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Bgm. Bischofer: "Definitiv kein Hallenbad mehr!"

Freitag, 25 August 2017
Freigegeben in Lokales
Es wurde schon lange vermutet, doch nun ist es gewiss: In Alpbach wird das Hallenbad nicht mehr „wiederbelebt“. Eine Machbarkeitsstudie zeigte, dass das Besucher-Potenzial zu gering ist, um das Hallenbad zu betreiben.

Alpbach - Die Firma GMF (Kompetenz für Bäder & Thermen) kam bei der Machbarkeitsstudie über das Alpbacher Hallenbad zu dem Ergebnis, dass der"Eintritt in den über- und regionalen Wettbewerb nicht empfehlenswert ist". In der Studie ist von einem Besucherpotential von 34.000 Besuchern pro Jahr zu lesen. Dieses Ergebnis wurde in der Gemeinderatssitzung im Juli präsentiert. "Es gibt zu viele Hallenbäder im Einzugsbereich: Das WAVE, die Erlebnistherme Fügen und jetzt kommt auch noch das ATOLL am Achensee dazu", sagt Bgm. Markus Bischofer (ÖVP) über den Konkurrenzkampf der Hallenbäder. "Der endgültige Verlust der Infrastruktur schmerzt natürlich sehr...", sagt Bischofer.

Gemeinde will Grundstück "behalten"

Das Grundstück soll aber weiter von der Gemeinde gepachtet werden. Das hat der Gemeinderat einstimmig entschieden. Wie diese weitere Nutzung aber genau aussehen soll, ist noch offen.  Bgm. Bischofer denkt an eine Art Veranstaltungs-Zentrum. Er würde große Festlichkeiten wieder gerne ins Dorf holen, nicht aber als Konkurrenz zur Festhütte Inneralpbach. "Das ist aber nur ein Gedankenanstoß von mir. Ich bin offen für bessere Ideen", sagt er im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER. Dass eine solche Nutzung funktionieren kann, zeigt der Zeitraum während des Europäischen Forum Alpbach. Seit vier Jahren wird in dieser Zeit das Hallenbad für Feiern und als Anlaufstelle für die Studenten genutzt.
Über ein Budget von knapp 6 Mio. EURO verfügt Alpbach heuer. Der Verschuldungs-Grad sinkt heuer auf etwa fünf Prozent.

Alpbach - Ein Freibrief zum Schuldenmachen ist ein niedriger Verschuldungs-Grad nicht. Nur 16% des Budgets sind wirklich flexibel, der Großteil der Summen ist für die Pflichtaufgaben fix verplant“, erklärt dazu Bgm. Markus Bischofer.
Er ist für "enkeltaugliche Budgets", die es auch künftigen Generationen noch ermöglichen, Projekte umzusetzen, ohne die Altlasten der Väter verdauen zu müssen.
Obwohl Alpbach seit Jahren keine neuen Schulden macht, wurden dennoch das Gemeinde-Amt, der neue Sport-Platz, die Schulhaus-Sanierungen und die Arbeiten am Kindergarten umgesetzt. Alpbach geht mit einem ordentlichen Haushalt (OH) von 5,88 Mio. EURO ins aktuelle Jahr. Auch ohne das Jahres-Ergebnis von 2016 verfügt die Gemeinde über frei verfügbare Mittel von 360.000,- EURO.

Ausgaben für die Gemeinde Alpbach

Ausgaben: Der Schulbereich wird die Gemeinde heuer 605.000,- EURO kosten, größte Brocken dabei sind der Kindergarten mit 227.000,- EURO sowie die Volksschule mit 171.000,- EURO. Für die Landeskrankenhäuser zahlt Alpbach heuer 407.000,- EURO, für das Bezirkskrankenhaus 172.000,- EURO. Weitere 219.000,- EURO an Sozialhilfe fließen an das Land Tirol, an Behinderten-Hilfe zahlt Alpbach heuer 153.000,- EURO. Müll, Kanal und Wasser kosten 2017 gesamt etwa 725.000,- EURO.
Heuer steht die Infrastruktur im Zentrum der Bemühungen. "Vom Bereich Dörfl bis Poit wird die Straße saniert, der Gehsteig errichtet, Kanal und Wasser neu verlegt und auch eine Leer-Verrohrung für Lichtwellen-Leiter wird gleich mitvergraben", erklärt Bgm. Markus Bischofer (ÖVP). Insgesamt investiert die Gemeinde in diesem Bereich heuer 615.000,- EURO.
Die Landesumlage beträgt als Aufwand 174.000,- EURO. An Kultur- und Vereinsförderungen zahlt Alpbach im laufenden Jahr 151.000,-  EURO.
Die Personalkosten belaufen sich auf 1 Mio. EURO, die Personalkosten für den Recyclinghof betragen 135.000,- EURO.
Einnahmen: An eigenen Steuern erwirtschaftet Alpbach (inkl. Kommunalsteuer und Grundsteuer) etwa 746.000,- EURO. Die Abgaben-Ertrags-Anteile betragen 2,48 Mio. EURO, im Bereich Müll/Kanal/Wasser belaufen sich die Einnahmen auf 879.000,- EURO, weitere 305.000,- EURO sind an Abgaben-Ertragsanteilen zu  erwarten. Gebühren-Erhöhungen wird es nur im Rahmen der Inflations-Rate geben. (rr)
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