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Sonntag, 15. Oktober ist nicht nur der Tag, an dem in Österreich über den zukünftigen Nationalrat entschieden wird, in Tirol wird zusätzlich noch entschieden, ob sich Innsbruck für die Olympischen Winterspiele 2026 bewerben darf.

Tirol - Das Land Tirol präsentierte im August das Angebot für die Olympiabewerbung 2026. Dabei wurde auch die Frage für das Volksbegehren, das am Sonntag, 15. Oktober, zeitgleich mit der Nationalratswahl, stattfinden soll, öffentlich gemacht: "Soll das Land Tirol ein selbstbewusstets Angebot für nachhaltige, regional angepasste sowie wirtschaftlich und ökologisch vertretbare Olympische Spiele 2026 und Paralympische Winterspiele Innsbruck-Tirol 2026 legen?"
Für LH Günther Platter (ÖVP) steht die Frage dafür, "dass es unsere Spiele nach unseren Regeln werden." Er sieht in der Ausrichtung der Olympischen Spiele eine einmalige Chance: "Kein Gigantismus, keine neuen Sportstätten, sondern ein echter Mehrwert für das ganze Land", sagt er.

LISTE FRITZ: "Manipulative Frage-Stellung"

Noch vor der Präsentation legte die LISTE FRITZ Einspruch ein: "Die Fragestellung der schwarz-grünen Landesregierung ist derart manipulativ, dass wir sie in dieser Form komplett ablehnen. Es ist der Versuch von Platter und Co., die Tiroler Bürger mit einer wertenden Fragestellung für dumm zu verkaufen", sagt Klubobfrau Dr. Andrea Haselwanter-Schneider. Sie hält die "schwarz-grüne Olympia-Frage für peinlich".
Die Aufregung der LISTE FRITZ ist für VP-Klubobmann Jakob Wolf nicht an Scheinheiligkeit zu überbieten: "Seit Wochen beklagt sich die LISTE FRITZ darüber, dass das Land Tirol ihrer Meinung nach die Bevölkerung nicht ausreichend über Olympia informiert. Wenn man nun aber genau diesem Wunsch entspricht, wird das ebenfalls wieder reflexartig abgelehnt..."
Kritik kommt allerdings auch aus einer anderen Richtung: Die Demokratie-NGO "mehr demokratie! tirol" sagt, dass "die suggestive Fragestellung verfassungswidrig" sei: "Die Tiroler Landesregierung hat sich gegen Fairness und Chancengerechtigkeit bei der Volksbefragung über die Olympiabewerbung entschieden und hat sich auf eine manipulative, wahrscheinlich verfassungswidrige Fragestellung für die Olympia-Volksbefragung festgelegt," kritisiert Mag. Erwin Leitner, Sprecher von „mehr demokratie!“. (mk)

Liste FRITZ bleibt bei "Nein" zu Olympia

Donnerstag, 06 Juli 2017
Freigegeben in Politik
Nach der Präsentation der Machbarkeits-Studie zur Olympia-Bewerbung Tirols bleibt die Liste FRITZ bei ihrem „Nein“ zur Olympiabewerbung.

Tirol - "Die heutige Präsentation hat das Erwartete geliefert: Eine politische Werbeveranstaltung für Olympia und ein Wunschkonzert von Platter, Geisler und Oppitz-Plörer. Das Problem war und ist nicht die Machbarkeit, sondern die Finanzierbarkeit und Sinnhaftigkeit!", heißt es von Liste FRITZ-Club-Obfrau Dr. Andrea Haselwanter-Schneider anlässlich der Präsentation der Machbarkeits-Studie. Sie fragt sich, "ob Innsbruck und Tirol sowie der Bund wirklich Millionen und Milliarden an Steuergeldern ausgeben sollen, um ein Megaevent mit Megakosten nach Innsbruck zu holen". Oder sei es vielmehr richtig, dass ein derartiges Großereignis nicht nach Tirol passt, dass es viel zu teuer und viel zu riskant sei, und das Steuergeld der Tiroler für Notwendigeres gebraucht würde?
"Es ist nicht in Ordnung, dass in Tirol Steuergeld für die Alten- und Pflegeheime fehlt, um ausreichend Personal einzustellen, aber scheinbar Millionen für Olympia da sind. Verwenden wir das Steuergeld der Tiroler beispielsweise, um endlich einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz nach dem Motto 'Jedem Kind seinen Betreuungsplatz' anzubieten. All das hilft den Familien und Menschen in Tirol mehr als Platters Brot-und-Spiele-Politik!", ärgert sich Andrea Haselwanter-Schneider.

LH Günther Platter: "Fundierte Entscheidung!"

"So viele Menschen in Innsbruck und Tirol sind unglaublich sportbegeistert. Der Wunsch nach Olympischen Spielen ist daher auch stark aus der Sportcommunity gekommen", sagt Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (ÖVP). Ihrer Meinung, dass Innsbruck ideal für Olympia sei, ist auch LH Günther Platter (ÖVP): "Die Studie ist Basis einer fundierten Entscheidung. Sowohl für uns, dass wir die Bewerbung weiter verfolgen wollen, als auch für die Bevölkerung, die auf Basis umfassender Information nun eine Entscheidung treffen kann", sagt der Landeshauptmann. Laut Presseaussendung belegen die Ergebnisse der Analyse eindeutig, dass Innsbruck ideal geeignet für das Megaevent Olympia sei: "Keine Infrastruktur müsste geschaffen werden und die Spiele könnten auf Basis redimensionierter Anforderungen durchgeführt werden", ist Landeshauptmann Günther Platter überzeugt.
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