Schultz und Mitterer Tiroler des Jahres
TIROL/WIEN - Beim "Tirol-Empfang" des Landes Tirol stand Wien ganz im Zeichen Tirols. Unter dem Motto "Tiroler im Herzen – Europäer im Geiste" bewegte nicht nur Tirols Vorsitz in der EU-Alpenraumstrategie EUSALP die anwesenden Gäste rund um LH Günther Platter und weiteren Regierungsmitgliedern: Auch das Maximilianjubiläum 2019 sowie die Kletter- und Radweltmeisterschaft sind Ereignisse, die Tirol einmal mehr ins Rampenlicht stellen. Wie in den Jahren zuvor wurde auch heuer die Auszeichnung "TirolerIn des Jahres 2018" vom Land Tirol und dem Club Tirol verliehen – diesmal an die Tiroler Unternehmerin Martha Schultz sowie den Tiroler Dramatiker und Schauspieler Felix Mitterer.
"Tirol liegt nicht nur im Herzen der Alpen, sondern auch im Herzen Europas. Ein selbstbewusstes Land – geprägt von gewachsenen Traditionen und Werten – das sich für ein Miteinander in einem gemeinsamen Europa stark macht. Die Liebe zu unserer Heimat auf der einen sowie die Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinweg auf der anderen Seite sind das, was die Entwicklung unseres Landes ausmachen", sagte LH Günther Platter (ÖVP) im Zuge des Empfangs.
Tiroler des Jahres 2018
Bei der Verleihung zur "Tirolerin des Jahres" bzw. zum "Tiroler des Jahres" wurden Martha Schultz und Felix Mitterer mit dem "Rising Star Kristall" ausgezeichnet. "Es ist mir eine besondere Ehre, Martha Schultz und Felix Mitterer für ihre Leistungen, ihre Zielstrebigkeit und ihren Mut heute vor den Vorhang zu holen", gratulierten LH Platter und der Präsident des Club Tirol, Julian Hadschieff. In den Jurybegründungen heißt es: "Martha Schultz kann als Tiroler Powerfrau auf bemerkenswerte Erfolge als Unternehmerin blicken. Als Interessensvertreterin von Unternehmerinnen und Unternehmern repräsentiert sie Tirol auch auf europäischer Ebene. Ebenfalls über Tirols Grenzen hinweg bekannt sind die literarischen Leistungen von Felix Mitterer. Ein kritischer Geist, dessen tiefe Verbundenheit mit seiner Heimat sich in seinen Werken entfaltet."
Martha Schultz bedankte sich: "Ich bin tief berührt und stolz, dass ich diesen Preis heute Abend in Empfang nehmen darf. Als Unternehmerin und Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer möchte ich diesen Preis heute stellvertretend für alle Unternehmerinnen und Unternehmer entgegennehmen, die sich für den Standort Tirol stark engagieren." Felix Mitterer betonte: "Die Auszeichnung zum 'Tiroler des Jahres' ist die Krönung meines 70. Geburtstages. Abgesehen von all den anderen wunderbaren Dingen - dass meine Stücke in Tirol großen Anklang finden und beispielsweise auch auf den Bühnen in Osttirol gespielt werden - freut mich dieser Preis sehr."
Der Tiroler des Jahres, Felix Mitterer (Mitte), mit den Gratulanten (v.l.) LH Günther Platter, Kulturlandesrätin Beate Palfrader, Preisträger Felix Mitterer, Laudator Martin Sailer und Club Tirol-Präsident Julian Hadschieff. © Land Tirol/Lechner
Tirols Finanzlandesrat nimmt den Hut!
Die Opposition feiert: Tirols Finanzlandesrat Christian Switak legte letzten Freitag all seine politischen Ämter nieder und tritt als Finanz-Landesrat ab. Vier Stunden später präsentierte die ÖVP den ehemaligen Bezirkshauptmann von Kufstein, Hannes Tratter, als Nachfolger.
TIROL/INNSBRUCK (hp/rr) Ein angeblich fehlender Meldezettel und das Bewohnen einer 150 m2 Penthouse-Wohnung im Zentrum von Innsbruck – zum Vorzugspreis von 700,- EURO – rückten den Finanz-, Personal- und Raumordnungs-Landesrat dann in das Schussfeld der Opposition und der Medien. Denn Switaks Vermieter war kein anderer als der Tiroler Lift-Kaiser Heinz Schultz. Mit dem günstigen Mietpreis habe Schultz den Landesrat bestochen und sich Gefälligkeiten sichern wollen, hieß es dazu seitens der Opposition. Zuletzt kam Switak wegen angeblicher Geschenk-Annahme (Jagd-Einladungen bei Lobbyist Alfons Mensdorff-Pouilly) im Zuge der Telekom-Affäre schwer unter Druck. Auch von Schultz hatte sich Switak zur Jagd einladen lassen, wie er selbst eingestand.
Weitere Munition
Wie aus Oppositions-Kreisen zu erfahren war, habe man weitere Munition gegen Switak in den Schubladen gehabt: Wäre der Landesrat nicht zurückgetreten, hätte man wohl Monat für Monat neue Vorwürfe ausgepackt oder alte aufgekocht.
Mit seinem Rücktritt am 24. Februar kam Switak auch den eigenen Gremien der ÖVP zuvor: Diese hätten sich offenbar am Wocheende 25./26. Februar über die Situation „Switak" beraten wollen.
Liste Fritz „weint keinem nach"
„Wir weinen keinem in dieser Landesregierung eine Träne nach. Mit ÖVP-Landesrat Switak muss Platters rechte Hand jetzt gehen. Jener ÖVP-Landesrat Switak, der vorgestern noch ´ein Gewinn für Tirol` war, zumindest wenn man den Worten des ÖVP-Hauptgeschäftsführers Malaun glauben will. Die ÖVP ist angeschlagen und führungslos", erklärt LA Fritz Dinkhauser.
Der Koalitionspartner SPÖ hält Switaks Entscheidung für angemessen. Die GRÜNEN kritisieren, dass „Switak sich selbst zum Opfer stilisiert". Georg Willi: „Nich einmal bei seinem Rücktritt sieht er sein Fehlverhalten ein."
Für die FPÖ sagt Gerald Hauser, er begrüße Switaks Schritt. Die Bevölkerung habe kein Verständnis für Korruptionsfälle.
Fritz Gurgiser, BÜRGERKLUB, fragt sich, ob man keine anderen Themen hätte: Man müsse über jene Probleme diskutieren, die im Land zu lösen seien.
Bgm. Mag. Hannes Tratter
Zwar steht noch nicht fest, welche Ressorts Switaks Nachfolder, der Haller Bürgermeister Mag. Hannes Tratter, übernehmen wird. Er ist im Unterland jedoch kein Unbekannter: Er war sechs Jahre lang Bezirkshauptmann von Kufstein. Tratter ist verheiratet, hat ein Kind aus erster Ehe und kennt die Landesverwaltung sehr gut. Er studierte JUS im zweiten Bildungs-Weg und wurde im Team von LH Weingartner groß und sehr jung zum Bezirkshauptmann in Kufstein ernannt. Danach leitete er die Abteilung Arbeit und Wirtschaft. Tratter wurde am 21. Oktober 1962 geboren. Das Amt des Haller Bürgermeisters wird er zurücklegen.