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Kramsach: Bei Hitze Probleme mit dem Wasser?

Freitag, 31 August 2018
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Die Gemeinde Kramsach informierte im August, dass man Wasser sparen solle. Gibt es im Dorf Wasser-Probloeme? Der ROFAN-KURIER frage nach...

KRAMSACH - Der ROFAN-KURIER hat bei Bürgermeister Hartl Zisterer nachgefragt. Er sagt: "Die Lage war nicht angespannt. Aufgrund der langen Trockenperiode ergriff man diese Vorsichtsmaßnahme, um die Bevölkerung zu sensibilisieren, mit dem Wasser bei derartigen Wetterlagen sorgsam umzugehen." Laut Zisterer ist der Hochbehälter der Gemeinde für etwa  1.600 Kubikmeter Wasser ausgelegt. Der Aufruf zum Wassersparen sei laut Zisterer auch nicht mehr aktuell: "Die Info sollte lediglich zur Wasser-Nutzung mit  'Hausverstand' anregen."
Dazu GR Andreas Gang (FPÖ): "Ich danke den Mitarbeitern des Bauhofes für ihren Weitblick, dass sie die Gemeinde von der Möglichkeit einer Knappheit informiert haben. Aber das ist auch ein Alarm-Signal in Bezug auf die vielen Wohnbau-Vorhaben im Ort! Wenn man immer weiter wächst, sollte man sich zuerst um die Infrastruktur kümmern, nicht nur um den Wohnbau. Thema Schul-Neubau: Sollte man sich für einen Um- oder Neubau am alten Standort entscheiden, kann man mit dem eingesparten Geld leicht einen neuen Wasser-Speicher bauen, wo das Wasser nicht permanent bestrahlt werden muss, wegen Fäkal-Bakterien... und ohne Wasser-Knappheit."
Kramsach stellt einen großen Teil der Retentionsflächen für den Hochwasserschutz im „Unteren Unterinntal“ zur Verfügung. Dadurch muss die Gemeinde nur einen kleinen Teil des Gesamtprojekts (Volumen 250 Mio. EURO) zahlen. Wie viel, erklärt Bgm. Hartl Zisterer im ROFAN-KURIER Interview.

Kramsach - Die Gemeinde Kramsach war eine der ersten, die zum "Generellen Hochwasser-Schutz-Projekt" zugestimmt haben. Hochwasserschutz ist für Bgm. Hartl Zisterer (ÖVP) ein sehr wichtiges Thema!

RoKu: "Was ist das Ziel des Hochwasser-Schutz-Projektes für Kramsach?"
Zisterer: "Das wichtigste für uns ist, dass wir alle bebauten Flächen aus den gelben und roten Zonen des Gefahrenzonenplans bei einem HQ100 (ein Hochwasser, das theoretisch alle 100 Jahre auftritt, Anm. der Redaktion) herausbekommen."

RoKu: "Wie viel und welche Fläche stellt Kramsach als Hochwasserretention zur Verfügung?"
Zisterer: "Kramsach betrifft es am meisten im Raum Voldöpp mit 66 ha Fläche. 1,7 Mio. Kubikmeter Wasser soll hier ‚geparkt‘ werden. Linearmaßnahmen, das heißt Dämme oder Dammerhöhungen wird es an mehreren Stellen des Innufers geben - im Moosfeld sind noch ein Wasser-Einlaufwerk und ein Wasser-Auslaufwerk geplant."

RoKu: "Welche Kosten kommen auf Kramsach zu?"
Zisterer: "Derzeit rechnen wir mit ungefähr 1,7 Mio. EURO. Das Gesamtprojekt soll um die 250 Mio. EURO  kosten, 80 bis 85% übernimmt der Bund, 5% fallen auf die Infrastrukturträger (ÖBB, TIWAG, Landesstraßenverwaltung und Asfinag)  und von der Restsumme übernimmt das Land Tirol nochmals die Hälfte. Die Kosten für Kramsach haben sich gegenüber der Kalkulation am Beginn des Projektes verringert."

RoKu: "Wieso haben sich die Kosten verringert?"
Zisterer: "Anfangs wurde ein Teil des Innufers, das zwar auf der nördlichen, also auf der Kramsacher Seite des Inns liegt, uns zugerechnet. Dieser Teil gehört aber zu Brixlegg. Ein weiterer Faktor ist die überflutete Fläche im Bereich der Loar. Das Wasser stammt nicht aus unserem Gemeindegebiet und kann somit nicht in die Kosten unserer Gemeinde miteinberechnet werden - wie es am Beginn der Planungen gewesen wäre. Ich haben diese Fehler bemerkt und die Planer vom Land Tirol darauf aufmerksam gemacht. Jetzt sind wir mit 7,19% der Summe, die auf die  Gemeinden abfällt, beteiligt anstatt mit den ursprünglichen 12%."

RoKu: "Wie konntet ihr den Fehler bei der Berechnung der Loar entdecken?"
Zisterer: "Wenn man die Kramsacher Geographie kennt, dann muss man sich denken, dass es das nicht geben kann. Das Wasser der Loar stammt gar nicht aus unserem Gemeindegebiet, sondern aus dem vorherigen Abschnitt, dem Bereich 'Mittleres Unterinntal' (Vomp bis Münster, Anm.)."

RoKu: "Wie viel Innufer hat Kramsach?"
Zisterer: "Kramsach hat gesamt 6,08 km Innufer. Der vorher angesprochene Bereich, der am nördlichen Innufer auf dem Gemeindegebiet Brixlegg liegt, ist ca. 600 Meter lang. Dieser ist aufgrund des Baues der Autobahn und der Inn-Verlegung auf die Kramsacher Seite ‚gerutscht‘. Die 600 Meter sind genau auf der Höhe der Autobahn-Ausfahrt Kramsach."

RoKu: "Für die Brandenberger Ache kommt auch ein Hochwasserschutz. Wie soll dieser ausschauen?"
Zisterer: "Das kann ich jetzt noch nicht sagen. Die DonauConsult ist hier erst bei der Planung des generellen Projekts ‚Brandenberger Ache‘. Ein Teil der Ache ist aber im generellen Projekt des Inns mit dabei. Von der Stauwurzel flussaufwärts ca. 500 Meter sind beim Hochwasserretentions-Projekt des Inns enthalten. Für den restlichen Teil wurden aber auch schon Bohrungen und Erkundungen im Bereich des Achen-Ufers gemacht. Konkrete Baupläne oder ähnliches gibt es für das Achen-Ufer aber noch nicht!"

RoKu: "Wie ist die weitere Vorgehensweise bei dem Projekt?"
Zisterer: "Als nächstes muss der Hochwasser-Verband gegründet werden. Über diesen läuft dann das Detail-Projekt. Dieser wird gegründet sobald alle Gemeinden den Grundsatzbeschluss für das generelle Projekt 'Hochwasserschutz Unteres Unterinntal' gefasst haben. Über diesen Hochwasserverband funktioniert dann auch die Instandhaltung der Bauten."

RoKu: "Wir danken für das Gespräch!"

Kramsach stemmt 4 Mio. Personalkosten!

Montag, 27 Februar 2017
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Die Gemeinde Kramsach wirtschaftet heuer mit etwa 13,6 Mio. EURO. Die gesamte Summe befindet sich im ordentlichen Haushalt (OH). Im Fokus steht heuer unter anderem die Infrastruktur. Der Verschuldungs-Grad liegt voraussichtlich nach diesem Jahr bei etwa 40%.

Kramsach - Im heurigen Jahr verfügt die Gemeinde Kramsach über beachtliche freie Mittel in der Höhe von etwa 600.000,- EURO. Der Überschuss aus 2016 ist hier bereits berücksichtigt. Einer der größten Brocken auf der Ausgaben-Seite ist in Kramsach wie in allen anderen Gemeinden auch der Bildungs-Bereich: 1,39 Millionen EURO gibt die Gemeinde in diesem Bereich heuer aus. Größter Brocken ist dabei der Kindergarten mit 760.000,- EURO, da hier auch die Gehälter über die Gemeinde laufen.

Hochwasser-Schutz und Radweg

"Mir persönlich sind die Themen Hochwasser-Schutz und der Radweg nach Brixlegg besonders wichtig. Ich bin früher als Tagespendler jeden Tag mit dem Rad nach Brixlegg gefahren. Deswegenweiß ich, wie gefährlich das Radfahren am Autobahn-Zubringer ist. Diese Brücke ist stark befahren", erklärt Bgm. Hartl Zisterer im ROFAN-KURIER-Budget-Gespräch. Beide Projekte werden heuer aufbereitet und werden eventuell ab kommendem Jahr angepackt.
Für die Landes-Krankenhäuser zahlt Kramsach heuer 716.000,- EURO dazu, für das Bezirks-Krankenhaus sind es 302.000,- EURO. Für Rettung, Notarzt, Bergrettung, Wasserrettung… kommen nochmal etwa 50.000,- EURO ausgabenseitig hinzu.
An Sozialhilfen zahlt die Gemeinde 381.000,- EURO an das Land Tirol, der Behinderten-Beitrag liegt bei 269.000,- EURO.
Die laufenden Kosten für das Wohn- und Pflegeheim Kramsach belaufen sich auf 2,7 Mio. EURO – dem stehen Einnahmen von 2,2 Mio. EURO gegenüber. Weitere 200.000,- EURO sind vorerst für Investitionen im Pflegeheim reserviert.
Die Müll-Entsorgung kostet 2017 etwa 146.000,- EURO. Für den Abwasser-Verband Brixlegg/Umgebung zahlt man 418.000,- EURO. Die Wasserversorgung steht heuer mit 274.000,- EURO auf der Ausgaben-Seite.
Im Bereich Straßen-Erhaltung/Wege-Bau sind 690.000,- EURO vorgesehen. „Unter anderem für die Kanal-Sanierung in der "Schmiral-Siedlung".

Keine Gebührenerhöhung!

Die Personalkosten der Gemeinde belaufen sich auf etwa 4 Millionen EURO! Im Sicherheits-Bereich soll heuer ein Feuerwehr-Fahrzeug angeschafft werden. Und zwar ein Kleinlösch-Fahrzeug, das auch als kleiner Mannschafts-Transporter dienen kann.
Einnahmen: An eigenen Steuern (Kommunalsteuer, Grundsteuer A und B etc.) erwirtschaftet Kramsach heuer 1,76 Millionen EURO. Die Abgaben-Ertragsanteile belaufen sich auf 4,16 Mio. EURO. Aus dem Bereich Müll/Kanal/Wasser kommen 1,56 Mio. EURO in die Kasse. An Bedarfszuweisungen erwartet Kramsach 305.000,- EURO, an Überschüssen sollen 1 Mio. EURO anfallen.Gebühren-Erhöhungen soll es nicht geben – lediglich an die Inflations-Rate wird leicht angepasst. (cm)

Hotel Krummsee: Gemeinde gibt grünes Licht

Montag, 28 November 2016
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Am Seeufer des Krummsees soll ein Hotel entstehen. Die Gemeinde Kramsach gibt für das Projekt grünes Licht.

Kramsach - Auf über 20.000 m² soll am Südwestufer des Krummsees in Kramsach ein Hotel entstehen. Im September wurde bereits der Baugrund umgewidmet. Bei der Sonderfläche „Beherbergungsbetrieb, standortgebunden“ musste die Gemeinde noch eine kleine Änderung einfließen lassen. Diese Änderung wurde im Gemeinderat am Donnerstag, 24. November, durchgewunken. In der Widmung stehen statt den maximal zulässigen 67 Zimmern/Suiten nun 112 Zimmer. Die 67 Zimmer/Suiten waren für das Land Tirol nicht eindeutig, wie Kramsachs Raumplaner, DI Christian Kotai erklärt.
Im nächsten Tagesordnungspunkt wurde gleich der Bebauungsplan des "Hotel Krummsee" beschlossen. Es wird gundsätzlich ein einstöckiges Gebäude, bis auf den "Turm" in der Mitte. Dieser soll sechs-stöckig werden. Im Bebauungsplan wurde auch klar, dass der Moränenhügel nicht weiter bebaut werden darf. Und somit der "schützenswerte Bereich geschützt wird", wie DI Christian Kotai klarstellt. GR Mag. Josef Ascher (GRÜNE) hatte noch Fragen bezüglich des Umweltschutzes. Bei der Abstimmung stimmte er gegen den Bebauungsplan, alle anderen Gemeinderäte stimmten dafür. (mk)
Der Kramsacher Lift wird abgebaut. Zu diesem Ergebnis kamen die Bemühungen der Gemeinde Kramsach und des Besitzers, der Alpbacher Bergbahnen. Eine Revitalisierung ist schlicht und einfach zu teuer. Der Kramsacher Gemeinderat sucht nun nach Alternativen für den Lift.

Kramsach - Der Kramsacher Lift hätte nicht mehr in Betrieb gehen können. Bgm. Hartl Zisterer (ÖVP) erläuterte bei der Gemeinderats-Sitzung am Donnerstag, 17. November, die vielen Gründe. Seit Sommer 2015 steht die Bergbahn still! Es hätte eine größere Rollenbatterie eingebaut, die Seilführung verbreitert und alle Sessel getauscht werden müssen. Ob die Statik der Bahn die Neuerungen aushalten würde, sei auch nicht sicher. Mit "die Million wird nicht genügen", erklärt Bgm. Zisterer die Revitialisierung der Bahn für gescheitert. Er selbst sei noch bis zum Schluss überzeugt gewesen, dass im Sommer 2016 oder im Frühsommer 2017 der Lift wieder fährt.
Die genauen Kosten, für die Revitalisierung des Liftes werden nicht mehr erhoben. Ärgerlich finden dies die GRÜNEN Kramsachs. GR Friedrich Margreiter sagt: "Es ist ärgerlich, mittendrin zu sagen, wir lassen es, weil es Mehrkosten gibt. Und wir wissen nicht einmal, wie viel die Mehrkosten ausmachen..." GR Fritz Widmann (GFK) findet, es sei "ein Schönheitsfehler, dass wir die Kosten nicht kennen."
Eine weitere Investition in die alte Liftanlage schließt Bgm. Zisterer prinzipiell aus: "Wir können nicht sagen, wir investieren mehr als die 250.000,- EURO, (das ist die Obergrenze, die für die Gemeinde-Investition festgelegt wurde, Anm. der Redaktion) und die Alpbacher Bergbahnen beziehungsweise der TVB Alpbachtal Seenland ziehen nicht mit. Auch die weitere Planung kostet ein Schweine-Geld!"
Dieser Meinung ist auch die GFK. Sie bekennt sich zum Lift, will aber in das alte Projekt keinen Cent mehr hineinstecken: "Ich hole ja nicht einen Patienten kurzfristig von der Intensivstation, damit ich mir anschauen kann, wie er stirbt", sagt Fritz Widmann.

Bergbahnen spielten auf Zeit

Die Alpbacher Bergbahnen spielten von Anfang an auf Zeit, sagt unter anderem GR Fritz Widmann. Schon im ROFAN-KURIER vom Juni 2015 erklärte er: "Den Lift will man offenbar gar nicht mehr betreiben und man will hier auch nichts mehr investieren." Es sei alles nur eine Verzögerungstaktik der Alpbacher Bergbahnen gewesen. "Die Bergbahnen haben sich billig aus der Kommunalstrafe herausgekauft!", ist er in der GR-Sitzung überzeugt. Dass die Probleme der Kramsacher Bergbahn beim Besitzer nicht bekannt waren, versteht er nicht: "Wir fliegen auf den Mond, können aber keine Stützenuntersuchungen machen!" Er macht aber gute Hoffnung auf die Gründung der von der GFK geforderten Arbeitsgemeinschaft. "Ich hoffe, dass wir zügig arbeiten und etwas Vernünftiges zusammenbekommen und die Bergbahn nicht ganz verlieren", zeigt sich Widmann optimistisch.
"Es bringt nichts zu sagen, wer, wie, wo, was falsch gemacht hat. Die Fehler sind schon  vor Jahren, wenn nicht Jahrzehnten gemacht worden", sagt DI Andreas Rohregger von der Bürgermeisterliste Zisterer.

Kritik an Bürgermeisterliste

Kritik an der Bürgermeisterliste kommt von Andreas Gang (FPÖ). Er wirft der Bürgermeisterliste vor, dass sie niemanden teil haben lassen und die Leute für blöd verkaufen wollten. Vize-Bgm. Karin Friedrich (ÖVP) lässt diese Kritik nicht auf sich sitzen und bekräftigt, dass jeder Schritt, der gesetzt wurde, mit dem Gemeinderat abgesprochen wurde. "Aber nicht mit dem neuen!", entgegnet Andras Gang und verweist auf das Wahlversprechen der Liste Zisterer, der Erhaltung des Liftes.
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