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Winter-Crosslauf lockte viele Teilnehmer an

Montag, 25 Januar 2016
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Optimale Bedingungen herrschten beim 2. Wintercrosslauf in Kramsach.  Von 400 m bis 6 km war für alle etwas dabei.

Kramsach - Der 2. Winter Crosslauf Mitte Jänner veranstaltete Ossi Stock (Sport Ossi) in Kooperation mit dem Tiroler Leichtathletikverband und der Winter-Crosslauf Serie. 114 Starter nahmen die verschiedenen Strecken in Angriff. Auf der Langdistanz siegte bei den Herren  Albin Schwarz vom LG Telfs, bei den Frauen konnte Karin Freitag vom LG Decker aus Itter auf der 6 km Strecke ihren Vorjahressieg wiederholen. Auf der 3 km Strecke gewann Christian Gapp bzw.  Pia Totschnig vom LG Telfs/Raika Tri Telfs. Die Siegerehrungen für die Klassen bis U 18 erfolgten vor Ort im Gasthof Seehof, die  anderen Klassen werden bei den Tiroler Crosslauf- Meisterschaften geehrt.
Die Bürger-Initiative „Leben ohne Hochspannung“ misst im Jänner an der 110-kV-Leitung Kramsach. Noch in 15 Metern Entfernung gab es Spitzenwerte über 1.700 Nano-Tesla. Das ist das 17-fache dessen, was Umwelt-Mediziner als Dauer-Belastung empfehlen. Die TINETZ verweist im Interview auf die Einhaltung von Normen und relativiert das Problem.

Tirol/Kramsach -   Bereits 2011 hat der ROFAN-KURIER für die 110-kV-Leitung in Kramsach ein Mess-Gutachten in Auftrag gegeben. Dr. Dietrich Moldan, der Ersteller des Mess-Berichtes, spricht darin von „starken Feldeinwirkungen“ noch in 15 Meter Entfernung. In der mehrtägigen Dauer-Messung wurde der Wert von 1.000 Nano-Tesla (die Einheit für Magnet-Felder) drei Mal für kurze Zeit überschritten, jener von 1.100 nT nur einmal. Moldan bezieht sich im Gutachten auf die Forderung von Umwelt-Medizinern wie Dr. Gerd Oberfeld von der Landesregierung Salzburg: Der Wert von 100 Nano-Tesla solle im Dauer-Aufenthalts-Bereich nicht überschritten werden. 2011 deutlich zu sehen: Zwischen 21.00 Uhr und 6.00 Uhr (Schlaf-Periode) sanken die Werte. Im Jänner 2016 zeigt sich allerdings eine andere Situation: Teils mehrmals täglich werden die 1.000 Nano-Tesla am selben Messpunkt überschritten. Kurz nach einer Anfrage bei TINETZ-GF DI Thomas Rieder schossen die Werte sogar um weitere 30% nach oben und knackten 1.700 Nano-Tesla. Beinahe bis Mitternacht, also in der Schlaf- und Ruhe-Phase, und auch in den frühen Morgen-Stunden sind (verglichen mit dem von Medizinern wie Dr. Oberfeld oder Prof. Dr. Kundi geforderten Richtwert) hohe elektro-magnetische Felder messbar.
Beispiele: So., 3.1.: 1.150 Nano-Tesla (nT), 6.1.: 1.320 nT, Mo., 11.1.: 1.350 nT,  Do., 14.1.: 1.717 nT...

Verbesserung möglich?

Ein Netz-Betreiber kann laut Experten die Belastung durch elektro-magnetische Felder reduzieren. Dazu sagt Dr. Gerd Oberfeld, Umweltmediziner der Salzburger Landesregierung: „Man kann die Phasen so belegen, dass sich das Magnet-Feld möglichst reduziert. Weiters kann der Netz-Betreiber dafür sorgen, dass alle Leiter gleich viel Strom führen. Dadurch heben sich Magnet-Felder ebenfalls teilweise gegenseitig auf. Das nennt man Kompensations-Effekt...“
Der ROFAN-KURIER hat auch Kontakt mit Universitäts-Professor Dr. Michael Kundi vom Institut für Umwelt-Hygiene in Wien aufgenommen. Er gilt als Experte für Elektro-Smog und sagt zu den Werten in Kramsach: „An der Empfehlung der Ärzte-Kammer hat sich nichts geändert: Im Dauer-Aufenthaltsbereich sollte ein Wert von 100 Nano-Tesla nicht überschritten werden. Auch ich rate das als Orientierungs-Wert an. 100 Nano-Tesla sind keine fixe Grenze. Aber um diesen Wert sollte sich eine Dauer-Belastung, wenn schon nicht vermeidbar, bewegen. Viel höher eher nicht...“

stromhaus

Welche Gesundheits-Schäden sind konkret zu befürchten?

Hier ein Auszug aus einem Interview mit Dr. Gerd Oberfeld, Umwelt-Mediziner der Salzburger Landesregierung.

ROKU: „Welche Folgen hat es, wenn man jahrelang Elektrosmog-Belastungen ausgesetzt ist?“
Dr. OBERFELD: „Diese Felder können im Körper nachweislich zur Bildung des Stoffes „Peroxi-Nitrit“ (NO3) führen. Das wirkt wie ein freies Radikal. Durch Oxidation von Fetten, durch Schädigung von Eiweiß und durch Hemmung von Enzym-Aktivität im Körper führt NO3 zu Schäden an den Zell-Membranen, schädigt Zell-Bestandteile und schädigt auch die DNA. Daten zeigen, dass vor allem Langzeit-Belastungen relevant sind.“

ROKU: „Um welche gesundheitlichen Schäden handelt es sich konkret?“
Dr. OBERFELD: „Bei Langzeit-Expositionen gegenüber starken magnetischen Feldern steigt durch diese Zellschädigungen allgemein das Risiko für bestimmte Erkrankungen wie Krebs, Leukämie bei Kindern, Alzheimer oder auch Brustkrebs. Speziell bei Kinder-Leukämie ist diese Auswirkung faktisch bewiesen. Studien zeigen: Das Risiko für Kinder-Leukämie bei einer Dauer-Belastung von durchschnittlich über 300 bzw. 400 nT (Nano-Tesla) ist mehr als doppelt so hoch wie bei Belastungen unter 100 nT... Dutzende Studien weltweit zeigen seit 1979: Je höher die Magnetfeld-Belastung in Nanotesla (nT), umso höher die Wahrscheinlichkeit für kindliche Leukämie.“

oberfeld

TIWAG/TINETZ: „Wir überschreiten keine Grenzwerte“

Auf Anfrage des ROFAN-KURIERs sagt DI Thomas Rieder, neuer Technischer Geschäfts-Führer der TINETZ: „Es gelten in ganz Österreich ausschließlich die Vorsorgewerte der Welt-Gesundheitsorganisation (WHO) und diese werden selbstverständlich zu jeder Zeit eingehalten.  Das ist für die magnetische Flussdichte 100.000 nT ... und somit „Stand der Technik“. Feldstärken unterhalb dieser Vorsorgewerte gelten nach heutigem Stand der Wissenschaft als unbedenklich. Um die angeführten Werte zu relativieren, folgender Vergleich: Ein Haarfön erzeugt in einem Abstand von 30 cm eine magnetische Flussdichte von bis zu ca. 7.000 nT, ein Mikrowellenherd bis zu ca. 8.000 nT...“  
Da vermutlich niemand in einer laufenden Mikrowelle schläft, hat die Redaktion auch nach einer „Nacht-Absenkung“ (z.B. Strom über alternative Leitungen zum Verbraucher schicken, um Leitungen im Orts-Gebiet nachts zu entlasten) sagt GF Gruber, diese würde bei der TINETZ nicht durchgeführt.
 
ROKU: „Mittels „Phasen-Optimierung“ kann die Belastung der Bevölkerung laut Experten reduziert werden. Führt die TINETZ diese durch?“
Rieder/TINETZ: „Die optimierte Anordnung der einzelnen Phasenseile wird beim Bau berücksichtigt und hergestellt. Danach gibt es dazu keine Änderungen mehr.“

ROKU: „Prof. Dr. Michael Kundi, Uni Wien, hat kürzlich die Vermutung angestellt, dass die dauerhaft hohe und gestiegene Belastung, ausgehend von der 110 kV-Leitung in Kramsach, aufgrund eines „asynchronen Leitungs-Betriebes“ zustande kommen kann.“
Rieder/TINETZ: „Seine Vermutung ist nicht richtig. Es wurde auch die Phasensymmetrie durch Änderung der Anordnung der Phasen gegenüber dem ursprünglichen Zustand nicht abgeändert.“

ROKU: „Angesichts der Verschlechterung der Situation: Wann wird der Betrieb der 110-kV-Leitung im Siedlungs-Gebiet von Kramsach eingestellt?“
Rieder/TINETZ: „Der neue Leitungsverlauf stellt insgesamt eine große Entlastung von Wohngebieten dar. Bei der Projektumsetzung sind wir aus betriebs- und abwicklungstechnischen Gründen aber gezwungen, im Osten vom Umspannwerk Kirchbichl zu beginnen. Nur so lässt sich während der Bauphase sicherstellen, dass nach jedem Teilabschnitt über das Winterhalbjahr ein provisorischer Zusammenschluss von alter und neuer Leitung hergestellt werden kann. Wir können somit leider nicht in Kramsach mit dem Bau beginnen und gehen davon aus, dass die Inbetriebnahme der neuen Leitung in Kramsach im 3. Teilabschnitt im Jahr 2019 abgeschlossen werden wird. Wir werden (wie in den ersten Abschnitten bereits begonnen) in Kramsach rechtzeitig auf die betroffenen Grundeigentümer zugehen und diese entsprechend in unsere Detailplanungen involvieren.“

Weitere Infos:
www.salzburg.gv.at/df_ratgeber_1.pdf

Oder:
www.salzurg.gv.at

- dann im Suchfeld „Infoblätter Elektrosmog“ eingeben.

http://www.rofankurier.at/cms/index.php/component/k2/item/1614-von-krebs-bis-alzheimer-wie-schaedlich-ist-elektro-smog

https://www.youtube.com/watch?v=VNxEWFU_xG0

https://www.youtube.com/watch?v=v8hsxNstJ8g

https://www.youtube.com/watch?v=kjufaMxoHe4











RoKu-Baby des Monats

Montag, 14 Dezember 2015
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KRAMSACH Der ROFAN-KURIER gratuliert seiner ehemaligen Praktikantin Christine Rinner zu ihrem zweiten Baby. Die kleine Tamara Christina Letizia erblickte am Donnerstag, 3.Dezember, das Licht der Welt und wog 3120 g mit einer Größe von genau 50 cm.

BREITENBACH, KRAMSACH, NEPAL (an) Bei dem schwerem Erdbeben in Nepal im April 2015 war unter den vielen Opfern auch der Bergführer Purna. Purna war ein herzensguter Freund und Helfer von Bergführer Stefan Keck aus Kramsach und Bergfex Christian Huber aus Breitenbach. Er verpflegte die beiden mehrmals bei deren Expeditionen im Himalaya-Gebiet.

Im Sommer letzten Jahres war Purna auch noch Küchenhilfe auf der Kellerjochhütte bei Schwaz. Der Verein "Gipfelzipfler" aus Breitenbach und Umgebung spendete dafür einen Betrag von 1.600,- EURO, den Bergführer Stefan Keck im November 2015 der Familie von Purna persönlich in Nepal überreichte.

Ein kleines Wunder: Lisi kann wieder gehen!

Montag, 30 November 2015
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Hunderte Menschen sind heuer dem ROFAN-KURIER-Aufruf, für Lisi König zu spenden, gefolgt. Ein Jahr nach dem ersten Bericht ein kleines Weihnachts-Wunder: Dank eisernem Willen und viel Hilfe von Familie und Betreuern kann Lisi wieder einige Schritte gehen!

Kramsach (cm) - 2014 erlitt Lisi König beim Einkaufen einen Schlaganfall, der von ihrem Umfeld leider völlig falsch interpretiert wurde. So dauerte es einige Zeit, bis sie medizinische Hilfe erhielt. Ende 2014 kam sie aus der REHA zurück. Sie konnte nicht sprechen, konnte nicht gehen, ihre rechte Seite war gelähmt.
Heute ist Lisi stolz darauf, dass sie selbst aufsteht! Ihr eiserner Wille und auch die härte ihrer Therapeuten haben sie so weit gebracht. Etwa ein Jahr nach unserem ersten Bericht kann sie mit Stock bereits einige Schritte gehen! Es ist ein kleines Weihnachts-Wunder: Sogar einige Stufen bezwingt die Mariatalerin nun. Die Lähmung der rechten Seite macht ihr immer noch zu schaffen. Um sich besser verständigen zu können, lernt sie gerade das Schreiben mit der linken Hand.
Gewisse Dinge muss Lisi wie von klein auf neu einüben. Doch sie ist hart zu sich selbst: „Sie trainiert jeden Tag das Gehen im Hof!“, sagt ihre Mutter beim Besuch des ROFAN-KURIER. „Ja“, bedeutet Lisi und nickt mit dem Kopf. Sagen kann sie es noch nicht, aber auch daran arbeitet sie weiter. „Und schreiben übt sie auch fest“, übersetzt die Mutter: Lisi zeigt in der Luft Schreib-Bewegungen.

Welle der Solidarität

Die Menschen aus der Umgebung haben nach der Berichterstattung im ROFAN-KURIER ihre Solidarität bewiesen: Hunderte kleine und auch einige größere Beträge wurden auf das ROFAN-KURIER-Spendenkonto bei der RAIKA Kramsach einbezahlt.
Das Konto wurde von ROFAN-KURIER-GF Mag. Christian Mück eingerichtet und unter notarielle Aufsicht von Notar Mag. Christian Gasser gestellt.
Auch einige Firmen aus der Region haben beim ROFAN-KURIER ihre Unterstützung für Lisi König angeboten und wurden für ihre Leistungen an die Familie weitervermittelt.

„Ich danke Euch allen, ihr habt etwas bewegt!“

Kürzlich bedankte sich Lisi König persönlich beim ROFAN-KURIER aber auch bei Dietmar und Aloisia Mück, die noch immer Flohmarkt-Artikel zu Gunsten von Lisi verkaufen, für die Hilfe. Auch bei den Hunderten Menschen, Firmen und Vereinen, die bereits für sie Geld gespendet haben oder durch Sach-Leistungen geholfen haben, möchte sich Lisi König bedanken.
Durch die große Unterstützung ist es Lisi möglich, in ihren eigenen vier Wänden zu leben. Die Wohnung ist mittlerweile behinderten-gerecht umgebaut und eingerichtet. Der Rollstuhl ist bezahlt, der Treppenlift installiert, wobei Lisi stolz ist, dass sie die kleine Treppe nun selber schafft.
Durch die finanzielle Hilfe kann sich Lisi auch eine Pflege-Kraft sowie die wöchentlichen Therapien leisten. Einen größeren Teil bezahlt die öffentliche Hand, doch überall gibt es Selbstbehalte. Allein die Tatsache, dass Lisi aufstehen und einige wenige Schritte gehen kann, ist für sie ein riesiger Sprung in Richtung Unabhängigkeit und ein riesen Erfolg.
Was für die meisten von uns selbstverständlich ist, hat sich Lisi König in monatelangen schier unmenschlichen Anstrengungen wieder erarbeiten müssen.

Noch ein langer Weg

Im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER sagt Lisis Mutter: „Wir gehen mit allen Spenden sehr vorsichtig um und sind sehr sehr dankbar. Wir müssen uns das Geld gut einteilen, denn wir werden davon noch Jahre oder Jahrzehnte immer wieder Beträge brauchen, um die Pflege, die Medikamente oder die Therapie zu bezahlen.“

FC Kramsach als Herbstmeister in die Winterpause

Montag, 30 November 2015
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Nach einer erfolgreichen Herbssaison geht der FC Kramsach/Brandenberg als Herbstmeister in die verdiente Winterpause.

Kramsach (mkn) - 34 Punkte, ein Torverhältnis von 40:11 und nur ein verlorenes Spiel sicherten der Kampfmannschaft des FC Kramsach/Brandenberg die Winterkrone der Bezirksliga Ost (BLO)!Mit 9 Punkten Vorsprung auf die Verfolger aus Fritzens kann das Ziel des FC Kramsach (Tabellen-Dritter aus dem Vorjahr) nur Aufstieg lauten.
„Ich denke, wir haben eine tolle Hinrunde gespielt. Die Mischung in der Mannschaft passt und auch die Eigenbauspieler spielen durch unsere Leistungen auf einem Top-Niveau“, bilanziert Trainer Thomas Kopp nach dem letzten Spiel gegen den SV Hopfgarten/Itter.

Auch das letzte Spiel konnte gewonnen werden

In einem sehr kampfbetonen Spiel konnte der FC Kramsach mit 3:1 gegen den Tabellen-Dritten gewinnen. Nach einem unglücklichen Gegentor kurz vor der Halbzeit-Pause fand Trainer Kopp bei der Halbzeitansprache die richtigen Worte und das Spiel konnte noch erfolgreich gedreht werden. Der Kramsacher Top-Torjäger Christian Auer traf doppelt (49. und 73. Minute) und ist somit, mit 13 Toren Zweiter in der Torjägerliste der BLO. Daniel Hausberger traf in der 67. Minute zum zwischenzeitlichen 2:1.
Im Zuge des Erfolges der Kampfmannschaft konnte sich auch die Reserve des FC Kramsach/Brandenberg die Herbstmeisterschaft sichern.
Entwertete Grundstücke, Bauverbote, Stillstand, Ende der Welt… die „Roten Zonen“ entlang des Inn sorgten für einiges Aufsehen. Nun scheinen Lösungen in Sicht. Und… Ganz so schlimm ist es auch bisher nicht, erklärt LA Bgm. Alois Margreiter (ÖVP).

Tirol - (rr, cm) Das Szenario: Ein Betrieb hat vor 10 Jahren im Inntal gebaut. Mit Verordnung der Zonen-Pläne des Landes Tirol steht das Unternehmen plötzlich in einer „Roten Zone“. Ergebnis: Die Firma darf weder ein Carport noch einen Anbau erstellen. Der Wert der Liegenschaft ist reduziert, die Entwicklung des Betriebes stark gehemmt...
Solche und ähnliche Fälle wurden in den letzten Monaten immer wieder präsentiert. Viele Bürgermeister waren verunsichert: Sie wollten das Risiko nicht tragen und erteilten in der Roten Zone keine Baubescheide mehr…
Margreiter: „Was hätte das Land sonst tun sollen?“

Für LA Margreiter steht fest: Das Land hätte nicht weiter dabei zuschauen können, wie in gefährdeten Hochwasser-Gebieten ohne Schutzmaßnahmen oder Auflagen gebaut wird. „Viele Leute haben auch das Problem falsch verstanden! Die Gemeinden dachten: In einer Gelben oder Roten Zone ist überhaupt keine Entwicklung mehr möglich. Das ist so ja nicht richtig. Das Land hat uns nur gezeigt, wo die Problem-Zonen bei einem 100-jährigen Hochwasser liegen. Hochwasserschutz ist aber Gemeinde-Aufgabe. Das haben manche Kollegen vergessen“, sagt Margreiter. In der Abfluss-Studie habe sich gezeigt: Der Pegel des Inns ist in Tirol höher, als bisher angenommen. Darüber hinaus seien viele Flächen, die als „Rote Zone“ ausgewiesen wurden, ja bereits jetzt schon immer wieder von Überschwemmungen betroffen.

Margreiter: „In der gelben Zone hatten alle Gemeinden auch jetzt schon die Möglichkeit, mit kleineren Auflagen Bebauungen trotzdem möglich zu machen. In der Roten Zone kann die Gemeinde diese mit Dämmen schützen und damit die Rote Zone wegbringen. ABER… Dämme sind nur erlaubt, wenn der Unterlieger (Gemeinden und Siedlungen Fluss abwärts) nicht schlechter gestellt wird.“
Daher muss – wenn eine Gemeinde einen Damm bauen will – das abgeblockte Wasser in der Nähe dieses Dammes, am besten Fluss aufwärts, irgendwohin abfließen können. Das nennt man Retentions-Fläche. Also eine Fläche, in die sich der Fluss ausdehnen kann, wenn er zu hoch ansteigt. Und zwar kontrolliert und gewünscht.

Drei Abschnitte

Da Ausgleichs-Maßnahmen für Dämme immer in der Nähe dieser Dämme sein müssen, wurde das Tiroler Unterland in drei Abschnitte unterteilt: Unteres Unterinntal (Wörgl/Angath bis Brixlegg), Mittleres Unterinntal (Reith/Münster bis Pill) und Oberes Unterinntal von Pill bis Hall.
„Es ist ganz einfach: Wenn Wörgl einen Damm baut, ist der Wasser-Pegel in Angath um etwa 30 cm höher. Also müssen diese 30 cm irgendwo hin“, erklärt LA Alois Margreiter.

Radfeld und Kundl können Wörgl nicht allein entlasten!

Die Gemeinden Radfeld und Kundl waren daher als Retentions-Räume für Wörgl vorgesehen. Doch in den ursprünglichen Plänen wären dort 18 Objekte geflutet worden. „Das geht nicht. Daher hat das Land geschaut, dass man zusätzliche Flächen bekommt. Zum Beispiel in Wörgl selbst. Hier gibt es auch gute Bereiche…  Nur: Die liegen tiefer als der Inn-Spiegel. Man müsste also starke Pumpen bauen, die das Wasser nach einem Hochwasser wieder zurück in den Inn pumpen. Dann könnte Wörgl seinen eigenen Retentions-Raum haben“, erklärt Margreiter.

Kramsach, Radfeld, Kundl, Angath

Nach den momentanen Plänen sollen die Gemeinden Kramsach (Moosfeld), Kundl, Radfeld und Angath als Retentions-Räume dienen. Den Kramsachern würde man hier anbieten, dass die Siedlungen beim Moosfeld natürlich geschützt werden (hier gibt es bereits jetzt bei Hochwasser einen Überflutungs-Raum und einen Erdwall, der die Häuser schützt). Zugleich würde das Land hier für die Fertigstellung der Verbauung der Brandenberger Ache sorgen.
„Aktuell wird auch in der Planung versucht, die Retentions-Räume in Radfeld und Kundl zu verkleinern. Nur noch zwischen Inn und dem Bahndamm sollte wenn möglich Wasser ausgeleitet werden. Dafür etwas tiefer als bisher“, weiß Margreiter.
Alle genannten Flächen werden übrigens bereits jetzt bei einem Hochwasser vom Inn ohnehin überflutet.


Lösung in Sicht?

Die Detailplanung für die Bereiche im Unterland läuft nun. Sie soll bis Ende 2016 fertig gestellt werden.
„Ohne die Gründung eines gemeinsamen Wasserverbandes kann es aber nicht gehen. Ich bin davon überzeugt: Nach der Gemeinderats-Wahl wird man auch in den Gemeinden zu dieser Erkenntnis gelangen…“, sagt LA Bgm. Ing. Lois Margreiter als Koordinator für den Bezirk Kufstein.
Die Gemeinde Kundl möchte aktuell auch noch wissen, ob der Retentions-Raum in Wörgl nur an den Kosten für das Pumpwerk scheitert. Schließlich hätte Wörgl den Vorteil der großen, geschützten Gewerbegebiete mit den entsprechenden Kommunalsteuer-Einnahmen. Andere Gemeinden wollen daher nicht die volle Last der Retention tragen – zumindest nicht ohne entsprechenden Ausgleich.
Auch die Art und Weise, wie die Bauern entschädigt werden, ist derzeit noch Thema.

40 Jahre im Dienst der Bergwacht

Freitag, 27 November 2015
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KRAMSACH (klausm) Am Freitag den 27. November lud Wolfgang Rupprechter, Einsatzleiter der Bergwacht Brixlegg/Kramsach und Umgebung in den Kramsacher Jagdhof um langjährige Mitglieder zu ehren. Als Ehrengäste konnte Rupprechter neben dem Bezirksleiter-Stv Johann Gruber und Einsatzstellenleiter-Stv die Bürgermeister Hannes Neuhauser (Brandenberg) und Ing. Rudolf Puecher (Brixlegg) begrüßen. Für ihre 40-jährige Zugehörigkeit zur Bergwacht wurden geehrt: Hubert Vogl, Michael Weinberger und Josef Schnitzer.

Die vielfältigen Aufgaben der Tiroler Bergwacht sind den meisten Menschen im Land im großen und ganzen ja hinlänglich bekannt. Die Bergwacht ist eine mittels Landesgesetz eingerichtete Körperschaft des öffentlichen Rechts und ihre Aufgaben sind vielfältig. So gehört etwa die Überwachung des Tiroler Naturschutzgesetzes zu ihren vordringlichsten Aufgaben. Das Einsatzgebiet der Bergwacht Brixlegg/Kramsach und Umgebung erstreckt sich über die Gemeinden Münster, Kundl, Breitenbach, Brixlegg, Brandenberg, Reith, Radfeld, Rattenberg, Kramsach sowie einem Teil von Wörgl.

Der Bezirk Kufstein untergliedert sich in 8 Einsatzstellen. Dort versehen rund 130 Bergwächter ihren Dienst. Für die Einsatzstelle Brixlegg/Kramsach und Umgebung sind 11 aktive Bergwächter als Aufsichtsorgane der Bezirksverwaltungsbehörden im Einsatz, sie achten auf die Einhaltung diverser Landesgesetze und Verordnungen.

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KRAMSACH (klausm) Die Tagesordnung zur Gemeinderatssitzung am Montag den 16. November enthielt nur einen Tagesordnungspunkt, nämlich: Wahl des Bürgermeisters durch den Gemeinderat gemäß §78 der Tiroler Gemeindewahlordnung. Bürgermeister Manfred Stöger hatte aus gesundheitlichen Gründen mit Ende Oktober schriftlich seinen Amtsverzicht und gleichzeitig den Verzicht auf sein Gemeinderatsmandat erklärt. Somit wurde am 16. November die Nachfolge durch Wahl des Bürgermeisters durch die 17 Mitglieder des Gemeinderates durchgeführt.

Die Sitzung führte Vize-Bgm Mag Karin Friedrich. Sie hob die großartige Bürgermeisterarbeit von Manfred Stöger in den vergangenen 12 Jahren hervor, der Gemeinde selbst gehörte Stöger ja insgesamt 35 Jahre an, und, unterstrich Karin Friedrich, „Manfred Stöger war ein äußerst beliebter Bürgermeister“. In Abwesenheit von Manfred Stöger sprach sie ihm namens der Gemeinde größte Anerkennung und Dank aus.

Die Bürgermeisterwahl erfolgte geheim. Es gab nur einen Wahlvorschlag, nämlich Bernhard Zisterer. Nach der Auszählung aller abgegebenen Stimmen gab es 13 „Ja“- Stimmen und 4 Enthaltungen, damit heißt der neue Bürgermeister von Kramsach mit sofortiger Wirkung: Bernhard Zisterer.

Bgm Bernhard Zisterer bedankte sich bei den Anwesenden für das Vertrauen und hob in seiner Antrittsrede die erfolgreiche und gute Zusammenarbeit im Gemeinderat während der letzten 12 Jahre hervor und plädierte dafür, in dieser Qualität weiterzumachen, weiter zusammenzuarbeiten. 

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Paraglide-Unfall war Kite-Versuch

Dienstag, 03 November 2015
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Große Aufregung herrschte Mitte Oktober bei der Wasserrettung in Kramsach. Nachdem ein Autofahrer einen Paraglide-Absturz über dem Inn gemeldet hatte, rückten Wasserrettung, Feuerwehr und Polizei mit duzenden Personen aus.

KRAMSACH (ce) Die Leitstelle Tirol, die Wasserrettung Mittleres Unterinntal und Reith im Alpbachtal, sowie die Feuerwehren Breitenbach, Kundl und Kirchbichlwurden alarmiert. Weiters standen die Notarzthubschrauber Heli 3 und Christophorus 4 mit Suchschwimmern im Einsatz. Im Laufe des Einsatzes erfuhren die Rettungskräfte von zwei Personen, die mit einem Kite-Surf-Schirm und mit einem Kajak im Inn Kite-Surf-Versuche durchgeführt hatten. Diese wurden von der Autobahn aus beobachtet und als Paraglide-Absturz interpretiert. Michael Ausserhofer (Wasserrettung) dazu: „Der Autolenker hat absolut richtig reagiert und seine Wahrnehmung unverzüglich via Notruf 144 an die Leitstelle Tirol weitergegeben. Dem Kite-Surfer kann nicht wirklich ein Vorwurf gemacht werden, da er vermutlich nicht ahnen konnte, dass jemand seinen Kite-Schirm als Paraglider missdeuten könnte. Von Seiten der Wasserrettung werden für diesen Einsatz keine Kosten verrechnet, da dieser nicht mutwillig verursacht wurde.“
Sportarten wie Kite-Surfen fallen nicht unter den Begriff Schifffahrt und sind auch nicht verboten. Prinzipiell ist die Schifffahrt am Inn für Jedermann erlaubt, sofern sie nicht durch Gesetze oder andere Verordnungen untersagt ist.
© Rofankurier