A+ A A-
BREITENBACH (klausm) Bis vor vielleicht 20 Jahren von der Öffentlichkeit eher als gemütlicher Seniorensport wahrgenommen, hat sich der Stocksport auf Eis und Asphalt mittlerweile zu einer wirklich dynamischen und attraktiven Sportart entwickelt, immerhin ist der BÖE (Bund Österr. Eis- und Stocksportler) mit 108.000 aktiven Mitgliedern in 1.657 Vereinen der viertstärkste Sportverband in Österreich. Ja und spätestens seit der EV-Angerberg heuer den „Servus-TV Alpenpokal“ gewonnen hat, ist dem Zuschauer klar, dass in dieser Sportart ziemlich viel Spannung steckt, vorausgesetzt, die Veranstalter gestalten die Bewerbe kurzweilig und interessant, wie man beim Alpenpokal-Finale am Weissensee in Kärnten miterleben konnte.

Um nun der Öffentlichkeit verschiedene Stocksport-Aktivitäten für das heurige Jahr vorzustellen, lud der Tiroler Landes Eis- und Stocksportverband (TLEV) am Mittwoch den 05. April zu einem Pressegespräch in’s Stockschützen-Vereinsheim nach Breitenbach. Für den Stocksport kamen seitens des TLEV Vizepräsident Hermann Huber, Jugendfachwart Andi Aberger und für den EV-Angerberg Obmann Anton Bramböck. EV-Angerberg deshalb, weil sich der Verein für die Durchführung des „Damen- und Herren Europacup’s“ der besten Eisstock-Vereinsmannschaften Europas beworben hatte und den Zuschlag für die Ausrichtung bekam. Weil nun eine derartige Großveranstaltung über zwei Wochenenden im Bezirk Kufstein überhaupt nur in der Eisarena Kufstein mit ihren Innen- und Außenbahnen durchführbar ist, kommt auf den EV-Angerberg und die Bezirkshauptstadt eine ziemlich große aber ehrenvolle Aufgabe zu.

Neben großartiger sportlicher Ereignisse wie beispielsweise dem Vereins-Europacup in Kufstein, der Staatsliga mit Tiroler Beteiligung durch den „EV-Angerberg 1“oder dem Start der Bundesliga ebenfalls mit Tiroler Beteiligung durch „EV-Angerberg 2“, „EV-Breitenbach“ und „ESV-Wörgl“, ist der TLEV auch im Hinblick auf seine Nachwuchsarbeit äußerst aktiv.

Jugendfachwart Andi Aberger etwa berichtete, dass es gelingen wird den Stocksport kindergerecht in den regulären neuen Sportunterricht einzubauen. Dazu wurde eigens ein spezieller „Kinder- und Jugendstock“ entwickelt, welcher mit einem Gewicht von nur 2,1kg (statt 4kg für Stöcke in der Klasse U14), mit nur 22cm statt 30 cm Durchmesser und einer Höhe von nur 23cm statt 30cm zum Einsatz kommt. Damit nun der Stocksport in den Schulbetrieb passt und in Turnhallen verwendet werden kann, weist der Kinder- und Jugendstock statt der bekannten Laufsohle eine Filzauflage auf, dadurch kaum mehr zu hören ist, weiters durch Verzicht auf Metall keine Spuren auf Parkettböden, etc. hinterlässt und auch eventuelle Verletzungsgefahren extrem minimiert. Alle diese Umstände sollten künftig die Lust und Freude auf etwas Neues im Schulsport wecken. Also insgesamt viel los bei den Stocksportlern.

Zum Abschluss noch eine interessante Information zum Eis- und Stocksport in Tirol: Von 60 Tiroler Sportarten stehen von der Anzahl der Vereine her die 111 Tiroler Eis- und Stocksportvereine hinter Skilauf (240), Fußball (164), Schießsport (158) und Tennis (128) an der fünften Stelle.

Ricarda Haaser: Neue Tiroler Weltcup-Hoffnung

Montag, 02 November 2015
Freigegeben in Sport
Ricarda Haaser vom SV Achensee startet ab der Saison 2015/16 für den ÖSV beim alpinen Skiweltcup. Vergangene Saison gewann die Achentalerin die Europacup-Gesamtwertung und wurde 1. im Riesenslalom.

MAURACH (eh) Der ROFAN-KURIER hat die junge Sportlerin zum Interview gebeten.
ROKU: „Wie war die Saison 2014/15 rückblickend für dich?“
HAASER: „Sehr gut! Ich konnte im November sofort mit starken Ergebnissen starten. Bis zu meiner Knöchelverletzung im Februar ging es hervorragend weiter. Leider war damit die Saison für mich vorzeitig beendet.“

ROKU: „Worauf führst du deine guten Erbenisse zurück?“
HAASER: „Im Herbst 2015 konnte ich bereits sehr gute Trainingsleistungen zeigen, hatte es allerdings durch die hohe Startnummer oftmals schwer im Rennen. Darum setzte ich beim ersten Rennen vergangene Saison alles auf eine Karte und wurde auf Anhieb Zweite.“

ROKU: „Was waren für dich die größten Erfolge?“
HAASER: „In jedem Fall die drei Siege im Europacup und der Gewinn der Gesamtwertung, sowie auch die Disziplinen-Wertung im Riesenslalom. Elf Rennen lang musste ich aufgrund meiner Verletzung pausieren. Trotzdem gelang es keiner Konkurrentin, zu mir aufzuschließen!“

ROKU: „Wie ist es, wenn man auf einmal mit den früheren Vorbildern zusammen trainiert und auch Rennen bestreitet?“
HAASER: „Für mich sind es immer noch Vorbilder. Ich schaue nach wie vor zu ihnen auf und versuche, mir einiges abzuschauen.“
ROKU: „Wie geht es in der Saison 2015/16 weiter?“
HAASER: „Jetzt bin ich in der Weltcup-Technikmannschaft und absolviere Trainingseinheiten im Slalom und Riesentorlauf. Ich werde auch in diesen Disziplinen in der kommenden Saison im Weltcup starten.“

ROKU: „Sind das deine zwei Lieblingsdisziplinen?“
HAASER: „(Lacht) Die wechseln immer. Das hängt davon ab, in welcher ich gerade gut bin. Ja, grundsätzlich sind das meine zwei Lieblingsdisziplinen.“

ROKU: „Welche Erwartungen hast du für deine erste Weltcup-Saison?“
HAASER: „Ich schaue von Rennen zu Rennen wie es mir geht. Bei den Rennen selbst möchte ich im ersten Durchgang in die Top 30 fahren und mich im zweiten Lauf verbessern.“
ROKU: „Alles Gute!“

© Rofankurier