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EURO wird weltweit als Bargeld gehortet

Freitag, 25 August 2017
Freigegeben in Wissenschaft
Der EURO erfreut sich als Bargeld großer Beliebtheit. Die Ausgabe von Scheinen und Münzen steigt seit Jahren deutlich. Inzwischen werden fast so viele EUROs von den Banken an den Kunden ausgeteilt wie US DOLLAR.

International - Die deutsche Bundesbank gibt immer mehr Bargeld aus, obwohl immer mehr Menschen bargeldlos zahlen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Carl-Ludwig Thiele, Vorstand der deutschen Bundesbank sagte kürzlich im Tagesspiegel: "Wir hatten in den vergangenen Jahren ein Bargeldwachstum von sechs Prozent pro Jahr. Der EURO ist inzwischen die zweitgrößte Reservewährung der Welt." Rund die Hälfte des ausgegebenen Geldes werde außerhalb der Euro-Zone gehortet. "In Regionen mit weicher Währung und hoher Inflation, wie etwa in Osteuropa, weichen die Leute gern auf den stabilen EURO als Wertaufbewahrungsmittel aus", erklärte Thiele.

1.130 Milliarden EURO vs. 1.460 Milliarden US-DOLLAR

Der EURO komme so immer näher an den US-DOLLAR heran. Ende 2016 hatte das Euro-System 1.130 Milliarden EURO herausgegeben, beim US-DOLLAR, der schon viel länger als der EURO auf dem Finanz-Markt ist, waren es 1.460 Milliarden. Bemerkenswert ist die zunehmende Hortung von Bargeld vor dem Hintergrund der Tatsache, dass sich Vorstöße mehren, die auf eine Zurückdrängung der Bargeldnutzung abzielen.
Die EU-Kommission hatte beispielsweise bereits im vergangenen Jahr die Abschaffung des 500-EURO-Scheins beschlossen. Umfragen zeigen jedoch, dass eine große Mehrheit der Europäer Einschränkungen der Bargeldnutzung ablehnt. Bundesbank-Vorstand Thiele selbst hat aber immer Bargeld dabei: "Bei Beträgen unter 50 EURO zahle ich eher bar", sagte er kürzlich in einem Interview mit den Potsdamer Neuen Nachrichten.
Quelle: deutsche-wirtschafts-nachrichten.de
Ökonomen gehen davon aus, dass die schrittweise Bargeld-Abschaffung "beschlossene Sache" ist. George Orwell würde sich verwundert die Augen reiben: Durch die elektronische Abwicklung aller Transaktionen wären die Möglichkeiten von Spitzel-Diensten wie der NSA abermals massiv gesteigert!

International - In ganz Europa stemmen sich Bürger-Bewegungen gegen die schleichende Abschaffung von Bargeld. Nun will die Europäische Zentralbank (EZB) den 500,- EURO-Schein abschaffen. "Man könne ja auch mit Hundertern bezahlen" wird argumentiert. Suggeriert wird, der Schein sei nur was für Geldwäscher, Terroristen und Verbrecher, die einfach und bequem große Bargeld-Summen transportieren wollen...

Bezahlen mit Bargeld bedeutet jedoch eine gewisse Art von Freiheit und lässt sich nicht nachverfolgen. Bargeld gibt den Menschen die Freiheit, frei zu leben und mit ihrem versteuerten Geld zu kaufen, was sie wollen. Und zwar ohne dass per Knopfdruck alle Bewegungen, Vorlieben und Gewohnheiten ausgewertet werden können. In Österreich finden sich Tendenzen zur  Abschaffung von Bargeld auch in der Steuer-Reform. Demnach dürfen seit 1. Jänner 2016 in der Bauwirtschaft Barzahlungen über 500,- EURO nicht mehr gewinnmindernd abgesetzt werden. Und es ist verboten, in der Bauwirtschaft Löhne in bar auszubezahlen.

Barzahlungen über
1.000 EURO "verboten"

In Österreich kaum vorstellbar zeigen andere EU-Länder bereits deutlich, wohin die Reise geht: Frankreich verbietet Barzahlungen von über 1.000,- EURO. In Italien sind Barzahlungen über 1.000,- EURO bereits seit 2011 verboten, 2013 wurde dort darüber nachgedacht, Barzahlungen über 50,- EURO zu verbieten. Der Transport von über 10.000,- EURO in oder aus der EU muss bereits jetzt mit einem Formular deklariert werden.

Angst vor dem "Take-Out"

Argumente für das Abschaffen des Bargeldes sind unter anderem "die Zeitersparnis" an der Kasse oder die Bekämpfung von Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung. Totale Kontrolle der Bürger ist ein Nebeneffekt. Vermutet wird, dass auch die Angst der Banken vor dem großen "Take-Out" eine Rolle spielt.  Wenn jeder sein Bargeld abhebt (Take-Out), bricht das System zusammen...

Der Münchner Ökonom Gerald Mann geht davon aus, dass eine schrittweise Abschaffung des Bargelds beschlossene Sache ist. Er glaubt, dass die Schulden-Staaten in dieser Maßnahme die Möglichkeit sehen, die Sparer zum Konsum zu zwingen. Die Bargeld-Abschaffung liegt im Trend der Überwachung und Bespitzelung. Es werde ein „gläserner Zahler“ geschaffen, die Möglichkeiten von Spitzel-Diensten wie NSA abermals erheblich gesteigert! (cm)

EURO-Krise: Zeichen stehen auf Entspannung

Mittwoch, 11 September 2013
Freigegeben in International
Alle Zeichen stehen auf Entspannung im Euroraum. Die Kirse scheint vorerst im Griff. Doch negative Bonitätseinstufungen von fast allen Ländern der Europäischen Währungsunion sowie wachsende Verschuldung drücken die Euphorie.

TIROL (bb) „What ever it takes“ waren die Worte, mit denen EZB-Chef Mario Draghi vor knapp dreizehn Monaten die Eurokrise entschärfte und die Finanzmärkte beruhigte. Zu Deutsch: „Was immer nötig ist, werde man tun“.

Euro-Bonds und Krisenländer

Auf den ersten Blick scheint die Zusicherung von Mario Draghi  „alles Nötige” zur Verteidigung des EURO zu tun ein leeres Versprechen zu sein. Zwar hat es zu einem Bondkaufprogramm namens Outright Monetary Transactions (OMT) geführt, dieses wurde aber bisher nicht in Anspruch genommen. Es hat lediglich dazu beigetragen, die Renditen zehnjähriger spanischer Anleihen von ihrem EURO-Ära-Hoch von 7,75 Prozent nach unten zu drücken.
Zudem kriselt es in den einzelnen Euroländern nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch politisch. Die Zukunft der italienischen Regierungskoalition beispielsweise, zu der auch die Partei Popolo della Libertà von Silvio Berlusconi gehört, ist aufgrund der Verurteilung des früheren Ministerpräsidenten ungewiss.  Auch in Spanien steht die Regierung  wegen dem Korruptionsskandal auf wackligen Beinen. Dazu stuft Standard & Poor’s das Land mit der niedrigsten Note der Kategorie Investmentgrade mit negativem Ausblick ein und Fitch Ratings bewertet es mit „BBB”, zwei Stufen über Junk. Unterdessen wird Griechenland vermutlich ein neues Hilfsprogramm benötigen, um seine Schulden in den Griff zu bekommen. Dazu kommt, dass sich die Bereitschaft von Anlegern in diese risikoreichen Länder zu investeieren verschmälert, was wiederum deren wirtschaftlichen Wachstum hemmt.

Kein Comeback der Eurokrise

Negative Bonitätseinstufungen  und steigende Verschuldung gemessen am Bruttoinlandsprodukt fast aller EU-Länder sowie hohe Arbeitslosigkeit in den Mitgliedsstaaten der Währungsunion führen zu Besorgnis über ein Comeback der Eurokrise.
Nichtsdestotrotz stehen die Zeichen auf Enstpannung. Zudem verhindern in Zukunft die getroffenen Maßnahmen der europäischen Staats- und Regierungschefs sowie die Initiativen der EZB und die Entwicklung in Richtung einer Bankenunion, dass einzelne Ereignisse außer Kontrolle geraten. Die gesamte EURO-Zone hat somit wohl die bisher größte Krise ihrer Geschichte überwunden. Zumindest sieht es ganz danach aus.
© Rofankurier