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Vor der Gemeinderats-Wahl wurde in Kramsach noch ein Sanierungs-Plan für die Sonnwendjoch-Bahn präsentiert. Damit sollte 2016 der Sommer-Betrieb gesichert werden. Doch die Bahn steht auch heuer. Eine Bustaxi-Lösung scheitert an der Zustimmung der Agrargemeinschaft(en) Münster als Weg-Erhalter.

Kramsach/Region -
Bereits 2015 stand die Sonnwendjoch-Bahn in Kramsach still. Der Grund: "Technische Mängel". Ein schwerer Schlag für den Tourismus und existenz-bedrohend für die Hüttenwirte. Eigentümer der Sonnwendjoch-Bahn sind die Alpbacher Bergbahnen. Sie haben die Bahn vor etwa 10 Jahren der Gemeinde Kramsach abgekauft. Nun steht die Bahn die zweite Saison still. Zwar haben die Alpbacher Bergbahnen eine Betriebs-Verpflichtung unterzeichnet, doch diese wurde nicht eingehalten. Die nötigen Sanierungs-Arbeiten wurden nicht durchgeführt.

Nötige Arbeiten seit über einem Jahr bekannt

Bereits im April 2015 teilte die Landesregierung dem ROFAN-KURIER mit: "Die Alpbacher Bergbahnen wissen längst alles, was sie in Kramsach zu tun hätten!" Schon im Frühjahr 2015 wartete Hofrat Dr. Zepharovich von der Seilbahn-Behörde offenbar darauf, dass die Alpbacher Bergbahnen die Vorgaben umsetzen, damit er nach Prüfung der Arbeiten das OK für den weiteren Betrieb geben kann...
GF Peter Hausberger wiederum sagte 2015: "Die Mühlen der Bürokratie mahlen sehr langsam...". Zur angeführten "Ersatzteil-Problematik" erklärte Kurt Wopfinger, Chef der Firma Seilbahntechnik.at ebenfalls schon 2015: "Wir können alle notwendigen Ersatzteile innerhalb von drei Wochen liefern..." Nachvollziehbar ist, dass die Alpbacher Bergbahnen nicht mehrere 100.000,- EURO in eine Bahn investieren möchten, deren Genehmigung 2020 endgültig ausläuft. Jedoch hatte man vor etwa 10 Jahren gegenüber der Gemeinde Kramsach eine Betriebspflicht unterzeichnet. Zudem wurde durch den Kauf der Sonnwendjoch-Bahn auch mögliche Konkurrenz in Kramsach ausgeschaltet. Für den Betrieb 2016 sollte eine Kosten-Teilung der Sanierung die Lösung bringen. Die Gemeinde Kramsach, die Bergbahn, der TVB und die Umland-Gemeinden hätten sich bis zu 800.000,- EURO für die Sanierung teilen sollen. Doch dagegen gibt es Widerstand: 75% der Sanierungs-Kosten wären damit ein Zuschuss aus Steuergeld,  der nicht mit einem Mitspracherecht der öffentlichen Geldgeber (TVB, Gemeinden) verbunden wäre!

Hausberger bestätigt: Bahn steht 2016 still

Auf  Nachfrage des ROFAN-KURIER  bestätigt Peter Hausberger, (noch) Geschäftsführer der Alpbacher Bergbahnen: "Die Seilbahn verfügt über keine gültige Betriebsgenehmigung." "Behördliche Auflagen und Restriktionen" würden die Öffnung auch 2016 verbieten. Laut Hausberger werden Gespräche mit allen Beteiligten über eine Inbetriebnahme der Bahn für 2017 geführt.

"Keine Kauf-Interessenten"

Auch ein Verkauf des Liftes ist noch nicht vom Tisch, es mangle aber laut Hausberger an Interessenten.
GF Markus Kofler vom TVB Alpbachtal-Seenland bedauert die Situation: "Für den TVB und die Wandergäste ist der Wegfall der Aufstiegshilfe ins Rofan-Gebirge von der Kramsacher Seite ein schmerzlicher Verlust."

Werner Entner sagt "Nein" zu Bustaxi-Lösung

Auch der „Plan B“ des Tourismusverbandes wird nicht aufgehen: Dieses Jahr wurde wieder versucht, ein Bus-Taxi zu organisieren und damit auch das Überleben der Hüttenwirte zu unterstützen. Der  befahrbare Weg ins Gebiet – der Kniepass-Weg – liegt aber auf  Münsterer Gemeindegebiet. Bei dieser Lösung stellt sich der Münsterer Bürgermeister, Werner Entner, quer. Und zwar als Obmann der zwei Gemeindeguts-Agrargemeinschaften "Teilwald" und "Hochwald". Er sieht im ROFAN-KURIER-Interview einige Probleme: "Solange die Haftung nicht geklärt wird, gibt es von mir als Obmann keine Zustimmung." "Es gibt auch kaum Ausweichen. Außerdem wurde dieser Weg für Land- und Forstwirtschaftliche Fahrzeuge errichtet.  Er ist stark "bombiert" (das bedeutet: Der Hügel in der Mitte ist recht hoch, damit das Wasser rechts und links besser abrinnt.) Damit sei der Weg für herkömmliche KFZ nicht geeignet,  es gäbe auch keine Absturz-Sicherungen wie Leitplanken... "Wer haftet, wenn sich hier ein Auto die Ölwanne aufreißt und die Umwelt verschmtuzt wird? Oder wenn einem Fahrgast etwas passiert!"

Markus Pumpfer, TVB: "Es scheitert am Willen..."


Markus Pumpfer, Obmann des Ortsausschusses TVB Kramsach dazu: "Da dürfte auf keinem Weg jemand mit dem Auto fahren! Wir sind im Zillertal und in anderen Orten auf Forstwegen unterwegs. Nirgends gibt es ein Problem. Nur in Münster! Die Haftung ist eindeutig geregelt. Das hat die Versicherung dem Münsterer Bürgermeister sogar schriftlich bestätigt. Bei anderen Weggemeinschaften ist ein Befahren problemlos möglich. Nur hier nicht..." Gegenverkehr mit dem Milch-Auto sei kein Thema. "Wir würden zu den Milch-Zeiten gar nicht fahren. Bundesforste und Jagd und die meisten Bauern stimmen zu, wenn Münster zustimmt. Nicht nur zum Hinauffahren, die Leute würden auch abgeholt, wenn sie wollen." Für nur 7,- EURO pro Fahrt könne man das Taxi realisieren. "Wir müssen das Überleben der Hütten sichern. Und es handelt sich nur um eine befristete Notlösung. Aber hier scheitert es am Willen von Entner", sagt Pumper. (cm/mk)
Bürger für Bürger heißt es ab sofort auch in Sachen Mobilität in Breitenbach! Die Gemeinde hat ein behinderten-taugliches Elektro-Taxi angeschafft. Freiwillige Fahrer bringen Fahrgäste für nur 1,- EURO von A nach B...

BREITENBACH/TIROL (rr) Seit Ende Oktober rollt in Breitenbach das Ortstaxi. „Aber ohne Abgase und ohne Lärm!“, freut sich Landtags-Abgeordneter Bürgermeister Ing. Alois Margreiter (ÖVP).
Margreiter ist ein Verfechter der Elektro-Mobilität und hat mit seinem Verkehrsausschuss die Fahrzeugfrage zum Ortstaxi eingehend geprüft.
„Es waren mehrere Antriebs-Arten und auch Fahrzeuge im Gespräch. Entschieden haben wir uns schließlich für einen NISSAN E-NV200“, erklärt der Bürgermeister.

So funktioniert das Breitenbacher Ortstaxi

Von 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr steht das Breitenbacher Elektro-Taxi im Einsatz.
Wer es nutzen möchte, ruft einfach die Handy-Nummer 0664- an. „Dieses Telefon ist eine Art Bereitschafts-Handy. Es wird immer an den jeweils diensthabenden Fahrer weitergegeben“, sagt Margreiter.
Im Auto verbleibt eine Art „Reservierungs-Buch“.
Darin tragen alle Fahrer ein, wer bei ihnen bereits eine Fahrt mit dem Orts-Taxi vorbestellt hat.

Eine Fahrt, ein EURO

Auch einen symbolischen Beitrag müssen die Fahrgäste bezahlen: Für eine Fahrt von A nach B wird pauschal 1,- EURO bezahlt.
Kassiert wird vom Fahrer, der den Betrag dann bei der Gemeinde abliefert. Hin- und Rückfahrt sind innerhalb von Breitenbach zwischen 8.00 Uhr und 17.00 Uhr jederzeit möglich.

Hauptsächlich Breitenbach und „a bissl Kundl“

Das Ortstaxi steht in der genannten Zeit für ALLE  Fahrten innerhalb von Breitenbach zur Verfügung.
In Kundl werden ebenfalls Destinationen angeboten: „Dort steuern wir vor allem das Pflegeheim, die Tagesbetreuung, den Sozial-Sprengel, das Thearpie-Zentrum die Ärzte und auch die Apotheke an“, erklärt Bgm. Ing. Margreiter.

Freiwillige als wichtigster
Bestandteil!

Die Gemeinde stellt das angekaufte Elektro-Auto, einen Garagen-Platz sowie die Ladestation für das Fahrzeug, das in Zentrums-Nähe steht.
Wichtigstes Element der Aktion sind jedoch die freiwilligen Fahrer. „Vize-Bürgermeister Ing. Valentin Koller hat als Verkehrs-Ausschuss-Obmann die freiwilligen Fahrer für die Aktion organisiert. Etwa 20 Breitenbacher Pensionisten haben sich bereit erklärt, das E-Fahrzeug nach einer Einschulung zu lenken und unsere Bürgerinnen und Bürger hinzubringen wo immer sie wollen. Zumindest innerhalb von Breitenbach...“, freut sich der Bürgermeister.

Ziel-Publikum sind hauptsächlich ältere Menschen, die sich zum Einkaufen, zur Freundin oder auch zum Arzt bringen lassen möchten.
Aber auch jüngere  Mitbürger können das neue Angebot laut Bgm. Margreiter „natürlich gerne in Anspruch nehmen...“
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