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Interview mit Spitzenkandidat Josef Geisler (ÖVP)

LA Josef Geisler tritt mit der ÖVP im Bezirk Schwaz an. LA Josef Geisler tritt mit der ÖVP im Bezirk Schwaz an.
Josef Geisler, 1961 geboren, kommt aus Aschau im Zillertal, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Der Landwirt war von 2003 bis 2009 Bürgermeister von Aschau im Zillertal. Seit 1994 ist Geisler Landtags-Abgeordneter im Dienst der ÖVP, den Posten des Klubobmanns bekleidet er seit 2008. Im März dieses Jahres wurde Geisler zum neuen Obmann des Tiroler Bauernbundes bestimmt. Bei den Landtagswahlen geht er für die Tiroler Volkspartei im Bezirk Schwaz ins Rennen.

ROKU: In drei kurzen Sätzen: Warum sollte man Ihre Partei/Liste wählen?
GEISLER: Die Tiroler Volkspartei arbeitet  mit Verlässlichkeit, Herz  und  mit Entschlossenheit und ganzer Kraft für unser Land. Politik braucht Ergebnisse und nicht leere Versprechungen. Daher arbeiten wir auch an einem neuen Paket für leistbares Wohnen, an dem Ziel, unser Land energieunabhängig zu machen und an Millionen-Investitionen für Gesundheit und Lebensqualität sowie an weiteren Schritten zum familienfreundlichsten Land. Ziel ist auch die Sicherung des besten Arbeitsmarktes in der EU. Handlungsfähigkeit und Stabilität ist dafür unerlässlich und dafür stehen wir.  

ROKU: Wissen Sie, was die Menschen in Ihrem Bezirk/Ihrem Land stört und wenn „ja“ – was wollen Sie dagegen tun?
GEISLER: Am meisten stören sie politische Blender und Schauspieler. Wir werden diese entlarven!

ROKU: Was sind Ihre drei wichtigsten Anliegen für Tirol? (Bitte konkrete Ansätze oder Projekte)
GEISLER: Ein neues Paket für leistbares Wohnen, d.h. 11.500 neue Wohnungen in den nächsten 5 Jahren. Eine Finanzspritze für die Spitzenmedizin in Tirol. Dafür sind 700 Millionen Euro für die Krankenhäuser in den Bezirken notwendig sowie weitere Schritte, um das familienfreundlichste Land zu werden. Das bedeutet 3000 neue Plätze für die Kinderbetreuung.

ROKU: Wie lautet Ihr persönliches Wahlziel? Wie lautet das Wahlziel Ihrer Partei?
Wir wollen die 16 Mandate halten.

ROKU: Ihre Prognose: Wie schaut die nächste Koalition aus?
GEISLER: Ich halte nichts davon, vor einer Wahl über mögliche Koalitionen zu spekulieren. Zuerst ist der Wähler am Wort. Aufbauend auf das Wahlergebnis gilt es eine zukunftsorientierte, nachhaltige und tatkräftige Allianz für die kommenden fünf Jahre zu bilden.

ROKU: Stichwort Agrargemeinschaften: Eigentum an die Gemeinden rückübertragen oder nicht?
GEISLER: Es geht nicht um Eigentum sondern um Nutzungen für die Gemeinden. Von den 250 Gemeindegutsagrargemeinschaften haben schon an die 170 die Rechnungsabschlüsse von den Gemeinden und Behörden bestätigt bekommen. Die Neuregulierungen sind in vollem Gange. Der Verfassungsgerichtshof hat das 2010 beschlossene Gesetz schon mehrmals bestätigt.

ROKU: Stichwort Müllverbrennung: Ist die Sache gegessen oder kommt da noch was?
GEISLER: Die Entsorgung unseres Abfalles wird uns ständig begleiten und eines ist klar, in den letzten Jahren haben wir immer mehr Müll produziert und nicht weniger. Unser Abfall wird ja auch heute schon getrennt und dann verbrannt, nur eben nicht in Tirol. Es wird sich zeigen, ob es langfristig Abnehmer für unseren Abfall in auswärtigen Anlagen gibt, oder ob wir im Land nach Lösungen suchen müssen.

ROKU: Stichwort Fremdenrecht: Alt-LH Herwig van Staa (ÖVP) hat einst vorgeschlagen, straffällig gewordene Asylwerber und/oder identitätslose Asylwerber zu verhaften bzw. abzuschieben. Was sagen Sie dazu und geht das überhaupt?
GEISLER: Wir können dankbar dafür sein, dass wir hier in Tirol in einem relativ sicheren und stabilen Land leben. Länder die Sicherheit bieten können, sind verständlicherweise auch interessante Anlaufstellen für Asylwerber. Leider gibt es auch bei den Asylwerbern ein paar, die sich mit den Spielregeln die ein solcher Aufenthalt mit sich bringt, nicht anfreunden können. In letzter Zeit gibt es hier auch wieder intensive Bemühungen von Frau Bundesministerin Mikl-Leitner, für diese Menschen eine Ausreisemöglichkeit zu schaffen.

ROKU: Stichwort Umwelt: Wie stehen Sie zur Transit-Thematik?
GEISLER: In unserer Gesellschaft gehört es heute bereits zum Selbstverständnis, dass alles zu jeder Zeit verfügbar ist. Dies bringt natürlich ein deutlich höheres Transportaufkommen mit sich, als in früheren Generationen. Um diese Frage lösen zu können, benötigt es ein umfassendes Maßnahmen- und Steuerungspaket, bei dem sowohl eine Verlagerung des Verkehrs als auch eine Reduktion der Transporte erfolgen sollte. Hier hat auch  in der Europäischen Union schon ein Prozess des Umdenkens begonnen. Wir müssen allerdings unsere Hausaufgaben, wie etwa den Brenner-Basis-Tunnel erfüllen.  

ROKU: Zum Thema Energie: Photovoltaik-Anlagen werden momentan vom Bund eher gehemmt als gefördert. Gibt es von Ihrer Partei Pläne, in Wien gegenzusteuern? Wollen Sie eine Landesförderung für Photovoltaik bzw. erneuerbare Energien?
GEISLER: Tirol ist das Land, in dem Strom fast ausschließlich aus erneuerbaren Energien erzeugt wird. In Europa wird man sich damit auseinandersetzen müssen, die derzeit aus dem „Auslaufmodell“ Atomkraft gewonnene Energie durch andere, vor allem erneuerbare Energieträger zu ersetzen. Photovoltaik kann hier auch einen Beitrag leisten. Wir setzen hier aber nicht auf eine einmalige Förderung wie etwa der Bund, sondern darauf, dass sich diese Anlagen langfristig durch einen garantierten Einspeistarif wirtschaftlich rechnen und somit ein nachhaltiges Angebot geschaffen wird.

ROKU: Stichwort Korruption: Wo fängt sie an? Was ist für Sie Korruption?
GEISLER: Korruption ist ein weltweites Problem und nirgends ein Kavaliersdelikt. Korruption darf in der Politik keinen Platz haben. Wer sich etwas zu Schulden kommen lässt, muss mit allen Konsequenzen rechnen.

ROKU: Gibt es noch ein weiteres, Ihnen wichtiges Thema, das Sie ansprechen möchten?
GEISLER: Die Landwirtschaft hat in Tirol eine besondere Bedeutung. Daher muss die Rolle der Bäuerinnen und Bauern in der Landwirtschaft gestärkt werden, denn sie sind Pfeiler unserer Gesellschaft und ein entscheidender Faktor der Existenzsicherung für den ländlichen Raum.  
Die Aufrechterhaltung der flächendeckenden Bewirtschaftung des Landes ist daher ein besonderes Ziel.

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