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CIA & Co schnüffeln in unseren Wohnzimmern

Dienstag, 04 April 2017
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Schon vor einigen Jahren schrieb der ROFAN-KURIER über Spionage via Smartphone oder Smart-TV (George Orwell: 1984 ist heute; Smart TV filmt Paar beim Sex!). Die letzten Veröffentlichungen von WikiLeaks bestätigten, dass diese Überwachung real ist!

International - Anfang März veröffentlichte die Enthüllungsplattform WikiLeaks mehr als 8.000 CIA Dateien. Diese zeigen, wie Smartphones, Tablets, PCs oder sogar Smart-TVs in Wanzen verwandelt werden. Unter dem Codenamen "Vault 7"  zeigt die "Whistleblower"-Plattform welche Sicherheitslücken zur Cyberspionage genutzt werden können. Ob die CIA oder andere Geheimdienste von diesen Möglichkeiten gebrauch machten, ist nicht bekannt. Ein Sprecher der CIA erklärte der New York Times, dass Authentizität und Inhalt "vorgeblicher Geheimdienst-Dokumente" nicht kommentiert würden...

"Weeping Angel"

Unter dem Codenamen "Weeping Angel" entwickelte die CIA Hacking-Tools, die Smart-TVs von Samsung in Abhörgeräte verwandelte. Laut WikiLeaks arbeiteten die Amerikaner bei diesem Projekt mit dem Britischen MI5 zusammen. Nach dem "Befall" der Smart-TVs wurden diese jedesmal, wenn die Geräte ausgeschaltet wurden, in einen "Fake-Off"- Modus geschalten. Während dieses Zustandes arbeitete der Fernseher als Wanze. Er nahm Gespräche auf und sendete diese via Internet zur CIA. Der Codename "Weeping Angel" ist eine Anspielung auf steinerne Engel in der britischen Kultserie "Doctor Who". Diese bewegen sich nur, wenn niemand hinsieht.

Apple, Google, Microsoft

Schadsoftware wurde auch für Smartphones entwickelt. Hier infiltrieren diese sowohl Android- als auch iOS-Geräte. Die Verschlüsselungen der sicheren Messenger wie WhatsApp, Telegram oder Signal werden umgangen. Die Betriebssysteme werden direkt angegriffen. Apple erklärte bereits, dass viele der genannten Angriffspunkte in der jüngsten Version des iPhone-Betriebssystems bereits behoben wurden. Auch Samsung, Google und Microsoft untersuchen die Daten aber sie zeigen sich sicher, dass die meisten der Angriffspunkte bereits behoben wurden. Noch nicht alles...
Am Tag nach Veröffentlichung der Daten erklärte WikiLeaks noch via Twitter, dass "weniger als 1% der Vault7 Serie in der ersten Veröffentlichung publik gemacht wurde".  Die Dokumente wurden der Plattform von einer unbekannten Quelle zugespielt. Die Quelle wolle "eine öffentliche Debatte über Sicherheit". Whistleblower Edward Snowden erklärte ebenfalls via Twitter, dass die Daten und die Quelle vertrauenswürdig sind. Er twitterte, dass nur ein Insider über diese Daten verfügen kann. (mk)
Schöne neue Welt: Moderne Fernseher haben Kameras und Mikrophone eingebaut. Sie können damit Gesten erkennen, Kommandos verstehen, ins Internet gehen... Und man kann damit überwacht werden. Ohne dass man es merkt, filmt der Fernseher mit, erstellt Tonaufnahmen. Das passierte heuer in London...

International - Bereits 2013 berichtete der ROFAN-KURIER über neue Spiele-Konsolen und Fernseh-Geräte, die mit Kameras und Mikrophonen ausgestattet sind und die Lebens-Gewohnheiten der Nutzer aufzeichnen, mitfilmen oder Tonaufnahmen erstellen können. Jetzt gibt es einen bewiesenen Fall, in dem von einer Gruppe von Hackern mittels SMART-TV ein Sex-Video gedreht wurde. Das zeigt, wie einfach der Zugriff auf diese Geräte ist. Die Hacker haben in London den SMART-TV eines Paares geknackt. Das englische Pärchen wurde dann mit der Webcam ihres Smart TVs beim Sex auf der Couch gefilmt.  Bekannte fanden ein paar Tage später das Video im Internet, wie Laura Higgins, Expertin der Revenge Porn Helpline (http://revengepornhelpline.org.uk), berichtet.

Tücken smarter Heimtechnik

"Wir hatten mit einem Paar zu tun, das während sexueller Tätigkeiten im heimischen Wohnzimmer durch ihren Smart TV offenbar beobachtet und gefilmt wurde", sagt Higgins. "Die Aufnahmen sind dann auf einer einschlägigen Website gelandet." Neue Fernseher sind im Rahmen der vielen Möglichkeiten auch mit Webcams und App-Funktionen ausgestattet. Obwohl diese bislang als sicher galten, haben Cyber-Kriminelle nun den Gegenbeweis angetreten – und griffen ähnlich wie bei Laptops direkt auf die verbaute Kamera und deren Funktionen zu. "Das zum Opfer gewordene Paar hatte keine Ahnung, dass es im Internet einen Porno von ihnen gab", erklärt Higgins und warnt dabei vor allzu großem Verlass auf IT-Security.

Offensichtlicher Zufallstreffer

Dem Video waren zwar keine Namen zugeordnet, aber einzelne Dinge der Einrichtung eindeutig erkennbar. "Sie konnten ihr Wohnzimmer wiedererkennen. Aufgrund des Winkels, aus dem die Aufnahmen gemacht wurden, wurde klar, dass die Webcam ihres Smart TVs eingeschaltet worden ist", erzählt Higgins abschließend. Das betroffene Paar hatte keine Drohung oder Forderung nach Geld im Zusammenhang mit dem ungewollten Porno bekommen. Deshalb glaubt die Expertin, dass es eine zufällige Attacke war, die auf keinerlei privaten Gründen basierte.

Feuchter Traum für Stasi-Fans

Dass das Video in der Folge auch gefunden und den Opfern zugeordnet wurde, ist reiner Zufall. Der Angriff von Hackern, die  weder an Geheimnissen noch an Erpressung interessiert waren, zeigt aber eindeutig auf, welche Möglichkeiten diese neuen Fernseh-Geräte aber auch Spiele-Konsolen etwa für Geheimdienste bieten. Hätten die Nazis oder der DDR-Geheimdienst derartige Möglichkeiten zur Verfügung gehabt: Wer weiß, ob diese Regime jemals gestürzt worden wären. Heute kauft sich der Bürger Abhör-Geräte und verstecke Kameras, nutzbar auch für geheime Überwachung, selbst und glaubt, er sei "auf dem neuesten Stand" ... (cm)

George Orwell: 1984 ist heute!

Mittwoch, 03 Juli 2013
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Seit Jahren warnen paranoide Verschwörungs-Theoretiker vor „Big Brother“ im Netz und am Telefon. Nach den Enthüllungen des Ex-NSA-Mannes Edward Snowden ist es wohl noch viel schlimmer: Alles wird gespeichert. Wirklich alles. Und es wird auch daran gearbeitet, all diese Daten auszuwerten...

INTERNATIONAL (cm) Da müssen wir uns wohl bei jedem Verschwörungs-Theoretiker entschuldigen, falls wir ihn bislang belächelt haben: Es wird wirklich alles abgehört und alles überwacht.
Jedes Mail, jedes Fax, jedes Telefongespräch, jede Internet-Aktivität, jeder Facebook-Eintrag... Die NSA („National Security Agency“)  und andere Geheimdienste speichern alles.
Und offenbar sind mehrere 100.000 Menschen weltweit damit beschäftigt, unsere Telefondaten auszuwerten!

Georg Orwell: 1984 ist heute

Von 1946 bis 1948 hat der britische Schriftsteller George Orwell seinen düsteren Zukunfts-Roman „1984“ geschrieben, in dem ein totalitärer Überwachungs- und Präventionsstaat im Jahre 1984 dargestellt wird. Die Hauptfigur, Winston Smith, möchte trotz der allgegenwärtigen Überwachung seine Privatsphäre sichern und gerät dadurch in Konflikt mit dem System, das ihm daraufhin eine Gehirnwäsche verpasst.
Der Roman wird oft dann zitiert oder der Name Orwell genannt, wenn es darum geht, staatliche Überwachungsmaßnahmen kritisch zu kommentieren oder auf Tendenzen zu einem Überwachungsstaat hinzuweisen.

Snowden-Leaks

Auf die Veröffentlichungen von Edward Snowden reagiert der Staat Amerika wie ein Hund, der in die Enge getrieben wird: Er beißt zu. Nach anfänglichen Versuchen, den ehemaligen Geheimdienst-Mitarbeiter zu diskreditieren und seine Glaubwürdigkeit zu schwächen und nach einigen holprigen Erklärungs-Versuchen macht man nun das, was man am besten kann: Eine Menschenjagd. Ein Haftbefehl. Die Androhung eines Prozesses wegen Hochverrat. Snowden selbst ist indessen vielleicht schon längst in Ecuador abgetaucht und veröffentlicht scheibchenweise neue Details: Vor wenigen Tagen etwa publizierte er, dass auch der britische Geheimdienst in bisher ungeahntem Ausmaß weltweit Telefon und Internet überwacht.
Der ORF zitiert dabei einige Details aus dem englischen „Guardian“. Der Abhördienst GCHQ (Government Communications Headquarters) könne täglich bis zu 600 Millionen Telefonverbindungen erfassen, zitiert die britische Tageszeitung „Guardian“ den untergetauchten IT-Spezialisten Snowden.
Seit Mai 2012 haben offenbar 300 britische Geheimdienstler mit 250 Mitarbeitern des US-Geheimdienstes NSA die GCHQ-Daten ausgewertet. Neben E-Mails, Einträgen im Sozialen Netzwerk Facebook oder auch Telefongesprächen werden laut „Guardian“ für das britische Spionageprogramm „Tempora“ auch persönliche Informationen der Nutzer gespeichert.  

Transatlantikleitungen werden angezapft

Laut Snowdens Daten sollen offenbar 850.000 NSA-Mitarbeiter und Mitarbeiter privater Firmen mit den gespeicherten Daten arbeiten und Zugang zu den britischen Überwachungsdaten haben.
Die umfassende Überwachungsaktion läuft laut „Guardian“ seit etwa eineinhalb Jahren. Demnach haben die britischen Geheimdienstler direkten Zugang zu den Glasfaserkabeln, über die der transatlantische Datenverkehr läuft. Dabei werden nicht nur die Daten von Briten abgezweigt, sondern aller Internetnutzer weltweit – darunter wohl auch Daten von zahlreichen Österreichern. Alle Nutzungs-Daten von Verdächtigen können gezielt abrufen werden. Ausgespäht würden aber auch völlig unbescholtene Bürger.  600 Millionen Telefonate werden täglich mitgeschnitten und überwacht....
© Rofankurier