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Mitte Juni erhielt Radfelds Bürgermeister Mag. Josef Auer einen Brief von einem Anrainer des Islam-Vereinsheims. Im Juli-Gemeinderat wurde der Brief unter Ausschluss der Öffentlichkeit behandelt. Schon vorher hatte Bgm. Auer den Brief samt Name und Adresse des Absenders an den Verein weitergeleitet...

Radfeld - Bei der Gemeinderatssitzung in Radfeld am Donnerstag, 13. Juli, kam ein Brief eines Gemeindebürgers (Name der Redaktion bekannt) zur Sprache. Dieser Brief listet etliche Beschwerdepunkte des Anrainers zum Verein "Österreichisch Islamische Föderation, Zweigverein Brixlegg" in Radfeld auf. Mitglieder würden die Geschwindigkeitsbeschränkung nicht einhalten, was die Kinder in der Straße gefährde. Privatgrundstücke würden unerlaubt betreten oder beparkt und es gäbe teilweise Geschrei bis in die Nacht: Der Verfasser beschwert sich auch über "weggeworfenen Müll" und Lärm...

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit

Im öffentlichen Teil der Gemeinderats-Sitzung schilderte Bgm. Josef Auer (ZUKUNFT FÜR RADFELD) ein Treffen am Samstag, 8. Juli, zwischen Anwohnern, Gemeindevertretern und Vereinsvertretern. Danach formulierte er Punkte, die das Zusammenleben zwischen Verein und Anwohnern verbessern sollen: So werden in Zukunft die Anrainer über größere Veranstaltungen informiert. Sie bekommen einen Ansprechpartner im Verein. Die Gemeinde erhält einen Überblick über die Veranstaltungen des Vereins. Der Verein muss der Gemeinde mitteilen, auf welchen Grundstücken Fahrzeuge bei größeren Veranstaltungen geparkt werden dürfen. Auf dem Schotterweg zur Einfahrt des Vereinsgeländes wird ein Schweller aufgestellt. "Es soll allen vermittelt und vorgelebt werden, dass man sich mit gegenseitigem Respekt begegnen soll", sagte Bgm. Auer während der GR-Sitzung. Der Verfasser der Beschwerde ist mit den besprochenen Punkten weitestgehend zufrieden: "Ich hoffe nur, dass die Punkte in nächster Zeit umgesetzt werden", sagt er im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER. Die Details des Briefes, den Bürgermeister Auer als "etwas rassistisch" bezeichnet, wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit besprochen.

Vorgeschichte des Briefes

Zwischen dem Treffen vom 8. Juli, und der Gemeinderatssitzung meldete sich der Verfasser des Briefes bei der ROFAN-KURIER Redaktion. Er wunderte sich, dass bei dem Treffen die Vertreter des Vereines "Österreichisch Islamische Föderation, Zweigverein Brixlegg" den Brief mit seinem Namen, seiner Adresse und auch seiner Handynummer schon in der Hand hatten. "Ich habe den Brief, nur an den Bürgermeister per E-Mail geschickt", sagte er. Bgm. Auer dazu: "Ich habe den Brief an den Verein weitergeleitet, damit sie die Vorwürfe kennen. Der Verfasser hat ja nirgends dazu geschrieben, dass ich den Brief nicht weiterleiten darf. Außerdem, wenn er den Brief an den Gemeinderat schickt und will, dass der Brief besprochen wird, ist der Brief öffentlich." (mk)
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