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Seit sieben Jahren dürfen sich "Steudltenn"-Fans jährlich unter anderem auf die Uraufführung eines Hakon-Hirzenberger-Stücks freuen. Ob mit historischem Hintergrund oder den modernen Zeitgeist widerspiegelnd - der Autor und Regisseur setzt sich dabei stets kritisch wie humorvoll mit den Themen auseinander.

Uderns - Heuer griff der Erfolgsdramatiker den Hype um Reality-TV auf, genauer gesagt, das Projekt der holländischen Stiftung "Mars One". Dieses vom Fernsehsender Endemol betriebene Showkonzept sah vor, 2022 vier weltweit gecastete Astronauten ohne Rückfahrtmöglichkeit auf den Mars zu übersiedeln, denen in zweijährigem Abstand jeweils weitere vier ausgewählte Personen folgen sollten, um eine Kolonie gründen zu können. 2015 stieg Endemol aus der "Mission Mars One" aus, Hakon Hirzenbergers Konzept jedoch ging auf. Er schickte seine Auserwählten erfolgreich auf "Mission on Mars".
In seiner Komödie, die in Zusammenarbeit mit dem Wald4tler Hoftheater produziert wurde, erzählte er seine ganz eigene Geschichte von vier Castingshow-Gewinnern, ihrer Reise zum Mars und allen möglichen Missgeschicken, die zeigen, dass der Mensch doch nicht ganz so perfekt ist, wie er manchmal meinen möchte.

Publikumshit "Rainersänger"

Noch am 7., 8. und 9. Juli stehen ebenfalls wieder "Die stillen Nächte des Ludwig Rainer", des Musiktheaters rund um die schillernste Figur der Rainersänger, auf dem Programm. Den seit drei Jahren anhaltenden Erfolg schreibt Hakon Hirzenberger der Authentizität zu: "Man spürt die Wahrhaftigkeit dieses Charakters, des ersten Musikproduzenten, des Boten des berühmtesten Liedes der Welt. Man bewundert als Zuseher seine märchenhafte Biografie, man liebt seinen Mut und seine Gerissenheit und versinkt schließlich in den wundervollen Klängen und Gesängen echter Volksmusik", erklärt der Autor, der auch schon für nächstes Jahr haufenweise Ideen und Pläne im Kopf hat.
Weitere Highlights der diesjährigen Theaterfestival-Saison sind noch die Freilufttheater-Eigenproduktion "Gilfert" nach Munde von Felix Mitterer, unter der Regie von Klaus Rohrmoser; "Jedermann Reloaded" mit Philipp Hochmair und "Die Elektrohand Gottes" sowie zwei Musiktheater-Produktionen und ein Special mit Nikolaus Habjan.

Ludwig Rainer und seine stillen Nächte

Donnerstag, 02 Juli 2015
Freigegeben in Termine & Kultur
Zum 5. Jubiläum des Theaterfestivals Steudltenn gibt es heuer eine ganz besondere Uraufführung.

UDERNS „Die stillen Nächte des Ludwig Rainer“ von Hakon Hirzenberger erzählt vom abenteuerlichen Leben der schillernd-sten Figur der berühmten Rainersänger. Es ist die Geschichte des ersten Musikproduzenten, seiner finanziellen wie organisatorischen Kämpfe und seines ungebrochenen Mutes, seinen eigenen Weg zu gehen. Auf seinem eigenen Grabstein in Achenkirch steht geschrieben: „Ausgelitten, ausgerungen, viel gereist und viel gesungen.“
ROKU: „Wie kamen Sie auf die Idee zu diesem Stück?“
Hakon: „Vor einigen Jahren bin ich per Zufall über die Biographie von Ludwig Rainer gestolpert. Sie hat mich sofort begeistert und fasziniert und es hat mich erstaunt, dass dieses aufregende Leben noch nie theatralisch oder filmisch behandelt wurde. Insofern ist der Gedanke jahrelang in mir gereift und endlich war es mir möglich, diese Geschichte auf Papier zu bringen.“
ROKU: „Gibt es Parallelen zwischen Ludwig Rainer und der heutigen Musikbranche?“
Hakon: „Durchaus, der 1821 in Fügen geborene Sänger lebte das Leben eines Rockstars on Tour mit allen Klischees, die dazugehören. Nach schwerer Kindheit brach er bereits in jungen Jahren auf, um die Welt mit seiner Musik zu erobern. Damals waren die Charts die verkauften Notenblätter. Ludwig Rainer war die Nr.1 von Amerika. Das Stück ist ein packendes Märchen über einen außergewöhnlichen Menschen, eine Zeitreise in ein altes Europa begleitet von authentischer Volksmusik, die live von Zillertaler Sängern präsentiert wird.“
ROKU: „Wie wichtig sind Uraufführung für den Steudltenn?“
Hakon: Extrem wichtig. Das Theater stirbt, wenn es sich nicht täglich in neuen Geschichten erfindet.“
ROKU: „Danke für das Gespräch!“
Termine: 22. Juli (Premiere), 23., 25., 29., 30, 31. Juli und 1. August, jeweils um 20:00 Uhr.
© Rofankurier