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Beachtlich waren die Müll-Berge, die Roma und Sinti letzten Herbst zwischen A12 und Inn auf Höhe St. Gertraudi entsorgt haben. Nach einem Bericht des ROFAN-KURIER ist nun die Gemeinde Münster für den Staat eingesprungen und hat Müll entsorgt...

MÜNSTER - Im April meldeten aufmerksame Leser der ROFAN-KURIER Redaktion große Mengen von illegal abgelagertem Müll. Beim folgenden Lokal-Augenschein der Redaktion hatten Freiwillige den größten Teil des Mülls bereits aus den Büschen gezogen, damit vor allem kleinere Gegenstände nicht einwachsen können... langfristige Umweltschäden wurden so verhindert. In seiner Mai-Ausgabe berichtete der ROFAN-KURIER über die Umwelt-Sünde und stellte die Frage: "Illegale Mülldeponie Münster: Wer ist zuständig?". Laut Gemeinde Münster wäre die Entsorgung hier eigentlich Sache der Republik Österreich gewesen "weil es sich beim Inn-Ufer um öffentliches Wassergut handelt", sagt Bgm. Werner Entner (TEAM ENTNER).

Münster springt ein

Aber wie lange soll man auf die Entsorgung warten? Bgm. Entner: "Wir haben den Müll nun entfernt. Bei uns beteiligen sich jedes Jahr mehrere Vereine an der Flur-Reinigungs-Aktion. Obwohl hier aus unserer Sicht die Republik für die Entsorgung zuständig gewesen wäre, haben wir den Müll jetzt im Zuge des Frühjahrsputzes der Gemeinde mitgenommen." Verursacht haben den Müll Roma und Sinti, die hier bereits im Herbst illegal übernachtet haben. Ihren Müll inklusive Altöl-Flaschen haben sie einfach in die Au geworfen...
Wenn das "fahrende Volk" der Roma und Sinti auf den unterländer Parkplätzen Station macht, steigt den Bürgermeistern die Zornes-Röte ins Gesicht (wie etwa in Rattenberg)... Meist sind diese Besuche mit Problemen verschiedenster Art verbunden. Eines davon: Müll...

MÜNSTER - Auch in Münster liegen noch die Zeugnisse des letzten Roma-Besuches in der Au neben der Autobahn herum.
Einige umweltbewusste Bürger haben in den letzten Tagen diesen Müll aus der Au auf den Wirtschafts-Weg getragen, damit er nicht einwächst. Da sich bisweilen aber offenbar niemand zuständig fühlt, diese illegale Müllhalde kostenpflichtig zu entsorgen, beschweren sich nun Bürger in der Redaktion: "Sie müssen da bitte einschreiten. Seit Tagen liegt jetzt der Müll des letzten Zigeuner-Besuches am Wegesrand...", sagt beispielsweise eine Dame, die sich in der Redaktion gemeldet hat. Sie und weitere Anrufer wollen, dass der Müll des fahrenden Volkes endlich weg kommt.

Wer ist zuständig?

An sich ist der Verursacher selbst für die Entfernung des Mülls zuständig oder müsste dafür bezahlen. Doch das "fahrende Volk", das hierfür verantwortlich war, ist nicht greifbar.
Wer also entfernt den Schandfleck an der Inn-Au gegenüber von St. Gertraudi? Der ROFAN-KURIER hat sich bei der BH Kufstein nach der Zuständigkeit erkundigt. Dazu Bezirkshauptmann Dr. Christoph Platzgummer: "Wenn ein Verursacher eruierbar ist, dann erfolgt ein entsprechender Auftrag nach dem Abfall-Wirtschafts-Gesetz durch die Bezirks-Hauptmannschaft und die Vollstreckung. Wenn nicht,  findet sich eine öffentlich-rechtliche Regelung im Forstgesetz sofern es sich um Wald handelt. Demnach ist eine Zuständigkeit der Gemeinde gegeben. Darüber hinaus wird unterschiedlich vorgegangen, meist erfolgt die Entfernung durch die Gemeinde, oftmals auch durch das Baubezirksamt."

Ist die Au ein Wald?

Bereits mehrmals hätten Umwelt-Schützer aus Münster bezüglich des von Roma/Sinti abgelagerten Mülls Gemeinde und Wasserbau-Amt verständigt. Bisher hätte sich jedoch niemand zuständig gefühlt... Freiwillige haben den Müll nun aus der Au gezerrt und am Rand des Wirtschafts-Weges abgeladen. Kurz vor Redaktionsschluss lag der Müll immer noch am gleichen Ort...
© Rofankurier