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Die Kramsacher Band DRIVEBY spielt bereits seit der Musikhauptschule in Rattenberg zusammen und wagt sich mit dem ersten Album „aSymmetry“ auf neues Terrain: Zu den sieben Songs entstand sieben unterschiedliche Kunstwerke.

KRAMSACH (aw) „Die Kramsacher Band DRIVEBY spielt „Post-Rock“. Post-Rock ist eine Weiterentwicklung des klassischen Rock-Sounds. Post-Rock ist experimenteller und gefühlsvoller. Post-Rock verlangt seinem Hörer viel ab und zwingt ihn regelrecht dazu seine eigenen Gedanken zum Gehörten zu machen. So ein bisschen wie bei einem Kunstwerk, das man betrachtet...

7 Kunstwerke zu 7 Songs

Für ihr Album „aSymmetry“ fanden DRIVEBY einen völlig neuen Ansatz. Ein Ansatz, der Kunst und Musik verschmelzen lässt und scheinbar doch klar voneinander trennt. Denn für jeden der sieben Album-Tracks ließ man befreundete Künstler ein Werk schaffen. „Wir gaben den Künstlern überhaupt keine Vorgaben. Sie hatten freie Hand“, erklärt dazu Schlagzeuger Andreas. Zu den Songs entstanden im Lauf der letzten Monate verschiedene Zeichnungen, Graffiti-Arts oder Holzkunst. Zum Song „Stray me“ machte etwa der befreundete Handkünslter Andreas Duftner ein Gebilde. „Im Normalfall habe ich immer ein Konzept, doch dieses mal kam es ganz instinktiv“, gesteht Duftner. In seinem Konstrukt möchte er widerspenstige, aggressive Gefühle ausdrücken – passend zum Song, in dem Bassist Christian in einem Gesangs-Part immer wütender wird.

Durchdachtes Gesamtwerk

Bis auf wenige Ausnahmen verzichten DRIVEBY in ihrer Musik auf Texte. Dies auch, um beim Hörer die eigene Fantasie anzuregen. „Außerdem fordern wir uns mit dieser experimentellen Herangehensweise immer selbst heraus“, verrät Johannes, der Gitarre und Klavier spielt. Daneben ist Johannes auch der Mastermind in Sachen optischer Darstellung – schließlich ist er beruflich als Grafiker tätig. Er entwarf das Artwork von „aSymmetry“, dachte sich das Logo aus und kam auf die Idee, die Songtitel mit den Wörtern des Albumtitels zu kreieren.

CD-Präsentation am 24. Mai

„aSymmetry“ wird am Freitag, 24. Mai, um 20:00 Uhr im Rahmen eines Konzertes beim „Krapf-Bauern“ (Kramsach, Hagau 38) live präsentiert. Außerdem lassen sich die zu den Songs entstandenen Kunstwerke begutachten! Natürlich möchten DRIVEBY dann auch neue Hörer ansprechen. „Denn live hören die Leute aufmerksamer zu als auf CD“, ist Bassist Christian überzeugt. So durchdacht und voller Herzblut diese junge Band agiert, sei ihnen jedes offene Ohr vergönnt...

Münster: Projekt „Radbrücke“ gestorben

Montag, 29 April 2013
Freigegeben in Lokales
Wegen gestrichener Fördermittel und neuen Auflagen wird die Radbrücke, die von Münster nach Strass führen sollte, nun doch nicht realisiert. Im Gemeinderat ist das Projekt einstimmig abgelehnt worden.

MÜNSTER (aw) 2012 liefen in Münster die Planungen für eine Radbrücke, die über den Inn Richtung Strass im Zillertal führen soll, auf Hochtouren. Nach der Einreichung im November wurde in der Gemeinde Münster mit 250.000,– Fördermittel für das rund 500.000,– EURO teure Projekt kalkuliert und budgetiert. Nun wurden die Landesmittel aber auf 150.000,– EURO gesenkt. Den restlichen Betrag müsste die Gemeinde alleine aufbringen...

Einstimmig abgelehnt

Im letzten Münsterer Gemeinderat wurde deswegen einstimmig beschlossen, das Projekt fallen zu lassen. Weitere Sargnägel waren die neuen Auflagen des Landes. Neben einer größeren Brückenbreite, die erfüllt werden müsste, wurde heuer in Tirol die 100 Jahre bestehende Hochwasserlinie um einen Meter angehoben. „Es wären statische Berechnungen und ein neues Gutachten notwendig“, schildert Bgm. Werner Entner. Dieser Aufwand stand anscheinend in keinem Verhältnis zum Endzweck. „Wir können das nicht verantworten. Neben den höheren Kosten muss man beachten, dass beim Projekt kein Ganzjahresgebrauch herrscht“, argumentiert Entner. Wie „teuer“ ein einziger Radfahrer der Gemeinde kommen würde, kann man nur erahnen...

Zukunftsprognose mäßig

Da das Radbrücken-Projekt zu einem großen Teil im Bezirk Schwaz liegt, ist es auch nicht „Leader“-fähig, weshalb man sich auch in Zukunft keine höheren Fördermittel erwarten darf. Auch die Gemeinde Strass zeigt wenig Interesse an einer Investition.
Bienen sind für das Bestäuben von Pflanzen unersetzbar. Doch immer mehr Bienenvölker sterben aus! „Stirbt die Biene, stirbt der Mensch“, sagte bereits Albert Einstein. Die Gemeinde Radfeld möchte nun lokal erste Gegen-Maßnahmen setzen...

RADFELD (aw) „Wenn Bienen irgendwann gänzlich ausgestorben sind, hat die Bevölkerung nicht mehr länger als vier Jahre zu leben“, prophezeite einst Albert Einstein. 100 Jahre später wird diese Aussage immer mehr zur beängstigenden Realität. Schließlich sind Bienen zu einem erheblichen Teil am Erhalt vieler Pflanzen und deren Erträgen verantwortlich.

Imker schlagen Alarm!

Durch verschiedene Ursachen werden weltweit immer mehr Bienenvölker dahingerafft. Einer der größten Bienen-Feinde sind Pestizide, deren Einsatz immer intensiver wird. Auch Schädlinge wie Pilze oder Milben kommen in unseren Breitengraden häufig vor. Hinzu kommen schlechtere Luftwerte. Früher roch eine Biene Blüten in einer Entfernung von bis zu 700 m – durch die Luftverschmutzung sind es heute nur mehr 200 m. Auch das zu häufige Mähen seitens der Landwirte ist ein Hauptgrund für das Bienensterben. Heimische Imker klagen an, dass Mähwerke „zu tief“ eingestellt sind und so pro Quadratmeter bei jeder Mahd eine Biene getötet wird.
Auch lokale Imker schlagen Alarm. Die Breitenbacherin Rosi Fellner, Obfrau der Bezirks-Imker, nimmt die Politik in die Verantwortung: „Leider hat Minister Berlakovich als Österreichs Vertreter in Brüssel nicht für ein Verbot von Pestiziden gestimmt“. Seiner eigenen Wähler-Klientel, den Bauern, hat er damit nichts Gutes getan... Denn alleine im Bezirk Kufstein melden schon acht Imker einen Totalverlust, viele haben einen 50%igen-Ausfall.

Bienenweiden in Radfeld

Als eine der ersten Gemeinden im Bezirk möchte Radfeld gegen das Bienensterben vorgehen. „Ich habe mich bereits mit Frau Fellner unterhalten und gemeinsam mit ihr und unserem Waldaufseher erste Maßnahmen beschlossen“, erklärt Bgm. Mag. Josef Auer. Noch heuer sollen in Radfeld mehrere Weiden errichtet werden, die den Bienen Platz zum Leben schaffen. „Man muss in der Öffentlichkeit klar machen, dass wir auf einem schlechten Weg sind. Wir wollen in Radfeld erste Schritte setzen und hoffen, dass weitere Gemeinden unserem Vorbild folgen“, bekräftigt Auer.
Wer in diesen Tagen auf die Homepage des Umweltbundes-Amtes schaut und die Unterländer Mess-Stellen durchgeht, stellt fest: Nirgendwo in Tirol schlägt die Feinstaub-Kurve (PM10) so stark aus wie in Brixlegg.

BRIXLEGG (hp/cm) Auf der Internet-Seite „www.umweltbundesamt.at“ kann man unter „Umweltsituation“ die verschiedensten Mess-Stellen finden und sich deren Werte ansehen. Enorme Werte an Feinstaub PM10 gab es dabei in den letzten Wochen und Monaten bei der Mess-Stelle Brixlegg beim Innufer am Innweg.
Mehrmals erreichten die Werte über 300 Mykrogramm (µg/m3) Feinstaub pro Kubikmeter Luft.
Der Grenzwert gemäß Immissions-Schutzgesetz liegt bei  50 µg/m3. Dass dies eine „Überschreitung von 500%“ sei, könne man laut Behörde nicht sagen, da Überschreitungen im Tages-Mittelwert gemessen werden. Wohl aber liegen die Werte mehrmals 500% über jener Marke, die als Grenzwert für den Tages-Mittelwert festgesetzt wurde (siehe Grafik links).

Grenzwert 32 Mal durchbrochen, Vergleich mit Autobahn

Wenn man also die Grenzwert-Verletzungen bezogen auf den Tages-Mittelwert betrachtet, ergeben sich bei der Mess-Stelle Brixlegg/Innweg allein in den ersten vier Monaten des heurigen Jahres – bis zum 26. April 2013 – ganze 32  Tage mit Grenzwert-Verletzung nach Immissions-Schutzgesetz (IG-LUFT)! Bei der Zählung wurden 2 Tage ausgeklammert, an denen der Wert nur marginal überschritten wurde. Im Tagesmittelwert wird der Grenzwert teils um 100% überschritten.
Der Verkehr beispielsweise kann an den Werten in Brixlegg nicht Schuld sein. An der Autobahn-Mess-Station bei Vomp gibt es im April zwei Überschreitungen des Feinstaub-Grenzwertes. Hier kletterte der Spitzen-Wert in den letzten Wochen auf etwa 80 µg/m3 im Gegensatz zu den Brixlegger Spitzen mit über 300 µg/m3.

Was sagt die Behörde?

Wie schätzt die Behörde die Situation ein? Der ROFAN-KURIER hat bei Dr. Andreas Weber von der Landesregierung/Abteilung Waldschutz nachgefragt. Weber dazu schriftlich: „... wir von der Luftgüteüberwachung Tirol sind seit Jahren in Kontakt mit den Montanwerken Brixlegg.  Am Innweg wurde der Tagesgrenzwert in den letzten vier Wochen an neun Tagen überschritten.  Die maximale Überschreitung betrug ca. 100µg/m³, also das Doppelte (100%) des Tagesgrenzwertes. Von einer 500%igen Spitzenwert-Überschreitung kann man hier nicht sprechen: Ein Vergleich eines Wertes von 300µg PM10/m³ für die Dauer von 30 Minuten (türkise Linie) mit dem Zeitraum von 24 Stunden (rote Linie), ist nicht zulässig.“
Die Schwefeldioxid-Messung von Brixlegg zeigt einen parallelen Verlauf der Ausschläge von Schwefel-Dioxid und Feinstaub. Dieser synchrone Verlauf zusammen mit den Zuwehungsverhältnissen aus nordöstlicher Richtung legt nahe, dass die Montanwerke Brixlegg als Verursacher anzusprechen sind.
Laut Dr. Weber erfolgt die Beurteilung der Überschreitungen durch eine zweite Mess-Methode – die europäische Referenz-Methode (gravimetrische Bestimmung). Die Ergebnisse der „kontinuierlichen Messmethode“ (Grafik) und der gravimetrischen Bestimmung könnten sich nach der Auswertung am Jahres-Ende aber auch unterscheiden.

Für die Luft-Messwerte in Brixlegg klicken sie HIER - dann bei der Landkarte auf Brixlegg und abschließend bei "Brixlegg Inweg" auf den "PM10"-Wert.
© Rofankurier