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Anrainer gegen Bauschutt-Recycling

Montag, 27 November 2017
Freigegeben in Lokales
Die Firma Transporte Alfred Madersbacher möchte gemäß aktuellem Antrag offenbar Bau-Restmassen am Gelände in Reith sammeln und zwischenlagern. Anrainer befürchten nun, dass auch ein Brecher kommt.

REITH/BRIXLEGG - Die Firma Transporte Madersbacher in  Reith im Alpbachtal hatte diese Woche die Gewerberechts-Verhandlung für das Sammeln und Lagern von Bau-Restmassen. Laut den Gegnern des Projektes, dem Verein "Lebenswertes Alpbachtal", geht es im Antrag um eine Menge von 15.000 Tonnen pro Jahr. "Auf 1.500 m2 ist das eine Höhe von 15 m Bauschutt!", rechnet der Verein vor. Man befürchtet durch das Liefern, Abladen und Manipulieren des Bauschutts Lärm- und Feinstaubbelastung. Zudem fürchten die Anrainer, dass in weiterer Folge noch ein Gesteinsbrecher dazukommen soll.
Bgm. Ing. Rudi Puecher (ÖVP) möchte für die Gemeinde Brixlegg auf jeden Fall versuchen, Parteistellung zu erhalten.
Das versucht auch der Verein mit einigen Anrainern.

Angst vor Feinstaub!

Den Antrag zur Deponie hatte die Firma bereits früher gestellt. Doch weil die Versickerung des Oberflächen-Wassers nicht geklärt war, hatte die BH Kufstein die Genehmigung nicht erteilt. Das ist mittlerweile aber kein Thema mehr: Seniorchef Alfred Madersbacher erklärt gegenüber er TT, er habe eine 42 Meter tiefe Bohrung machen lassen. Für etwa 10.000,– EURO. Damit könne er das Oberflächen-Wasser nun auf eigenem Grund versickern lassen. Man wolle Unternehmer nicht prinzipiell behindern. Aber die Anrainer haben Angst vor dem Feinstaub, der laut Aussendung der Bürger-Initiative lange in der Luft bleibt und sich kilometerweit verbreitet... Die Abschirmung in Richtung Wohngebiet durch eine Mauer, eine Garage sowie durch ein paar Bäume eines kleinen Waldes ist den Gegner zu wenig.
Die Bürger bremsen die Pläne der Firma Madersbacher. Die Anrainer weigern sich, Madersbacher einen Oberflächen-Wasser-Kanal bauen zu lassen.

REITH (lias) Alfred Madersbacher ist ein Geschäftsmann mit Visionen. Die Reither Bürger fühlen sich von seinen Vorhaben aber in ihrer Lebensqualität bedroht. Madersbachers neuestes Projekt war  eine Bauschutt-Aufbereitungsanlage direkt neben dem Wohngebiet Bischofsbrunn.
Gegen diesen Plan setzten sich die Reither aber zur Wehr, und gründeten den Verein „Lebenswertes Alpbachtal“, mit dem alleinigen Zweck einen Konsens mit Alfred Madersbacher zu finden. Das scheint soweit gelungen. Madersbacher erklärte bei einem öffentlichen Versammlung Anfang September, dass er auf den „Steinbrecher“ verzichtet. „Mir sind grüßende Leute einfach lieber, als dieses Theater“, sagt Madersbacher.
Im Gegenzug trat er mit einer Bitte an eine Anrainerin heran: Um seinen Bauschutt-Ablageplatz, der schon seit ca. 5 Jahren genutzt wird, weiter betreiben zu  können, muss er das Oberflächen-Wasser ableiten können. Es nach Reith zu pumpen, ist ohne den Ertrag des Steinbrechers nicht lukrativ und daher keine Option. Deshalb steht die Bitte an Maria Theurl im Raum, das Oberflächen-Wasser unter ihrem Grundstück hindurch leiten zu dürfen.  Dabei gibt es keine Grabungs-Arbeiten, denn das Rohr wird unter dem „Fuchsloch“ durchgebohrt (zwischen dem Ablage-Platz in Haidach und dem Alpbach in Bischofsbrunn).
Doch Maria Theurl hat Bedenken. Die Abwertung des Grundstücks, die Sauberkeit des abgeleiteten (Regen-)Wassers und vor allem: „Was fällt Madersbacher als nächstes ein? Wenn er die Auflagen des vorliegenden Gewerberechtsbescheides mit dem Ableiten des Oberflächen-Wassers erfüllt, steht es Madersbacher wieder frei, neue Projekte zu verwirklichen“, fürchtet sie...

Kanal oder Steinbrecher!

Die Frage, was als nächstes kommt, beschäftigt die Anrainer. Obwohl Madersbacher sich bereit erklärt, schriftlich zuzusichern, dass er keinen Brecher aufstellt. Dafür will er aber das Wasser durch das Nachbar-Grundstück wenn er das Wasser durch den Nachbar-Grundstück ableiten, doch Theurl lässt ihn nicht! Dazu Madersbacher: „Dann wird es aber eine Aufbereitungsanlage geben, denn sonst rentiert sich das Wegpumpen des Wassern nach Reith nicht!“
© Rofankurier