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Ein Jahr lang ermittelte die Staatsanwaltschaft zu den Grundstücks-Käufen in Buch. Das Ergebnis: Die strafrechtlichen Ermittlungen gegen Otto Mauracher wurden eingestellt. Nun liegt auch das Ergebnis zur angeblichen Trinkwasser-Gefährdung vor: Verfahren ebenfalls eingestellt.

TIROL/BUCH in TIROL - Im Vorjahr gab es anonyme Anzeigen gegen Alt-Bürgermeister Otto Mauracher von Buch: Er hätte sein Amt als Bürgermeister missbraucht um seiner Frau damit günstige Grundstücks-Preise zu sichern. Die Staatsanwaltschaft hat schließlich mit einem Ermittlungs-Verfahren begonnen, das heuer abgeschlossen wurde. Alt-Bürgermeister Otto Mauracher dazu: "Man muss sich das vorstellen! Da waren haarsträubende Dinge dabei – und ich konnte mich nicht wehren, weil es ein laufendes Verfahren war. Und wie es meiner Familie dabei gegangen ist, meinen Kindern..."

Ermittlungen eingestellt

Im Frühjahr wurden die Ermittlungen wegen "betrugsrelevanter Täuschung" und wegen "Drohung mit einem Vermögens-Schaden" dann schließlich eingestellt. Gegenstand der Untersuchungen waren drei Grundstücks-Käufe durch die Frau des Alt-Bürgermeisters. Mauracher erklärt dazu: "Alle Grundbesitzer wurden vorgeladen und befragt, ob ich sie irgendwie unter Druck gesetzt hätte und alle haben ausgesagt, dass dem nicht so war." Laut Mauracher seien alle Käufe korrekt und am freien Markt abgewickelt worden.
Rechtsanwalt Dr. Uwe Foidl bestätigt: "Alle diese strafrechtlichen Ermittlungsverfahren gegen meinen Mandanten wurden eingestellt."

Keine "Vergiftung" der Bürger

Auch wegen Gefährdung der Bevölkerung durch das Trinkwasser wurden der Alt- Bürgermeister und sein damaliger Vize, Walter Wallner, angezeigt.
Zum Hintergrund: Vor etwa 20 Jahren hat die Behörde die Grenzwerte für Antimon im Trinkwasser um die Hälfte gesenkt. Viele Quellen, die zuvor Jahrhunderte lang als Trinkwasser genutzt wurden, waren dann für die Wasser-Versorgung nicht mehr zugelassen. In Buch war davon die "Blaikner-Quelle" betroffen. Sie wurde noch bis 2000 offiziell als Trinkwasser genutzt.
Etwa fünf Mal hat die Gemeinde Buch in der 14-jährigen Amtszeit von Mauracher und Wallner das Wasser der Blaikner-Quelle danach noch in kleinen Mengen dem Trinkwasser zugeleitet: Nämlich dann, wenn es irgendwo technische Probleme mit den Leitungen oder mit den Pumpen beim Tiefbrunnen gab.
Die Anzeige gegen Mauracher und Wallner lautete sinngemäß auf "fahrlässige Beeinträchtigung der Umwelt" mit Gefahr für Leben und Gesundheit.
Dazu Alt-Vize Walter Wallner: "Jetzt wurde auch dieses Verfahren eingestellt. Es kam auch hier nicht einmal zu einer Anklage. Die Staatsanwaltschaft kommt zum Schluss, dass die geringe Beimengung des Wassers der Blaikner-Quelle keinerlei Gefahr für die Gesundheit oder die Sicherheit der Bürger war!"

Beweise für Identität der anonymen Anzeiger!

Mauracher und Wallner können nun alle Akten aus den Verfahren einsehen und haben ebenfalls "Ermittlungen" angestellt.
Sie kommen zum Ergebnis: "Wir wissen jetzt zweifelsfrei und beweisbar, WER all die Anzeigen und Vorwürfe der letzten Jahre unter dem Deckmantel der Anonymität eingebracht hat! Diese Beweise wollen wir der Bevölkerung in absehbarer Zeit, vielleicht noch dieses Jahr, in einem geeigneten Rahmen präsentieren und wir werden auch zeigen, mit welcher Niedertracht hier gearbeitet wurde...!"
Im ROFAN-KURIER-Interview wollten Otto Mauracher und Walter Wallner allerdings noch keine Hinweise geben...

Buch: Löst sich Gemeinderat auf?

Donnerstag, 15 März 2018
Freigegeben in Politik
Am kommenden Montag, 19. März 2018, löst sich (wahrscheinlich) der Gemeinderat in Buch in Tirol auf!  8 Gemeinderäte und 2 Ersatz-Gemeinderäte haben einen Mandats-Verzicht eingereicht. Bürgermeisterin Marion Wex könnte aber mit einem "Umfaller" weiterarbeiten.

BUCH - Noch 2017 wurde Marion Wex mit den Stimmen der Freien Bürgerliste Buch, FBL (diese hat mit 9 Mandaten die Mehrheit im Gemeinderat von Buch) zur Bürgermeisterin gewählt. Im Schreiben der FBL an die BH Schwaz heißt es nun aber: "Nach mehreren Monaten müssen wir leider feststellen, dass die Art und Weise ihrer Arbeit von uns nicht länger mitgetragen werden kann." Der politische Alltag sei geprägt von Hetzkampagnen, Misstrauen, Schuldzuweisungen, anonymen Strafanzeigen und Beschuldigungen gegen den gesamten Gemeinderat.
Die Entwicklung, die jetzt zum Zurücklegen der Mandate führt, habe u.a. mit der Kündigungs-Welle von Bediensteten im Gemeindeamt den Anfang genommen. Die Freie Bürgerliste Buch (FBL) sieht den Grund dafür im autoritären Führungs-Stil der Bürgermeisterin sowie in den permanenten Streitereien im Gemeinderat und in den diversen Anzeigen, die (laut FBL) teils auch von der Bürgermeisterin gegen die FBL eingebracht wurden, hauptsächlich gegen Ex-Bürgermeister Otto Mauracher und gegen Vize-Bürgermeister Walter Wallner.

FBL: Einziger Weg ist Neuwahl!

"Wir sehen die Gemeindestruktur durch die Kündigungen geschwächt. Und durch diese Welle an Anzeigen und anonymen Beschuldigungen, teils durch die Bürgermeisterin selber, ist die Zusammenarbeit einfach nicht mehr möglich! Eine Neuwahl ist der einzige Weg und die fairste Lösung. Die Bevölkerung braucht die Möglichkeit, zu entscheiden und diese Situation neu zu bewerten", erklärt Vize-Bürgermeister Wallner im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER. Wallner erläutert weiter: "Wir haben 14 Jahre lang gut gewirtschaftet, die Gemeinde steht sehr gut da. Aber wir wollen nicht weiter zusehen, wie die Bevölkerung angelogen wird und immer wieder anonyme Anzeigen, Flugblätter und Hetz-Kampagnen stattfinden…"
In 4 bis 8 Wochen könnte man laut Vize-Bürgermeister Wallner neu wählen. Bei der BH Schwaz wurde der Mandats-Verzicht bereits am Montag, 12. März, eingereicht, am kommenden Montag, 19. März, wird der Verzicht rechtskräftig.

Wex: "Neuwahl kein Thema"
Rechnet Bürgermeisterin mit "Umfaller"?


Der ROFAN-KURIER hat dazu mit Bürgermeisterin Marion Wex gesprochen. Sie sieht die Sache völlig anders: "Das ist schade. Ich hätte mir schon erwartet, dass wir diese Gemeinderats-Periode fertig machen, das wäre die Pflicht eines Gemeinderates. Und ich habe keine Anzeigen gegen Wallner und Mauracher eigenbracht. Aber es wurden gegen mich Anzeigen eingebracht. Zu den Kündigungen bei den Gemeinde-Bediensteten sage ich: Der Bauhof hat noch unter Führung von Otto Mauracher gekündigt. Im Gemeindeamt hat es zwei Kündigungen gegeben während meiner Zeit, das stimmt. Aber hier hat es von mir Richtigstellungen gegeben im Rechnungs-Bereich und bezüglich Meldeamt … hier müssen wir auch eine Betriebskostenabrechnung berichtigen. Aber mit meinem Führungs-Stil hat das nichts tun, da kann man jederzeit die anderen Mitarbeiter fragen. Außerdem hat sich ein Mitarbeiter beruflich verbessert."
Auf die Frage nach den Neuwahlen sagt Bgm. Marion Wex: "Eine Neuwahl und die Auflösung des Gemeinderates ist für mich derzeit kein Thema, weil der Gemeinderat nach wie vor handlungs- und beschlussfähig ist."
Auf die Frage, wie das möglich ist, wenn 8 Gemeinderate auf das Mandat verzichten – und noch 7 Gemeinderäte übrig bleiben (dies würde ein Auflösung bedingen), antwortet die Bürgermeisterin:
"Das möchte ich jetzt nicht beantworten, ich kann es aber nach Ablauf der Frist am Dienstag, 20. März, beantworten."
Funktionieren würde ein "weiter-regieren" ohne Neuwahl - trotz Mandatsverzicht von 8 Gemeinderäten nur mit einem "Umfaller", also wenn einer der Gemeinderäte seinen Mandats-Verzicht noch zurückzieht.

Keine Neuwahlen!

Nach Ablauf der Frist besteht der Gemeinderat immernoch. "Der Gemeinderat ist weiterhin arbeits- und beschlussfähig. Es sind mehr als die Hälfte der Gemeinderäte verblieben. Es kommt zu keinen Neuwahlen", erklärt Bürgemeisterin Marion Wex auf Anfrage des ROFAN-KURIER. Neben Johannes Röck, der den Rücktritt nicht unterschrieb, wurde die Unterschrift von GR Helmut Furtner zurückgezogen. Somit bleiben acht gewählt Vertreter im Bucher Gemeinderat.
Das weitere Statement von Bgm. Marion Wex: "Das hat nichts mit Machtgier und Selbstbedienungsladen zu tun (wie Wallner in der TT zitiert wurde). Wir sind alle für eine Periode gewählte Gemeindevertreter und es ist unsere Pflicht unser Amt auszuüben. Es ist kein Geheimnis, dass es in der Gemeinde Bereiche gibt, zu denen es im Gemeinderat unterschiedliche Ansichten gibt. Meiner Ansicht nach gehört aber auch das zur Aufgabe eines gewählten Gemeinderates dazu, nämlich auch kontroversielle Themen auf sachlicher Ebene zu diskutieren und einen gemeinsamen Konsens zu suchen. Ich bin überzeugt, dass das nach wie vor möglich gewesen wäre und finde es schade, dass das offenbar manche anders sehen."
Also: Keine Neuwahlen dank "Rücktritt vom Rücktritt"!


Das Bucher Trinkwasser ist sauber, doch wurde in den letzten Jahren bei Wasserknappheit immer wieder antimon-haltiges Wasser in das Trinkwasser eingeleitet. Dieses Problem will die Gemeinde nun aus der Welt schaffen. Auch mit Hilfe einer Bundesförderung...

BUCH - Ab Oktober tritt in Buch eine neue Wasser-Steuer in Kraft. Statt bisher 42 Cent pro Kubikmeter müssen die Bucher Bürger zukünftig 94 Cent pro Kubikmeter bezahlen. Der Beschluss im Gemeinde-Rat war einstimmig – sowohl FÜR BUCH als auch die FREIE BÜRGERLISTE BUCH stimmten dafür. Der Grund: In Buch muss die Wasserversorgung teilweise neu aufgestellt werden und mit den 'alten' Gebühren hätte für die Gemeinde keine Bundesförderung herausgeschaut. "Alles, was mit Wasser zu tun hat, ist durch die Erhöhung förderungsfähig", erklärte Bgm. Marion Wex (FÜR BUCH). Sie rechnet mit etwa 120.000,– EURO an Bundesförderung. Geld, das in Buch dringend gebraucht wird.

Bgm. Wex: "Sauberes, geprüftes Wasser"

"Die Bucher Bürger bekommen auch jetzt geprüftes und sauberes Wasser", sagt Wex im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER.
Vor einiger Zeit wurde bekannt, dass Wasser aus der Blaikner-Quelle zu Spitzenzeiten in das Bucher Trinkwasser eingespeist wurde – das Wasser aus dieser Quelle hat den Antimon-Grenzwert 5 Mikrogramm pro Liter weit überschritten, außerdem wurden im August 2017 Choli- und Fäkalbakterien darin gefunden. Bei der Jänner-GR-Sitzung wurde erklärt, dass das Bucher Trinkwasser nicht schlecht sei. Aber der Bucher Tiefbrunnen hat erhöhte Antimon-Werte – das Trinkwasser ist aber unter dem Grenzwert 5. Laut Bürgermeisterin hat das Trinkwasser in Buch ungefähr 4,7 bis 4,8 Mikrogramm Antimon pro Liter.
Antimon ist ein chemisches Element, das in der Natur vorkommt. 2001 wurde ein Grenzwert von zehn Mikrogram pro Liter festgelegt. Dieser wurde im Dezember 2003 auf fünf herabgesetzt. In Österreich gelten aber sehr strenge Grenzwerte – für die WHO ist ein Grenzwert von 20 Mikrogramm pro Liter akzeptabel. Laut Landessanitätsdirektion entfaltet Antimon nur bei genügend hoher Konzentrationen toxische Wirkung. Als höchste Dosis gilt gemäß Studien der WHO der Wert von 6 Milligramm pro Kilo Körpergewicht pro Tag. Daraus wurde unter Verwendung eines Sicherheitsfaktors von 1000 eine tolerierbare tägliche Aufnahmemenge von 6 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht für den Menschen abgeleitet.

Quellen-Sanierung oder Wasser aus Jenbach

In Buch wurde als nächster Schritt beim Land Tirol ein Vorprüfungsverfahren in Auftrag gegeben. Dieses soll zeigen, wie man mit der Wasserversorgung umgehen soll, "denn bei Problemen wie Wasserknappheit sitzen wir auf Nadeln", sagt die Bürgermeisterin Wex. Das Vorprüfungsverfahren schlägt zwei mögliche Lösungen vor: Zum einen eine technische Aufbearbeitung der Blaikner-Quelle, zum anderen einen Anschluss an das Wassersystem von Jenbach. Kosten würden beide Versionen ungefähr gleichviel. Das Ergebnis des Vorprüfungsverfahrens wird in der nächsten Gemeinderats-Sitzung von Buch präsentiert. Dass es bald eine Lösung geben muss, zeigte sich kürzlich... Aufgrund eines technischen Defekts war eine Tiefbrunnenpumpe ausgefallen "und um die Wasserversorgung aufrecht zu erhalten mussten wir Wasser einspeisen, sonst hätten wir kein Wasser mehr gehabt", erklärt Bgm. Wex. Das Wasser hat die Gemeinde mittels Milchwagen aus Jenbach geholt. Der Milchwagen war die einzige legale Möglichkeit für Bgm. Wex das Wasser zu transportieren.
Es muss etwas passieren, beim Bucher Trinkwasser... (mk)
Nach Vorwürfen zu Grundstücks-Käufen gab Bgm. Otto Mauracher am 20. März seinen Rücktritt bekannt. Kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt gab er dem ROFAN-KURIER ein Exklusiv-Interview. Er übergibt die Gemeinde "saniert und ohne neue Schulden".

Buch in Tirol - Anlässlich seines Rücktritts traf der ROFAN-KURIER den (ehemaligen) Bürgermeister Otto Mauracher von Buch in Tirol zum Abschieds-Interview. Hier ein Auszug:

RoKu: "Kann der plötzliche Amtsverzicht von Gegnern nicht als Schuld-Eingeständnis interpretiert werden?"
Mauracher: "Nein, das ist ganz sicher kein Schuld-Eingeständnis. Aber ich muss zuerst meine Familie schützen. Es kann nicht sein, dass meine Familien-Mitglieder verfolgt und bedroht werden. Was da im Dorf abgegangen ist und wie man aus der Anonymität meiner Familie zugesetzt hat, können sich Außenstehende nur schwer vorstellen."

RoKu: "Hast Du die Kritik wegen der Grundstücks-Käufe auch direkt bekommen? Hat jemand von der Opposition oder jemand anderer eine Rechtfertigung von Dir verlangt?"
Mauracher: "Nein… ich kann mir zwar denken, wer hinter den Aktionen steckt. Aber hier sind Feiglinge am Werk, die aus dem Schutz der Anonymität auf mich und meine Familie losgegangen sind. Ein gestandener Tiroler kommt selber und sagt, was ihm nicht passt..."

Grundstücks-Geschäfte waren laut Bürgermeister alle rechtens

RoKu: "Was steckt hinter den Grundstücks-Geschäften? Hast Du Dir diesbezüglich etwas vorzuwerfen?"
Mauracher: "Hier ist alles rechtens! Jeder darf Grundstücke kaufen. Und das war auch hier der Fall. Für ein Geschäft braucht es immer einen Käufer und einen Verkäufer, die beide zustimmen. Wenn man jetzt mit 'günstigen Preisen' kommt, muss man auch wissen, dass es hier beispielsweise um ein Hanggrundstück ging, das extrem schwer zu bebauen sein wird und für das es auch keine Zufahrt gab."

RoKu: "Wo siehst Du die Motivation für die Attacken?"
Mauracher: "Politisch konnte niemand etwas gegen mich vorbringen: Wir haben unser Dorf saniert, wir haben 1,1 Millionen EURO Schulden der Vorgänger abgebaut und den Verschuldungs-Grad auf 15% gesenkt! Trotzdem haben wir große Projekte wie Schutzbauten, Wasserversorgung, Volksschul-Sanierung  und das Gehsteig-Projekt OHNE neue Schulden umgesetzt! Aber meine Liste und ich haben einige Dinge geändert: Beispielsweise haben wir angefangen, Arbeiten auszuschreiben, wie es üblich ist. Da kann halt nicht mehr jeder von der Gemeinde verlangen, was er will. Damit tritt man auch dem einen oder anderen auf die Füße, der sich vielleicht bis dahin mit Steuergeld saniert hat."

Vize-Bgm. Walter Wallner übernimmt die Amtsgeschäfte

RoKu: "Wie geht es jetzt in der Gemeinde weiter?"
Mauracher: "Jetzt übernimmt vorerst der Vizebürgermeister die offiziellen Amtsgeschäfte. Dann wird es in absehbarer Zeit eine Bürgermeister-Neuwahl geben müssen… Ich selber werde in dieser Sache sicher noch von mir hören lassen."

RoKu: "Wie schaut Dein Fazit für die Tätigkeit als Bürgermeister aus?"
Mauracher: "Ich war gerne Bürgermeister und habe mich voll für meine Gemeinde  eingesetzt! Der Ort steht heute so gut da, wie nie zuvor! Übernommen habe ich die Gemeinde mit 2 Millionen EURO Schulden. Diese Altlasten des Vorgängers haben wir um 1,1 Mio. EURO reduziert. Wir haben viel umgesetzt, ohne neue Schulden zu machen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Danken möchte ich den Gemeinderäten meiner Liste und allen, die für eine positive Entwicklung der Gemeinde mitgearbeitet haben. Das gilt auch für mein Team im Gemeindeamt."

RoKu: „Danke für das Gespräch."

Die Gemeinde Buch in Tirol hat in den letzten Jahren etliche Groß-Projekte realisiert. (cm)
Die Abwicklung und Verhandlungen rund um das Thema Hochwasser-Schutz und "Rote Zonen" wird die "größte Herausforderung für die Bürgermeister" in der laufenden Gemeinderats-Periode. Davon ist auch Otto Mauracher, Bürgermeister von Buch in Tirol, überzeugt.

Tirol/Buch In einem Interview gibt der Bürgermeister von Buch in Tirol, Otto Mauracher, Einblick in den "Status quo" in Sachen "Hochwasser-Schutz" und "Rote Zonen". Seine Befürchtung: "Ich denke, dass der Bund die 85% der Kosten, die er tragen soll, aufgrund der aktuellen Herausforderungen nicht mehr aufbringen kann! Aber wer soll dann die Schutzprojekte zahlen? Ein Vorfinanzieren können sich die Gemeinden nicht leisten."

Die "Wasser-Parkplätze"

Mauracher verlangt eine faire Lösung bezüglich der – wie er es nennt – "Wasser-Parkplätze".
"Gemeinden, die keine Retentions-Flächen stellen können, müssen auch finanziell eingebunden werden. Vor Bildung von Hochwasser-Schutz-Verbänden ist die Kostenfrage zu klären. Wie werden die Grundeigentümer und Gemeinden entschädigt...?", darüber würde unter den Bürgermeistern diskutiert, sagt Mauracher.

Projekt verändert sich

Laut Mauracher wurde noch vor einem Jahr über 3 Mio. Kubikmeter Wasser gesprochen, die zwischen Schwaz und Münster "gelagert" werden sollten. "Heute sprechen wir nur mehr über 1 Million Kubikmeter. Das ist nur mehr ein Drittel", sagt er. Noch 2015 wurde über ein 100-jähriges Hochwasser gesprochen, laut Mauracher ist das Projekt permanent "im Fluss".

Gemeinden wünschen sich "Ausfallshaftung"

Bgm. Otto Mauracher und andere Bürgermeister wünschen sich  vom Land Tirol eine Ausfalls-Haftung.
"Wenn der Bund aufgrund der Flüchtlings-Kosten seinen Aufgaben finanziell nicht mehr nachkommen kann, können sich die Gemeinden die Hochwasser-Projekte nicht leisten! Wir können das nicht vorfinanzieren. Dann muss das Land einspringen." Der Bund würde immerhin bis zu 85% der Kosten tragen...
Bezüglich seiner Gemeinde sieht Mauracher die Notwendigkeit, auf Infrastruktur wie Fußballplatz, Tiefbrunnen, Schule, Bauhof, Kindergarten und Friedhof Rücksicht zu nehmen. All das liegt in Buch i.T. im Flutungs-Bereich eines 100-jährigen Hochwassers und damit in der "Roten Zone". (cm)
Bürgermeister Otto Mauracher kann seinen Stolz kaum verbergen: Als einer von wenigen Orten in Tirol bietet Buch ab sofort einen digitalen Leitungs-Katasterplan an.

BUCH (ce)  „Ich glaube, das ist ein dorfpolitischer Meilenstein!“, freut sich Bürgermeister Otto Mauracher. Zusammen mit Christian Rissbacher vom Bauhof stellte Mauracher dem ROFAN-KURIER exklusiv die neueste Errungenschaft der Gemeinde vor. „Wir haben alle Leitungen, also Wasser, Strom, TV und Telefon, digital und analog erfasst, punktgenau eingemessen und in den Plan übertragen. Ab sofort kann man sofort sagen, wo welche Leitung liegt. Das ist ein enormer Vorteil!“ beschreibt der Bürgermeister.
Christian Rissbacher weiss, dass es mitunter sehr teuer kommen konnte, wenn man keinen exakten Leitungsplan verwenden kann: „Wenn man früher etwas bauen wollte, musste man sich darauf verlassen, dass sich irgendeiner im Dorf erinnern kann, ob und welche Leitung durch das Grundstück ging. Danach grub man auf, suchte die Leitung. Oft genug musste man das Loch wieder unverrichteter Dinge zuschütten. Damit ist jetzt Schluss.“
Erfassung brauchte 2 Jahre

Die Gemeinde beauftragte zur millimeter-genauen Erfassung der Leitungen ein privates Unternehmen, dass zwei Jahre brauchte um den Plan zu vervollständigen. „Wir stellen den Plan unseren Gemeindebürgern mit einem Bauvorhaben natürlich kostenlos zu Verfügung!“, erklärt Bürgermeister Otto Mauracher. Buch in Tirol verfügt laut Katasterplan über fast 26 Kilometer Hauptwasserleitungen und über mehr als 12 Kilometer Wasser-Hausanschlussleitungen. Dazu kommen 511 Hausanschlussschieber.

Buch schafft Basis für günstigen Wohnraum

Donnerstag, 02 April 2015
Freigegeben in Lokales
Mit dem Ziel, für junge, einheimische Familien leistbaren Wohnraum zu schaffen, hat die Gemeinde Buch in Tirol in den letzten vier Jahren an der Fortschreibung des Raumordnung-Konzeptes gearbeitet.

BUCH (rr) Alle 10 Jahre muss das Raumordnungs-Konzept einer Gemeinde neu erstellt werden. In Buch in Tirol kam bei den aktuellen Ausarbeitungen noch der neue Gefahrenzonenplan dazwischen.
Zudem gibt es oft viele Wünsche für Umwidmungen. Auch der permanenten Steigerung der Grundstücks- und Wohnungspreise sollte mit einem guten Raumordnungs-Konzept entgegen gewirkt werden.
Kürzlich wurde das neue Konzept auch vom Land Tirol genehmigt.
Dazu Bgm. Otto Mauracher: „Wir haben nicht so viel spekulativ gehortetes Bauland wie manch andere Gemeinde. Aber mit den nun freigegebenen Flächen decken wir den Bedarf für die nächsten 10 Jahre leicht.“

Wenn Wiesen oder landwirtschaftliche Flächen ohne Beschränkungen für den Eigentümer in Bauland umgewidmet werden, kann aus dem Eigentümer über Nacht ein Millionär werden.
Aus einem Quadratmeter Feld für 25,- EURO werden so im Handumdrehen 250,- EURO! Um die Preise für junge einheimische Familien dennoch niedrig zu halten, hat man sich in Buch in Tirol der Vertrags-Raumordnung bedient.Dabei wird für den Eigentümer zwar landwirtschaftliche Fläche in Bauland umgewidmet, aber nur, wenn er die Grundstücke zu einem festgesetzten Preis an gemeinnützige Bauträger oder junge heimische Familien abgibt.
So entsteht leistbarer Wohnraum.
Im Juni feierte das Projekt IBBA in Buch in Tirol sein 10-jähriges Bestehen. Anlass genug für den ROFAN-KURIER, dem Vorzeigeprojekt einen Besuch abzustatten.

BUCH (ce) Das Projekt IBBA (Integratives Buntes und Bäuerliches Arbeitsprojekt) ist ein Berufsvorbereitungs-, Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt im landwirtschaftlichen und gärtnerischen Bereich für Jugendliche und junge Erwachsene mit besonderen Bedürfnissen. Die hier beschäftigten Personen sollen lernen und ihre gesammelten Erfahrungen als Sprungbrett in die Arbeitswelt nutzen. DSA Georg Moser erklärt das Prinzip von IBBA: „Wir haben derzeit 14 Jugendliche und junge Erwachsene, die bei uns arbeiten. Einige sind in der „Inneren Gruppe“. Sie kochen und kümmern sich um die Verarbeitung und Vermarktung unsere Produkte. Das sind zum Beispiel Marmeladen, Kompotte, Gewürzsalze, Schneidebretter, Kerzenhalter, Schaf-fleisch und vieles mehr. Die „Außengruppe“ kümmert sich um die Tiere des Schafflerhofes, betreibt Handwerk und Kunsthandwerk sowie kleinere Reparaturen rund um den Hof. Die „Gartengruppe“ bestellt die Äcker, sammelt Kräuter, pflegt die Obstbäume und verrichtet Auftragsarbeiten der Gemeinde oder von Privatpersonen.“ Da viele Jugendliche erst herausfinden müssen, was ihnen gefällt, wechselt die Besetzung der Gruppen in regelmäßigen Abständen. Nur in der Qualifizierungsphase bleiben die Jugendlichen in der passenden Gruppe, um sich auf den Einstieg ins Berufsleben konkret vorzubereiten. „In den vergangenen 10 Jahren konnten über 80 Prozent jener, die bei uns beschäftigt waren, einen dauerhaften Job am normalen Arbeitsmarkt bekommen;  eine stolze Bilanz!“, freut sich Geschäftsführer Moser.

Moderne Urnenstelen in Buch

Montag, 02 Juni 2014
Freigegeben in Lokales
BUCH Für rund 80.000,– EURO stellte die Gemeinde Buch in Tirol im Mai drei neue Stelen für Urnengräber am Friedhof fertig. Die drei, vom Schwazer Steinmetzt Winkler gefertigten Stelen bieten jeweils 24 Urnen Platz, das Fundament für eine vierte Stele wurde schon gelegt. „Auch bei uns nehmen die Feuerbestattungen zu. Es scheint ein Trend der Zeit zu sein, dem wir uns natürlich nicht verschließen wollen“, erklärt Bürgermeister Mauracher die Investition. „Der Bedarf und die Nachfrage sind da, früher waren Feuerbestattungen auch teuer. Durch das Krematorium in der Nähe ist das nicht mehr so. Außerdem ist ein Urnengrab auch in der Erhaltung weniger aufwändig.“
Die EU öffnete mit einer Verordnung aus 2011 die Türen für den „Olivenöl-Betrug“. Seither landen auch minderwertige Öle als „extra vergine“ im Verkaufsregal. Echten Oliven-Bauern stößt dies sauer auf!

EUROPA/BUCH i. T. (aw) Als „extra vergine“ oder „extra nativ“ bezeichnet man ein Olivenöl höchster Qualität. Eine Qualität, die nur dann erreicht wird, wenn die Oliven noch halb- bis gerade reif gepflückt und binnen weniger Stunden ausgepresst werden.

Von wegen „jungfräulich“

In Europa wird bei der Olivenöl-Herstellung jedoch immer häufiger getrickst! Munter wird ein kleiner Teil „echtes, natives“ Olivenöl mit anderen Ölen gestreckt oder minderwertige Ware verarbeitet. „Viele Billighersteller verwenden Netze, um das was auf den Boden fällt zu verwerten. Diese Oliven sind natürlich überreif“, verrät Walter Papek aus Buch in Tirol. Papek bewirtschaftet seit zwölf Jahren eine eigene Oliven-Plantage in Griechenland. Auf einer Fläche von 6.000 m2 besitzt Papek 100 Oliven-Bäume, aus deren Früchten der Bucher pro Jahr etwa 300 bis 400 Liter Öl gewinnt.
Auf der kleinen Plantage wird die Ernte handbearbeitet, es gilt außerdem die Bäume sauber zu halten und das Schnittwerk zu entsorgen. Viel Arbeit für Papek und seine Helfer. Ein Grund, warum sein Olivenöl pro 750 ml 17,– EURO kostet. „Mein Olivenöl ist nur für den Eigenbedarf, doch für gewinnorientierte Oliven-Bauern ist es bei dem Aufwand unmöglich, mit den Preisen der Handelsketten mitzuhalten“, unterstreicht Papek.
Brisant wird die Angelegenheit, wenn das minderwertige Billig-Öl auf eine Stufe mit dem echten „extra vergine“ gestellt wird. Die EU fasste Anfang 2011 nämlich den Beschluss, dass jedes Olivenöl als „extra vergine“ deklariert werden darf, wenn es einen Alkyl-Ester-Wert von 150 mg/kg nicht überschreitet.

Extra minderwertig

Alkyl-Ester sind chemische Verbindungen, die durch fehlerhafte Herstellung oder die Verwendung minderwertiger Früchte im Endprodukt vorkommen. „Es ist erwiesen, dass derartige Öle nur zustande kommen, wenn minderwertige Ware verarbeitet wird“, erklärt der Oliven-Bauer Walter Papek. Denn ein Öl aus frisch gepressten Oliven enthält lediglich 10 bis 15 mg Alkyl-Ester pro Kilogramm. Der Verbraucher hat in dieser Beziehung kaum Vergleichsmöglichkeiten, denn der Alkyl-Ester-Wert muss nicht auf der Inhaltsangabe abgedruckt werden.

EU öffnet Tor für Olivenöl-Betrüger

Vor der EU-Verordnung wurde ein „extra natives“ Olivenöl sensorisch ermittelt. Es musste aus erster Pressung sein und hohe Qualitätsstandards erfüllen. Doch 2011 öffnete die EU allen Olivenöl-Betrügern Tür und Tor. „Es wird quasi zu Beimischungen aufgefordert. Die Bezeichnung ,extra vergine‘ sagt überhaupt nichts mehr aus“, ärgert sich Papek. Die Beweggründe sollen wirtschaftlicher Natur sein. Denn nur so kommt die Handelskette zu überschaubaren Preisen an einen Liter Olivenöl und kann diesen für ein paar EURO an den Verbraucher weiterverkaufen. „Etikettenschwindel“ sagen die einen, „Betrug“ die anderen...
Einige Olivenöl-Experten, aber auch der Kärntner Nationalrats-Abgeordnete Josef Jury machten Landwirtschafts-Minister  Nikolaus Berlakovich bereits auf die Missstände aufmerksam. Der Staat muss sich allerdings den Verordnungen der EU beugen. Der Verbraucher ebenso? „Man kommt als Konsument immer schwerer an das wahre ‚extra vergine‘ ran“, weiß Papek. Eine Senkung des Alkyl-Ester-Wertes auf geforderte 30 mg/kg würde daran wohl nichts ändern. Genauso wenig an der „Geiz ist geil“-Mentalität vieler Verbraucher. Allerdings würde eine Senkung der Bezeichnung „extra vergine“ wieder einen Wert geben und die Ehre vieler Oliven-Bauern wiederherstellen...
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