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Asyl: „Über 80% gehören sofort abgeschoben!“

Donnerstag, 05 März 2015
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In der Reihe der Polit-Interviews befragt der ROFAN-KURIER diesmal den Klubobmann der Freiheitlichen Partei Tirol (FPÖ), Rudi Federspiel. Er spricht über aktuelle Umfragen, den SPÖ-Vorstoß im Osten, über die Asyl-Problematik sowie über Umwelt-Themen.

TIROL (cm) Rudi Federspiel ist Baujahr 1949. Nach der Matura begann er das Studium der Betriebs-Wirtschaft. Er ist Reisebüro-Kaufmann und war mit einem eigenem Betrieb selbständig, den heute seine Frau führt. Federspiel ist Vater von drei Töchtern.
Bis 1998 (Streit mit Jörg Haider) war er Mitglied der Freiheitlichen Partei. Es folgte von 2003 bis 2008 ein Gast-Spiel als Landtags-Abgeordneter für die ÖVP. 2012 trat Federspiel wieder der FPÖ bei, für die er seit 2013 als Klubobmann für Tirol im Landtag vertritt. Auch im Innsbrucker Gemeinde-Rat ist Federspiel mit eigener Liste aktiv.

ROKU: „Laut Umfragen liegt die FPÖ auf Bundes-Ebene bei
27 % und zuletzt 26 %. Also auf Augenhöhe mit ÖVP und SPÖ. Warum hat die Tiroler FPÖ im Landtag nur 9,3 %?“
FEDERSPIEL: „In Tirol ist die ÖVP sehr stark. Zudem gab es bei der letzten Wahl sehr viele Listen wie VORWÄRTS, GURGISER, STRONACH oder die LISTE FRITZ. All diese Listen wird es bei der nächsten Landtagswahl nicht mehr geben. Ich sehe uns dann  bei etwa 13 bis 15 %.“
ROKU: „Was sagen Sie zu den jüngsten Aussagen der SPÖ in der Steiermark und im Burgenland, was heißt das für Tirol?“
FEDERSPIEL: „Dort hat die SPÖ erkannt, dass sie die FPÖ vielleicht zum Regieren brauchen wird und dass das Ausländer-Thema den Leuten wichtig ist. Wir können nur gratulieren: Die SPÖ übernimmt dort unsere Argumente.“

ROKU: „Aber in Tirol oder auf Bundes-Ebene schließen SPÖ, GRÜNE oder NEOS eine Koalition mit der FPÖ aus...“
FEDERSPIEL: „Es ist eine Frechheit, eine ganze Gruppierung einfach abzulehnen. Wir sind eine demokratisch gewählte Partei. Außerdem wäre die SPÖ in Tirol für eine Koalition durchaus offen. Aber sie wird nicht mehr genug Stimmen holen, um eine Regierung mit uns bilden zu können.“

ROKU: „Thema Asyl: Tirol hat die Quote zwar erfüllt, aber der Flüchtlings-Strom hält an. Wie soll man das Problem lösen?“
FEDERSPIEL: „Über 80% der Asylanten gehören sofort abgeschoben! Dann haben wir auch Platz für jene Flüchtlinge, die tatsächlich Hilfe brauchen. Bei vielen Asylanten sollte man nicht einmal ein Aufnahme-Verfahren durchführen! Die Anträge aus dem Kosovo sind alle sofort abzuweisen ohne langwierige Verfahren zu starten. Weil Deutschalnd das erkannt hat, läuft unsere Innenministerin nun auch hinterher.“
 
ROKU: „Wie begründen Sie die Forderung, über 80% der Flüchtlinge sofort abzuschieben?“
FEDERSPIEL: „Wenn die Landesrätin Baur (GRÜNE) sagt, dass die Leute sich freuen und die Flüchtlinge gerne aufnehmen, ist das eine Lüge! Und wenn sie uns erzählt, dass hier verfolgte Familien kommen, ist das auch eine Lüge! Es kommen 83% Männer, die teils gewaltbereit oder kriminell sind und sich die Reise leisten können. In Innsbruck sitzen kriminelle Extremisten aus Tschetschenien in Haft, die hier den Asylstatus haben. Und über 80% aller Flüchtlinge sind zudem Wirtschafts-Flüchtlinge! Der Wunsch, sich wirtschaftlich zu verbessern, ist noch lange kein Grund für einen Asyl-Status. In der Genfer Konvention ist das genau geregelt. Die Wirtschafts-Flüchtlinge gehören sofort abgeschoben. Nur in Deutschland und Österreich ist man so blöd, dass man so viele Leute aufnimmt! Italien hat viel weniger Flüchtlinge aufgenommen als Österreich. Nur wird das verschwiegen. Die schicken sie einfach weiter zu uns!“

ROKU: „Thema Umwelt: Wie würden Sie die Luftqualität in Tirol verbessern?“
FEDERSPIEL: „Die Luftqualität ist leider sehr schlecht, daher fordern wir seit Jahren eine Offensive zur Bekämpfung des Hausbrandes. Es braucht Filter, die von der öffentlichen Hand gefördert werden.“

ROKU: „Warum ist die FPÖ gegen den Luft-100er?“
FEDERSPIEL: „Bisher scheint es, dass die Landesregierung weder mit der neuen EU-Kommission über diese Angelegenheit gesprochen hat, noch alternative Maßnahmen geprüft hat. Daher kommt das sektorale Fahrverbot so oder so nicht, da auch bisher kein Interesse an der Wiedereinführung gezeigt wurde. Tempo 100 ist eine grün-schwarze Abzocke der Autofahrer.“

ROKU: „Wie steht die FPÖ Tirol zu einer Förderung für Elektro-Autos?“
FEDERSPIEL: „Elektro-Autos sind technisch noch nicht ausgereift und viel zu teuer.“

ROKU: „Wenn die FPÖ gegen den 100er ist, wie soll das Problem der Tiroler Luft-Qualität gelöst werden?“
FEDERSPIEL: „Das Bu-ndesumweltamt hält als geeignete Maßnahmen fest: Die Verringerungen von Leerfahrten, die Umstellung aller Transportcontainer auf ein einheitliches Transportcontainersystem und zahlreiche andere Maßnahmen werden hier demonstrativ aufgezählt.“

ROKU: „Über 2 Millionen Transit-LKW am Brenner, 2,8 Millionen LKW auf der A12 gesamt:  Wie würde die FPÖ diesem Problem begegnen, wenn sie in der Regierung wäre?“

FEDERSPIEL: „Sofort wieder ein sektorales Fahrverbot einführen, ohne Rücksicht auf Brüssel…“

ROKU: „Was sagen Sie zum Thema Mindest-Sicherung?“
FEDERSPIEL: „Man muss ich das mal vorstellen: Im Supermarkt bekommen ungelernte Helferinnen in Vollzeit etwa 850,- bis 900,- EURO netto. Jemand der Mindest-Sicherung bezieht, bekommt 835,- EURO. Davon gehen 25% für Wohnen weg. Dann wird aber auch die Wohnung bezahlt. Medikamente, Telefon, Fernsehen sind ebenfalls gratis. Das entspricht einem Gegenwert von etwa 1.200,- EURO netto. Zu Recht fragen sich viele, wozu sie noch arbeiten sollen.“

ROKU: „Wie viele Personen beziehen in Tirol derzeit Mindest-Sicherung?“

FEDERSPIEL: „Wir haben das in einer Landtags-Anfrage erheben lassen. Ende 2014 waren etwa 9.000 Leute in Tirol in der Mindestsicherung. Das kostet das Land Tirol pro Monat – laut Anfrage-Beantwortung der Landesrätin Baur – 3,8 Millionen EURO. Darunter sind etliche Russen, Türken, 340 Deutsche, 347 Afghanen, 376 Russen...



LA Federspiel beruft sich bei seiner Forderung nach Sofort-Abschiebung von 80% der Asylwerber auf die Genfer Konvention. Demnach ist Armut kein Grund für den Flüchtlings-Status in Österreich.



Moderne Urnenstelen in Buch

Montag, 02 Juni 2014
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BUCH Für rund 80.000,– EURO stellte die Gemeinde Buch in Tirol im Mai drei neue Stelen für Urnengräber am Friedhof fertig. Die drei, vom Schwazer Steinmetzt Winkler gefertigten Stelen bieten jeweils 24 Urnen Platz, das Fundament für eine vierte Stele wurde schon gelegt. „Auch bei uns nehmen die Feuerbestattungen zu. Es scheint ein Trend der Zeit zu sein, dem wir uns natürlich nicht verschließen wollen“, erklärt Bürgermeister Mauracher die Investition. „Der Bedarf und die Nachfrage sind da, früher waren Feuerbestattungen auch teuer. Durch das Krematorium in der Nähe ist das nicht mehr so. Außerdem ist ein Urnengrab auch in der Erhaltung weniger aufwändig.“

Jenbach kämpft mit Glücksspiel-Problem

Montag, 02 Juni 2014
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In Jenbach passiert viel Gutes: Neue Kletterhalle, neue Park-und-Ride-Anlage und der Ausbau der Hauptschule. Doch das Problem mit dem Glücksspiel beschäftigt Bgm. Wallner fast am meisten.

JENBACH (ce) Wer derzeit durch Jenbach spaziert, kommt an ihnen nicht vorbei. Fünf Lokale in unmittelbarer Zentrumsnähe bieten derzeit ihren Besuchern die Möglichkeit, an Automaten um Geld zu spielen. Da diese Lokale teilweise als Clubs oder Vereinslokale geführt werden, entziehen sie sich der normalen Gesetzgebung und machen laut Bgm. Wallner „was sie wollen!“
In diesen Lokalen werden, laut Bürgermeister unglaubliche Summen verspielt, viele der Besucher hätten inzwischen ein ernstes Suchtproblem. „Doch die Finanzpolizei ist anscheinend machtlos, da sie nicht feststellen kann, ob mehr oder weniger als 10,– EURO Einsatz möglich sind. Somit ist das bestehende Verbot nicht vollziehbar und Jenbach hat weiter mit dieser sozialen Problematik zu kämpfen.“ Hauptbetroffene sind, laut Wallner, junge Männer mit Migrationshintergrund und niedriger Ausbildung. Diese kommen auch aus den umliegenden Gemeinden nach Jenbach. „Uns als Gemeinde betrifft es dann konkret, wenn am Monatsanfang verzweifelte Ehefrauen vor unserer Tür stehen und um Geld bitten, da ihre Männer schon alles verspielt haben. Dass sich diese Frauen an uns wenden, zeigt, wie verzweifelt sie sind! Außerdem schaden diese Betriebe auch unserem Mietpreis-Markt. Da die gut verdienenden Automatenaufsteller die Mieten für die Lokale zahlen, kann sich ein einfacher Geschäftsmann Jenbach gar nicht mehr leisten. Auch hier sollte etwas getan werden!“, fordert der Bürgermeister.


Terfens: Fernwärme, Dämme und Badesee

Montag, 02 Juni 2014
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Laut Bürgermeister Hubert Hußl läuft in Terfens alles ganz normal. Das stimmt nicht ganz, denn Terfens Engagement für die Bürger ist eigentlich außergewöhnlich.

TERFENS (ce) Im Interview mit dem ROFAN-KURIER bestätigt Bürgermeister Hußl, dass in der Gemeinde Terfens einige Projekte höchst erfolgreich abgeschlossen wurden. So konnte nach achtjähriger Bauzeit der Hochwasserschutzdamm „Auweg“ auf 900 Meter Länge inklusive zweier Unterführungen mit Damm-Verschlussbalken fertiggestellt werden. Somit konnten die Anrainer vor weiterem Hochwasser geschützt werden. Die Kosten für den Damm betrugen 2,1 Millionen EURO und wurden zwischen Bund, Land und Gemeinde geteilt.
Da die Gemeinde Terfens stetig wächst, wurde auch das Kinderbetreuungskonzept weiter ausgebaut. In den Kindergärten Vomperbach und Terfens stehen an die 90 Plätze zur Verfügung, außerdem gibt es noch eigene Kleinkindergruppen, da der Bedarf an diesen äußerst groß ist.
Besonders stolz ist der Bürgermeister auch auf das Fernwärmeprojekt der Gemeinde. Mittlerweile wurden in drei Jahren 44 Objekte angeschlossen, die Fernwärme beziehen sie aus der Hackschnitzel-Genossenschaftsanlage. Dieses Projekt stellt eine konsequente Fortführung des Willens der Gemeinde dar, in Zukunft mehr auf erneuerbare Energie zu setzen. Terfens war auch 2005 die erste Gemeinde in Tirol, die auf einem Gemeindehaus eine große Photovoltaikanlage installiert hatte. „Wir decken damit den Energiebedarf des gesamten Gemeindamtes ab und wollen natürlich ein Zeichen setzen, wohin es in Zukunft gehen soll“, berichtet Bürgermeister Hußl.
In den Sommermonaten wird der Badesee Weißlan wieder in den Mittelpunkt der Aktivitäten rücken. Neben dem großen Seefest Mitte Juni wird es einige andere Veranstaltungen geben und der See wird wieder allen umliegenden Gemeinden als Naherholungsgebiet gute Dienste erweisen.


Weniger Schulden aber kein Finanzausschuss!

Montag, 02 Juni 2014
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Die Gemeinde Kundl zählt zu jenen Gemeinden, die 2013 einen Jahresüberschuss erwirtschaften konnten. „Damit haben wir auch die Verpflichtung, etwas für unsere Bürger auszugeben“, sagt Bgm. Anton Hoflacher (SPÖ). Ein Streitpunkt in der Gemeinde ist aber der Finanzausschuss, der nach der Affäre um die Sport-Gelder (der ROFAN-KURIER berichtete) vom Gemeinderat abgelehnt wurde.

KUNDL (ce) Mit einem Jahresüberschuss von 1,6 Millionen EURO und einem sinkenden Verschuldungsgrad geht es Kundl dank hoher Kommunalsteuerabgaben sehr gut. Deshalb investiert die Gemeinde von Bgm. Anton Hoflacher auch einiges zum Wohl seiner Bürger. So wird etwa heuer noch das Radwegnetz fertiggestellt und die gesamte Straßenbeleuchtung der Gemeinde auf LED umgestellt. „Mit diesen LED-Leuchten kostet uns der Strom für die Straßenlampen nur mehr 256,– EURO pro Jahr.“

Fernwärme spart Geld

Ein weiterer Energie- und Geldsparer in Kundl ist die Fernwärme. Die Abwärme der Fa. Sandoz beheizt inzwischen schon 540 Objekte der Gemeinde, heuer kommen etwa 20 weitere hinzu. „Davon haben alle was, denn jeder Haushalt spart sich so bares Geld. Wir betreiben die Fernwärme inzwischen schon seit 20 Jahren auf Eigeninitiative und sparen so der Gemeinde, aber auch der ganzen Welt 1,9 Millionen Liter Heizöl pro Jahr. Das entspricht einem Kohlendioxid-Ausstoß von fünf Tonnen“, rechnet Hoflacher vor.

Sozialzentrum 2015 fertig

Ein weiterer Schwerpunkt 2014 wird der Bau des neuen Sozialzentrums sein. Hier entstehen, neben einem Physiotherapeutischen Institut, 54 Pflegeheim-Plätze für Kundl und Breitenbach, zehn Tagesbetreuungsplätze und zwei Kurzzeit-Pflegebetten. Die Kosten für das Projekt belaufen sich samt Förderungen auf insgesamt 12 Millionen EURO, im Sommer 2015 soll das Pflegeheim bezugsbereit sein.

Affäre um Sport-Gelder

Nach der Affäre um den früheren Sportreferenten Patrick Geisler (SPÖ) schien mit der Bestellung von Stephan Bertel die Angelegenheit zunächst geklärt.
Um in Zukunft solche Unstimmigkeiten und Missverständnisse zu vermeiden, forderten die Bürgerliche Kundler Liste, Wirtschaft Kundl und Aktiv 2000 die Einführung eines Finanzausschusses.
Ein solcher Ausschuss kann vom Gemeinderat per Beschluss eingeführt werden und hat den Zweck, die Finanzgebarungen einer Gemeinde begleitend zu kontrollieren, um den verpflichtenden Überprüfungsausschuss im Sinne des Sparsamkeits-, Wirtschaftlichkeits- und Zweckmäßigkeitsgedankens zu ergänzen.
Ein solcher Finanzausschuss ist in anderen großen Tiroler Gemeinden, wie etwa Telfs, St. Johann, Rum, Kirchbichl, bereits eingesetzt worden.
Vize-Bürgermeister Michael Dessl bedauert in einer Stellungnahme Ende Mai, dass der Gemeinderat diesen Antrag aber abgelehnt hat. Dabei sei es besonders verwunderlich, dass drei Mitglieder der „Bürgermeisterliste Werner Haaser“ gegen den Antrag stimmten, obwohl Werner Hasser selbst dafür stimmte...

Finanzausschuss abgelehnt

Michael Dessl zeigt sich auch über die Gründe der Ablehnung verwundert: „Es wurde argumentiert, dass man wegen zwei Millionen EURO keinen Ausschuss brauche, dass ohnehin keiner Zeit hätte ihn zu leiten, dass der Ausschuss sinnlos wäre oder dass sich der nächste Gemeinderat damit 2016 beschäftigen solle.“ Dessl zeigt sich enttäuscht, dass trotz der vielen Forderungen nach „Transparenz in der Gemeinde“, die im Wahlkampf 2010 noch von vielen Listen kamen, jetzt diese Transparenz seiner Meinung nach wieder abgelehnt und als „nicht so wichtig“ erachtet wird.

Gasteiger: „Reheis geht´s nur ums Geld!“

Montag, 28 April 2014
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Mit 30. April legt Bgm. Klaus Gasteiger, bisher Stv.-Landes-Parteiobmann der SPÖ, alle politischen Funktionen zurück. „Aus Protest gegen die Führung“, wie er sagt.

TIROL/KALTENBACH (cm) Der ehemalige Landtags-Abgeordnete Klaus Gasteiger (SPÖ) legt mit Ende April seine Ämter als Stellvertretender Landes-Parteiobmann, Bezirks-Parteiobmann und Mitglied im Landes-Parteivorstand zurück. Der Bürgermeister von Kaltenbach ist nun einfaches SPÖ-Mitglied. Mit seiner Partei geht er hart in´s Gericht, auch wenn er der politischen Heimat treu bleibt.

ROKU: „Wogegen protestierst du mit dem Zurücklegen deiner Funktionen?“
GASTEIGER: „Wir, die Bezirks-Parteiobmänner von Kitzbühel, Kufstein und Schwaz protestieren dagegen, wie die Parteispitze – und damit meine ich vor allem Gerhard Reheis – mit der Situation der SPÖ in Tirol umgeht. Er hat noch immer nicht kapiert, dass er selbst das Problem ist.“

ROKU: „Was ist mit der Oppositions-Arbeit?“
GASTEIGER: „Die SPÖ ist in Tirol mit der Muttermilch der Koalition aufgezogen worden. Die Tiroler SPÖ kann Opposition nicht! Ich nehme in Tirol seitens meiner Partei keine Oppositions-Arbeit wahr.“

ROKU: „Was genau wirfst Du Gerhard Reheis vor?“
GASTEIGER: „Reheis hat trotz seiner Landeshauptmann-Plakate die Wahl verloren. Er hat die Koalitions-Verhandlungen vergeigt, obwohl es für die GRÜNEN alles andere als „a gemahte Wiesn“ war. Dann hat es geheißen… „in der Opposition können wir endlich sagen was wir wollen!“ Aber davon höre ich nichts. Und dann hat Reheis auch noch sein Nationalrats-Mandat nicht angenommen und somit einen Umbau in der Landespartei verhindert.“

ROKU: „Gibt es einen einzigen Unterländer SPÖler in einer überregional relevanten Position?“
GASTEIGER: „Die Bezirke Kitzbühel, Kufstein und Schwaz haben viele Einwohner, viele Betriebe. Aber für Reheis und seine Oberland-Partie zählt das nicht. Kein Regierungs-Mitglied, kein Nationalrat, kein Landtags-Abgeordneter, kein Bundesrat… die SPÖ hat im Unterland keinen einzigen höheren Funktionär!“

ROKU: „Kann die SPÖ keine Wahlen mehr gewinnen?“
GASTEIGER: „Das stimmt nicht. Wir haben im Unterland viele rote Bürgermeister und wir haben auch bei den AK-Wahlen dazugewonnen. Aber das Unterland interessiert Reheis nicht.“

ROKU: „Wo siehst Du das Motiv von Gerhard Reheis?“
GASTEIGER: „Es geht ihm nur ums Geld! Er will sich über den Juni-Parteitag retten und 2016 in die Politiker-Pension abgleiten. Dass er mit 7.300,- EURO  im Monat als Belohnung für die verlorenen Wahlen den Clubobmann im Landtag macht, deckt sich aber nicht mit meinen Vorstellungen von Politik.“

ROKU: „Stichwort Landtagswahl 2018…“
GASTEIGER: „Fast alle, die jetzt Mandate bekleiden, treten 2018 nicht mehr an! Man muss also jetzt anfangen, die Partei umzubauen und jene nach vorne bringen, die dann auch antreten. Die Partei muss bis zur Wahl finanziell und personell gesundet sein.“

ROKU: „Wie geht es im Bezirk weiter?“
GASTEIGER: „Es gibt derzeit für mich keinen Nachfolger als Bezirks-Parteiobmann. Das Büro Schwaz wird aufgrund von Geldmangel zugesperrt, die Bezirksbüros Kitzbühel, Kufstein, Schwaz werden wohl zusammengelegt.“

ROKU: „Danke für das Interview.“
Am Sonntag, 25. Mai, ist EU-Wahl. Die Liste von Hans-Peter Martin zieht sich zurück, das Team STRONACH tritt nicht an. Der ROFAN-KURIER präsentiert alle Listen auf den folgenden Seiten und zwei der unbekannteren Gruppierungen (REKOS und EU-STOP) im ausführlicheren Interview.

ÖSTERREICH/BRÜSSEL (hp) Mit der Unterstützung von christlichen Vereinigungen, österreichischen Adeligen und Spendern aus dem bürgerlichen Lager hat sich Rechtsanwalt Mag. Ewald Stadler, der aktuell noch auf einem EU-Mandat des BZÖ sitzt, für die EU-Wahl am Sonntag, 25. Mai, aufgestellt. Unter dem Namen “REKOS” – die “Reform-Konservativen” – tritt er mit seiner Liste zur Wahl an.

ROKU: „In Tirol ist der Bekanntheitsgrad REKOS, der Reform-Konservativen, eher überschaubare sind. Warum ist das so?“
REKOS/Stadler: „Wir sind eine junge und neue Bewegung. Mit Claudia und Richard Niederkofler aus Innsbruck/Wattens haben wir in Tirol  sehr gute Kandidaten, die uns REKOS bekannter machen werden. Für neue Gruppen ist jeder Start schwer, aber wir haben in kurzer Zeit viel geschafft.“

ROKU: „Bei TV-Diskussionen  zur EU-Wahl mit den Großparteien waren sie kaum dabei. Grenzt man Sie aus, oder hatten Sie keine Zeit?“
REKOS/Stadler: „Es hat schon den Anschein, dass manche Politiker Angst vor unseren Argumenten und vor Diskussionen mit mir haben. Aber der Wahlkampf läuft noch. Die großen Medien werden uns auf Dauer nicht verschweigen können.“

ROKU: „Wer sind die `Reform-Konservativen´? Ein paar Stadler-Vertraute oder steckt mehr dahinter? Wer sitzt noch im Boot?“
REKOS/Stadler: „Wir Reformkonservative sind eine Vereinigung des wertkonservativen Lagers: Junge Leute aus der Jungen Europäischen Studenteninitiative (JES), die Christliche Partei Österreichs (CPÖ), viele Lebensschutz-Gruppen, Vertreter des österreichischen Adels, freikirchliche und evangelische Gruppen und viele mehr. Wir haben ein großes Potential.“

ROKU: „Warum treten Sie mit einer eigenen Liste zur EU-Wahl an? Was ist mit dem BZÖ?“
REKOS/Stadler:  „Diese Wahlen sind die Chance, den wertkonservativen Wählern eine politische Heimat zu bieten. Wir sind die einzige wirklich wertebewusste und EU-kritische Liste! Wir schließen eine große Lücke in der Parteienlandschaft, weil derzeit keine Partei wertkonservative und christliche Inhalte glaubhaft vertritt. Und das BZÖ ist in Wahrheit in Österreich kein Thema mehr...“

ROKU: „Rechts, links... Wo sind die Reform-Konservativen auf der politischen Landkarte?“
REKOS/Stadler: „Rechts in dem Sinne, wie es im britischen Unterhaus früher war: Da saßen die Tories rechts vom Redner. Rechts heißt auch, dass die Freiheit und Verantwortung vor sozialistischer Gleichmacherei stehen.“
ROKU: „Für welche konkreten Themen stehen die REKOS? Was sind Ihre Anliegen?“
REKOS/Stadler: „Wir wehren uns gegen den derzeitigen EU-Fanatismus. Ein Themenschwerpunkt ist unser Einsatz gegen eine EU-Militärunion. Das EU-Parlament hat letztes Jahr bereits  EU-Gefechtsverbände und die Einrichtung eines Militärhauptquartieres in Brüssel beschlossen. Der Bundeskanzler hat Militärbeschlüsse im Rat der EU durchgewunken und die Volkspartei will eine EU-Armee und einen eigenen Kommissar dafür! Gegen diese Militarisierung unter Verletzung unserer Neutralität wehren wir uns. Daher unsere Kampagne: Wehrt Euch!“

ROKU: „Was sagen Sie zum Freihandels-Abkommen?“
REKOS/Stadler: „Das geplante Abkommen zum Freihandel würde vor allem den amerikanischen Unternehmen Vorteile bringen. Europa und Österreich werden nicht profitieren. Gentechnisch manipulierte Produkte und Chlorhendl werden bei uns erhältlich sein. Zudem dürfen wir nicht vergessen, dass man in den USA eine andere Einstellung zum Verbraucherschutz hat als in Österreich. Um unsere Verbraucher und unsere Umwelt zu schützen, müssen wir an aufrechten Handels-Hemmnissen festhalten. Es ist nämlich unrealistisch zu glauben, dass die USA ihre Standards unseretwegen verbessern werden. Schließlich ist das vorgesehene Streitverfahren zwischen Staaten und Großkonzernen abzulehnen, so etwas ist aus rechtsstaatlichen Gesichtspunkten unhaltbar. Demnach könnten nämlich internationale Großkonzerne kleine Staaten regelrecht niederklagen...“


ROKU: „Welche Informationen haben die EU-Abgeordneten bisher zum Freihandels-Abkommen und zu den Verhandlungen darüber erhalten?“
REKOS/Stadler: „Uns werden alle Informationen verweigert. Im Ausschuss für Landwirtschaft hat uns vor ein paar Wochen ein Kommissionsbeamter versprochen, Verhandlungs-Dokumente zugänglich zu machen, aber sein Versprechen hat der Kommissionsbeamte bis heute nicht eingehalten. Stattdessen werden die Verhandlungen geheim geführt.“

ROKU: „Was bezweckt Amerika, was bezwecken internationale Konzerne mit diesem Abkommen?“
REKOS/Stadler: „Die US-Konzerne wollen freien Zugang auf unseren Markt. In Mexiko ist beispielsweise folgendes passiert: Seit Einführung eines solchen (Freihandels-)Abkommens mit den USA ging das Wirtschafts-Wachstum in Mexiko zurück, die Arbeitslosigkeit stieg dramatisch an. Viele Bauern verloren ihre Existenzgrundlage, weil sie gegen die Billigprodukte aus den Staaten chancenlos waren.“

ROKU: „Wie soll es in Zukunft  mit diesem Europa weitergehen?“
REKOS/Stadler: „EU-Kompetenzen müssen an die Mitgliedstaaten zurückgeben werden, so wie es vor dem Maastricht-Vertrag war. Das EU-Parlament halte ich in der jetzigen Form für überflüssig, es dient ja nur als demokratisches Feigenblatt für die Kommission. Daher muss es abgeschafft und durch eine Versammlung von nationalen Delegierten der Parlamente der Mitgliedsstaaten ersetzt werden. Die Delegierten können dann ihre Politik gemeinsam koordinieren und zu Hause verbindlich beschließen: Einigkeit statt Einheitlichkeit. Der Europäische Gerichtshof muss abgeschafft werden, weil sich die EU-Richter eigenmächtig über die Verfassungen der Mitgliedsländer gestellt haben und permanent neues Recht schaffen, ohne dafür demokratisch legitimiert zu sein. Diese Missachtung unserer nationalen Verfassungsgerichte muss ein Ende haben.“

ROKU: „Die Begriffe EU und Demokratie – wie gut passen die zusammen? Auf einer Skala von „sehr gut“ bis „gar nicht“?
REKOS/Stadler: „Die jetzige EU ist nicht demokratisch, sondern abgehoben. Daher passen die Begriffe EU und Demokratie gar nicht zusammen. Europa, das sind viele verschiedene Völker und daher gibt es viele Souveräne und viele Demokratien. “

ROKU: „Danke für das Gespräch!

Gesamtschule, Migration, Lehre: Lintner spricht Klartext

Mittwoch, 04 September 2013
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TIROL  Im ROFAN-KURIER-Interview bezieht Landes-Schulratspräsidenten Bgm. Dr. Hans Lintner in einer für die Politik ungewöhnlichen Deutlichkeit Position zu den Themen „Migranten-Anteil an Schulen“, „Gesamtschule“, „Jugend-Arbeitslosigkeit“ und „Lehre mit Matura“.

Kinder, die der deutschen Sprache nicht ausreichend mächtig sind, werden zum Beispiel in Schwaz, Wörgl oder Innsbruck in „Sprachstart-Gruppen“ (in den Kindergärten) oder in „Sprachstart-Klassen“ in den Volksschulen speziell gefördert. Dies wird vor allem von GRÜNEN und türkischen Organisationen heftig kritisiert...

„Migrations-Hintergrund“

LINTNER: „Das Thema ist leider sehr ideologisch besetzt. Es ist ein Problem, wenn die Ideologie die Menschlichkeit zudeckt. Wir haben in Innsbruck beispielsweise Grundschul-Klassen mit einem Migranten-Anteil von über 70, 80 Prozent. Wenn man über den Anteil der Kinder mit Migrations-Hintergrund spricht und in diesem Zusammenhang von Problemen, muss man ganz klar sagen, dass ja auch Kinder von deutschen  oder französischen Eltern Migranten-Kinder sind. Mit denen gibt es aber keine Probleme. Auch mit Kindern von Kroaten gibt es keine Probleme. Eine Gefahr für die Bildung der Kinder selbst und auch für die Gesellschaft ist aber die selbst gewählte Abschottung – auch sprachlich – vor allem von türkischen Migranten-Gruppen. Und hier auch wiederum vor allem von anatolischen Gruppen.“

ROKU: „Kann das Bildungs-System gegen eine selbst gewählte Abschottung, die noch dazu an die jeweils nächste Generation vererbt wird, überhaupt  etwas ausrichten?“

LINTNER: „Die Kinder müssen der Unterrichts-Sprache folgen können. Sonst schaffen sie keine Ausbildung. Wir begegnen diesem Problem mit unseren Sprachstart-Gruppen und Sprachstart-Klassen. Das kann man auch nicht auf private Institute auslagern! Ich bin davon überzeugt, dass der Staat die Pflicht hat, bei jedem Kind die Bildungs-Aufgabe zu Ende zu bringen. Jedes Kind muss mit den Grundkenntnissen Schreiben, Lesen, Rechnen UND einer demokratischen Grundeinstellung die Schule verlassen.“

ROKU: „Sprachstart-Gruppen und -Klassen sind eine Diskriminierung, lautet die Kritik...“

LINTNER: „Ich kenne diese Vorwürfe. Und vor allem in Wörgl hat eine Gruppe von GRÜNEN und türkischen Migranten gegen die Zuteilung ihrer Kinder in Sprachstart-Klassen mobil gemacht. Der Landesschulrat wurde mit Einsprüchen überhäuft und musste diese alle prüfen... Aber es ist falsch, das als Diskriminierung hinzustellen. Kinder, die ein offensichtliches Problem haben, haben auch das Recht, dort gezielt betreut und gefördert zu werden. Es wird fast so getan, als wäre es unsozial, den Kindern mehr Zuwendung zu geben. Man muss die Integration ernsthaft anpacken. Man tut den Kindern nichts Gutes, wenn man gegen ihre Förderung hetzt. Und wenn es nicht möglich ist, ein Kind in der Volksschule zu unterrichten, dann brauchen wir auch die Sonderschule. Ich sage: Soviel Inklusion wie möglich, soviel Differenzierung wie nötig.“

„Gesamtschule und Jugend-Arbeitslosigkeit“

LINTNER: „Ich halte nicht viel von der Gesamtschule. Das ist ein marxistischer Ansatz. Alle bekommen das Gleiche. Also sind sie dann auch alle gleich. So funktioniert das nicht. Ich unterstütze diesbezüglich die Position von Bildungs-Minister Töchterle voll und ganz. Wir haben das beste Bildungs-System der Welt, auch wenn es täglich schlecht geredet wird. Aus der ganzen Welt kommen jetzt Experten zu uns und wollen sehen, wie wir unsere Jugend-Ausbildung organisieren, weil wir weltweit zu den Ländern mit der geringsten Jugendarbeitslosigkeit zählen.“

ROKU: „Worauf führst du die geringe Jugendarbeitslosigkeit in Österreich/Tirol zurück?“

LINTNER: „Vor allem auf das duale Ausbildungssystem und auf unser differenziertes Schulsystem. Wir sehen ja, was die Gesamtschule in anderen Ländern bringt: Nämlich Jugendarbeitslosigkeit. In Südtirol machen 70% der Kinder die Matura. Bei uns machen 30% die Matura und etwa 42% eine Lehre. Trotzdem steht Nord-Tirol in Sachen Jugend-Arbeitslosigkeit besser da.“

ROKU: „Was sagst du zu `Lehre mit Matura´?“

LINTNER: „Jemand, der nach der Lehre die Matura macht, wird kaum in diesem Beruf bleiben. Das ist etwas für die Söhne von Unternehmern, die noch zusätzliche Bildung absolvieren wollen. Wir haben hier einen falschen Ansatz: „Wer keine Matura hat, der ist nichts“. Wir müssen die Lehre aufwerten! Der Lehrabschluss muss eine Stellung auf gleicher Augenhöhe mit der Matura erhalten! Dafür muss es auch mehr Ausbildung in der Lehre geben: 1,5 Tage Berufsschule statt 1 Tag pro Woche oder 12 Wochen statt 8 Wochen pro Lehrjahr. Oder ein Lehrjahr mehr. Dafür muss man mit dem Lehrabschluss dann auch ohne Matura an eine Fachhochschule (FH) der eigenen Fachrichtung gehen können. Der, der schon 40 Stunden arbeitet, soll doch nicht nebenher noch die Matura machen müssen...“
ROKU: „Danke für das Gespräch!“
Der ROFAN-KURIER hatte vor kurzem die Möglicheit auf ein Gespräch mit dem Frontmann der legendären Partyrock-Band WILDBACH. Fürst Balthazar redet im Interview über bandeigene Highlights, verrät, was er vom aktuellen „Volxrock“-Trend hält und wagt einen Blick in die Zukunft von WILDBACH.

ROKU: „Wie  hat  sich das mit dem Namen ‚Fürst Balthazar‘ ergeben und wer designt deine Outfits?“

Balthazar: „‚Fürst Balthazar‘ ist keine erfundene Figur der Band, sondern der Fans. Die Kostüme hat Lenka Radecky von den Festspielen in Erl entworfen.“

ROKU: „Wildbach besteht nun seit 2000. Was waren eure persönlichen Highlights der letzten Jahre?“

Balthazar: „In 13 Jahren gibt es viele Situationen auf die man zurückblicken kann – der Auftritt bei der Ski-WM in Schladming, Shows auf einem der  größten Volksfeste der Welt, dem Canstatter Wasen usw.“

ROKU: „Wie viele Konzerte habt ihr seitdem gespielt?“

Balthazar: „Wildbach spielt jährlich an die 40 Konzerte zwischen Dänemark und Italien.“

ROKU: „Wunderst du dich manchmal selbst darüber, wie groß Wildbach mittlerweile ist?“

Balthazar: „Wir machen die Musik die uns Freude macht, dadurch ist ein Wildbach-Auftritt immer eine ehrliche Sache und das spüren die Besucher der Konzerte. Dass derzeit so etwas wie ein kleiner „Run“ auf die Band herrscht, das freut uns schon sehr!“

ROKU: „Wie beurteilst du, dass immer mehr Bands in die Richtung von Wildbach gehen und volkstümliche mit rockigen Klängen verbinden?“

Balthazar: „Das zeigt uns, dass wir schon früh auf dem richtigen Weg waren. Es ist nur logisch, dass Erfolg immer seine Nachahmer finden wird. Doch wir gehen unseren Weg weiter und wollen immer einen Schritt voraus sein!“   

ROKU: „Ihr seid allen voran als Party-Rock-Band bekannt. Glaubst du, dass ihr irgendwann ‚zu alt‘ dafür werdet?“

Balthazar: „Zur Zeit sind wir alle gut drauf. Wir sprühen geradezu vor Ideen! Man kann davon ausgehen, dass es Wildbach noch sehr lange geben wird.“

ROKU: „Und was habt ihr für die Zukunft geplant?“

Balthazar: „Das nächste Album  steht schon in den Startlöchern, es wird ein Auszug aus dem neuen Projekt von Wildbach ‚Fürst Balthazar‘ sein.“

Der boxende Doktor: „Ich war ein Exot!“

Dienstag, 22 Januar 2013
Freigegeben in Sport
Die Box-Handschuhe hängte Dr. Rainer Salzburger schon vor langer Zeit an den Nagel... mit August 2013 verabschiedet sich der Kramsacher auch von seinem Posten als Präsident des Tiroler Boxverbandes. Grund genug, um mit ihm auf seine bewegte Karriere zurückzublicken.

KRAMSACH/WÖRGL (cm/aw) Der Kramsacher Dr. Rainer Salzburger gehörte die letzten Jarhzehnte zu den prägendsten Persönlichkeiten im österreichischen Boxsport. Er war Trainer beim BC Unterberger in Wörgl und trug maßgeblich zu dessen Aufstieg bei. Später war Salzburger Präsident des Österreichischen Boxverbandes, zuletzt Präsident des Tiroler Boxverbandes... und nicht zuletzt war er selbst aktiver Boxer. Der ROFAN-KURIER bat den „boxenden Doktor“ daher zum Interview und sprach mit ihm über die Anfänge, die Zeit als Funktionär und die größten Erfolge und  härtesten Niederlagen.

ROKU: „Wie bist du zum Boxsport gekommen?“

Salzburger: „Mein Opa war ein begeisterter Sportler und ist mit mir zum Boxen gegangen. Ich habe so lange gebettelt, bis ich Handschuhe bekam – das war damals eine große Investition. Dann bin ich zum Boxclub Rattenberg gegangen – allein – die Hose gestrichen voll. Walter Gießwein sagte: „Ja Büberl, probiersts halt mal!“ Nach einem halben Jahr hieß es dann: „Jetzt musst du einen Kampf machen!“ Ich bin dann gegen Franz Grabmaier angetreten, der mich ziemlich verprügelte! Von da an wollte ich den unbedingt schlagen. Grabmaier wurde später sogar österreichischer Meister! Bei der Landesmeisterschaft hab ich ihn dann mit großen Mühen besiegt.“

ROKU: „Welcher Kampf blieb dir besonders positiv in Erinnerung?“

Salzburger: Am meisten Emotionen verbinde ich mit dem Kampf, bei dem ich österreichischer Jugendmeister geworden bin. Das war mein Traumziel! Dort wurde ich sogar als bester Boxer Österreichs geehrt und schaffte es damit in die Zeitung. Den Artikel hat sogar mein Professor in der Schule vorgelesen. An der Lehrerschule war ich als Boxer ein totaler Exot!“

ROKU: „Wann war dein schlimmster Kampf?“

Salzburger: „1964 war ich schon qualifiziert für die Olympiade in Tokio. Dann zog ich mir in einem völlig überflüssigen Aufbaukampf in Rattenberg einen Kieferbruch zu. Kurz vor der Matura. Mit verdrahtetem Mund lag ich im Krankenhaus. Einen Tag vor der Matura wurde der Draht entfernt und bei  der Matura konnte ich mir dann anhören „ja… Boxen ist gefährlich! Wir haben es dir ja gesagt…“ Das war ein Rückschlag. Aber in meiner Laufbahn die einzige echte Verletzung!“

ROKU: „Hast du deinen Nachfolger als Präsident des Tiroler Boxverbandes selbst ausgewählt?“

Salzburger: „Ab August 2013 übernimmt Peter Knetsch die Funktion des Präsidenten. Meine Hauptfunktion ist die Funktion des Obmannes des Boxclub Unterberger. Auch hier würde ich mir Peter Knetsch als Nachfolger wünschen. In Tirol gibt es nur acht Vereine und es ist ohnehin schwer, jemanden als Funktionär zu finden.“

ROKU: „Wie bist du dann vom „einfachen Boxer“ zum Funktionär geworden?“

Salzburger: „Wir hatten beim Boxclub Steinadler keinen Trainer mehr und so übernahm ich die­se Funktion. In der Schule habe ich damals schon unterrichtet. Das hat sich nach der Olympiade 1968 aber nicht mehr vertragen. Geheiratet, Kinder… dann wurde ich zum Trainer. Als dann noch ein neuer Obmann gesucht wurde, übernahm ich auch diesen Posten. Dann war ich etwa 30 Jahre lang Trainer und Funktionär.“ ...

ROKU: Wie ist der Verband organisiert?

Salzburger: Anders wie bei anderen Sportarten gibt es im Amateurbereich nur einen Boxverband in Österreich. Bei den Profis haben sich einige Vereine zusammengetan und eigene Weltverbände gegründet. Von den Preisgeldern kann vermutlich niemand leben. Der Vorteil ist, dass es vom Land aus ein Leistungszentrum gibt. Jetzt dürfen die Trainer auch etwa 500,– EURO dazuverdienen.

ROKU: Denkst du, dass Kampfsport oder Boxen die Gewaltbereitschaft erhöht?

Salzburger: Sicher nicht. Wenn man das gezielt macht, baut es im Gegenteil eher Aggressionen ab. Wer gemeldeter Boxer ist, muss mit schweren Strafen rechnen, wenn er Gewalt anwendet. Hier wird die Faust als Waffe gewertet! Das ist ein ganz anderer Strafrahmen. Wir hatten einen einzigen Fall – da wurde der Boxer eingesperrt.
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