A+ A A-

Anrainer klagen über Lärm!

Montag, 03 Juni 2013
Freigegeben in Lokales
Am Brixlegger Niederfeldweg hängt der Haussegen schief: Mehrere Hausbesitzer beklagen sich über lärmende Kinder und Jugendliche aus der gegenüberliegenden Wohnanlage. Bis zwei Uhr früh und länger wird ein Verbindungs-Weg als Moped-Rennstrecke verwendet.

BRIXLEGG (aw) „Wir können die halbe Nacht nicht mehr schlafen. Das ist keine Lärmbelästigung mehr, das ist Terror!“, erbost sich eine Hausbesitzerin am Niederfeldweg in Brixlegg. In der Siedlung errichtete die Alpenländische Heimstätte 2008 eine dreiblöckige Wohnanlage mit zwölf Eigentums- und 22 Mietwohnungen. In den Mietwohnungen leben vermehrt Familien mit Kindern, teils mit Migrationshintergrund.

Gehweg als Spielplatz

Die Nachbar-Häuser sind lediglich von einem fünf Meter breiten Durchgangsweg vom Wohnblock getrennt. Ein Durchgangsweg, der laut Hauseigentümern von den Kindern und Jugendlichen als Spielplatz benutzt wird. „Die Kinder schießen immer wieder Fußbälle gegen unsere Zäune“, ärgert sich Hannes Fankhauser, einer der Hausbesitzer. Er berichtet außerdem davon, dass jugendliche Anrainer mit dem Moped  den Durchgangsweg befahren. „Im Sommer sogar bis 2:00 Uhr nachts“, ergänzt Fankhauser.

Treffen aller Beteiligten

Um im Nachbarschaftsstreit eine Lösung zu finden, organisierten die Hausbesitzer vor kurzem eine Versammlung. Miteingeladen wurden die Hausverwalter von der Alpenländischen sowie die Mieter des Wohnblockes... erschienen war allerdings nur eine Mieterin: Katrin Fehse. Doch: „Die für den Lärm hauptverantwortlichen Mieter interessieren sich nicht für die Problematik“, klagt Fankhauser.

„Wohin mit den Kindern?“

Fehse, alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen (7 und 10), ist allerdings an einer Lösungsfindung interessiert. „Ich verstehe den Ärger der Anwohner, jedoch leben wir auf sehr engem Raum. Bei so vielen Kindern kommt es zu einer gewissen Lärmentwicklung.“
Fehse beschäftigt bei der Thematik eine Frage: „Wo sollen die Kinder spielen? Wenn sie älter werden, brauchen sie umso mehr Bewegung“, sagt die Mutter. Der Spielplatz der Anlage sei zu klein und mit Sandkasten, Schaukel sowie einer Rutsche auf Kleinkinder ausgelegt. Und so verlagert sich das Spielgeschehen vermehrt auf den Durchgangsweg...

Hausverwaltung setzt erste Maßnahmen

Für die Alpenländische Heimstätte hatten Ing. Mag. Martin Geisler (Abteilungsleiter) und Jürgen Bruimann (Technische Betreuung) ein offenes Ohr für die Anliegen der Anrainer und bestätigten diese in einem Punkt: „Aus der Bauverhandlung ging klar hervor, dass der Weg nur als Gehweg benutzt werden darf“. Der Hausverwalter wird deshalb in absehbarer Zeit „Fußball spielen verboten“-Schilder aufstellen und auch versuchen, das Moped-Problem zu lösen.
Ob die Bemühungen der Hausverwaltung Früchte tragen? „Es geht nun schon drei Jahre lang so dahin. Wir hoffen auf eine Verbesserung, haben aber wenig Hoffnung“, gestehen die Anrainer.
Auch Mieterin Katrin Fehse ist skeptisch: „Die Fronten sind leider verhärtet...“

Bürgerinitiative: „Lärm macht krank!“

Montag, 29 April 2013
Freigegeben in Lokales
Am 24. April, dem internationalen „Tag gegen Lärm“, machte die Bürgerinitiative „Lebeswertes Radfeld“ auf die Folgen von erhöhter Lärm-Belastung aufmerksam.

RADFELD (aw) In Österreich fühlen sich rund zwei Drittel der Bevölkerung durch Lärm gestört. Laut einer Statistik vom Lebensministerium ging die Lärmstörung bis Ende der 90er-Jahre zwar kontinuierlich zurück, danach ging die Kurve allerdings wieder nach oben. Besonders entlang der Autobahn gelegene Gemeinden leiden an zu hoher Lärmbelastung...
Radfeld war deswegen der geeignete Ort um am internationalen „Tag gegen Lärm“ auf die Folgen  aufmerksam zu machen. Dazu stand die Bürgerinitiative „Lebenswertes Radfeld“ den ganzen Tag lang vor dem Gemeindeamt für informative Gespräche parat.
„Wer ständig unter Lärm leidet wird mit der Zeit krank. Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlafstörungen sind die Folgen“, unterstreicht Kurt Lentsch von der Bürgerinitiative.
Natürlich nahm man auch direkten Bezug auf die eigene Gemeinde. „Es gibt im ganzen Ort keinen ruhigen Platz mehr. Der Dezibel-Grenzwert wird sowohl tagsüber als auch nachts regelmäßig überschritten“, berichtet der Radfelder. Um diese Aussage zu untermauern, führten die Bürger eigene Lärmmessungen durch. Als erste regionale Maßnahme fordern Lentsch und seine Mitstreiter eine Verlängerung der Lärmschutzwand bis zur LKW-Kontrollstelle.
Bereits im nächsten Jahr möchte die Initiative auch in Schulen über die Folgen der Lärmbelastung aufmerksam machen.
© Rofankurier