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Wieder eine Anzeige in Jenbach: Bauamts-Leiter Christian Wirtenberger hat die Polizei gerufen: Der Nachbar hätte auf ihn geschossen, postet er in Facebook. Die Ermittlungen wurden mittlerweile eingestellt. Der Angezeigte wehrt sich jetzt gegen diese, wie er sagt „Rufschädigung“.

JENBACH - Kürzlich ging ein Facebook-Eintrag von Bauamtsleiter Christian Wirtenberger im Unterland die Runde. "Der Nachbar schießt hinter mir her und die Polizei tut nichts. Ein Wahnsinn was da abgeht", veröffentlicht Wirtenberger im sozialen Netzwerk. Einige Facebook-Leser zeigen sich in ihrer Reaktion betroffen, erkundigen sich nach seinem Wohl... Auch dem Angezeigten selbst, Heinz Moser, wurde das Posting schließlich zugeschickt. Nun wehrt er sich und schildert dem ROFAN-KURIER seine Version des Herganges.

Streit um bauliche Änderungen

Seit Jahren gäbe es laut Moser Unstimmigkeiten zwischen Wirtenberger und einigen Mitbewohnern des Hauses der Neuen Heimat Tirol, in dem sie gemeinsam leben: Diverse Um- und Zubauten, die Wirtenberger durchgeführt hat, waren bereits Thema im Gemeinderat und brächten manche Nachbarn auf die Palme. Auch die montierten Überwachungs-Kameras ärgern Anrainer wie Heinz Moser, schildert der Angezeigte den Hintergrund des Vorfalls aus seiner Sicht.
Moser erzählt: "Meine Frau war zu Hause und hat gerade gekocht. Ich war mit dem Hund im Wohnzimmer und hab aus dem Fenster geschaut. Da geht der Wirtenberger mit seinem riesigen Hund vor meinem Fenster vorbei... Plötzlich macht es einen Schnall auf der Baustell hinter dem Haus und sein Hund geht durch! Man könnte sagen: Da ist dann der Hund mit dem Wirtenberger spazieren gegangen. Ja, was soll  ich sagen... Ich hab ihn ausgelacht! Vielleicht hat er das mitbekommen...", sagt Moser.
Wirtenberger sei danach weitergegangen, ein paar Meter weiter weg stehengeblieben und hätte telefoniert. Keine 15 Minuten später trifft die Polizei ein. "Zuerst haben die Polizisten mit dem Wirtenberger gesprochen, dann sind sie zu meiner Tür gekommen und haben gefragt, ob sie mal raufkommen dürfen...", schildert Moser.

Polizei informiert Moser

In der Wohnung informieren die Beamten Heinz Moser, worüber sein Nachbar, Wirtenberger, mit ihnen gesprochen hat:  "Sie sagten, dass Wirtenberger gerade angezeigt hat, ich hätte auf ihn geschossen! Ich dachte, ich hör nicht richtig...!" In der Wohnung werden Moser und seine Frau genau befragt. Es gibt keinerlei Hinweise auf abgegebene Schüsse... Nach genauer Untersuchung wird nichts Verdächtiges festgestellt. Moser selbst wurde mittlerweile bereits 12 Mal angezeigt. "Das sind teilweise anonyme Sachen – aber ich habe schon eine Ahnung, woher das kommt... Jetzt reicht es mir aber und wegen dieser Rufschädigung werde ich mir einen Anwalt nehmen", sagt Moser.

Christian Wirtenberger im Statement

Das besagte Facebook-Posting liegt der Redaktion vor.
Auch Ing. Christian Wirtenberger wurde zum geschilderten Fall vom ROFAN-KURIER um eine Stellungnahme gebeten.
Er teilt mit, er wolle dazu öffentlich nicht mehr sagen, außer, dass er Angst um sein Leben hätte. Zum Posting, dass die Polizei "nichts tut", räumt er ein: "Die Polizei war vor Ort und hat auch nachgesehen."

Wallner: "Lasse das Facebook-Posting online"

Dienstag, 03 Oktober 2017
Freigegeben in Politik
Das Facebook-Posting von Jenbachs Bürgermeister Dietmar Wallner (ÖVP) zur "naiven Sicherheitspolitik" in Österreich, sorgte Anfang September für Aufsehen. Im ROFAN-KURIER erklärt Wallner seine Beweggründe und dass dieses Posting "online bleibt".

Jenbach - Der ROFAN-KURIER hat mit Dietmar Wallner über sein umstrittenes Facebook-Posting gesprochen. Wallner dazu: "Im Nachhinein ist man immer klüger... Ich wollte hier sicher nicht alle Asylwerber über einen Kamm scheren und als Terroristen hinstellen. Aber die Problematik ist: Es kommen auch viele Leute zu uns, die mit unseren Werten nichts anfangen können. Und ich finde es bedenklich, dass viele Frauen im öffentlichen Raum Angst haben und sich zu bestimmten Zeiten gar nicht mehr auf die Straße trauen."
RoKu: "Das Posting steht noch immer auf Deiner Facebook-Seite. Wird es noch gelöscht?"
Dietmar Wallner: "Diese Formulierung war nicht gut gewählt. Aber das Posting bleibt online. Ich habe dazu auch schon Stellung genommen und online erklärt was ich eigentlich gemeint habe."

RoKu: "Welche Reaktionen hat das Posting ausgelöst?"
Wallner: "Neben Kritik habe ich danach, durch die Berichterstattung in den Medien, sehr viele Mails und SMS bekommen, gerade von Frauen, die mir mitteilen, dass ihr subjektives Sicherheits-Gefühl stark gelitten hat. Damit man das wieder verbessern kann, müssten alle Gebietskörperschaften – also Gemeinden, Land und Bund – zusammenarbeiten. Das ist ein Problem, mit dem man sich auch politisch auseinandersetzen wird müssen."

RoKu: "Warum kann die Gemeinde hier nichts tun?"
Wallner: "Das Problem ist das Sicherheits-Polizei-Gesetz. Wir wollten in Jenbach bereits einen Gemeinde-Wachkörper schaffen mit drei Mitarbeitern. Aber man muss mindestens 10 Mitarbeiter haben. Sonst geht das nicht. Und Gemeinden dürfen so einen Wachkörper auch nicht gemeinsam schaffen. Dieses Gesetz muss dringend verbessert werden."

Wallner geht davon aus, dass die Polizei selbst zu wenig Personal hat, um die Sicherheit in den Dörfern durch Fußstreifen wieder mehr zu signalisieren. Hier könnte ein Gemeinde-Wachkörper einspringen.

Posting Thema bei Sitzung

Bei der Gemeinderatssitzung im September wurde Wallner für das Posting kritisiert. GR Daniela Heiß (SPÖ Jenbach) fühle sich nicht unsicherer als vor 20 Jahren. GR Barbara Wildauer mahnt zur Vorsicht bei der Verwendung von Sozialen Medien. (cm)

Anonymous erklärt IS den Krieg!

Donnerstag, 05 März 2015
Freigegeben in International
Das Hacker-Netzwerk „Anonymous“ erklärt dem Islamischen Staat (IS) den Krieg. Sie legen ihre Internet-Seiten lahm, löschen ihre Facebook-Accounts und blockieren so deren Kommunikation.

INTERNATIONAL Anonymous ist ein weltweites Netzwerk von Hackern und Computer-Experten. Nach dem Massaker von Frankreich beim Satire-Magazin „Charlie Hebdo“ und den jüngsten Mord-Videos im Internet, hat Anonymous angekündigt, den IS im Netz anzugreifen.
Nach einem Intro, das für jeden Spielberg-Film tauglich wäre, erklären die Hacker in ihrer Botschaft: „Wir sind Moslems, Christen, Juden. Wir kommen aus allen Rassen, Ländern, Religionen. Wir sind arm oder reich. Wir sind vereint als eins, geteilt durch Null. Wir sind Anonymous…“ Bereits im Jänner hat Anonymous erklärt, die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) angreifen zu wollen. Nun schlagen die Netz-Aktivisten zu.

Über 800 Accounts gelöscht

Über 800 Accounts und Seiten, die dem IS-Netzwerk zugeschrieben wurden, hat das Hacker-Netzwerk gelöscht oder stillgelegt.
Und die Hacker fahren fort: „ISIS, wir sind Anonymous. Wir sind eine Legion. Wir vergeben nicht, wir vergessen nicht. Erwartet uns!“
Direkt unter dem Anonymous- Video  findet sich ein Link zu einer Liste aller von den Hackern aus dem Netz gefegten IS-Accounts in den sozialen Netzwerken. Insgesamt gut 800 Accounts von Mitgliedern und Sympathisanten des IS haben die Netzaktivisten aus dem Internet gelöscht.


George Orwell: 1984 ist heute!

Mittwoch, 03 Juli 2013
Freigegeben in International
Seit Jahren warnen paranoide Verschwörungs-Theoretiker vor „Big Brother“ im Netz und am Telefon. Nach den Enthüllungen des Ex-NSA-Mannes Edward Snowden ist es wohl noch viel schlimmer: Alles wird gespeichert. Wirklich alles. Und es wird auch daran gearbeitet, all diese Daten auszuwerten...

INTERNATIONAL (cm) Da müssen wir uns wohl bei jedem Verschwörungs-Theoretiker entschuldigen, falls wir ihn bislang belächelt haben: Es wird wirklich alles abgehört und alles überwacht.
Jedes Mail, jedes Fax, jedes Telefongespräch, jede Internet-Aktivität, jeder Facebook-Eintrag... Die NSA („National Security Agency“)  und andere Geheimdienste speichern alles.
Und offenbar sind mehrere 100.000 Menschen weltweit damit beschäftigt, unsere Telefondaten auszuwerten!

Georg Orwell: 1984 ist heute

Von 1946 bis 1948 hat der britische Schriftsteller George Orwell seinen düsteren Zukunfts-Roman „1984“ geschrieben, in dem ein totalitärer Überwachungs- und Präventionsstaat im Jahre 1984 dargestellt wird. Die Hauptfigur, Winston Smith, möchte trotz der allgegenwärtigen Überwachung seine Privatsphäre sichern und gerät dadurch in Konflikt mit dem System, das ihm daraufhin eine Gehirnwäsche verpasst.
Der Roman wird oft dann zitiert oder der Name Orwell genannt, wenn es darum geht, staatliche Überwachungsmaßnahmen kritisch zu kommentieren oder auf Tendenzen zu einem Überwachungsstaat hinzuweisen.

Snowden-Leaks

Auf die Veröffentlichungen von Edward Snowden reagiert der Staat Amerika wie ein Hund, der in die Enge getrieben wird: Er beißt zu. Nach anfänglichen Versuchen, den ehemaligen Geheimdienst-Mitarbeiter zu diskreditieren und seine Glaubwürdigkeit zu schwächen und nach einigen holprigen Erklärungs-Versuchen macht man nun das, was man am besten kann: Eine Menschenjagd. Ein Haftbefehl. Die Androhung eines Prozesses wegen Hochverrat. Snowden selbst ist indessen vielleicht schon längst in Ecuador abgetaucht und veröffentlicht scheibchenweise neue Details: Vor wenigen Tagen etwa publizierte er, dass auch der britische Geheimdienst in bisher ungeahntem Ausmaß weltweit Telefon und Internet überwacht.
Der ORF zitiert dabei einige Details aus dem englischen „Guardian“. Der Abhördienst GCHQ (Government Communications Headquarters) könne täglich bis zu 600 Millionen Telefonverbindungen erfassen, zitiert die britische Tageszeitung „Guardian“ den untergetauchten IT-Spezialisten Snowden.
Seit Mai 2012 haben offenbar 300 britische Geheimdienstler mit 250 Mitarbeitern des US-Geheimdienstes NSA die GCHQ-Daten ausgewertet. Neben E-Mails, Einträgen im Sozialen Netzwerk Facebook oder auch Telefongesprächen werden laut „Guardian“ für das britische Spionageprogramm „Tempora“ auch persönliche Informationen der Nutzer gespeichert.  

Transatlantikleitungen werden angezapft

Laut Snowdens Daten sollen offenbar 850.000 NSA-Mitarbeiter und Mitarbeiter privater Firmen mit den gespeicherten Daten arbeiten und Zugang zu den britischen Überwachungsdaten haben.
Die umfassende Überwachungsaktion läuft laut „Guardian“ seit etwa eineinhalb Jahren. Demnach haben die britischen Geheimdienstler direkten Zugang zu den Glasfaserkabeln, über die der transatlantische Datenverkehr läuft. Dabei werden nicht nur die Daten von Briten abgezweigt, sondern aller Internetnutzer weltweit – darunter wohl auch Daten von zahlreichen Österreichern. Alle Nutzungs-Daten von Verdächtigen können gezielt abrufen werden. Ausgespäht würden aber auch völlig unbescholtene Bürger.  600 Millionen Telefonate werden täglich mitgeschnitten und überwacht....
© Rofankurier