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Ried: Erweiterung Friedhof & Sanierung Riederbach

Dienstag, 02 Juni 2015
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Momentan gibt es im Ried im Zillertal einige Baustellen. Allen voran die Erweiterung des Friedhofes und die Erneuerung der Sicherheitsmaßnahmen am Riederbach. Dort sind sowohl die Unterläufe als auch die Sperren baufällig und müssen saniert werden.

RIED i. Z. (lias) In Ried im Zillertal wird dieser Tage viel gebaut. Neben der Sanierung der Dorfstraße verwirklicht die Gemeinde auch eine Friedhofserweiterung und die Sanierung der Friedhofskapelle.
Bürgermeister Hansjörg Jäger erklärt, warum das Projekt so kostenintensiv ist: „Bevor wir mit der Erweiterung anfangen können, müssen wir erst eine Baufeldfreistellung machen. Das bedeutet, dass wir auf dem Grund hinter dem Friedhof den Stromleitungsmasten versetzen müssen. Daher kommen auch die relativ hohen Kosten.“
Insgesamt belaufen sich die Kosten auf ca. 5 - 600.000.- EURO, die zur Hälfte von der Gemeinde Kaltenbach mitfinanziert werden. Zusätzlich gibt es Fördermittel vom Land Tirol.
Die höchste Priorität hat laut Jäger allerdings die Sanierung des Unterlaufs und der Sperren am Riederbach: „Der Riederbach ist ein gefährlicher Wildbach. Die meisten Sperren sind durch das Geschiebe und den Bergdruck gebrochen. Deshalb müssen wir dringend sanieren!“ Das Sanierungsprojekt läuft bereits seit drei Jahren und dauert noch bis 2022 an. Jedes Jahr wird gemeinsam mit der Gemeinde Kaltenbach und dem Land Tirol 1 Mio. EURO in die Sanierung investiert.

Drei Gemeinden setzen auf Wasservorsorge

Dienstag, 28 April 2015
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Als Grundstein für eine regionale Trinkwasserversorgung für das Vordere Zillertal wurde im Jänner der Wasserverband Aschau-Kaltenbach-Ried gegründet.

ASCHAU (gmk) Kürzlich wurde LH-Stv. Josef Geisler das Einreichprojekt für den ersten Teil der Verbundleitung übergeben und nun das Projekt von der Landesregierung bestätigt. Bgm. Andreas Egger, Obmann des Wasserverbandes Aschau-Kaltenbach-Ried, erklärt, dass zwei Quellen am Distelberg gefasst und über die bestehende Leitung Aschaus ins Tal abgeleitet werden. Von da wird entlang des Radweges eine drei Kilometer lange Verbundleitung bis Kaltenbach errichtet und weiter bis Ried eine Verbindungsleitung.
„Diese Verbundleitung soll als zweites Standbein zur Abdeckung von Verbrauchsspitzen, zur Vorsorge für Notfälle und Krisensituationen dienen.
Land Tirol steht hinter Projekt

LH-Stv. Josef Geisler hebt die Bedeutung des „Schatzes“ Trinkwasser für Tirol und insbesondere für den Lebens- und Wirtschaftsraum Zillertal hervor, und dass es darum gehe, diese Ressource langfristig zu sichern. „Der Wasserverband ist so aufgebaut, dass er erweiterungsfähig ist und weitere Gemeinden mitmachen können“, erörtert Geisler, der weitere Unterstützung zusagt, betragen die Gesamtkosten der geplanten Maßnahmen doch ca. 1, 7 Mio. EURO. „Mit der Zillertalbahn sowie der Straßenverwaltung ist alles geklärt, mit einigen Privateigentümern werden noch Gespräche geführt. Wir hoffen, dass im Mai mit dem ersten Bauabschnitt gestartet werden kann. Die Ausarbeitung eines Wasserwirtschaftsplans wäre für das ganze Tal gut und wird vom Land befürwortet.“, führt Egger aus.

Kaltenbach braucht neues Feuerwehr-Haus

Montag, 03 November 2014
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Das derzeitige Feuerwehr-Haus in Kaltenbach bietet nicht mehr genug Platz für Feuerwehr und Bergrettung gemeinsam. Ein Umbau scheint aussichtslos und so ist die Gemeinde um einen Neubau bemüht.

KALTENBACH (cm) Ursprünglich war ein neues Blaulicht-Zentrum für Feuerwehr und Bergrettung angedacht. Doch dafür ist nicht genug Platz. Daher übersiedelt die Feuerwehr nach Abschluss der Bauarbeiten in Richtung Bahnhof, die Bergrettung bleibt im jetzigen Feuerwehr- und Bergrettungs-Haus allein und kann sich dort ausbreiten. Etwa 1,8 Millionen EURO wird das neue Gerätehaus für die Feuerwehr kosten, stehen soll es unterhalb des Bahnhofes der Zillertalbahn, wobei derzeit noch Gespräche mit dem Grundeigentümer, das ist der Bund, bezüglich Grundstück laufen.
Auf die Frage, wie die Kosten gedeckt werden, sagt Bgm. Klaus Gasteiger: „Wir erwarten etwa 900.000,- EURO vom Land Tirol, für die restlichen 900.000,- EURO laufen derzeit Gespräche mit Banken“.
Das alte Gerätehaus wurde 1930 erbaut und danach mehrmals adaptiert. Die Feuerwehr hat derzeit ein TLF 2000, ein KLF und ein altes Rüstfahrzeug, das mittlerweile 31 Jahre alt ist. „Das Fahrzeug wird bald ausgetauscht. Aber für das neue Rüstfahrzeug wäre im jetzigen Feuerwehr-Haus nicht einmal genug Platz. Die neuen Fahrzeuge sind einfach größer…“ Der Fahrzeug-Tausch sei aber freilich nicht der Grund für den Neubau, sagt Gasteiger. Künftig werden im bestehenden Gebäude daher die Autos der Bergrettung stehen, die Bergretter bekommen auch noch einen Quad dazu.  In Kaltenbach sind derzeit etwa 40 Bergretter und etwa 70 aktive Feuerwehrmänner stationiert.

In der Reihe der Polit-Interviews im ROFAN-KURIER spricht in dieser Ausgabe der SPÖ-Landtagsabgeordnete, Klubobmann-Stellvertreter, Bezirks-Parteivorsitzende und Bürgermeister von Kaltenbach, Klaus Gasteiger, über aktuelle politische Themen wie die Innsbruck-Wahl.

TIROL (cm) Klaus Gasteiger ist  Jahrgang 1965 und gelernter Tischler. Mit seiner Frau Maria hat er zwei Kinder (Clemens und Alexander). Gasteiger ist seit 2000 Bürgermeister von Kaltenbach, seit 1999 Bezirks-Parteivorsitzender der SPÖ Schwaz und Mitglied des Landesparteivorstandes der SPÖ. Seit 2003 sitzt Gasteiger auch im Tiroler Landtag.

ROKU: „Die Innsbrucker Gemeinderatswahl und die neue Stadtregierung waren wochenlang Polit-Thema Nummer eins. Tragisch ist vor allem die Wahlbeteiligung...“

GASTEIGER: „Offensichtlich interessiert 50% der Innsbrucker Bevölkerung die Politik nicht mehr! Leider fehlt mir auch das Patent-Rezept um entsprechend gegenzusteuern. Ich glaube aber, man muss sich jeden Tag mit vollem Einsatz um die Anliegen der Bürger bemühen. Das ist die einzige Antwort darauf.“

ROKU: „Beim Duell der Bürgermeister-Kandidaten Oppitz-Plörer und Platzgummer wählten nur mehr  44,5 Prozent. Warum? “
GASTEIGER: „Es ist bedenklich, dass damit die Bürgermeisterin der Landeshauptstadt nur mehr von 24% der  Innsbrucker gewählt wurde. Ich hoffe nicht, dass wir da die Zukunft der Wahlen in Tirol sehen.“

ROKU: „Was sagst du zur Stadtregierung in Innsbruck: FI, SPÖ und Grüne. Eine Koalition aus Wahlverlierern mit dem einzigen Zweck, die ÖVP auszusperren und die Macht von Oppitz-Plörer zu erhalten?“

GASTEIGER: „Ob das so ge-plant war, kann ich nicht beurteilen. Die SPÖ-Stadtpartei arbeitet autonom und hat versucht, wahrscheinlich aus ihrer Situation das Beste zu machen!“
 
ROKU: „Oppitz-Plörer hat hier gut taktiert. Die SPÖ hat sich auch gut verkauft. Aber denkst du, dass es gut für die ohnehin politikverdrossene Bevölkerung ist, die Wahlsieger und die stärkste Partei von der Innsbrucker Stadt-Regierung auszusperren? Warst du dafür, dass die SPÖ hier mitmacht?“

GASTEIGER: „Ich darf daran erinnern, dass es noch nicht lange her ist, als ÖVP-Obmann Wolfgang Schüssel als drittstärkste Partei mit FPÖ-Obmann Jörg Haider eine Bundesregierung bildete und Wolfgang Schüssel Bundeskanzler wurde! Das ist halt  die Demokratie, und als solche zu respektieren.“
 
ROKU: „ÖVP und SPÖ haben ja vor der Regierungsbildung (Innsbruck) bekanntgegeben, dass man sich in Koalitions-Fragen bereits einig ist. War das seitens der SPÖ nur Taktik, um Oppitz-Plörer zu Zugeständnissen zu bringen?“
 
GASTEIGER: „Das kann ich nicht beurteilen, da ich nicht im Verhandlungsteam der SPÖ war.“

ROKU: „Muss die Demokratie abgeschafft werden, wenn sie ohnehin keinen mehr interessiert? Bist du für eine Wiedereinführung der Wahlpflicht?“

GASTEIGER: „Ich denke, die Wahlpflicht bringt nichts. Viele Menschen vergessen leider, dass in anderen Ländern der Welt um das Recht, mitbestimmen zu können und um Demokratie Kriege geführt werden. In Österreich haben vor etwa 80 Jahren (Mitte der 30er Jahre) Menschen aufeinander geschossen und für ihr Recht auf Demokratie gekämpft!“

ROKU: „Politikwissenschafter wie Prof. Plasser sagen, amerikanische Zustände kommen mit einer Zeitverzögerung von etwa 10 bis 20 Jahren auch zu uns. Vor 20 Jahren hat man in Innsbruck in der Nacht sicher spazieren gehen können. Heute ist das nicht mehr so. Kommt jetzt die Zeit, in der die Politik nur noch für ein Viertel der Menschen Entscheidungen trifft?“

GASTEIGER: „Das muss verhindert werden. Ich bin aber auch gegen ein Mehrheits-Wahlrecht. Es darf nicht so werden, dass sich – wie  beispielsweise in Amerika – nur mehr Reiche eine Wahl für ein öffentliches Amt überhaupt leisten können. Jeder Mensch muss für die höchsten politischen Ämter kandidieren können.“

ROKU: „Die SPÖ hat in der größten Stadt Tirols mit etwa 160.000 Einwohnern bei der Stadtgemeinde-Wahl 5,2 Prozent verloren. Sie ist von 21,7 auf 14,2 Prozent abgesackt. Was läuft deiner Meinung nach schief?“

GASTEIGER: „Bei einer Wahl bietet man den Wählern eine Partei aus Kandidatinnen und Kandidaten mit deren Ideen an. Offensichtlich hat da bei der SPÖ in Innsbruck etwas nicht gepasst...“  

ROKU: „Lassen diese massiven Verluste für die SPÖ bereits einen Trend für die Landtagswahl erkennen?“

GASTEIGER: „Nein. Das schließe ich aus. Die SPÖ-Mandatare im Landtag und in der Regierung leisten tagtäglich gute Arbeit. Ich gebe aber zu: Die Vermarktung könnte besser sein.“

ROKU: „Was sagst du zum Verhaltens-Kodex für Politiker von der ÖVP?“
                 
GASTEIGER: „Persönlich halte ich davon nichts! Wer sich für ein politisches Amt zur Verfügung stellt, sollte von sich aus soviel Moral, Anstand und Ehre mitbringen, um sich nicht auch noch selbst einen Kodex dafür verordnen zu müssen! Das macht mich traurig. Ein paar wenige korrupte Politikerinnen und Politiker bringen das gesamte System in Misskredit. Viele Kolleginnen und Kollegen haben sich das ganz einfach nicht verdient. Ich persönlich brauche keinen Ehrenkodex, keine Vereinbarung oder vielleicht einen Tanzkurs, um zu wissen, wie man sich am politischen Parkett  verhält. Ehre und Anstand sowie die eigene Erziehung müssen genügen, um zu wissen, was man darf und was nicht!“

ROKU: „Stichwort Hypo: Da hast du sogar Anzeige erstattet. Warum wurden an die Sanierung der Hypo keine Bedingungen geknüpft?“

GASTEIGER: „Die Zeit zwischen Thematisierung und Entscheidung im Landtag betrug drei Tage. Das war viel zu kurz. Bis heute liegen noch keine nachvollziehbaren schriftlichen Entscheidungs-Grundlagen vor!“

ROKU: „Was sagst du zum Transparenzpaket zur Parteienfinanzierung?“

GASTEIGER: „Auch hier gilt, dass leider ein paar wenige korrupte Politiker das System in Österreich schlecht gemacht haben. Den Bundes- und Landesgesetzgebern bleibt damit keine andere Chance, als mit einem Transparenzgesetz zu reagieren. Ich fürchte aber, hier könnte in vorauseilendem Gehorsam etwas geschaffen werden, das die Politik noch mehr in die Geiselhaft des Kapitalismus treibt. Freundschaft!“

ROKU: „Danke für das Gespräch.“

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