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Kunstpelz? Nein: Tiere töten ist billiger!

Montag, 01 Dezember 2014
Freigegeben in International
Nette Fell-Bommel auf den Mützen, Pelz-Kragen an modischen Winterjacken. Flauschig, nett, synthetisch? Falsch! Fast alle Pelze, die wir momentan an Kleidung sehen, sind echt! In China ist es billiger, echte Tiere zu erschlagen, als Kunstpelz herzustellen.

INTERNATIONAL (cm/ce) In den 80iger und 90iger Jahren hatte die Tierschutz-Bewegung ihren Höhepunkt. Bilder von kleinen Pelztieren mit blutigen Pfoten, die in Draht-Käfigen dahinvegitieren und sich kaum umdrehen können, gingen um die Welt.
„Nur Tiere tragen Pelz!“ Dieser Spruch wurde auf manchen Nerz-Mantel gesprüht... Der Synthetik-Pelz hat die Gewissen der Konsumenten dann beruhigt. Schaut gut aus, aber ohne tote Tiere.
Zurück in die Gegenwart: Pelztiere erschlagen ist wieder „in“. Doch es ist schlimmer geworden.

Tier-Schützer decken auf: Fast jeder Pelz ist echt!
 
Tier-Schützer in Deutschland decken auf: Julia Akra-Laurin, ehrenamtliche Sprecherin der Tierrechtsorganisation „Animals Liberty“, hat nachgewiesen, dass derzeit in Europa fast jeder Pelz auf Kleidungs-Stücken echt ist!
Der Grund: Fast all unsere Kleidung kommt bereits aus China. Dort ist die Arbeit billig und der Tierschutz nicht existent. Es ist günstiger, einem Marderhund, einer Katze oder einem Pudel den Schädel einzuschlagen und den Tieren die Haut abzuziehen, als Kunst-Pelz herzustellen.

„Kosten-optimiert“ werden die Tiere in winzigen Draht-Käfigen gezüchtet, wo sie sich kaum umdrehen können. Am Ende eines qualvollen Lebens erwartet sie ein qualvoller Tod. Manchmal werden die Tiere nicht einmal anständig erschlagen, bevor man ihnen die Haut abzieht.
Laut „Animal Liberty“ wird der Verbraucher darüber nicht ausreichend informiert und flächendeckend getäuscht.
Echtpelzprodukte sind häufig gar nicht oder nur schlecht mit Fantasienamen gekennzeichnet (z.B. „Maopee“, „Genotte“, „Bergkatze“ oder „Gayangi“ für Katzenfell; „Asiatischer Wolf“, „Dogue de Chine“ oder „Loup d`Asie“ für Hundefell).
pelz
Der ROFAN-KURIER hat Julia Akra-Laurien interviewt.
RoKu: „Welche Firmen verkaufen „echte falsche“ Pelze?“
Akra-Laurien: „Wir haben falsche Kunstpelze gefunden bei: Kult, Drogeriemarkt Müller, Tom Tailor, Deichmann, Barts und CMP Campagnolo (Karstadt), Eisbär und einigen No-Name-Marken...“
RoKu: „Wie  kann  der  einzelne überprüfen, ob es sich um einen synthetischen Pelz handelt oder nicht?“
Akra-Laurien: „Das ist für einen Laien ziemlich schwierig, da durch das Gerben und Färben die Echtpelze teilweise so stark bearbeitet sind, dass sie selbst im Labor nicht eindeutig reagieren.“
RoKu: „Was   kann   der  einzelne  Bürger  tun,  um  hier  auf  die  Konzerne einzuwirken?“
Akra-Laurien: „Der Verbraucher hat die Macht! Wenn alle auf Echt- und Kunstpelze verzichten, wird der Markt beeinflusst. Eine sinkende Nachfrage führt zu einem geringeren Angebot. Nur der Konsument hat die Macht, etwas zu bewegen! Wir haben etwa
500 aktive Pelzdetektive in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die uns täglich mit Hinweisen versorgen...“
© Rofankurier