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Biber-Attacke forderte Palmkätzchen-Opfer

Montag, 30 Juli 2018
Freigegeben in Lokales
Gefällte Bäume zeugen davon, dass der Biber nach Tirol zurückgekehrt ist. Und im Bezirk Kufstein ist der Biber-Hotspot: 61 von 104 Biber-Revieren liegen im Bezirk.

KRAMSACH/BEZIRK - Entlang des Inns oder auch der Brandenberger Ache gibt es immer wieder angeknabberte Bäume – hier treiben Biber ihr Unwesen. So auch im Garten von Michael Widmann in Kramsach/Voldöpp.
Dort fällte ein Achen-Biber einen Palmkätzchen-Baum mit 6 Metern Höhe und etwa 11 Zentimetern Durchmesser. In einer Nacht: "Er hat den Baum gefällt und ein Stück mitgenommen", erzählt der Garten-Besitzer lachend beim ROFAN-KURIER-Lokalaugenschein. Das Baumstück brachte der Biber wahrscheinlich auf die andere Seite der Brandenberger  Ache – dort gibt es einen Biber-Bau.

104 Biber-Reviere in Tirol

Nicht nur an der Brandenberger Ache, sondern im ganzen Bezirk ist der Biber wieder heimisch. "Im Bezirk Kufstein gibt es 61 Biber-Reviere", sagt Wilfried Nairz – er ist der Biber-Beauftragte des Landes Tirol im Bezirk. Kufstein ist damit der Biber-Hotspot im Land.
Von Kufstein bis St. Anton gibt es inzwischen 104 Reviere, vorallem am Inn und an dessen Seiten-Gewässern. Aber auch an stehenden Gewässern, wie dem Reintaler See, gibt es Biber – "dort ist eine Familie ansässig", sagt Nairz. An der Brandenberger Ache sind zwei Biber-Reviere. Sogar in der Stadt Innsbruck haben sich Nager inzwischen wieder angesiedelt.
Wie viele Biber es gesamt gibt, kann Nairz nicht sagen. Die 104 Biber-Reviere in Tirol können von verschieden vielen Bibern bewohnt werden. "Es gibt Einzel-, Paar- oder Familienreviere", erzählt der Biber-Beauftragte.
Sobald ein Biber zwei Jahre alt ist muss er sich ein eigenes Revier suchen. Dabei können die Biber dutzende Kilometer zurücklegen. Durch dieses Revier-System regelt sich die Biber-Population von selbst.

Biber-Prävention vom Land Tirol

Lange Zeit war der Biber in Tirol ausgestorben, doch seit den 1990gern siedelt sich der Nager wieder an. Inzwischen gibt es in Tirol eine stabile Biber-Population, "die inzwischen sehr gut angenommen wird", sagt Nairz.
Probleme gibt es mit Bibern praktisch keine mehr, sagt der Biber-Beauftragte. "Natürlich kommt es immer wieder vor, dass Biber in Gärten Bäume anknabbern, aber besorgte Garten-Besitzer können sich bei mir melden", sagt Nairz. Als Präventivmaßnahmen zum Biber-Schutz von Bäumen stellt das Land Tirol Drahtgitter gratis zur Verfügung (Infos bei den Biberbeaufragten - der Biber-Beauftragte des Bezirkes Kufstein, Wilfried Nairz, ist unter 0699/17161087 zu erreichen).
Ein solcher Schutz kommt auch für Michael Widmann in Frage, um seine Bäume vom Achen-Biber zu schützen – für den Palmkätzchen-Baum ist es zu spät.
© Rofankurier