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Das meist-verkaufte E-Auto der Welt, der NISSAN LEAF, präsentiert sich 2018 mit neuer Karosserie-Form, großem Akku und "bis zu" 415 km Reichweite. Der ROFAN-KURIER hat dem "Blatt" auf den Zahn gefühlt.

INTERNATIONAL - Was beim neuen NISSAN LEAF sofort positiv auffällt, ist die "augen-freundlichere" Karosserie-Form. Die Höcker auf der Haube und das etwas "extravagante" Heck waren doch stark gewöhnungsbedürftig und sind verschwunden. Jetzt wirkt der LEAF mehr wie ein echtes Auto. Selbstbewusster. Erwachsener.

300 Kilometer Reichweite realistisch!

Mit dem neuen 40 kWh-Akku (künftig bis zu 60 kWh) ist der LEAF auch in Sachen Reichweite "erwachsen" geworden. "Bis zu" 415 km weit soll man damit kommen. Im ROFAN-KURIER-Praxistest waren mit vorsichtiger Fahrweise im ECO-Modus immerhin knappe 300 km möglich.

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Der Nissan LEAF kann an einer herkömmlichen 220-Volt-Steckdose oder über ein Typ-2-Ladekabel an der Wallbox oder an der Ladestation oder Schnellladung über mit dem Chademo-DC-Ladesystem aufgeladen werden.

Dass der LEAF nun trotz gesteigerter Reichweite, stärkerem Motor (das Herz des Japaners leistet jetzt 150 PS) und neuer Karosserie zu einem Preis ab ca. 32.900,– EURO zu haben ist, freut vor allem den umweltbewussten Kunden. Das Handling des LEAF macht Spaß: Er sprintet von der Kreuzung locker weg und auch in Kurvenlagen macht er dank des niedrigen Schwerpunktes eine gute Figur. Die Winterreifen verordneten im Test "natürliche Grenzen".

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Der E-Motor der Nissan LEAF leistet 150 PS.

Technik

Den Nissan LEAF gibt es derzeit in vier Ausstattungs-Varianten: VISIA (ab 32.900,– EURO), ACENTA (ab 35.600,– EURO), N-CONNECTA (ab 37.400,– EURO) und TEKNA (ab 39.850,– EURO). Ab Variante 3 hat der LEAF einen Auto-Piloten an Bord. Das Spur- und Abstand-Halten auf der Autobahn funktioniert damit sehr gut. Bei "freihändig" versteht NISSAN keinen Spaß: Nach wenigen Sekunden  schreit das Warnsignal.
Bezüglich Ausstattung und  Reichweite nähert sich der LEAF damit bereits stark dem Klassen-Primus TESLA III (dieser kommt vorerst Ende 2018 in die EU) an. Bei den Bedien-Elementen gehen die Japaner jedoch einen komplett anderen Weg: Während bei TESLA viele Bedien-Elemente nur noch via Touch-Screen vorhanden sind, hat der LEAF (Tekna) über 70 Knöpfe im Cockpit.
In der Top-Ausstattung sind "Fahr-Assistent" mit 4-Kamera-Rundumsicht, Abstands-Radar und Lenkassistenten an Bord, ebenso ein Bose-Sound-System und ein Winter-Paket mit Sitz- und Lenkradheizung. Natürlich gehört auch ein sprach-gesteuertes NAVI mit Multimedia-Display und verschiedenen Schnittstellen zum Paket. Handy-Connectivität? Ja klar... Auch über externen App-Zugriff spricht heute kaum noch wer. Das gehört bei E-Autos bereits zum guten Ton.
Ab Version 2 (=ACENTA) sorgt eine hoch-effiziente Wärmepumpe für die Heiz-Leistung. Das spart Strom.
Einzig der Einpark-Assistent wäre in der Top-Ausstattung noch separat zu bezahlen… Für 1.200,– EURO mehr stellt sich der NISSAN LEAF dann auch selbst in die Parklücke.

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Der Nissan LEAF hat in der Tekna-Version über 70 Knöpfe im Cockpit.

Fahrender Stromspeicher

Bereits seit 2013 können alle LEAF, die mit CHADEMO-Schnell-Lader ausgestattet sind, über eine CHADEMO-Ladestation nicht nur schnell geladen werden, sondern auch als "Stromspeicher" den Strom wieder abgeben. Die Ladezeit am CHADEMO-Stecker beträgt übrigens etwa 45 Minuten für 80% der  Leistung.

Plus/Minus

Plus: Das Design, die verbesserte Reichweite, Autopilot-Option,  Schnell-Lade-Option... zu einem guten Preis!
Minus: Kurze Mittelarm-Lehne, Lenkrad nicht tiefen-verstellbar.

Fakten

Leistung: 150 PS
0-100 km/h: 7,9 Sek.
Akku: 40 kWh
Reichweite: ca. 300 km
Aufladen: 220er-Stecker, Starkstrom-Stecker, Chademo
Kofferraum: bis 435 Liter
Bidirektional: ja
Garantie Motor/Antriebsstrang: 5 Jahre oder 100.000 km
Garantie auf das Fahrzeug: 3 Jahre oder 100.000 km
Garantie auf den Akku: 8 Jahre oder 160.000 km
Sicherheit: 5 Sterne im neuen NCAP-Crashtest.

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Der Kofferaum des Nissan LEAF bietet Platz für bis zu 435 Liter - in der teuersten Tekna-Version befindet sich hier noch der Bass des Bose-Soundsystems.
© Rofankurier