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Senioren erobern gemeinsam die digitale Welt

Dienstag, 03 November 2015
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Egal ob Smartphone, Tablet oder Laptop – Computer und Internet sind aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. 

ZELL Aus diesem Grund sorgt die „Computeria“ in Zell am Ziller dafür, dass auch Senioren in der digitalen Welt nicht den Anschluss verlieren. LR Beate Palfrader eröffnete Mitte Oktober  gemeinsam mit Bürgermeister Robert Pramstrahler die neue Servicestelle im Wohn- und Pflegeheim. „Die heutige Generation der Älteren ist so vital und aktiv wie keine Generation vor ihr“, betonte LR Palfrader: „Seitens des Landes wird kontinuierlich daran gearbeitet, neue Begegnungs- und Lernplattformen für Ältere zu schaffen, ihr freiwilliges Engagement zu unterstützen und einen Austausch zwischen den Generationen zu ermöglichen.“ Neben selbstmitgebrachten Geräten stehen den Besuchern sechs Laptops sowie ein Multifunktionsgerät vor Ort zu Verfügung. Die „Computeria“ dient aber nicht nur zum Erlernen der neuen Technik, sondern ist auch ein Ort der Begegnung und des Erfahrungsaustausches. Jeden Donnerstagnachmittag stehen die Türen für Interessierte offen. „Wir sind sozial engagiert und versuchen in jedem Bereich ein gelebtes Miteinander zu praktizieren“, freut sich Bgm. Pramstrahler.
2012 vom Land Tirol ins Leben gerufen, gibt es die „Computerias“ mittlerweile in über 20 Tiroler Gemeinden.

Bürger laufen Sturm gegen aggressives Wasser!

Donnerstag, 02 Juli 2015
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Als im Berg-Quellwasser der Gemeinde Zell am Ziller Spuren von Arsen festgestellt wurden, hat man 2010 die Wasserversorgung auf Grundwasser umgestellt. Nun häufen sich die Beschwerden: Das „aggressive Grundwasser“ greift laut Bürger-Initiative die Leitungen an.

ZELL AM ZILLER (cm) Leitungen, die in Zell am Ziller beispielsweise in einem Hotelbetrieb erst 2007 eingebaut wurden, mussten 2014 wieder herausgerissen werden, weil sie komplett mit Kalk zugewachsen waren.
Seit Jahren ist eine Bürger-Initiative am Werk, um Verbesserungen oder Lösungen für die Bürger zu erwirken.
Zell hat etwa 1.700 Einwohner, 400 davon haben ein entsprechendes Begehren unterzeichnet.
Mit der Bürger-Bewegung aktiv ist auch Gemeinderat Christoph Steiner (Freie Liste Zell).
Er sagt dazu: „Bereits 2014 habe ich im Gemeinderat eine Bürger-Versammlung und einen Informations-Abend gefordert. Ja, wir hatten in unserer Unterschriften-Aktion Form-Fehler. Aber es kann nicht sein, dass der Bürgermeister deshalb über ein Drittel der Wahlberechtigten einfach ignoriert. Wir brauchen endlich eine Lösung. Hotellerie und Gastronomie werden mit dem Problem allein gelassen, die Kosten für Entkalkung und Reparaturen wird auf Betriebe und Private abgewälzt!“
Bgm. Pramstrahler: „Wir müssen die Gesetze einhalten“

Vorher lag die Wasser-Härte in Zell am Ziller bei 3,5 Härtegraden. Jetzt liegt sie bei etwa 12,5. Bgm. Robert Pramstrahler (ÖVP) kennt das Problem und weiß auch, dass Steiner die Situation nutzt, um für die kommende Gemeinderats-Wahl Stimmung zu machen.
„Ich kann versichern: Wenn es eine wirklich gute Lösung gäbe, hätten wir sie schon lange umgesetzt. Der EU-Grenzwert für Arsen liegt jetzt bei 10 Mikron. Unsere Quellen haben zwischen 50 und teils über 200 Mikron.“
Pramstrahler würde die alten Quellen wieder einleiten, jedoch wäre damit das Problem nur zum Teil gelöst. „Wenn wir die weniger belasteten Quellen reinigen und für die Wasserversorgung hernehmen, decken wir nicht den gesamten Bedarf. Dann müssen wir mischen und kommen auf einen Härtegrad von vielleicht 8. Dann müsste man immer noch Maßnahmen ergreifen, damit bei hoch erhitzten Bereichen wie in der Hotellerie der Kalk nicht ausfällt“, sagt der Bürgermeister.

Steiner sieht „hohe Kosten“

Bei einem Lokal-Augenschein unter anderem im Hotel/Gasthof Zellerstube von Beate Ellegast sagt sie: „Wir müssen jedes Jahr unseren Boiler entkalken lassen. Jedes Jahr tauschen wir etwa 30 Duschköpfe aus. Wir mussten teure Niro-Leitungen nach nur 7 Jahren Nutzung herausreissen. Die Kosten sind enorm. So geht es mehreren Betrieben.“ Die Kosten für eine Wasser-Entkalkungs-Anlage, die den Hotels laut GR Steiner von der Gemeinde empfohlen wird, liegen etwa zwischen 3.000,- und 30.000,- EURO.
Die Gemeinde hat bereits zum Umgang mit dem harten Wasser informiert. GR Steiner sieht aber nicht ein, warum die Bürger für die Mehrkosten zahlen müssen.

kalk

Beate Ellegast, Chefin vom Hotel/Gasthof Zellerstube, hofft auf Hilfe von der Gemeinde für die vielen Betroffenen. Sie zeigt völlig zugekalkte Warmwasser-Leitungen, die in ihrem Haus nur 7 Jahre lang im Einsatz waren.

„Gutes Wasser“

Bgm. Pramstrahler betont indessen: „Unser Grundwasser kommt aus 50 bis 80 Metern Tiefe. Es sickert 10 Jahre durchs Gestein und wird dabei gereinigt. Außerdem dürften wir die alten Quellen gar nicht reaktivieren, weil der Lebensmittel-Kodex mindestens einen Härtegrad von 8,7 empfiehlt!
                   
Bgm. Robert Pramstrahler sagt, „unser Wasser ist in Ordnung“ und ergänzt: „Damit meine ich, dass es aufgrund der Tatsache, dass es so lange durch das Gestein sickert, sehr sicher ist und keine Verunreinigungen oder Kontaminiationen aufweist.“ Dass er es gut findet, dass es sehr viel Kalk enthält, sage er damit nicht.
Betroffen sieht er vor allem die Hotellerie. Er wolle nun mit  Gemeinderat, Bürgerinitiative und Experten mögliche Lösungen und Projekte erarbeiten lassen. Auch ein Angebot zur zentralen Wasser-Enthärtung will er einholen, allerdings: „Erste Schätzungen gehen davon aus, dass wir für eine zentrale Wasser-Enthärtungs-Anlage, die das ganze Wasser entkalkt, für unser Volumen etwa 150 Tonnen Salz pro Jahr verbrauchen würden...“

wasser
Unser Wasser ist in Ordnung, sagt Bgm. Robert Pramstrahler.
Volksschule, Altenwohnheim, Schulhotel Zellerhof und eine mögliche Unterflurtrasse für die Zillertal-Bahn: Bgm. Robert Pramstrahler hat große Pläne für Zell. Aber auch notwendige. Zusammen mit Gemeindeverbänden soll die Lebensqualität in Zell weiter steigen.

ZELL a.Z. (lias) In Zell, einer der kleinsten Gemeinden Tirols, sind nahezu alle Schultypen und Kinderbetreuungs-Stätten vertreten: „ Wir haben eine Kinderkrippe, den Kindergarten, die Volksschule, eine Sonderschule, die NMS, einen Politechnischen Lehrgang, die Tourismusschule und eine Erwachsenenschule in Zell“, zählt Bgm. Robert Pramstrahler auf. Dank dem Abschluss des Projekts Neue Mittelschule 2013, dass insgesamt 10 Mio. Euro verschlungen hat, kann man sich jetzt anderen wichtigen Dingen widmen, erklärt Pramstrahler. Eines der wichtigsten Projekte sei es, die Volksschule Zell komplett zu erneuern und dort vielleicht auch Platz für den Kindergarten und die Kinderkrippe „Drei-Käse-hoch“ zu schaffen. „Es wäre organisatorisch einfacher und spart Kosten, wenn alle drei Einrichtungen unter einem Dach wären. Darüber muss allerdings noch ausführlich gesprochen werden“, informiert der Bürgermeister. Momentan läuft eine Beratung durch die Abteilung Bodenordnung/Dorferneuerung des Landes Tirol. Das Projekt soll aber sobald wie möglich umgesetzt werden. Bei der Finanzierungen wären hier die Gemeinden Zellberg und Rohrberg miteingebunden.
Eine weitere „Baustelle“ wird das Altenwohnheim der Kaiser-Franz-Josef-Stiftung. Nach der Fertigstellung des zweiten Heims für die 17 Gemeinden des hinteren Zillertals in Mayrhofen, soll nun auch jenes in Zell erweitert und saniert werden. Auch hier trägt die Gemeinde Zell die Finanzierung nicht allein, sonder mit den 17 Gemeinden der Stiftung.

Erneuerung Internat Tourismusschulen

Ein weiteres wichtiges Projekt ist der Neubau des Schulhotels Zellerhof/Internat der Zillertaler Tourismusschulen. „Hier ist die Bausubstanz nicht mehr gut, das Haus hat sein Ablaufdatum einfach erreicht. Bis der Neubau umgesetzt werden kann, wird es aber noch einige Zeit dauern“ erklärt Pramstrahler. Auch hier würden die Kosten auf alle 25 Gemeinden des Zillertales aufgeteilt werden. Zusätzlich gäbe es bei allen drei Projekten finanzielle Unterstützung durch das Land Tirol und beim Internat sogar vom Bund.
„Alle drei Projekte haben großen Einfluss auf die weitere Entwicklung des Ortes Zell und sollten wohl überlegt sein. Deshalb ist momentan auch die Zillertal-Bahn im Gespräch. Zell ist der einzige Ort, den die Bahn im wahrsten Sinne des Wortes spaltet.“

Unterflurtrasse für Zillertal-Bahn?

Deshalb würde im Laufe des Jahres entschieden, ob man für Zell im Zuge der Elektrifizierung der Bahn möglicherweise eine Unterflustrasse realisieren könnte: Denn mit der erhöten Frequenz der Züge wäre die Schranke mitten im Ort mindestens alle sieben Minuten geschlossen.
„Das Zillertal-Bahn-Projekt ist noch nicht spruchreif, aber zumindest wird es angedacht“, sagt Pramstrahler. Er habe den Anspruch, dass Zell wieder das Herz des Zillertal wird oder es bleibt. Die Gemeinde soll auch der Motor des Tales werden, ein Ort in den man gerne kommt. „Wir werden nie ein großer Wirtschafts-Standpunkt werden oder zur Metropole heranwachsen, dafür fehlt uns einfach der Platz. Aber die Menschen sollen sagen: ‚Zell ist zwar nicht ganz billig, aber da will ich hin!‘“, schließt Pramstrahler.
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