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In Brandenberg werden gerade 750 Laufmeter Gehsteig erneuert. Dabei werden auch Glasfaser-Kabel für ein High-Speed-Internet verlegt. Aktuell sucht die Gemeinde nach einem Partner, der das schnelle Netz betreibt und der die entsprechenden Häuser anschließen möchte.

BRANDENBERG - Die Gemeinde Brandenberg ist nicht ganz begeistert davon, dass die Post für A1 das schnelle, vom Land geförderte Internet betreibt.  Der Hintergrund: Die Post möchte den Anschluss fast kostenfrei bekommen. Dann kann sie auch überall (wo angeschlossen wird) ihr A1-TV anbieten. Ein neuer oder privater Kabelnetz-Betreiber könnte dann vermutlich nie mehr in Brandenberg Fuß fassen. Das Land ist gegen eine zu günstige Vergabe: Schließlich wurde das Glasfaser-Internet mit Steuergeld errichtet... Und Brandenberg will endlich von der Funk-Richtstrecke loskommen!

Eine Funkstelle für ganz Brandenberg

"Ganz Brandenberg wird über eine Funkstrecke vom Rosskopf aus versorgt. Auch unser lokales Festnetz-Telefon und unser Mobilfunk-Netz laufen über diese Funkstrecke. Aber wenn dieser Sender ausfällt, sind in ganz Brandenberg die Telefone tot. Das hatten wir schon mal...", erklärt Bgm. Hannes Neuhauser. Für eine bessere Mobilfunk-Versorgung möchte der Bürgermeister endlich den Sender am Prinz-Kopf bekommen. Hier sagt A1 offenbar "das passt" ... aber nur, wenn Brandenberg den Bau des Senders und die laufenden Kosten übernimmt.
"Am Prinz-Kopf steht schon ein Notruf-Sender des Landes und Strom gäbe es auch. Aber laut TIWAG darf das Land uns hier keinen Strom abgeben... und A1 will eine gesicherte Zufahrt", erklärt Neuhauser. Er bleibt dran: Die Verhandlungen laufen...
Im hinteren Zilllertal herrscht Aufregung. Die Österreichische Post AG hat angekündigt das Postamt Zell am Ziller zu schließen. Aus finanziellen Gründen, wie es heißt. Der Gemeinderat versucht das nun mit einer überparteilichen Unterschriftenaktion zu verhindern.

Zell am Ziller Das Postamt in Zell am Ziller rentiert sich nicht mehr. Diese Aussage der Österreichischen Post AG lässt man in Zell a.Z. so nicht stehen! Die angrenzenden Gemeinden (Zellberg, Ramsau, Hainzenberg, Gerlosberg, Rohrberg und Aschau) müssten dann ebenfalls auf die Postämter in Mayrhofen oder Kaltenbach ausweichen. „Es geht nicht um das finanzielle, sondern um die Ausdünnung des ländlichen Raumes“, ärgert sich der Zeller Bürgermeister Robert Pramstrahler (ZUKUNFT ZELL). Weiters betont er, dass die Post in Zell für mehrere tausend Einwohner essenziell ist.

Postamt gut frequentiert

„Wir sprechen hier von einer täglichen Frequenz von 250 bis 300 Post-Besuchern. Weit mehr als bei anderen Postämtern...“, hebt Bgm. Pramstrahler die Dringlichkeit hervor.  Die nächsten Postämter sind in Kaltenbach und in Mayrhofen, gut zehn Kilometer entfernt. Gerade noch im Radius des im Postmarktgesetz festgelegten  Mindestabstandes zwischen Postämtern. Trotzdem, so erklärte die Pressestelle der Post, versuchen wir alles, dass es zumindest einen Postpartner in Zell geben wird. Die Verhandlungen sind hier schon am Laufen ...
„Wo soll dass denn Hinführen?“, ärgert sich auch Christoph Steiner (FLZ – FREIE LISTE ZELL). „Werden wir in Zukunft nur noch eine zentrale Abholstelle haben, wo sich jeder seine Post selbst holen muss?“ Dieses Problem betrifft natürlich hauptsächlich die Bürger als Benutzer des Postamtes. Die Politik versucht nun diese miteinzubeziehen.

Unterschriftenaktion

Durch eine überparteiliche Unterschriftenaktion soll auf die Wichtigkeit dieser Poststelle aufmerksam gemacht werdren. Rechtlich gibt es für die Gemeinde keine Möglichkeit, ein Veto oder Ähnliches einzulegen.
„Die betroffenen Gemeinden werden nicht in das Verfahren eingebunden, sondern sind von der beabsichtigten Schließung lediglich zu informieren“, prangert Bgm. Pramstrahler die Gesetzgebung hier an. Dass das Postamt seit drei Jahren kein positives Ergebis mehr lieferte und es keinen positiven Zukunftsausblick gibt, bezweifeln alle Zeller. So wurde es, laut dem Bürgermeister, noch 2010 als das wirtschaftlich am besten geführte Postamt Tirols ausgezeichnet. Und dass es an Kunden mangelt, ist auch auszuschließen. Jedes mal wenn man das Postamt besucht merkt man, wie stark es frequentiert ist. Auf Nachfrage vom ROFAN-KURIER betonte die Post, dass es zu keiner Kündigungswelle kommen wird. Es gibt verschiedene Möglichkeiten für die Angestellten; sie werden durch Überbrückungsmodelle auf die Pension vorbereitet oder auch in andere Postämter versetzt. Wie lange dann dieses Postamt erhalten bleibt und die Angestellten wieder wechseln müssen, steht in den Sternen ...
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