ich immer gezählt, doch geklappt hat es nie. Es war als würde ein Fluch über mich und den Staatsmeisterschaften schweben, bis 2016 in Wien."

RoKu: "Stimmt es, dass du seit dem dritten Lebensjahr turnst?"
MADER: "Stimmt! Ein Teil meiner Verwandtschaft turnt. Auch mein Opa hat früher geturnt. Daher hatten wir einen Balken zu Hause. Als ich gehen konnte wurde ich einfach über den Balken geschickt. Meine Mama meldete mich dann im Turnverein an. Seither bin ich im Mitglied und seit 2000 im Leistungszentrum. 2003 trat ich dann das erste Mal bei den Staatsmeisterschaften an."

RoKu: "Folgte nach dem Sport-BORG gleich die Arbeit?"
MADER: "Ja! Seither bin ich Erzieherin in der Glasfachschule Kramsach. Auch eine Ausbildung im Heeresleistungszentrum war eine Alternative, ich wollte aber lieber arbeiten. Nebenbei bin ich auch noch als Trainerin in den Turnhallen Telfs und in Kundl tätig und studiere Modedesign in München."

RoKu: "War und ist Olympia für dich ein Thema?"
MADER: "Trifft beides zu. 2014 haben wir uns als Team für Olympia qualifiziert. 2016 in Rio sprang ich kurzfristig für eine verletzte Kollegin ein. Bei zwei Geräten habe ich super geturnt, nur bei den letzten beiden ging es mir nicht besonders gut. Die endgültige Qualifikation für die Spiele gelang leider nicht."

RoKu: "Liegt dein Fokus auf Tokio 2020?"
MADER: "Olympia ist für jeden Sportler ein Traum. Aber 2020 bin ich 26 und gehöre zu den älteren Turnerinnen. Ein Thema bleibt Tokio trotzdem!"

RoKu: "Du trainierst mit dem Männernationalteam zusammen. Wie kommt das?"
MADER: "Weil ich die einzige Frau hier in der Halle bin. Die anderen Mädels sind noch zu jung um mit uns trainieren zu können. Das Männernationalteam trainiert im Leistungszentrum Innsbruck. Außerdem ist es die beste Halle in Österreich."

RoKu: "Wie kommt das, dass du die einzige Frau im Turn-Leistungszentrum in Innsbruck bist?"
MADER: "Wir haben sehr viele Talente in Österreich oder Tirol. Leider hören die meisten in der Pubertät auf."

RoKu: "Was war dein schönster Augenblick als Turnierin"
MADER: "Da gibt es zwei. Einmal bei der WM 2014 in China, wo wir es als Team unter die Top24 schafften und beim Weltcup in Portugal, wo ich Silber gewann, obwohl ich nie damit gerechnet hätte."

RoKu: "Vielen Dank für das Gespräch!" (eh)
© Rofankurier