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Verantwortung schaut anders aus

„Eine von uns angedachte Videoüberwachung wurde uns leider bis heute nicht genehmigt“, so lautete lapidar die wörtliche Aussage des Kufsteiner Bürgermeisters, nachdem sich im seit 3 Jahren noch immer ungeklärten Sexualmordfall Lucile an der Innpromenade herausgestellt hat, dass die DNA-Spur des Täters dieselbe ist, wie in einem anderen, ähnlich gelagerten Mordfall vor wenigen Wochen im rund 400 km entfernten Freiburg.

Ein Armutszeugnis für einen Bürgermeister ist aber, dass er sich offenbar nicht einmal traut, der eigenen, ihm unterstellten Stadtpolizei eine Anordnung zu geben, Falschparker im shared-space-Bereich zu ahnden. Es kommt noch hinzu, dass ein Steifenauftrag des Stadtoberhauptes für diesen Tatortbereich des Mordes offenbar noch immer fehlt, obwohl die Polizeidienststelle nur rund 200 Meter entfernt ist. Das ist eigentlich ein Skandal der Sonderklasse. Stattdessen erinnert der Bürgermeister medial --- während sich andere Interviewte vor Angst lieber ein Taxi rufen, ein ungutes Gefühl oder um ihre Kinder Angst haben, wenn sie an diesen Mord und den Tatort denken---an „eine von uns angedachte Videoüberwachung, die uns leider bis heute nicht genehmigt wurde“. Das ist ein weiterer Skandal, denn er unterstellt damit anderen, statt selbst durch Anordnung einfach zu handeln, dass sie immer noch nicht fähig seien, eine Videoüberwachung zu genehmigen, die von uns (wer ist das konkret?) angedacht (was heißt das, etwa beschlossen?) worden ist.

Man kann nur hoffen, dass das Bundeskriminalamt und die Rechtsmediziner bald mit den gegenständlichen DNA-Analysen die äußeren Merkmale wie Haarfarbe und Alter des Täters ermitteln. Wenn dieses, das äußere Erscheinungsbild und auch die Herkunft so bestimmt werden, kann der Kreis der möglichen Tatverdächtigen eingegrenzt und gezielter ermittelt werden. Auch zur Person können berechenbare Angaben über die kontinentale Herkunft mit einer Wahrscheinlichkeit von nahezu 100% gemacht werden. Dann hören sich auch diverse Spekulationen wie zB jene, dass man unter den Fernfahrern (was soll denn das?) nach dem Täter zu suchen beginnt, mit einem Schlage auf.

LA GR a.D., Mag. iur. Anton Frisch

Kufstein, am 30.1.2017

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