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BREITENBACH, KRAMSACH, NEPAL (an) Bei dem schwerem Erdbeben in Nepal im April 2015 war unter den vielen Opfern auch der Bergführer Purna. Purna war ein herzensguter Freund und Helfer von Bergführer Stefan Keck aus Kramsach und Bergfex Christian Huber aus Breitenbach. Er verpflegte die beiden mehrmals bei deren Expeditionen im Himalaya-Gebiet.

Im Sommer letzten Jahres war Purna auch noch Küchenhilfe auf der Kellerjochhütte bei Schwaz. Der Verein "Gipfelzipfler" aus Breitenbach und Umgebung spendete dafür einen Betrag von 1.600,- EURO, den Bergführer Stefan Keck im November 2015 der Familie von Purna persönlich in Nepal überreichte.

Christian Zangerl jr. ist in Wörgl für seine abenteurlichen Reisen bekannt. Nun verbindet er seine Leidenschaft mit einem sozialen Gedanken...

WÖRGL (aw) „Ich war ganz erstaunt, als wir 100 Leute wieder nach Hause schicken mussten“, erzählt Christian „Jovi“ Zangerl jr. einige Wochen nach seinem ersten Dia-Vortrag im VZ Komma. Der rege Andrang hatte auch mit dem Benefiz-Gedanken seiner Präsentation zu tun: Denn der gesamte Erlös von 4.500,– EURO ging an den Wörgler Daniel Pauger, der seit einem Snowboard-Unfall im Rollstuhl sitzt.

Zangerl wollte los vom „Geld-Gedanken“

Jovi ist überzeugt: „Wir leben in einer Konsumwelt und müssen das Geben und Nehmen wieder lernen“. Weil er vom Geld-Gedanken los wollte, reiste er nach Nepal, um sich dort mit Straßenkindern durchs Leben zu boxen. Diese weniger schönen Seiten behandelte der 33-jährige Wörgler auch in seinem Dia-Vortrag.
Zangerl jr. bezeichnet sich selbst als „Überlebenskünstler“. Besonders seit seiner Zeit in Amsterdam, wo er fünf Jahre lang auf der Straße lebte. „Das Arbeiten hat mir keine Freude mehr gemacht, ich fühlte mich ausgenutzt, nicht mehr frei“, sagt der gelernte Tischler. In Amsterdam hatte Jovi schwere Zeiten, landete am Ende jedoch bei einer wohltätigen Organisation, die sich um Obdachlose kümmert.
„Doch Weihnachten 2005 wollte ich wieder nach Hause“, gesteht Jovi.

Laut seinen Aussagen hat Zangerl jr. schon seit seiner Geburt eine ausgeprägte „soziale Ader“. Dazu passt auch die Tatsache, dass er 2008 einer Frau bei einer Messerattacke das Leben rettete und daraufhin die Lebensretter-Medaille des Landes verliehen bekam.
Jovi glaubt zwar nicht an die Kirche, sehr wohl aber an eine höhere  Macht. Er ist überzeugt: „Wir werden nicht nach dem eingestuft, was wir denken. Wir werden nach unseren Taten eingestuft.“
Getreu seinem Motto wiederholt Jovi am Dienstag, 11. Dezember, seinen Benefiz-Dia-Vortrag im VZ Komma. Diesmal gehen 50% der Einnahmen an die Lebenshilfe und die anderen 50% an Daniel Pauger.
© Rofankurier