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Chlor-Wasser: Bürger besorgt!

Donnerstag, 11 Dezember 2014
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Immer mehr Kramsacher sind wegen des Chlor-Wassers besorgt.
Wieder erreichte ein Leserbrief einer besorgten Bürgerin die Redaktion.

Unter anderem schreibt die Leserin: "Ich finde es vom ROFAN KURIER super, dass er uns auf dem Laufenden hält. Von der Gemeinde haben wir bis jetzt nicht einmal ein Rundschreiben erhalten. Viele Kramsacher stört der Geruch des Wassers und sie finden das Wasser eklig."

Der vollständige Leserbrief unter: http://www.rofankurier.at/cms/index.php/component/k2/item/2081-kramsacher-trinkwasser-ist-ekelig

Heute Donnerstag, 11. Dezember, findet vormittags dazu eine Sitzung im Kramsacher Gemeindamt statt. Daran nehmen neben dem Bürgermeister auch Mitarbeiter der Wasserrechtsabteilung und eines Hygiene-Instituts teil. Es soll die weitere Vorgehensweise beraten werden. Laut Bgm. Manfred Stöger wird die Quelle entweder saniert, oder sie bekommt einen UV-Anlage zur Abtötung der Bakterien.

In einem Interview mit dem ORF erklärte Stöger: "Als Ursache wurde bei einer Begehung festgestellt, dass Wurzeln in den Quellbereich hineinragen. Durch diese Wurzeln könnten die Bakterien von der Oberfläche und aus dem Boden in das Trinkwasser geraten." Dabei sei nicht auszuschließen, dass das Wurzelwerk von umgelegten Bäumen während des Sturmes in den Quellbereich gedrückt worden seien. Dass die Verunreinigung durch das Ausbringen von Gülle auf den Feldern stammen könnte, schließt Stöger aus.

Kramsach: Trinkwasser war mit Keimen belastet

Montag, 01 Dezember 2014
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Anfang November staunten die Kramsacher Bürger nicht schlecht. Das Trinkwasser der Gemeinde war mit Fäkal-Keimen belastet und musste mit Chlor versetzt werden. Die Ursache ist laut Bürgermeister unklar.

KRAMSACH (ce) Bürgermeister Manfred Stöger (ÖVP) und der Fachmann der ARGE Umwelttechnik, Bernd Jenewein, beruhigen im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER und erklären den Hintergrund: „Der Grenzwert für Bakterien fäkaler Herkunft (E.coli, Enterokokken) ist Null. Anfang des Monats wurde eine sehr geringe Menge dieser Keime im Kramsacher Trinkwasser festgestellt, worauf die Gemeinde sofort reagiert hat.“
Die Desinfektion des Trinkwassers mit Chlor wurde als vorübergehende Maßnahme gesetzt, allerdings für Wochen aufrecht erhalten. Die Dosierung lag im unteren, laut Trinkwasserverordnung zulässigen Bereich bei derzeit 0,3 mg Chlor pro Liter. „Dadurch entstanden leichte Geschmacks- und Geruchsbeeinträchtigungen, die unvermeidbar, jedoch gesundheitlich völlig unbedenklich sind. Wir haben das Wasser so lange mit Chlor versetzt, bis es wieder seine ursprüngliche Qualität hatte. Dazu wurde eine Dosierpumpe im Wasser-Hochbehälter „Pulverer“ installiert. Die entstehenden Kosten – leider können wir die Höhe noch nicht definieren – übernimmt die Gemeinde“, erklärt Bgm. Stöger.

Was war die Ursache?

Im Interview mit dem ROFAN-KURIER erklärt Bgm. Manfred Stöger (ÖVP), man wisse nicht, woher die Fäkalkeime im Trinkwasser kommen: „Die Verunreinigung des Trinkwassers kann auch durch die schweren Stürme verursacht worden sein, hier in Kramsach handelt es sich meines Wissens um das erste Mal, dass so etwas passiert ist. Ein vermehrtes Auftreten von Durchfallerkrankungen liegt nicht vor.“
Teilweise ist die Ursache für Fäkalkeime das Ausbringen von Mist auf Felder in der Nähe eines Quellwasser-Schutzgebietes. Dabei muss der Landwirt die Schutzzone gar nicht verletzten: Starker Regen genügt oft, um die Keime direkt in den Quellbereich zu schwemmen.

Trinkwasser wieder rein

Sachberarbeiter Markus Haid vom Referat Umweltschutz/Wasserrecht der BH Kufstein bestätigt kurz vor Reaktionsschluss, dass die Chlorierung des Wassers eingestellt wurde und das Wasser wieder rein ist. „Uns liegen jetzt alle Befunde bis zur Monatsmitte vor. Es waren nur sehr geringe Belastungen gemessen worden, laut Amtsarzt hat nie eine gesundheitliche Belastung bestanden. Die Gemeinde hat mit den Sofortmaßnahmen richtig reagiert“, erklärt Markus Haid.
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