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Beachtlich waren die Müll-Berge, die Roma und Sinti letzten Herbst zwischen A12 und Inn auf Höhe St. Gertraudi entsorgt haben. Nach einem Bericht des ROFAN-KURIER ist nun die Gemeinde Münster für den Staat eingesprungen und hat Müll entsorgt...

MÜNSTER - Im April meldeten aufmerksame Leser der ROFAN-KURIER Redaktion große Mengen von illegal abgelagertem Müll. Beim folgenden Lokal-Augenschein der Redaktion hatten Freiwillige den größten Teil des Mülls bereits aus den Büschen gezogen, damit vor allem kleinere Gegenstände nicht einwachsen können... langfristige Umweltschäden wurden so verhindert. In seiner Mai-Ausgabe berichtete der ROFAN-KURIER über die Umwelt-Sünde und stellte die Frage: "Illegale Mülldeponie Münster: Wer ist zuständig?". Laut Gemeinde Münster wäre die Entsorgung hier eigentlich Sache der Republik Österreich gewesen "weil es sich beim Inn-Ufer um öffentliches Wassergut handelt", sagt Bgm. Werner Entner (TEAM ENTNER).

Münster springt ein

Aber wie lange soll man auf die Entsorgung warten? Bgm. Entner: "Wir haben den Müll nun entfernt. Bei uns beteiligen sich jedes Jahr mehrere Vereine an der Flur-Reinigungs-Aktion. Obwohl hier aus unserer Sicht die Republik für die Entsorgung zuständig gewesen wäre, haben wir den Müll jetzt im Zuge des Frühjahrsputzes der Gemeinde mitgenommen." Verursacht haben den Müll Roma und Sinti, die hier bereits im Herbst illegal übernachtet haben. Ihren Müll inklusive Altöl-Flaschen haben sie einfach in die Au geworfen...
Während man in Österreich noch zaudert, ob am Brenner eine echte Grenzkontrolle starten soll, medlet das Polizei-Kommando Tirol neue Zahlen: 2017 sind in Italien bereits über 85.000 neue illegale Einwanderer gelandet. Das ist im Vergleich zu 2016 ein Plus von knapp 20.000 Menschen oder 25 Prozent! Die meisten wollen nach Norden...

Tirol - Panzer und Soldaten an die Grenze - oder doch nicht? Der Wahlkampf für die Nationalrats-Wahl im Herbst läuft auf Hochtouren. Etwa 120 Illegale werden am Brenner aktuell pro Woche aufgegriffen und nach Italien zurückgeschickt. Wohl gemerkt: Ohne echte Grenzkontrolle: Überwacht wird im Hinterland. Aktuell können übrigens etwa 10 bis 15% der Personenzüge über den Brenner kontrolliert werden, LKWs, Busse oder Transporter werden am Brenner so gut wie gar nicht kontrolliert.
Ein Polizist, der am Brenner im Einsatz war, berichtet: "Wenn man sie (die illegalen Einwanderer) zurückschickt, kommen die immer wieder. Bis sie es irgendwie schaffen..." Fünf Mal saß ein und derselbe Mann in einer Schicht vor ihm. Gerade in den letzten Tagen ist die Zahl der Illegalen in Italien rasant gestiegen. Das Polizeikommando Tirol bestätigt: Bis Anfang Juli 2017 sind in Italien über 85.000 neue illegale Einwanderer gelandet. "Das sind etwa 20.000 Personen mehr als noch im Vergleichszeitraum 2016", sagt ein Sprecher des Polizei-Kommandos Tirol. Oder: Ein Plus von etwa 25 Prozent verglichen mit 2016.
Beim Polizeikommando hat man die aktuellen Zahlen des italienischen Innenministeriums. Im Vorjahr hat man übrigens 181.000 illegale Einwanderer in Italien gezählt. Dunkelziffer unbekannt. Derzeit "stauen" sich diese Asylwerber in Italien. Offenbar auch, weil Österreich mit dem Hochfahren der Grenzkontrollen am Brenner droht.

Zu wenig Asylwerber?

Die Tiroler Sozialen Dienste meldeten indessen, dass man in finanzieller Schieflage  sei, weil man weniger Asylwerber habe. Vielleicht hat die finanzielle Schieflage auch mit Miss-Wirtschaft zu tun? Oder damit, dass die TSD Asylwerbern für Tätigkeiten wie Müll trennen, Hilfe in der Küche oder Vorplatz fegen – Arbeiten, die in jedem Tiroler Haushalt selbstverständlich sind – zusätzliche Gelder auszahlt? Laut TSD-Dienstanweisung vom August 2015 dürfen Asylwerber bis zu 240,– EURO pro Monat zusätzlich erhalten. Ein Rechenbeispiel: Ginge man bei 6.000 Asylwerbern in TSD-Betreuung von Zusatz-Zahlungen für diverse Tätigkeiten von nur 100,– EURO pro Kopf und Monat aus, wären das 7,2 Millionen EURO pro Jahr nur für Dienste in der eigenen Unterkunft oder andere Hilfsarbeiten...
Die Behörden in Italien gehen indessen davon aus, dass sich der Migrations-Druck aus Nord-Afrika heuer stark erhöhen wird: Das Wetter ist günstig und allein in Libyen soll etwa eine Million Menschen auf ihre Überfahrt nach Italien warten. Zumindest das Problem der TSD scheint damit bald gelöst: Die Zahl der Asylwerber wird wieder steigen. Lösungen bleibt die EU schuldig...
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