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Türkisches Kultur-Zentrum für Radfeld

Montag, 29 August 2016
Freigegeben in Lokales
Der Verein "Österreichische Islamische Föderation", Zweigverein Brixlegg, errichtet in Radfeld auf dem Areal des alten Bauhofs ein Vereinsheim. Moschee soll es angeblich keine geben.

Radfeld - Der Verein "Österreichische Islamische Föderation", Zweigverein Brixlegg, baut in Radfeld sein neues Vereinsheim. Auf ca. 3.000 m² sollen 30 Parkplätze und ein unterkellertes Gebäude mit etwa 300 m² Grundfläche entstehen. Geplant sind ein Keller, ein Erdgeschoss und ein Obergeschoss. Moschee und Minarett soll es hier laut Bgm. Mag. Josef Auer (SPÖ) aber nicht geben.  
Auf Nachfrage des ROFAN-KURIER erklärte Radfelds Bürgermeister,  dass es sich nur um ein Vereinsheim handle und dieses auch so bauverhandelt wurde. Als Planer fungiert laut Bgm. Auer die Firma Hillebrand. Die Gerüchte, er habe sich durch die Zustimmung zum Projekt die Wählerstimmen der türkischen Gemeinde in Radfeld gesichert, weißt Bgm. Auer scharf zurück: "Solche Gerüchte ... haben immer eine gewisse Steuerungsabsicht". Man wolle hier seine sehr gute Arbeit als Bürgermeister und die seines Teams im Wert mindern. Auer verweist auf die "Schuldenreduktion in einem sehr viel höheren Ausmaß". Die Radfelder seien mündige Bürger und wüssten  schon, wer in Radfeld gute Arbeit leiste und wer ständig nur Unwahrheiten verbreiten wolle. "Das Wahlergebnis bei der letzten Gemeinderatswahl spricht für sich!", schreibt Auer in einer Reaktion an den ROFAN-KURIER. (mk)
Mit 1. Oktober 2012 hat Bgm. Ing. Wolfgang Holub das Zepter offiziell an seinen Vize-Bürgermeister Dietmar Wallner übergeben. Holub scheidet aus gesundheitlichen Gründen aus der Politik aus. Bis zur Neuwahl (voraussichtlich Februar 2013) führt nun Wallner die Marktgemeinde.

JENBACH (cm) „Wer ist dieser Dietmar Wallner?“ Der ROFAN-KURIER hat den neuen Bürgermeister von Jenbach zum Interview gebeten, um dies rauszufinden...

Zur Person Dietmar Wallner

Jenbachs neuer Bürgermeister Dietmar Wallner ist „Baujahr“ 1968. Er ist verheiratet mit seiner Frau Marion, die beiden haben zwei Söhne (15 und 17). Wallner ist in Kirchbichl aufgewachsen und hat in Jenbach einige Jahre die HTL besucht und dann eine Elektriker-Lehre begonnen. Nach dem Abschluss hat er sich einen „Jugendtraum“ erfüllt: „Ich bin zur Gendarmerie gegangen. Das habe ich mir schon immer gewünscht“, sagt Wallner.
Damit ist er in guter Gesellschaft: Auch LHStv. Hannes Gschwentner und LH Günther Platter sind gelernte Gendarmen...
Wallner war am Posten Kufstein sowie bei der Autobahn-Gendarmerie Wiesing im Einsatz. Nach dem Kommandanten-Kurs wurde er Kommandant-Stv. am Achensee, später wechselte er zur Fremdenpolizei nach Innsbruck und schließlich ins Landes-Kriminalamt, wo er hauptsächlich in Sachen Menschenhandel und Schlepperei ermittelt.

Dienst und Bürgermeister-Amt

Während seiner Zeit als interimistischer Bürgermeister hat Wallner seine Dienstzeit im Kriminalamt reduzieren können. „So kann ich für die Bürger da sein“, sagt er.
Bei der Neuwahl wird Wallner als Spitzen-Kandidat für die Jenbacher ÖVP ins Rennen gehen. Auf die Frage: „Ist Bürgermeister ein Nebenjob, wenn Sie gewinnen“, sagt Wallner: „Auf keinen Fall. Dann lasse ich mich zu 100 % karenzieren und widme mich ganz der Aufgabe als Bürgermeister von Jenbach. Das Bürgermeister-Amt von Jenbach ist kein Teilzeit-Job.“

Zu Vorgänger Wolfgang Holub

„Parteipolitisch unabhängig betrachtet ist Wolfgang Holub eine beeindruckende Persönlichkeit. Er hat Jenbach über 20 Jahre lang seinen Stempel aufgedrückt. Ich habe wirklich nicht alle seine Entscheidungen mitgetragen, aber dennoch muss man anerkennen, dass er für Jenbach einiges weitergebracht hat. Auch wenn wir im Gemeinderat unsere Ränke hatten.“

Was Wallner verbessern will

„Gerade im Bereich Wirtschaftsbelebung muss sich in Jenbach etwas tun. Die Industrie steht hier sehr gut da. Aber die gewerbliche Wirtschaft muss unterstützt werden. Die Betriebe tun sich schwer – auch weil unser Ortskern nicht wirklich 100%ig funktioniert. Für den Handel stimmen die Rahmenbedingungen nicht. Auf potentiellen Einkaufs-Parkflächen parken tagelang Autos von Leuten, die hier wohnen.“

Ein Parkhaus für Jenbach

Auf die Frage, wie er das verbessern würde, sagt Wallner: „Wir brauchen ein Parkhaus oder eine Tiefgarage. Bevorzugt beim Bahnhof. Und man kann sich da auch nicht gleich querlegen, nur weil Bund und ÖBB wollen, dass sich die Gemeinde ein wenig an den Kosten beteiligt. Wir müssen hier Parkflächen zu günstigen Preisen auch für Einheimische anbieten, damit wir die Parkflächen vor unseren Geschäften frei bekommen.“
Gemeinsam mit einer Beratungs-Firma, mit den Gemeinderäten, Bürgern und Unternehmern soll derzeit ein Konzept zur Ortskern-Belebung ausgearbeitet werden.

Der Unterschied zu Holub ist...

„Ich möchte, dass Jenbach wieder seine Rolle als regionaler Hauptort übernimmt. Diese Rollen hatten wir Jahrzehnte lang und wir dürfen uns gerade auch als wichtiger Vekehrsknotenpunkt diesen Rang nicht ablaufen lassen. Ich nenne hier wieder das Projekt Parkhaus, für das ja die Pläne bereits stehen.“

Stichwort „Ausländer“

„Leute, die legal hier sind, müssen auch politisch eingebunden werden. Integrationswillige muss man mitentscheiden lassen. Daher finde ich auch die Initiative von Wolfgang Palaver nicht schlecht, der vor allem einer Migranten-Gruppe den Zugang zum Gemeinderat ermöglicht hat. Man muss zeigen: „Integration zahlt sich aus“. Migranten sollen auch Zugang zu den gängigen Kultur- und Sportvereinen haben. Wovon ich nichts halte, sind Dis-Integrative Aktionen, wie ein „Türkischer Fußballverein“. Bei Vereinen soll es um den Vereinszweck gehen – und nicht um „türkisch“, „kroatisch“ oder „muslimisch“. Ich halte auch nichts davon, dass solche Vereine dann öffentliche Anlagen nützen wollen, obwohl sie sich aktiv ausgrenzen wollen.“
 
Stichwort „Minarett“

Auf die Frage, ob er „FÜR“ oder „GEGEN“ ein Minarett in Jenbach wäre, sagt Wallner: „Das ist ein sehr polarisierendes Bauwerk, ein Minarett. Aber diese Frage stellt sich derzeit in Jenbach nicht. Ich denke, ein Minarett-Bau würde dem Ort nichts bringen.“ ... und wenn ein entsprechender Antrag eingereicht würde? „... dann müsste ich den Antragstellern abraten. Das würde den sozialen und ethnischen Frieden im Ort gefährden. Tirol ist noch nicht reif für Minarette. Ich bin aber gegen ein generelles Minarett-Verbot. Ich denke nicht, dass die Muslime in Jenbach ein Minarett wollen.“
© Rofankurier