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Über  95.000 m3 Bodenaushub möchte die Firma Bodner im Ortsteil Bichl (Breitenbach) deponieren, verteilt auf 10 Jahre. Die Anrainer wehren sich, auch der Bürgermeister ist dagegen. Die Behörde sieht laut Bgm. Margreiter Probleme bei der Zufahrt...

Breitenbach - In Breitenbach formiert sich Widerstand: Von über 1.900 LKW-Fahrten pro Jahr möchte man dort nichts wissen... Auch Bgm. LA Ing. Alois Margreiter (ÖVP) ist kritisch: "Wir sind nicht gegen Aushub-Deponien. Aber der Platz muss passen. Vielleicht wären die Anrainer dafür, wenn man das Projekt reduziert", sagt Margreiter. Konkret geht es um das Feld von Gemeinderat Peter Bramböck. Er wurde im Zuge seines Haus-Baus von der Firma Bodner auf die Möglichkeit einer Gelände-Korrektur angesprochen...

Widerstand formiert sich

Der ROFAN-KURIER traf die Anrainer bei der Gründung einer Bürgerbewegung. Sie sehen Spaziergänger und Radfahrer auf der engen Nebenstraße potentiell gefährdet. "Wir sorgen uns um die Kinder!", sagt etwa Sabine Kaindl. Vor allem bei den Engstellen im Bereich der Unterführung sehen die Anrainer Probleme. Schulkinder gehen von der Bushaltestelle hier zu Fuß durch...
"Wir wollen hier auch nicht 10 Jahre lang etwa 2.000 LKW pro Jahr mit all dem Dreck und Staub! Außerdem wird es Stoßzeiten geben", sind sie sich einig. Sie werden das Projekt – zumindest in dieser Form – auf jeden Fall bekämpfen. Würden Menge und Dauer reduziert, könnten sich einige Anrainer eine Zustimmung eventuell vorstellen. Dazu Bgm. LA Ing. Margreiter: "Die Firma Bodner war bei mir und hat vorerst nicht eingelenkt. Auch nicht, was eine Reduktion von Dauer und Menge betrifft. Also werden wir dagegen kämpfen."

GR Peter Bramböck dazu:

Der ROFAN-KURIER hat mit Gemeinderat und Grundbesitzer Peter Bramböck gesprochen. Er sagt: "Ich bekomme kein Geld für die Deponie. Ich wurde damals von der Firma Bodner gefragt, ob man hier aufschütten dürfte. Das Feld ist sehr uneben und schwer zu bewirtschaften. Daher habe ich zugesagt. Mir persönlich geht es darum, dass das Feld eben wird und besser zu bearbeiten ist. Alles weitere liegt bei der Firma Bodner. Dem jetzigen Pächter Franz Kaindl Senior möchte ich auch noch für die hervorragende Bewirtschaftung danken!" Nach der Zustimmung von Bramböck liegen alle weiteren Schritte wie Größe, Dauer und Absprachen wohl in Händen der Firma Bodner. (cm)
Radfelds Bürgermeister Mag. Josef Auer (SPÖ) ist überzeugt: Die Aushubdeponie der Firma Gubert verstößt gegen die Auflagen der Behörden. Ing. Schweinberger, Firma Gubert widerspricht: „Hier wird kein Material mehr angeliefert!“

RADFFELD (ce) Laut Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Kufstein vom April 2008 darf diese Deponie nur für Material aus der Baustelle der Unter­inntaltrasse verwendet werden. Dieser Bau ist aber laut ÖBB-Geschäftsbereichsleiter Johann Herdinger schon seit 2012 abgeschlossen. Trotzdem beobachtete Bgm. Mag. Josef Auer (SPÖ) in den letzten Monaten immer wieder, dass verschiedenste Materialien abgelagert bzw. zwischengelagert wurden. „Das dürfte eigentlich nicht sein, das Grunstück sollte rekultiviert werden und sein ursprünglicher Zustand wiederhergestellt werden“, beschwert sich Bgm. Auer gegenüber dem ROFAN-KURIER. „Da leider auch die geforderten Befeuchtungsmaßnahmen fehlen, haben mich schon einige Beschwerden bezüglich der massiven Staub-Entwicklung erreicht“, führt Bgm. Auer weiter aus. Josef Auer kann auch innerhalb seines eigenen Gemeinderates nicht auf volle Unterstützung zählen, immerhin ist Vize-Bgm. Friedrich Huber (ÖVP) der Eigentümer des betreffenden Grundstückes und laut Bgm. Auer „wahrscheinlich daran interessiert, dass er auch im nächsten Jahr noch Pacht kassieren darf.“ Dass Radfeld an der Deponie Kommunalsteuer verdient, fällt für Bgm. Auer nicht ins Gewicht: „2013 waren es 319,- EURO und 20 Cent. Davon wird eine Gemeinde auch nicht reich.“
Auf Anfrage des ROFAN-KURIER bei Vize-Bgm. Friedrich Huber verwies dieser auf die Betreiber und meinte, dass er zur Deponie keine Auskünfte geben könne. Gubert-Betriebsleiter Ing. Günther Schweinberger zum ROFAN-KURIER: „Bezüglich Ihrer Anfrage möchte ich Ihnen mitteilen, dass unser Zwischenlager in Radfeld bescheidgemäß betrieben wird. Zur behaupteten Materialanlieferung möchten wir festhalten, dass es sich dabei um ein Missverständnis bzw. um eine Falschinformation handeln muss, da kein Material mehr angeliefert wird.“

Radfelder Deponie: Bevölkerung schlägt Alarm!

Dienstag, 02 April 2013
Freigegeben in Lokales
Die Aushubdeponie im Maukenwald sorgt bei der Radfelder Bevölkerung für Aufregung. Bgm. Auer kritisiert, dass der Betreiber den BH-Bescheid nicht einhält.

RADFELD (aw) 2008 wurde die Radfelder Aushubdeponie ausschließlich für Vorhaben der BEG genehmigt. Doch Ende 2012 erklärte DI Johann Herdina (damals ÖBB Infrastruktur), dass aus den Baulosen der ÖBB kein Material mehr einer Deponierung oder sonstigen Aufbereitung zuzuführen ist...

Auer: „Bescheid wird nicht eingehalten!“

Und dennoch wird die Deponie weiter betrieben. Von der Fa. Gubert, die 2012 den Betrieb von der Fa. Plattner & Co übernahm. Zum Unmut der Radfelder Bevölkerung, die sich mit ihren Beschwerden an Bgm. Mag. Josef Auer richtete. Vor allem die Staub-Belastung wurde kritisiert!
Auer hält indes fest, dass der BH-Bescheid keinesfalls eingehalten wird: „Auf dem Gelände werden riesige Asphaltmengen gelagert und aufbereitet, außerdem müssen frei gewordene Flächen unverzüglich rekultiviert werden. Diese Vorgehensweise entspricht nicht dem Bescheid“, ärgert sich Auer und fügt hinzu: „Diese Zustände sind für die Bevölkerung unzumutbar. Dies wurde auch bei einem Lokalaugenschein aller Verantwortlichen im November 2012 festgestellt.“

Fa. Gubert: „Auflagen werden eingehalten!“

Auf Nachfrage des ROFAN-KURIERs antwortet Gubert-Betriebsleiter Günther Schweinberger: „Die Auflagen hinsichtlich Materialanlieferungen werden eingehalten. Es wird ausschließlich Material aus ÖBB-Baulosen angeliefert. Konkret handelt es sich um Material, das beim Unterinntaltrassen-Bau verwendet wurde.“

Frist-Einhaltung fraglich

Skepsis macht sich auch wegen der Ende 2014 auslaufenden Genehmigungsfrist breit. „Es ist stark zu befürchten, dass diese Frist nicht eingehalten wird, weil sich derzeit noch gewaltige Mengen an Material auf der Deponie befinden“, stellt Auer fest.
© Rofankurier