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Seit Arno Abler‘s Zeiten wurde in der Stadt Wörgl vergessen, den Kindergarten-Beitrag für die Ganztages-Betreuung einzuheben. Nachzahlen müssen die Wörgler Familien jetzt doch. Aber offenbar nur für ein Jahr.

Wörgl In der letzten Gemeinderats-Sitzung der Stadt Wörgl wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit heiß diskutiert: Die Stadt hat seit 2007 vergessen, den Beitrag für die Kindergarten-Nachmittags-Betreuung (Ganztags-Betreuung) einzuheben. In Summe ist so seit 2007 ein Schaden von 200.000,- EURO entstanden. Wie es soweit – und vor allem so lange – so kommen konnte, ist nicht ganz klar.
Offenbar wurde der Beitrag aber bereits 2007 – noch unter Bürgermeister Arno Abler (ÖVP) – erstmals nicht eingehoben. Ein Fehler, der sich dann über die Jahre weitergezogen hat und jetzt nur durch die Nachfrage einer betroffenen Wörgler Familie aufgedeckt wurde. Zunächst war nicht gewiss, ob und für wie viele Jahre es Nachforderungen an Wörgler Eltern geben könnte.
Nun scheint festzustehen: Wörgls Familien müssen nachzahlen. Aber: Nur für das Jahr 2014/2015. Frühere Beiträge werden nicht nachgefordert. Dem steht übrigens auch eine Verjährung entgegen. Eine Nachforderung wäre auch nicht unbegrenz in die Vergangenheit möglich. Für das aktuelle Kindergarten-Jahr ist die Gebühr für die Nachmittags-Betreuung von ca. 127,- EURO im Monat nun erstmals wieder zu entrichten. (rr)
Markus Plattner, geboren 1976 in Schwaz, ist Regisseur der Erler Passionsspiele, Obmann des Schwazer Lendbräukellers, Projektleiter Spielfest, Streetworker und Philosoph. Ein Interview mit dem ROFAN-KURIER über kommende Projekte und sein Engagement für Menschen, die durch den "Rost gefallen sind".

ROKU: "Woher nimmst Du die Kraft für so viele Aufgaben?"
PLATTNER: "Ich hab einfach das Gefühl, ich muss es tun. Es ist meine Erfüllung."

ROKU: "Nach dem riesen Erfolg der letzten Passionsspiele in Erl mit über 60.000 Besuchern, gibt es für Dich schon weitere große Projekte?"
PLATTNER: "Natürlich! Zurzeit bin ich viel in Oberösterreich als Regisseur von Felix Mitterers ‚Jägerstätter‘ in der Festspielhalle Mettmach. Desweiteren läuft das Spielfeld-Projekt und im Lendbräukeller spielt Loriots ‚Szenen einer Ehe‘. Für den Silbersommer 2017 in Schwaz laufen die Vorbereitungen von Khalil Gibrans ‚Der Prophet‘ mit Anja Pölzl in der Hauptrolle. Dafür ziehen wir als Wanderbühne durch die Altstadt. Ebenfalls für den Silbersommer geplant ist eine Uraufführung von Felix Mitterer. Er schreibt noch am Drehbuch."

ROKU: "Was planst Du für die nächsten Passionsspiele in Erl?"
PLATTNER: "Das Grundprinzip würde ich beibehalten, vielleicht etwas zeitbezogener. Der Prozess der Empathie darf mehr in die Tiefe gehen. Ich will den Menschen die Angst vor Gott nehmen."

Das Spielfest


ROKU: "Du hast das Projekt Spielfest angesprochen. Was genau ist das?"
PLATTNER: "Theaterstücke, welche mit Laiendarstellern generationsübergreifend gespielt werden.
Im Seniorenheim, im Jugendtheater, wie etwa im ‚Funtasy‘ in Innsbruck, oder auch in der Haftanstalt. Es werden Stücke mit Angstfreiheit, die Brücken bauen aufgeführt. Ich möchte mich dabei als Verbindung verstehen."

ROKU: "Was war der Anstoß zu diesem Projekt?"
PLATTNER: "Damals bin ich über ‚Jugendland‘ in Innsbruck zum Streetwork gelangt. Später folgte eine Anfrage vom Gefängnispsychologen zwecks pädagogischem Theater. Ich bin ein wacher Gesellschaftsbeobachter. Dadurch lerne ich Menschen kennen, die gleich ‚ticken‘ wie ich. Der Weg führt uns zueinander. Ich wittere damit eine Chance für die Gesellschaft, durch gegenseitigen Austausch Schwachstellen aufzuzeigen. Soziales, Kunst und Philosophie dürfen keine Begleiterscheinungen sein, sondern der zentrale Punkt. Andere Menschen halten uns einen Spiegel vor."

ROKU: "Wie denkst Du über Deine Heimat Schwaz?“
PLATTNER: "Schwaz ist vielfältig und hat unglaubliches künstlerisches Potential. Schwaz leistet sich auch feine alternative Kunst. Das finde ich super!"

ROKU: "Gibt es Wünsche an die Zukunft?"
PLATTNER: "Ich würde gerne mehr Impulse zur gesellschaftlichen Entwicklung geben können. Eine Verbindung von sozialer Arbeit mit Kunst. Mitgefühl bemalt das Ich mit den Farben des Du. Ich empfinde und werde empfunden."

ROKU: "Noch ein Wort zur Familie?"
PLATTNER: "Das Theater, mit all den Menschen dabei, ist meine Familie. Und natürlich mein Hund Mariedl."
ROKU: "Danke für das Gespräch." (aheu)
Im hinteren Zilllertal herrscht Aufregung. Die Österreichische Post AG hat angekündigt das Postamt Zell am Ziller zu schließen. Aus finanziellen Gründen, wie es heißt. Der Gemeinderat versucht das nun mit einer überparteilichen Unterschriftenaktion zu verhindern.

Zell am Ziller Das Postamt in Zell am Ziller rentiert sich nicht mehr. Diese Aussage der Österreichischen Post AG lässt man in Zell a.Z. so nicht stehen! Die angrenzenden Gemeinden (Zellberg, Ramsau, Hainzenberg, Gerlosberg, Rohrberg und Aschau) müssten dann ebenfalls auf die Postämter in Mayrhofen oder Kaltenbach ausweichen. „Es geht nicht um das finanzielle, sondern um die Ausdünnung des ländlichen Raumes“, ärgert sich der Zeller Bürgermeister Robert Pramstrahler (ZUKUNFT ZELL). Weiters betont er, dass die Post in Zell für mehrere tausend Einwohner essenziell ist.

Postamt gut frequentiert

„Wir sprechen hier von einer täglichen Frequenz von 250 bis 300 Post-Besuchern. Weit mehr als bei anderen Postämtern...“, hebt Bgm. Pramstrahler die Dringlichkeit hervor.  Die nächsten Postämter sind in Kaltenbach und in Mayrhofen, gut zehn Kilometer entfernt. Gerade noch im Radius des im Postmarktgesetz festgelegten  Mindestabstandes zwischen Postämtern. Trotzdem, so erklärte die Pressestelle der Post, versuchen wir alles, dass es zumindest einen Postpartner in Zell geben wird. Die Verhandlungen sind hier schon am Laufen ...
„Wo soll dass denn Hinführen?“, ärgert sich auch Christoph Steiner (FLZ – FREIE LISTE ZELL). „Werden wir in Zukunft nur noch eine zentrale Abholstelle haben, wo sich jeder seine Post selbst holen muss?“ Dieses Problem betrifft natürlich hauptsächlich die Bürger als Benutzer des Postamtes. Die Politik versucht nun diese miteinzubeziehen.

Unterschriftenaktion

Durch eine überparteiliche Unterschriftenaktion soll auf die Wichtigkeit dieser Poststelle aufmerksam gemacht werdren. Rechtlich gibt es für die Gemeinde keine Möglichkeit, ein Veto oder Ähnliches einzulegen.
„Die betroffenen Gemeinden werden nicht in das Verfahren eingebunden, sondern sind von der beabsichtigten Schließung lediglich zu informieren“, prangert Bgm. Pramstrahler die Gesetzgebung hier an. Dass das Postamt seit drei Jahren kein positives Ergebis mehr lieferte und es keinen positiven Zukunftsausblick gibt, bezweifeln alle Zeller. So wurde es, laut dem Bürgermeister, noch 2010 als das wirtschaftlich am besten geführte Postamt Tirols ausgezeichnet. Und dass es an Kunden mangelt, ist auch auszuschließen. Jedes mal wenn man das Postamt besucht merkt man, wie stark es frequentiert ist. Auf Nachfrage vom ROFAN-KURIER betonte die Post, dass es zu keiner Kündigungswelle kommen wird. Es gibt verschiedene Möglichkeiten für die Angestellten; sie werden durch Überbrückungsmodelle auf die Pension vorbereitet oder auch in andere Postämter versetzt. Wie lange dann dieses Postamt erhalten bleibt und die Angestellten wieder wechseln müssen, steht in den Sternen ...

Die Pfarre Kramsach goes Photovoltaik

Montag, 29 Februar 2016
Freigegeben in Lokales
Viel und noch mehr Sonne brachten die vergangenen Monate, die eigentlich im Zeichen des Winters stehen sollten. Für die Erzeugung von Ökostrom herrschen damit momentan aber die besten Voraussetzungen. Dieser Vorteil kommt nun auch der Pfarre Kramsach zugute.

Kramsach - Im November wurde die Photovoltaikanlage auf dem Pfarrhausdach fertiggestellt. Nun speist sie während der vorteilhaften Sonnentage stündlich insgesamt bis zu 15 Kilowatt an Ökostrom ins System, erklärt Pfarrgemeinderatsmitgleid Sepp Kreidl. Die Pfarre möchte mit der neuen Anlage mit gutem Beispiel vorangehen und in der Gemeinde ein Zeichen für den Umweltschutz setzen: „Die Kirche soll und kann hier eine Vorreiterrolle einnehmen und wir hoffen, durch diese Alternativenergieanlage einen entscheidenden Beitrag für eine umweltfreundlichere Energiegewinnung in unserer Gemeinde zu leisten.“
Der gesamte Stromgewinn aus der Anlage wird direkt an die TIWAG verkauft – damit kommen der Pfarre pro Kilowatt verkauftem Strom 11,4 Cent zu. Dieser Verkauf ermöglicht der Pfarre nun ein Kontingent aus laufend kleinen Einnahmen – und stellt damit einen Schritt in eine etwas stärkere finanzielle Unabhängigkeit dar. Die Kosten der Gesamtanlage betragen 43.500,– EURO. Finanziert wurde die Photovoltaikanlage aus zwei Teilen: Der Großteil konnte kirchenintern gestemmt werden. Der zweite Teil ruht auf der Unterstützung durch die öffentliche Hand, wobei die Erzdiözese auch bei der  Restfinanzierung unter die Arme griff. Die OeMAG (Abwicklungsstelle für Ökostrom AG) gewährte bereits einen Zuschuss von € 2.856 – nun hofft die Pfarre Kramsach auch auf eine Unterstützung vonseiten der Gemeinde.
Seit Monaten ärgern sich die Behörden in Brixlegg und Rattenberg über wohnsitzlose Rumänen und Bulgaren, die immer wieder illegal am Parkplatz Rattenberg hausen. Zuletzt ist die Situation eskaliert: Zwei Rumänen haben Sachschäden in Höhe von Tausenden EURO verursacht.

Rattenberg/Brixlegg (hp/cm) - Rattenbergs Vize-Bürgermeister Bernhard Freiberger hat die Nase voll. Auch dem Brixlegger Bürgermeister Ing. Rudolf Puecher (ÖVP) reicht es.
Seit Monaten kann nichts eine Gruppe Zigeuner dazu bewegen, den Parkplatz bei Rattenberg zu räumen.
Alt-Batterien stehen herum. Schrott-Autos wurden aktiviert und als Schlaf-Platz hierher gebracht. Müllberge. Plätze neben den Gehwegen dienen als WC. „Etwa 15 Kubik-Meter Müll von diesen Leuten hat die Stadt heuer entsorgen müssen!“, ärgert sich Bernhard Freiberger. Er berichtet von Fäkalien auf den Gehwegen, Blockaden von öffentlichen WCs, Bettelei in Zügen...

Tausende EURO Sachschaden und verseuchtes Erdreich

Zigeuner Oel kleinVorletztes Wochenende ist die Situation eskaliert: Zwei der Männer nehmen hoch alkoholisiert ein Fahrzeug ohne Kennzeichen in Betrieb. Von Sonntag auf Montag und von Montag auf Dienstag rasen sie damit durch die umliegenden Orte: Zweimal kommt es dabei zum Unfall. Einmal muss die Wasch-Anlage der Eni-Tankstelle dran glauben, dann kam es noch zu Sachschaden bei einem Firmen-Gebäude.
Beim Unfall-Fahrzeug war die Ölwanne gebrochen! Die Folge: Ein schwerer Öl-Austritt, den die BH Kufstein auf mehrere Tausend EURO Schaden schätzt.
In Summe seien laut Vize-Bgm. Freiberger und Bgm. Puecher allein an diesem Wochenende Schäden in Höhe von etwa 15.000,- EURO entstanden.


Jugendamt eingeschaltet

Der Bauhof-Leiter von Rattenberg hat jetzt auch das Jugend-Amt eingeschaltet. „Wir haben die Situation beobachtet: Es waren den ganzen Tag über Kinder im Auto. Ohne laufenden Motor, ohne Heizung. Das haben wir auch angezeigt“, sagt Freiberger, aber: „Erst nach mehreren Meldungen hat das Jugend-Amt reagiert. Ich denke, dass da die Kinder bereits weggebracht worden sind“, vermutet der Vize-Bürgermeister. Bgm. Puecher dazu: „Ich verstehe, dass sich die Leute beschweren. Wenn einer unserer Bürger solche Schäden anrichtet, muss er dafür gerade stehen. Diesen Leuten passiert faktisch nichts.“


Besprechung von BH, Polizei, Gemeinden gefordert

Bgm. Ing. Rudolf Puecher, Brixlegg f
Zigeuna Batterien kleinordert: „Ich möchte eine Besprechung, wo Polizei, BH Kufstein und wir als betroffene Gemeinden an einem Tisch sitzen. Und ich verlange eine rechtsverbindliche und protokollierte Auskunft, wie wir das regeln können. Wir als Gemeinde werden alles tun, was uns rechtlich möglich ist!“
Dem stimmt auch Vize-Bgm. Bernhard Freiberger (Rattenberg) zu: „Wir lassen uns nicht im Kreis schicken!“
Puecher wie Freiberger sehen den Beginn einer Lösung in einer Sperre des Parkplatzes über Nacht. Von 6:00 bis 22:00 Uhr soll der Platz frei zur Verfügung stehen, in der Nacht gar nicht oder nur für Berechtigte.
„Bürgermeister Martin Götz weiß das schon seit Monaten. Aber er tut nichts. Wir brauchen diesbezüglich als Eigentümer-Gemeinde nur einen Gemeinderats-Beschluss, auf den ich seit Monaten dränge!“, sagt Freiberger.

Polizei im Interview

Zigeuner WC kleinKommandant-Stv. Andreas Haas von der Polizei Kramsach erklärt: „Wir haben hier Unfälle mit Sachschäden, Fahrerflucht und Alkohol am Steuer. Die Rumänen wurden auf freiem Fuß angezeigt. Wir konnten nur die Barschaft einziehen, die die Personen bei sich hatten. Das waren ein paar EURO. Der Fall liegt nun bei der BH Kufstein, die eine Geldstrafe verhängen kann. Das Gericht kann dann eine Ersatz-Freiheitsstrafe verhängen, wenn nicht bezahlt wird.“
Zur Situation sagt Kdt.-Stv. Haas: „Wenn man nicht möchte, dass sich hier gewisse Leute ansiedeln, müssen die Gemeinden entsprechende Maßnahmen setzen. Die Polizei kann nicht dafür sorgen, dass hier nicht geparkt wird. Wir können auch keine Autos abschleppen. Die Polizei kann nur Maßnahmen setzen, wenn direkt Gefahr in Verzug ist. Die Gemeinde müsste den Parkplatz als Privatparkplatz titulieren, um dann einen Rechtstitel gegen Dauerparker zu bekommen und diese dann entfernen zu können.“

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